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Rettenkogel-Rinnkogel-Überschreitung, Salzkammergut-Berge (26.10.2024)

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  • Rettenkogel-Rinnkogel-Überschreitung, Salzkammergut-Berge (26.10.2024)

    Ich melde mich wieder mal mit einem Tourenbericht zurück

    Am heutigen Samstag muss ich Chauffeur nach Salzburg spielen. Da so ein weiter Shuttle-Service mir innerlich schmerzt (doppelte Strecke, von der nur eine „genutzt“ wird), möchte ich die Rückfahrt wenigstens mit einer Bergtour kombinieren. So mache ich auf dem Rückweg aus Salzburg einen Abstecher ins Salzkammergut, um ein paar Gipfel anzugehen, die nicht ganz in meinem Fahrrad-Radius liegen (noch nicht ).

    Da ich ja ein großer Fan von Rundtouren bin, fällt die Wahl auf die Überschreitung von Rettenkogel hinüber zum Rinnkogel. Ein großes Dankeschön vorweg geht an @michi57 für die Tourenbeschreibung. Ohne den Bericht wäre ich in die Tour wohl eher nicht eingestiegen.

    So starte ich ebenfalls strategisch günstig am Unkelbach vor der Mautstation der Postalmstraße (08:39 Uhr). Dort geht es nach kurzem Forststraßenteil bald über in ein trockenes Bachbett, dem Unkelkar. Hier gibt es einige nette Kraxelstellen, soweit aber nichts Dramatisches.
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    Bei den feuchteren Stellen ist aber erhöhte Konzentration angesagt. Dann treffe ich auf den Schluchtüberhang, den Michl rechts überwunden hat.
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    Rechte Variante von unten
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    Die Wand links vom Überhang schaut aus meiner Sicht eigentlich einfacher aus, versuche mich aber trotzdem an der rechten Variante. Leider war der entscheidende Teil oben feucht. Doch zu meinem Glück liegen vier große Baumstämme herum, über die ich mich stützend-drückend nach oben arbeiten kann.

    Blick von oben
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    Ich folge dem Bachbett weiter und meine die beschriebene Ausquerung nach links erkannt zu haben.
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    Aber ich bin neugierig und folge dem Unkelkar weiter nach oben. Es gibt immer wieder schöne Kletterstellen, nicht zu schwierig und wenig exponiert. So macht das Spaß.

    An Totholz mangelt es nicht
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    [7] Schöne Kletterstellen
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    Bald erreiche ich einen Wandfuß. Ist hier Endstation? Zum Glück schließt links eine Rinne an, in der es nun aber deutlich grasiger und splittriger weitergeht. Wirklich festen Fels wie im Bachbett werde ich leider auf dem Rest der Tour so gut wie keinen mehr finden…

    In der Rinne links geht es für mich weiter
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    Die Rinne verläuft sich bald und ich lande mehr und mehr im Steilgras. Latschen gesellen sich auch immer mehr dazu. Ich wünsche mir schon mein Bachbett zurück.

    Weiter oben legt sich das Gelände wieder etwas an und es beginnt ein Rinnensystem. Da ich einen Abstecher zum Bärenkogel geplant habe, halte ich mich möglichst links. Ich erreiche den markierten Weg trotzdem deutlich weiter oben als geplant. Also wieder ein Stück absteigen und Richtung Bärenkogel.

    Was ich bei der Tourenplanung als „kurzen Abstecher“ eingestuft habe, entpuppt sich als ausgedehntere Exkursion. Ich muss deutlich mehr Höhenmeter absteigen als gedacht, was über das vorherrschende Steilgras nicht wirklich angenehm ist. Obendrein entpuppt sich der Gipfel als ziemlich felsig.

    Erster Blick von oben auf den Bärenkogel
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    Ich komme ins Grübeln, ob es da heute für mich hochgeht. Jetzt bin ich aber schon so weit abgestiegen, zumindest möchte ich es mir mal aus der Nähe anschauen.

    Zweiter Blick aus der Nähe
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    Zu meinem Glück finde ich einen Einstieg und kann über Fels und Latschen gut auf den Gipfel gelangen (10:30 Uhr).

    Mein Einstieg auf den Bärenkogel
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    Durch letzte Latschen bis zum Gipfel des Bärenkogels
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    Der Ausblick braucht sich nicht zu verstecken. Im Flachland wird die Nebelsuppe sich bis zum Abend nicht auflösen.
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    Nun aber rasch das Steilgras wieder hinauf und zurück zum Steig Richtung Rettenkogel. Einer kleinen Balanceübung auf dem Rückweg kann ich aber nicht widerstehen. Das innere Kind hat sich durchgesetzt
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    Fortsetzung folgt....
    Angehängte Dateien

  • #2
    Rund 45 Minuten hat mich der Abstecher letztlich gekostet. Und die Beine fühlen sich heute irgendwie schon recht schwer an. Ich erreiche den Rettenkogel und es geht gleich weiter hinüber zum Bergwerkskogel.

    Rettenkogel (11:08 Uhr)
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    Bergwerkskogel (11:24 Uhr) samt Weiterweg
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    Dort gönne ich mir eine etwas längere Jausen-Pause und hoffe wieder auf mehr Saft in den Beinen. Doch irgendwie merke ich schon, dass das heute nicht mein bester Tag ist.

    Ich steige ebenfalls bei der Gedenktafel in die Überschreitung Richtung Rinnkogel ein. Hier geht es gleich rechts am Fels entlang hinab Richtung Schotterfeld. Ich muss weiter absteigen als gedacht, finde letztlich aber die richtige Stelle zur Querung.

    Querung zum Kamm
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    Jetzt heißt es: immer den Kamm entlang bis zum Meistergupf. Ziemlich schnell merke ich aber, dass die Unternehmung ernster wird als erwartet. Die Felsqualität variiert zwischen feinstem Brösel und extra splittrig. Gefühlt bin ich öfters vom Weg abgekommen und finde mich in der einen oder anderen heiklen Felsquerung.

    Auf dem Kamm
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    Unguter Bröselquergang
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    Am heikelsten stellt sich der Abstieg von der namenlosen Erhebung (1707 m) heraus. Nach längerem Suchen entscheide ich mich rechts in plattig, schottriges Gelände einzusteigen. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreiche ich wieder sicheres Gelände und schnaufe erstmal durch. Zu Hause habe ich mir nochmals Michls Bericht durchgelesen und wohl die „ungute Sandrinne“ nicht gefunden. Aber wer weiß, ob es da wirklich besser gewesen wäre.

    Rückblick auf den namenlosen Gipfel (1707 m) (durch die schattige Wand links vom Gipfel ging mein Abstieg)
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    Von da ging es etwas entspannter bis zum Meistergupf (12:43 Uhr). Ich setze ich mich kurz nieder, um die riesige Schotterhalde aus meinen Schuhen zu leeren. Als ich das erste Bein anwinkle, spüre ich, wie sich in der Oberschenkelinnen- und rückseite ein Krampf anbahnt. Traumhaft… Auf der anderen Seite das gleiche Spiel. Heute läufts… Für mich eine neue Erfahrung, auf die ich gern verzichtet hätte. Vor allem der Ort war dafür eher suboptimal.

    Aber es hilft nichts. Ich rede mir gut zu, trinke nochmal ordentlich und entscheide mich fürs Weitergehen. Doch ich merke schnell, dass vor allem das linke Bein beim hohen Ansteigen zu krampfen beginnt. Für die noch anstehenden Kletterpassagen keine gute Kombination. Im Kopf gehe ich meine Optionen durch:

    Umkehren? Ist mittlerweile länger als der Weiterweg.
    Abstieg in Richtung Unkelbach? Unbekanntes Terrain und keine Sicherheit, dass man dort durchkommt.
    Am sinnvollsten erscheint mir also der Weiterweg.

    Mit Vorsicht geht es in den Abstieg vom Meistergupf. Kurz vor der Scharte fällt mir auf, dass ich den Meistergupf nicht in mein digitales Gipfelbuch geloggt habe. Mist! Ich habe wenig Lust wieder zurückzugehen. Aber daheim würde mich die „Lücke“ ziemlich ärgern. So schnell werde ich hier auch erstmal nicht mehr vorbeikommen. Zähneknirschend deponiere ich meinen Rucksack und logge den Gipfel ein. Blöder Perfektionismus...

    Immerhin verläuft der Weiterweg danach hauptsächlich durch Latschen und lässt sich gut finden. Die Schnittflächen an den Ästen weisen den Weg.

    Auf dem Weg zum Vizebürgermeistergupf
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    Bei der langen Rechtsquerung lasse ich mich dazu verleiten, zu früh nach oben zu ziehen. Als ich den Fehler merke, denke ich mir aber, dass ich auch oben queren kann. Die splittrige Rinne möchte ich ungern wieder absteigen. Außerdem erspähe ich eine potenziell direkte Aufstiegsmöglichkeit zum Gipfel. Nur kann ich sie noch nicht richtig einsehen.

    Direkter Anstieg zum Vizebürgermeistergupf?
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    Ich versuche mein Glück und steige weiter auf anstatt zu queren. Die erhoffte Rinne entpuppt sich aber leider als feuchter Kamin.

    Durch den Kamin gehts für mich nicht weiter
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    Also wieder absteigen und in die Querung. Am Ende der Querung stehe ich vor dem berühmt-berüchtigten Kamin, der von unten wirklich sehr verlockend ausschaut. Doch in meiner derzeitigen Verfassung wähle ich die sichere Variante rechts daneben. Von hier mache ich noch den Abstecher zum Gipfel, der ebenfalls über eher ungutes, brüchiges Gelände zu erreichen ist.

    Vizebürgermeistergupf (13:36 Uhr)
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    Es folgt der finale Anstieg zum Rinnkogel.
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    Hier geht es auf geradem Wege über den Grat teils durch Fels, teils durch Latschen bis zum Gipfel. Neben den schweren Beinen beginnt nun auch der Bauch Probleme zu machen. Leichte Übelkeit stellt sich ein. Mit Erleichterung erreiche ich den Rinnkogel (14:09 Uhr)
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    Ab hier geht es zu meiner Freude auf markiertem Wege weiter. Meine derzeitige körperliche Verfassung bereitet mir aber weiterhin Sorgen. Der Abstieg ist nicht kurz und wenn sich mein Zustand verschlechtert, wird das eine ordentliche Tortur. Den oberen, versicherten Teil gehe ich langsam an. Das Gelände wird Stück für Stück leichter und ich komme mehr und mehr ins Laufen. Immerhin scheinen die „Bergab-Beine“ heute normal zu funktionieren. Der Magen gibt auch wieder Ruhe und so schmelzen meine Sorgen und die Höhenmeter recht schnell dahin.

    Unten an der Sulzaustube angekommen biege ich rechts in den Waldweg ein. Passend zum heutigen Tag schaffe ich es auch hier vom Weg abzukommen und lande im Bachbett. Keine Lust zurückzugehen und den Weg zu suchen entscheide ich mich für die Bachüberquerung, um auf eine andere Forststraße zu gelangen. Natürlich komme ich nicht mit trockenen Füßen auf der anderen Seite an und darf die letzten 3 Kilometer mit nassen Schuhen zum Auto hatschen. Anstatt über schöne Almen auf der rechten Bachseite laufe ich größtenteils entlang der asphaltierten Postalmstraße mit reichlich Autoverkehr. Immerhin „motiviert“ mich das phasenweise zum Laufen, damit ich endlich ankomme. Nach Passieren der Mautstation ist es dann auch endlich geschafft (15:41 Uhr).

    Persönliches Fazit:
    Bei der heutigen Tour wich die Wirklichkeit stark von Planung und Erwartung ab. Falsch eingeschätzte Distanzen (Bärenkogel) gepaart mit falschen Vorstellungen vom Gelände und einer schlechten Tagesverfassung können sich zu einem gefährlichen Cocktail vermischen. Ich denke, ich habe die Tour zu sehr auf die leichte Schulter genommen und mich mental nicht richtig darauf eingestellt. So haben mich die Bedingungen hinüber zum Rinnkogel kalt erwischt (dabei steht alles sehr genau beschrieben in Michls Bericht). Zum Glück bin ich nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen, aber um eine wichtige Erfahrung reicher.

    Hard Facts:
    15.57 km | 2001 hm | 07h02min22s

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    • #3
      Und das alles nur im vorbeifahren, gratuliere.
      Lg. helmut55

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      • #4
        Ja so ist sie, diese Überschreitung. Gratuliere, dass du die Tour so durchgezogen hast.
        Und jetzt 1. zum Unkelkar: Der Schluchtüberhang war bei meiner ersten Besteigung ebenfalls durch einen Baum erleichtert, bei der zweiten bin ich dort gscheitert. Die obere Grasrinne hab ich aber damals auch genommen und den folgenden Latschensechser zum markierten Weg. 2. zum Vizebürgermeistergupf: Den hast du sicher direkter genommen als ich, ich bin da weit nach rechts gequert, dort fand sich mein Kamin, den ich in deinen Bildern nicht erkenne. Dein Weg dürfte aber besser sein.

        Liebe Grüße, Michl
        Zu seiner Milbe sagt der Milber:
        "Geh bitte, schenk mir einen Zahn aus Silber.
        Damit ich, wenn im Haargewurl
        ich beißen möchte, hab kan Gsturl!"

        Kommentar


        • #5
          Gratulation zur tollen Überschreitung, mir wäre das zwei Nummern zu groß. Und gut, dass die Sache mit dem Krampf und der Übelkeit glimpflich ausgegangen ist, sowas kann einen schnell in die Bredouille bringen.

          Kommentar


          • #6
            Starke Tour, die einen wohl auch an einem guten Tag schon physisch und auch psychisch fordert, und noch weit mehr wenn dann mal der Wurm drin ist... Ich kann mich da irgendwie sehr gut reinversetzen so wie du die erlebte Tour beschreibst. Ich weiß noch nicht, ob und wann ich mir das ebenfalls mal ansehe, aber ich weiß, welche Berichte ich mir zur Vorbereitung jedenfalls ansehen würde, vielen Dank dafür und Gratulation zu dieser sicher eher speziellen Runde

            Kommentar


            • #7
              Großartige Unternehmung!
              Danke für den schönen Bericht!

              LG. Martin
              Alle meine Beiträge im Tourenforum

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              • #8
                Grias di,

                herzliche Gratulation
                Ich glaub, da versuch ich mich irgendwann mal wirklich nur am Vizebürgermeister über Rinnkogel.
                Interessant wäre auch mal die von dir überlegte Abbruchmöglichkeit durchs Unkelkar von unten gefahrlos zu suchen.

                Und das hier
                Zitat von danisahni Beitrag anzeigen
                Kurz vor der Scharte fällt mir auf, dass ich den Meistergupf nicht in mein digitales Gipfelbuch geloggt habe. Mist! Ich habe wenig Lust wieder zurückzugehen. Aber daheim würde mich die „Lücke“ ziemlich ärgern. So schnell werde ich hier auch erstmal nicht mehr vorbeikommen. Zähneknirschend deponiere ich meinen Rucksack und logge den Gipfel ein. Blöder Perfektionismus...
                kann sich sehr gut verstehen, ist mir auch schon öfter passiert. Die Motivation, nur deswegen wieder umzudrehen habe ich aber noch nie gehabt

                LG
                My Blogs > Meine bisher erstellten Tourenberichte

                Ein Gipfel gehört dir erst, wenn du wieder unten bist - denn vorher gehörst du ihm. (Hans Kammerlander)
                Hergott, d' Hoamat is schee (Aufschrift am Gipfelkreuz der Reisalpe)
                Im Höllengebirge wird einem nie langweilig ! ... (mein Leitspruch)

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                • #9
                  Danke an alle für die netten Kommentare!

                  Zitat von michi57 Beitrag anzeigen
                  Ja so ist sie, diese Überschreitung. Gratuliere, dass du die Tour so durchgezogen hast.
                  Und jetzt 1. zum Unkelkar: Der Schluchtüberhang war bei meiner ersten Besteigung ebenfalls durch einen Baum erleichtert, bei der zweiten bin ich dort gscheitert. Die obere Grasrinne hab ich aber damals auch genommen und den folgenden Latschensechser zum markierten Weg. 2. zum Vizebürgermeistergupf: Den hast du sicher direkter genommen als ich, ich bin da weit nach rechts gequert, dort fand sich mein Kamin, den ich in deinen Bildern nicht erkenne. Dein Weg dürfte aber besser sein.

                  Liebe Grüße, Michl
                  Ich wäre gerne direkt auf den Vizebürgermeistergupf, aber der Kamin dort (nicht den, den du gegangen bist) war mir viel zu wild. Von dem "direkten" Kamin ist ein Foto im Bericht (ist leider etwas düster geworden und man sieht das Innere nur schlecht). Danach bin ich wieder zurück und habe auch die Rechtsquerung gemacht. Dort bin ich dann an dem von dir beschriebenen Kamin vorbeigekommen (habe leider kein Foto gemacht) und rechts von diesem aufgestiegen. Hier ein Detail-Ausschnitt aus dem GPS-Track. Da sieht man es besser.
                  Screenshot From 2024-10-28 21-33-55.png
                  Angehängte Dateien

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                  • #10
                    Verstehe. Ja ich glaube, das ist dort der einzige gut gangbare Weg.
                    Lg, Michl
                    Zu seiner Milbe sagt der Milber:
                    "Geh bitte, schenk mir einen Zahn aus Silber.
                    Damit ich, wenn im Haargewurl
                    ich beißen möchte, hab kan Gsturl!"

                    Kommentar


                    • #11
                      Gratuliere! Ich muss schon sagen, dieses Unternehmen so - fast nebenbei - durchzuziehen, da gehört schon jugendlicher Elan dazu. Manchmal gut, manchmal grenzwertig, aber das hast du eh bemerkt... Gleichzeitig bewundere ich deine Motivation, auch noch den völlig abgelegenen Bärenkogel "mitzunehmen".
                      Diese Überschreitung habe ich leider - eigenartigerweise - noch nie durchgezogen, obwohl öfters begonnen. Dazu einige Bemerkungen, vielleicht für Widerholer interessant:
                      Das logistische Problem mit der Rückkehr habe ich bei einem Winteraufstieg so gelöst, dass ich bei der Mautstelle ein Fahrrad deponiert habe. Das Aute geparkt habe ich dann in der Nähe unter der Weidinger Alm. Dort war der weglose Aufstieg über Wald nach Osten auch kein kratziges Problem.
                      Das eigentliche Unkelkar ist aber jenes, wo der in der Karte blau eingezeicnete Bach runter kommt. Offensichtlich sprecht ihr, Michi und du, aber vom Graben nördlich des Rettenkogel Westgrates.
                      Durch das eigentliche Unkelkar, genauer gesagt in der Ostflanke des Rinnkogel Nordgrates führt aber eh ein (teils kühner) Jagdsteig zum Rinnkogel. Der Steig beginnt aber südlich des Unkelbaches und ist anfangs durch das Gewirr von Ziehwegen etwas schwer zu finden. Aber auch mit diesem Steig liese sich das Logistikproblem lösen, dann halt die Überschreitung umgekehrt machen.
                      Und vom Bergwerkskogel kann man auch direkt weitergehen, muss nicht zur Tafel zurück. Überraschend leitet dann rechts eine Art Rampe runter (I-II), fast angenehmer als die Schotterquerung.
                      Bisher konnte ich nur vom Bergwerkskogel bis zum unbenannten Gipfel vordringen, dann musste ich wettermäßig bedingt, zurück - leider.
                      Interessiert hätte mich auch, ob man vom Sattel hinter dem kleinen Schoberstein zum Meistergupf kommt. Habe heuer im Frühjahr den Weg aus dem Weissenbachtal/Gries gesucht und gefunden. Wir sind aber an einem steilen Schottergraben gescheitert und haben uns dann recht wild zum Kleinen Schoberstein hinauf durchgeschlagen. Dann weiter über den Großen zum Bärenpfadsattel, teils ausgeschnitten, aber trotzdem sehr "latschig", immer anspruchsvoll zum Schauen. Kennt diesen Steig jemand? Vielleicht waren wir bei dem Graben schon zu hoch gestiegen. Hinterher hat es so ausgsehen als ginge ein Steig in den Sattel nördlich des Kl. Schobersteins. Danach müsste ein Durchkommen zum Meistergupf möglich sein.
                      Fragen über Fragen...

                      LG

                      Kommentar


                      • #12
                        Da gratuliere ich dir herzlich zu dieser Überschreitung, die teilweise nicht ohne ist. Noch dazu mit den körperlichen Einschränkungen, zum Glück gut ausgegangen.

                        Das mit dem digitalen Gipfelbuch ist mir leider schon ein paar Mal passiert. Das letzte Mal am Gumpeneck, da musste ich dann am Rückweg nochmal rauf.
                        Ich hab gesehen, am Meistergupf sind jetzt nur wir zwei eingeloggt.
                        Und den Vizebürgermeistergupf hast angefragt, bin gespannt, ob dort die 30m Schartendifferenz zutrifft?

                        lg, Manfred (manfredsberge.blogspot.com)

                        Meine Tourenberichte auf gipfeltreffen

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                        • #13
                          Mega Unternehmung!! Ich kenne dort nur Bergwerkskogel und Rettenkogel und habe respektvoll auf dein Betätigungsgebiet geblickt.




                          L.G. Manfred

                          Kommentar


                          • #14
                            Zitat von tauernfuchs Beitrag anzeigen
                            :

                            Das eigentliche Unkelkar ist aber jenes, wo der in der Karte blau eingezeicnete Bach runter kommt. Offensichtlich sprecht ihr, Michi und du, aber vom Graben nördlich des Rettenkogel Westgrates.
                            Durch das eigentliche Unkelkar, genauer gesagt in der Ostflanke des Rinnkogel Nordgrates führt aber eh ein (teils kühner) Jagdsteig zum Rinnkogel. Der Steig beginnt aber südlich des Unkelbaches und ist anfangs durch das Gewirr von Ziehwegen etwas schwer zu finden. Aber auch mit diesem Steig liese sich das Logistikproblem lösen, dann halt die Überschreitung umgekehrt machen.
                            Und vom Bergwerkskogel kann man auch direkt weitergehen, muss nicht zur Tafel zurück. Überraschend leitet dann rechts eine Art Rampe runter (I-II), fast angenehmer als die Schotterquerung.
                            Bisher konnte ich nur vom Bergwerkskogel bis zum unbenannten Gipfel vordringen, dann musste ich wettermäßig bedingt, zurück - leider.
                            Interessiert hätte mich auch, ob man vom Sattel hinter dem kleinen Schoberstein zum Meistergupf kommt. Habe heuer im Frühjahr den Weg aus dem Weissenbachtal/Gries gesucht und gefunden. Wir sind aber an einem steilen Schottergraben gescheitert und haben uns dann recht wild zum Kleinen Schoberstein hinauf durchgeschlagen. Dann weiter über den Großen zum Bärenpfadsattel, teils ausgeschnitten, aber trotzdem sehr "latschig", immer anspruchsvoll zum Schauen. Kennt diesen Steig jemand? Vielleicht waren wir bei dem Graben schon zu hoch gestiegen. Hinterher hat es so ausgsehen als ginge ein Steig in den Sattel nördlich des Kl. Schobersteins. Danach müsste ein Durchkommen zum Meistergupf möglich sein.
                            Fragen über Fragen...

                            LG
                            Hallo Manfred!

                            Genaures zu diesem Graben: Der beginnt im Unkelkar am Bach und zieht genau nach Osten hinauf. Oben kann man links auf die Schulter ansteigen. Das Bild ist von St. Gilgen aus aufgenommen, da schaut dieser Graben sehr waldig aus, was nicht den Verhältnissen vor Ort entspricht. Ich hab den ungefähren Routenverlauf eingezeichnet.

                            P8110368a.jpg

                            Zu deiner Rampe: Ich bin das erste Mal vom Bergwerkskogel direkt abgestiegen, dabei ist mir ein riesiges Trumm ausgebrochen, ich konnte einen Sturz gerade noch vermeiden. Aber die Rampe mag noch etwas weiter östlich liegen.
                            Den Steig direkt durch das Unkelkar kenn ich noch nicht, das klingt sehr interessant, ich hab immer befürchtet, die hinterste Bachschlucht wäre nicht ersteigbar. Muss ich mal probieren.
                            Und den Steig beim Schoberstein? Tja ich kenne nur die südliche Forstsetzung ab dem Bärenpfadsattel, ab dem Goldenen Brünndl über die beiden Plattenecke zum Wurzingfeld. Da haben in den letzten 10 Jahren umfangreiche Schlägerungsarbeiten wegen Windbruchs stattgefunden, dabei wurde dieser Weg offensichtlich etwas hergerichtet.
                            Nördlich des Kleinen Schobersteins gab es früher einen Jagdsteig, der querte, man konnte vom Rinnstübl bis zur Wankstube gehen. Der Steig dürfte schon vor Jahren verfallen sein, auch Sicherungen dürften fehlen. Die Mitteilung stammt von einem alten Nimrod der Gegend. Ich bin diesen Steig nie gegangen.

                            Liebe Grüße, Michl Fasan
                            Zu seiner Milbe sagt der Milber:
                            "Geh bitte, schenk mir einen Zahn aus Silber.
                            Damit ich, wenn im Haargewurl
                            ich beißen möchte, hab kan Gsturl!"

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