Vorgeschichte
Nachdem ich – wie offensichtlich einige weitere Forums-Mitglieder auch – letzte Woche die Eingebung hatte, die Radstädter Tauern zu besuchen, war mir immer wieder ein sehr interessantes Wandergebiet jenseits der Gebirgsgruppengrenze aufgefallen.
Nämlich die Ankogelgruppe – der östlichste Abschnitt der Hohen Tauern.
Und ebendiese wollte ich heute bewandern.
Der Routenverlauf:
Hüttschlag-Talschluß – Schödergraben - Schödersee - Arlhöhe - Arlscharte - Marchkarscharte - Weinschnabel - Muritzenscharte - Schmalzscharte – Albertbiwak – Schöderscharte - Schöderhorn - Mureck - Murtörl - Kreealm – Hüttschlag
Tour-Statistik:
2.500 Höhenmeter
28 Kilometer
4 Gipfel
3 Gipfelkreuze
1 Gipfelbuch
2 „Schartenbücher“ (Arlscharte, Murtörl)
3 (Bereich Schwarzseen) + 1 (Nähe Albertbiwak) Wanderer getroffen, 2 in der Ferne gesehen (Vom Hafner Richtung Weinschnabel)
Hunderte Schafe
Dutzende Rinder
1 Pferd
Die Wanderung:
Da für heute ein eintägiges Zwischenhoch prognostiziert war, nutzte ich die Gelegenheit (meinem Chef ist mittlerweile bereits lieber ich bin bei Schönwetter in den Bergen, als daß ich den ganzen Tag unruhig im Büro herumscharwenzle) und machte mich frühmorgens vom Talschluß des Großarltales bei Hüttschlag auf den Weg Richtung Süden durch den Schödergraben zum Schödersee, welcher nur periodisch Wasser führt, derzeit aber reichlich beliefert wird.
Der unterste Wegabschnitt – vorbei an einem Wildgehege, deren „Insassen“ ich im energieschonenden Sparlicht der Stirnlampe nur erahnen kann, sowie am Ötzlsee - ist als interessanter Lehrpfad mit allerlei informativen Schautafeln angelegt, allein die lange Tour läßt keine große Muße zu.
Bis zum Schödersee geht´s gemächlich zur Sache - der Weg muß erst jüngst frisch ausgeschnitten worden sein - lediglich an einigen Stellen schwappt der naheliegende Bach auf den Steig herüber.
Vom Schödersee führt ein etwas verwachsenes Steiglein nun steiler neben dem Kolmbach bergan bis man im Bereich einer Hütte ein sumpfiges Plateau erreicht.
Nach einer kurzen steinübersäten Stufe gelange ich auf einer Höhe von ca. 1.900 Meter endlich in die Sonne (beim Start hatte es noch recht frische +6°C).
Der sich nun bietende Ausblick ist bemerkenswert schön.
Neben den Kolmseen hinauf zum Pfringersee und aus der nahen Arlscharte kaum 80 Höhenmeter auf die aussichtsreiche Arlhöhe.
Von hier überblickt man die namhaftesten Gipfel der Ankogelgruppe. Vom Großen Hafner im Südosten über die Hochalmspitze im Süden bis zum namensgebenden Ankogel im Südwesten.
Leider bläst jetzt am frühen Vormittag starker, recht frischer Wind. Ein Steinwall mit „Aussichtsfenster“ und Sitzgelegenheit bietet aber ausreichend Windschutz. Es empfiehlt sich auch ein genaueres Studium der tollen umliegenden Gipfel, bei dem ein „Markierungsrad“ behilflich ist, auf dem die einzelnen Gipfelnamen und –höhen verzeichnet sind, die sich mit einem Pfeil anvisieren lassen.
Weit hinten im Osten liegt mein heutiger Hauptgipfel – der Weinschnabel.
Zuerst steigt man kurz in Richtung des mächtigen Kölnbreinspeichers ab, ehe der Weg wieder bergauf zur Marchkarscharte führt.
Weiters geht es über Felsplatten und immer häufiger werdenden Schneefeldern.
Zum Schluß über sehr steile, gut aufgefirnte Schneefelder bzw. teilweise in leichter Blockkletterei zum Gipfelkreuz am Weinschnabel.
Zwischen Arlhöhe und Weinschnabel betritt man übrigens Kärntner Gebiet.
Bei den Schneefeldern muß man – insbesondere in der Nähe von Steinen und Felsen - auf teilweise tiefe Randklüfte achten.
Vom Weinschnabel führt der Weg über Felsblöcke hinab zu den überaus fotogenen Schwarzseen.
Zwischen Muritzenscharte und Schmalzscharte wird der schmale Steig auf den steil zu den Seen abfallenden Hängen stellenweise recht ausgesetzt. Über die anspruchsvollsten Stellen helfen Drahtseile und Trittklammern hinweg.
Von der Schmalzscharte führt der Weg am Albertbiwak vorbei wieder über größere Schneefelder, bei denen ich nun im steinigen Gelände häufiger einbreche.
Man durchwandert hier im großen Kessel zwischen Frauennock, Marchkareck und Schöderhorn jenes Gebiet, in dem sich die verschiedenen „Wässerchen“ sammeln und wieder unter Steinen verschwinden, um etwa 400 Höhenmeter tiefer als kleine Mur endgültig das Licht der Welt zu erblicken.
Etwas abseits des Weges und nicht markiert, über Grasrücken aber problemlos erreichbar, sind die Gipfelkreuze am Schöderhorn und Mureck (in einer meiner Wanderkarten auch als Gr. und Kl. Mureck bezeichnet).
Je näher man hier den Radstädter Tauern kommt, die man am Murtörl schließlich erreicht, umso mehr wandelt sich jetzt die Landschaft. Das steinige, felsige Gelände weicht dem im Spätnachmittagslicht geradezu unwirklich aussehenden Grün saftiger Almwiesen.
Hunderte Schafe bevölkern die Osthänge des Nebelkareck, während sich Dutzende Rinder und 1 Pferd (zumindest ist mir nur dieses eine aufgefallen) unter der Murwand tummeln.
Über häufig schlammige Wegpassagen geht´s hinunter zur Kreealm. Auf der Almstraße – teilweise mit Abschneidern – gelangt man, an einem Wasserfall vorbei, wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Die Schwierigkeiten:
Weitgehend nicht allzu schwierige Tour, die aber wegen der Länge gute Kondition und stabiles Wetter voraussetzt.
Trittsicherheit und Schwindelfreiheit bei der Querung über dem Unteren Schwarzsee erforderlich.
Vorsicht auf den Schneefeldern vor allem im Bereich von Steinen und Felsen (Randklüfte bzw. unterhöhlte Schneebrücken)
Im Gipfelbereich des Weinschnabel einige leichte Felsblock-Turnereien.
Das Resümee:
Sehr einsame, weite, aber auf Grund der abwechslungsreichen Landschaft und der tollen Ausblicke sehr kurzweilige, interessante Tour.
Nachdem ich – wie offensichtlich einige weitere Forums-Mitglieder auch – letzte Woche die Eingebung hatte, die Radstädter Tauern zu besuchen, war mir immer wieder ein sehr interessantes Wandergebiet jenseits der Gebirgsgruppengrenze aufgefallen.
Nämlich die Ankogelgruppe – der östlichste Abschnitt der Hohen Tauern.
Und ebendiese wollte ich heute bewandern.
Der Routenverlauf:
Hüttschlag-Talschluß – Schödergraben - Schödersee - Arlhöhe - Arlscharte - Marchkarscharte - Weinschnabel - Muritzenscharte - Schmalzscharte – Albertbiwak – Schöderscharte - Schöderhorn - Mureck - Murtörl - Kreealm – Hüttschlag
Tour-Statistik:
2.500 Höhenmeter
28 Kilometer
4 Gipfel
3 Gipfelkreuze
1 Gipfelbuch
2 „Schartenbücher“ (Arlscharte, Murtörl)
3 (Bereich Schwarzseen) + 1 (Nähe Albertbiwak) Wanderer getroffen, 2 in der Ferne gesehen (Vom Hafner Richtung Weinschnabel)
Hunderte Schafe
Dutzende Rinder
1 Pferd
Die Wanderung:
Da für heute ein eintägiges Zwischenhoch prognostiziert war, nutzte ich die Gelegenheit (meinem Chef ist mittlerweile bereits lieber ich bin bei Schönwetter in den Bergen, als daß ich den ganzen Tag unruhig im Büro herumscharwenzle) und machte mich frühmorgens vom Talschluß des Großarltales bei Hüttschlag auf den Weg Richtung Süden durch den Schödergraben zum Schödersee, welcher nur periodisch Wasser führt, derzeit aber reichlich beliefert wird.
Der unterste Wegabschnitt – vorbei an einem Wildgehege, deren „Insassen“ ich im energieschonenden Sparlicht der Stirnlampe nur erahnen kann, sowie am Ötzlsee - ist als interessanter Lehrpfad mit allerlei informativen Schautafeln angelegt, allein die lange Tour läßt keine große Muße zu.
Bis zum Schödersee geht´s gemächlich zur Sache - der Weg muß erst jüngst frisch ausgeschnitten worden sein - lediglich an einigen Stellen schwappt der naheliegende Bach auf den Steig herüber.
Vom Schödersee führt ein etwas verwachsenes Steiglein nun steiler neben dem Kolmbach bergan bis man im Bereich einer Hütte ein sumpfiges Plateau erreicht.
Nach einer kurzen steinübersäten Stufe gelange ich auf einer Höhe von ca. 1.900 Meter endlich in die Sonne (beim Start hatte es noch recht frische +6°C).
Der sich nun bietende Ausblick ist bemerkenswert schön.
Neben den Kolmseen hinauf zum Pfringersee und aus der nahen Arlscharte kaum 80 Höhenmeter auf die aussichtsreiche Arlhöhe.
Von hier überblickt man die namhaftesten Gipfel der Ankogelgruppe. Vom Großen Hafner im Südosten über die Hochalmspitze im Süden bis zum namensgebenden Ankogel im Südwesten.
Leider bläst jetzt am frühen Vormittag starker, recht frischer Wind. Ein Steinwall mit „Aussichtsfenster“ und Sitzgelegenheit bietet aber ausreichend Windschutz. Es empfiehlt sich auch ein genaueres Studium der tollen umliegenden Gipfel, bei dem ein „Markierungsrad“ behilflich ist, auf dem die einzelnen Gipfelnamen und –höhen verzeichnet sind, die sich mit einem Pfeil anvisieren lassen.
Weit hinten im Osten liegt mein heutiger Hauptgipfel – der Weinschnabel.
Zuerst steigt man kurz in Richtung des mächtigen Kölnbreinspeichers ab, ehe der Weg wieder bergauf zur Marchkarscharte führt.
Weiters geht es über Felsplatten und immer häufiger werdenden Schneefeldern.
Zum Schluß über sehr steile, gut aufgefirnte Schneefelder bzw. teilweise in leichter Blockkletterei zum Gipfelkreuz am Weinschnabel.
Zwischen Arlhöhe und Weinschnabel betritt man übrigens Kärntner Gebiet.
Bei den Schneefeldern muß man – insbesondere in der Nähe von Steinen und Felsen - auf teilweise tiefe Randklüfte achten.
Vom Weinschnabel führt der Weg über Felsblöcke hinab zu den überaus fotogenen Schwarzseen.
Zwischen Muritzenscharte und Schmalzscharte wird der schmale Steig auf den steil zu den Seen abfallenden Hängen stellenweise recht ausgesetzt. Über die anspruchsvollsten Stellen helfen Drahtseile und Trittklammern hinweg.
Von der Schmalzscharte führt der Weg am Albertbiwak vorbei wieder über größere Schneefelder, bei denen ich nun im steinigen Gelände häufiger einbreche.
Man durchwandert hier im großen Kessel zwischen Frauennock, Marchkareck und Schöderhorn jenes Gebiet, in dem sich die verschiedenen „Wässerchen“ sammeln und wieder unter Steinen verschwinden, um etwa 400 Höhenmeter tiefer als kleine Mur endgültig das Licht der Welt zu erblicken.
Etwas abseits des Weges und nicht markiert, über Grasrücken aber problemlos erreichbar, sind die Gipfelkreuze am Schöderhorn und Mureck (in einer meiner Wanderkarten auch als Gr. und Kl. Mureck bezeichnet).
Je näher man hier den Radstädter Tauern kommt, die man am Murtörl schließlich erreicht, umso mehr wandelt sich jetzt die Landschaft. Das steinige, felsige Gelände weicht dem im Spätnachmittagslicht geradezu unwirklich aussehenden Grün saftiger Almwiesen.
Hunderte Schafe bevölkern die Osthänge des Nebelkareck, während sich Dutzende Rinder und 1 Pferd (zumindest ist mir nur dieses eine aufgefallen) unter der Murwand tummeln.
Über häufig schlammige Wegpassagen geht´s hinunter zur Kreealm. Auf der Almstraße – teilweise mit Abschneidern – gelangt man, an einem Wasserfall vorbei, wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Die Schwierigkeiten:
Weitgehend nicht allzu schwierige Tour, die aber wegen der Länge gute Kondition und stabiles Wetter voraussetzt.
Trittsicherheit und Schwindelfreiheit bei der Querung über dem Unteren Schwarzsee erforderlich.
Vorsicht auf den Schneefeldern vor allem im Bereich von Steinen und Felsen (Randklüfte bzw. unterhöhlte Schneebrücken)
Im Gipfelbereich des Weinschnabel einige leichte Felsblock-Turnereien.
Das Resümee:
Sehr einsame, weite, aber auf Grund der abwechslungsreichen Landschaft und der tollen Ausblicke sehr kurzweilige, interessante Tour.
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