Vom Edlenkopf (2923m) zum Hocharn (3254m), Goldberggruppe, 26.6.2012

[Bergmeister]

AW: Vom Edlenkopf, 2923 m zum Hocharn, 3254 m, Ankogelgruppe, 26.6.2012

Liest sich sehr schön die Runde, aber leider wohl über meinem Niveau. Edlenkopf ist trotzdem dieses Jahr fällig. Geplant wäre über Ostgrat rauf, der laut AV-Führer auch leichter wie in deiner Beschreibung vom letzten Jahr zu erreichen sein soll, dann ins Rosskar runter und wenn es Zeit und Motivation noch zulassen wieder hoch zum Scharfkarkogel (der direkte Grat soll ja nicht wie im AV-Führer I sein, sondern eine IV besitzen) und den kompletten Grat vor zum Platteck.
Letztes Jahr stand ich auf der anderen Seite der Goldlacklscharte (vom Ritterkopf runter) und trotz ausreichend Zeit und bestem Wetter wäre ich da nie im Leben rüber gekommen. Kann man genau so gut auf einem Kirchdach rumturnen
Gruß,
Bergmeister

[pivo]

AW: Vom Edlenkopf, 2923 m zum Hocharn, 3254 m, Ankogelgruppe, 26.6.2012

danke, manfred, für den wunderschönen bericht aus der bergheimat meiner jugendjahre! da wird mir ganz warm ums herz.
schade, dass sich die goldlacklschneid nimmer ausgegangen ist.
deine runde ist beeindruckend lang und anspruchsvoll; ich kenne weite teile davon, und von einer gesamtüberschreitung des rauriser mitterkammes träume ich irgendwie immer noch, obwohl ich mich von dieser sparte des alpinismus in den letzten jahren etwas entfernt habe.
tja, und für die goldlackelschneid hab ich auch drei anläufe gebraucht, bis ich mich drübergetraut hab. beim ersten mal war ich allein unterwegs, mit 16, mit viel enthusiasmus, a bisserl erfahrung und dem nötigen respekt. und der war auch wichtig, drum hab ichs sein lassen und hab meinen kummer unten beim halter in buttermilch ertränkt... 5 jahre später hats dann gepasst, und was ich mich erinnnern kann, war der beginn heikel und alles andere als leicht.
den bratschenfels muss man eben kennen und können... und trauen.

jedenfalls werd ich bald einmal mein versprechen einlösen müssen und der importeurin das ritterkar und seine umgebung zeigen. und auch die hunde werden sicher begeistert sein.
danke nochmal, vor allem deshalb, weil ich dieser gegend jahrelang alles abgetrabt bin aber nie fotografiert habe, da können jetzt alte erinnerungen aufkommen!

lg, max

[geofix]

AW: Vom Edlenkopf, 2923 m zum Hocharn, 3254 m, Ankogelgruppe, 26.6.2012

erst jetzt entdeckt..

ganz toll, das project, die bergfahrt und der bericht
danke Tauernfuchs

lg Geo

ps vor 2 jahren (ende august) hatte ich in der biwakschachtel so meine probleme im nebel schnee zum schmelzen zu finden

[waldrauschen]

AW: Vom Edlenkopf, 2923 m zum Hocharn, 3254 m, Ankogelgruppe, 26.6.2012

Servus Tauernfuchs,

Ein wunderbarer Bericht. Eine gewaltige Tour!

Grüße,
Plessberger

[tauernfuchs]

AW: Vom Edlenkopf, 2923 m zum Hocharn, 3254 m, Ankogelgruppe, 26.6.2012

Herzlichen Dank für eure netten Meldungen, die ich (bergurlaubsbedingt) zum Teil erst jetzt gelesen habe!
Insbesondere freue ich mich immer über Meldungen, die eigene Erfahrungen (pivo, bergmeister) wiedergeben und wenn es mir gelingt, schöne Erinnerungen zu wecken.

LG

[pivo]

AW: Vom Edlenkopf, 2923 m zum Hocharn, 3254 m, Ankogelgruppe, 26.6.2012

Edlenkopf ist trotzdem dieses Jahr fällig. Geplant wäre über Ostgrat rauf, der laut AV-Führer auch leichter wie in deiner Beschreibung vom letzten Jahr zu erreichen sein soll, dann ins Rosskar runter und wenn es Zeit und Motivation noch zulassen wieder hoch zum Scharfkarkogel (der direkte Grat soll ja nicht wie im AV-Führer I sein, sondern eine IV besitzen) und den kompletten Grat vor zum Platteck.

momenterl...., versteh ich das richtig?
du willst aufn edlenkogl, dann aber nicht am grat zum schafkarkogel, sondern via rosskar auf den schafkarkogel, und dann vom schafkarkogel am grat bis zum platteck?

ich glaub, dann täuschst du dich bezüglich der wahren problematik des gratverlaufes dort.
die passage zwischen edelnkogel und schafkarkogel (sprich edweinschöderkopf) ist mE nicht das problem, hab ich nur als schutt und bratschenzeugs in erinnerung mit ein paar einlagen, die durchaus als interessant zu bezeichnen sind.
das wahre probelm liegt zwischen schafkarkogel und koglkarkopf. schau die mal die schneid von der hüttwinklstraße aus an (zb bereich abzweigung zum lechnerhäusl). dann weisst du, wo bei dieser überschreitung das problem liegt, genau dort. das ist grasduchsetztes, ausgesetztes, elendsteiles 4ergländ.
ich hatte die ehre, als 17jähriger von einem local dort hin verzahrt worden zu sein, war froh über das seil, das er mithatte und kann mich eigentlich nur mehr daran erinnern, mich trotz jugendlicher euphorie und hemmungslosigkeit mehrfach angeschissen zu haben.
bilder hab ich leider keine. ah, noch was: der kumpel hat gesagt, so still hat er mich noch nie erlebt wie dort. das heisst was.

dennoch: vll mach ich doch irgendwann mal die gesamtüberschreitung des mitterkammes.

ps: vergiss den avf dort. ich glaub weder die hauptautorin noch der nachbearbeiter meiner ausgabe waren je im genannten bereich unterwegs... papier ist geduldig, beachte den beitext: "näheres ist nicht bekannt". aber das ist wieder ein typisches problem der avf, wenn eine grazerin, bzw ein wiener einen avf schreiben, 300km vom wohnort entfernt.

[Bergmeister]

AW: Vom Edlenkopf, 2923 m zum Hocharn, 3254 m, Ankogelgruppe, 26.6.2012

momenterl...., versteh ich das richtig?
du willst aufn edlenkogl, dann aber nicht am grat zum schafkarkogel, sondern via rosskar auf den schafkarkogel, und dann vom schafkarkogel am grat bis zum platteck?

ich glaub, dann täuschst du dich bezüglich der wahren problematik des gratverlaufes dort.
die passage zwischen edelnkogel und schafkarkogel (sprich edweinschöderkopf) ist mE nicht das problem, hab ich nur als schutt und bratschenzeugs in erinnerung mit ein paar einlagen, die durchaus als interessant zu bezeichnen sind.
das wahre probelm liegt zwischen schafkarkogel und koglkarkopf. schau die mal die schneid von der hüttwinklstraße aus an (zb bereich abzweigung zum lechnerhäusl). dann weisst du, wo bei dieser überschreitung das problem liegt, genau dort. das ist grasduchsetztes, ausgesetztes, elendsteiles 4ergländ.
ich hatte die ehre, als 17jähriger von einem local dort hin verzahrt worden zu sein, war froh über das seil, das er mithatte und kann mich eigentlich nur mehr daran erinnern, mich trotz jugendlicher euphorie und hemmungslosigkeit mehrfach angeschissen zu haben.
bilder hab ich leider keine. ah, noch was: der kumpel hat gesagt, so still hat er mich noch nie erlebt wie dort. das heisst was.

dennoch: vll mach ich doch irgendwann mal die gesamtüberschreitung des mitterkammes.

ps: vergiss den avf dort. ich glaub weder die hauptautorin noch der nachbearbeiter meiner ausgabe waren je im genannten bereich unterwegs... papier ist geduldig, beachte den beitext: "näheres ist nicht bekannt". aber das ist wieder ein typisches problem der avf, wenn eine grazerin, bzw ein wiener einen avf schreiben, 300km vom wohnort entfernt.

Servus pivo,
danke für deinen Hinweis!
Werde mir das ganze eh immer von den Gipfeln ansehen und wenn es so ist wie du schreibst, dann geht es halt am Grat bis zum Schafkarkogel und von dort wieder runter übers Rosskar. Ich bin bei so etwas flexibel. Vielleicht sehe ich vom Edlenkopf auch was anderes interessante und dann geht es da lang
Gruß,
Bergmeister

[tauernfuchs]

AW: Vom Edlenkopf, 2923 m zum Hocharn, 3254 m, Ankogelgruppe, 26.6.2012

das wahre probelm liegt zwischen schafkarkogel und koglkarkopf. schau die mal die schneid von der hüttwinklstraße aus an (zb bereich abzweigung zum lechnerhäusl). dann weisst du, wo bei dieser überschreitung das problem liegt, genau dort. das ist grasduchsetztes, ausgesetztes, elendsteiles 4ergländ.

Genau - und das liest sich dann nach meiner Beschreibung, die ich nach einer Begehung angefertigt habe so:

Kogelkarkopf, 2561 m

Direkter Südwestgrat
M.Poleschinski, 20.7.1990
IV, häufig III, II, 2-3 Std., interessante, langwierige Kletterei, aber meist guter Fels.

Die ersten Blöcke werden rechts umgangen. Auf den folgenden spitzen Zacken von links über einen Schrägriß empor (III+, 15m, dann leichter), jenseits 5m abseilen (Schlinge). Der Zacken kann auch links umgangen werden.
Den folgenden hohen Turm ersteigt man direkt über einen Vorbau (erst III, zuletzt hart an der Kante, äußerst luftig, III+, sehr guter Fels). Über Schrofen hinab zu Abbruch bei Block. 20 Meter abseilen, zunächst in die folgende Scharte und noch weiter über die rechte Seite des kleinen Turms. (In der Verschneidung bleiben, sonst reichen 20 Meter nicht!)
Leichter (II) auf den nächsten Turm und zu einem Abbruch. Eine nördlich abzweigende Rippe hinab und auf abschüssigen Plattenbändern in die folgende Scharte zurück vor einen kühnen Steilaufschwung. Kurze Querung nach rechts und über eine Rinne etwa 20 Meter empor in ein Schartl (direkt vermutlich V). Der rötliche Gratkopf wird nördlich über ein abschüssiges Band umgangen. Von dessen Ende heikler Spreizschritt in eine Verschneidung (fester Griffblock!) und diese empor zum Grat (IV). Leichter zu neuerlichem Aufschwung, der wieder nach kurzer Rechtsquerung über eine Rinne und lose Blöcke überwunden wird (20 Meter, auch direkt möglich, verm. V, guter Fels), III und II. Hier keine Umgehung rechts auf Grasbändern versuchen!
Nun sperrt ein 2 Meter hoher sehr schwieriger und brüchiger Überhang den Weiterweg (direkt verm. V+). Daher nördlich über eine Platte unter einen gewaltigen Überhang abseilen und in ansteigender Querung (II+) in leichteres Gelände. Ein weiterer Abbruch wird nördlich über eine Rinne und ein Felseck umgangen, dann leicht zum Gipfel.

Die ganze Sache hab auch ich damals als ziemlich spannend empfunden und mich über verschiedene Passagen allein gar nicht direkt drüber getraut... Na ja - soviel zu einer offenbar aus der Karte heraus erstellten "AV-Führerliteratur".
Übrigens - meinen nächsten Ergänzungsführer werde ich vermutlich über diese Gegend erstellen, es ist bereits einges zusammengekommen. Vielleicht könnte ja noch wer anders etwas dazu beisteuern?

LG

[Bergmeister]

AW: Vom Edlenkopf, 2923 m zum Hocharn, 3254 m, Ankogelgruppe, 26.6.2012

Am Wochenende hat es endlich geklappt mit dem Edlenkopf. Aufstieg über Ostgrat und runter durchs Rosskar. Den Übergang zum Schafkarkogel habe ich mir dann aber doch lieber gespart, nach dem ich das Gelände einsehen konnte. Würde mich wundern, wenn das ausschließlich I und Gehgelände ist. Auch sah ich nicht wirklich wo einladendes Gelände für einen Absieg ins Roßkar. Aufstieg direkt vom Roßkar auf Schafkarkogel schien auch extrem steil.

Würde mich wundern, wenn das nur I ist aus der Scharte hoch zum Schafkarkogel
k-rauriswochenende 223.JPG

Laut AV-Führer solls auch relativ einfach aus dem Roßkar in die linke Scharte gehen
k-rauriswochenende 272.JPG

Normalweg Schafkarkogel kann ich schlecht einschätzen wegen Steilheit. Wenn ich wieder in der Gegend bin, werde ich es wohl mal probieren.
k-rauriswochenende 273.JPG

[tauernfuchs]

AW: Vom Edlenkopf, 2923 m zum Hocharn, 3254 m, Ankogelgruppe, 26.6.2012

Das Teilstück vom Edlenkopf zum Schafkarkogel ist mir auch noch unbekannt.
Den Abbruch im SW-Grat des Schafkarkogels hab ich auch schon sehr argwöhnisch mit dem Fernglas betrachtet und mich über die Schwierigkeitsangabe gewundert. Rein von der Steilheit her erscheint es auch recht unwahrscheinlich, dass es nordseitig eine überraschende Aufstiegsmöglichkeit gibt. Ich nehme fast an, das man (wieder einmal, ohne das im Führer großartig zu erwähnen) diesen Abbruch sehr großräumig nordseitig umgeht. Fazit: "wennst dort grad runtersteigst, schaust blöd..."
Der SO-Grat(Hang) schaut nicht so tragisch aus, Aufsicht täuscht oft in der Steilheit. Am unangenehmsten ist sicher der unterste Teil. Könnte aber überraschend gestuft sein.
Am leichtesten erreichst du den Schafkarkogel über das Leiterkar (in das ein schwierig auffindbarer Steig führt) über den steilen Nordhang oder den NO-Grat aus der Scharte nach dem Kogelkarkopf.
Bist du noch zum Bockalmriedel rüber oder gleich direkt vom Gipfel abgestiegen?

LG

[Bergmeister]

AW: Vom Edlenkopf, 2923 m zum Hocharn, 3254 m, Ankogelgruppe, 26.6.2012

Bockalmriedel habe ich mir geschenkt, da ich mir von dort mit einem möglichen Abstieg ins Roßkar nicht sicher war und nicht wieder zum Edlenkopf zurück wollte. Bin die erste Steilstufe wieder nach Osten runter und von dort führen gelegentliche Steinmänner und Steigspuren ins Roßkar und von dort ein guter Steig wieder runter zur Feldereralm. Dürfte wohl nach Aufstieg über Bockkarsee (scheint laut Gipfelbuch der Normalweg zu sein) die leichterste Variante sein, allerdings im Aufstieg evtl. schwerer zu finden. Im Abstieg ist es offensichtlich, wo es lang geht.
Gibt es eigentlich auch einen "leichten" Weg auf den Kogelkarkopf?

[tauernfuchs]

AW: Vom Edlenkopf, 2923 m zum Hocharn, 3254 m, Ankogelgruppe, 26.6.2012

@ Gibt es eigentlich auch einen "leichten" Weg auf den Kogelkarkopf?@

Ja, sicher, ab dem Kogelkarkopf-Gipfel Richtung Norden ist der Grat eh einfach.

LG

[Robi]

AW: Vom Edlenkopf (2923m) zum Hocharn (3254m), Goldberggruppe, 26.6.2012

Da wir schon länger auch Tauerngrate "sammeln" les ich Deine Berichte nach und nach jetzt mal durch.
Danke schonmal für Deine Führer die Du hier zur Verfügung stellst und für die super Beschreibungen mit Bildern.

Da gibts noch viel zu tun in den Tauern ;~)

[Bergmeister]

AW: Vom Edlenkopf, 2923 m zum Hocharn, 3254 m, Ankogelgruppe, 26.6.2012

@ Gibt es eigentlich auch einen "leichten" Weg auf den Kogelkarkopf?@

Ja, sicher, ab dem Kogelkarkopf-Gipfel Richtung Norden ist der Grat eh einfach.

LG

Danke für die Info, dann habe ich nun mit Kogelkarkopf und Schafkarkopf zwei neue Optionen für den zweiten Tag, wenn ich wegen Schareck mal wieder in der Gegend bin oder gibt es noch andere sehr zu empfehlende Ziele im Rauristal? (Ritterkopf, Hocharn, Hoher Sonnblick und Edlenkopf habe ich schon)

[Blindfisch]

AW: Vom Edlenkopf, 2923 m zum Hocharn, 3254 m, Ankogelgruppe, 26.6.2012

Hallo liebe Bergfreunde!
Auf der Suche nach Infos für meine heurige Sommertour bin ich auf eure Beiträge gestoßen. Prima Arbeit von euch, danke! ;o) Da meine geplante Route die legendäre Platteck-Sonnblick werden soll, betreffen meine Fragen natürlich hauptsächlich die Schlüsselstellen vom Leiterkopf - Mitterkarkopf - Koglkarkopf - Schafkarkogel. Gibts von Tauernfuchs schon den angekündigten Bericht? Oder hat sonst jemand schon Erfahrungen gesammelt in dem Gebiet? Ist diese Gratwanderung überhaupt ohne Seilschaft möglich? Ich habe zwar schon Klettererfahrungen gesammelt jedoch ist mein Partner noch unerfahren in Klettertechniken. Da ich noch dazu fast blind bin, kann ich das Risiko nicht eingehen die Verantwortung für meinen Partner zu übernehmen. Eure Einschätzung wäre mir daher viel Wert.
Vielen Dank schon und weiter so!
Lg Chris
PS.: keine Angst, ich bin Einheimischer und kenne die Gipfel fast alle schon. Ist jedoch schon ein paar Jahre her.