Ein schöner Tag wie jener Freitag muss genutzt werden, auch wenn sich arbeitsbedingt nur der Nachmittag ausgeht. Eher spontan fiel die Wahl auf das Kötschachtal bei Badgastein, ebenso spontan wurde das Ziel ausgewählt, die sog. Tischlerkaralm am Rande des gleichnamigen Kares, oberhalb der Tischlerkarfälle in der hinteren Prossau. Der Name "Tischlerkaralm" ist aber ein gewisser Euphemismus, denn weder existiert ein bezeichneter Weg, noch findet sich dort eine Hütte, das Gelände ist vielmehr sehr abgelegen, jedoch sehr schön!
Vom Hoteldorf Grüner Baum bzw. Gasthaus Reiterbauer geht es durch das Kötschachtal entlang der Ache taleinwärts, nach ca. 20 min bietet sich auch die Möglichkeit zum Reedsee anzusteigen. Landschaftlich ist der Weg allenfalls sehr reizvoll.
Beim Alpenhaus verlässt man den bezeichneten Weg Richtung Kleinelendscharte und und wandert auf sich immer mehr verlierenden Wegen Richtung Talschluss.
Dieser wird durch die Tischlerkarwand mit den gleichnamigen Wasserfällen vermittelt. Hier stürzen normalerweise bis 7 Wasserfälle zu Tal, die u.a. vom Tischlerkarkees gespeist werden. Heuer wird nur wenig Wasser geführt, nur der Bärenfall ist erkennbar. Schade eigentlich.
So, hier enden die letzten Steigspuren, der Weiterweg ins Tischlerkar rund 800 hm oberhalb erfordert Trittsicherheit. Der mittlerweile vergriffene und nicht mehr neu aufgelegte AV-Führer der Ankogel/Goldberggruppe schreibt hierzu folgendes:
"Bärensteig bzw. Ochsensteig der ÖK, sowie Kleibersteig der (alten) Freytag&Berndt-Karte 1:50 000. Absolut abzuratender Steig, verfallen (z.T. - wenn man den Steig denn finden sollte - sind nur Bäume entlang der Felswände gelegt und ermöglichen deren Querung). [...] Ein wegloses Steigen bringt in felsigem Wasserfallgelände in Gefahr! Dies gilt für das ganze Gebiet des Kötschachtals, des Akars und des Tischlerkars mit seinen darunterliegenden steilen wanddurchsetzten Hängen!"
Nach ostseitigem Einstieg geht es nun also am Bärensteig weiter aufwärts (dieser ist auf keiner aktuellen Karte verzeichnet). Teilweise überhängende Stellen sind versichert, zumindest die gut 30 Jahre alten morschen, blauen Hanfseile wurden mittlerweile getauscht und auch die marode Strickleiter über einen Klemmblock hat ausgedient...
Blick zu den Tischlerkarfällen
Grauer Böcksteinkogel
Auf ca. 2000m legt sich das Kar völlig zurück, die Tischlerkaralm ist erreicht. Im Hintergrund erkennt man den Tischlerkarkopf, 3002 m. Das gleichnamige Kees ist in diesem Bereich stark zurückgegangen.
Der Böcksteinkogel ist von hier aus wenig schwierig zu erreichen. Heute ist es aber leider zu spät dafür...
Sehr beachtlich sind auch die Schutt- und Geröllablagerungen des Tischlerkarkees... Rechts der Bildmitte die Tischlerspitze und die Grubenkarwand
Die markanten Tischlerkar-Rinnen oberhalb der Wasserfälle...
Schön langsam wird es nun an der Zeit an den Rückweg zu denken, der Übergang via Marchriedlscharte zur Reedseehütte ist zwar möglich, aber sehr mühsam (Moränengelände). Ich wähle den den selben Weg wie herauf. Zuvor aber noch ein Blick zum wilden Hölltor-Grat mit seinen bizarren Gratgendarmen.
Zurück beim grünen Baum, noch ein letzter Blick zurück zum Böcksteinkogel und zur Himmelwand: Die Schatten werden länger...
Also, Fazit: Sehr einsam und abgelegen, auch etwas fordernd, aber sehr lohnend.
Viele Grüße
Vom Hoteldorf Grüner Baum bzw. Gasthaus Reiterbauer geht es durch das Kötschachtal entlang der Ache taleinwärts, nach ca. 20 min bietet sich auch die Möglichkeit zum Reedsee anzusteigen. Landschaftlich ist der Weg allenfalls sehr reizvoll.
Beim Alpenhaus verlässt man den bezeichneten Weg Richtung Kleinelendscharte und und wandert auf sich immer mehr verlierenden Wegen Richtung Talschluss.
Dieser wird durch die Tischlerkarwand mit den gleichnamigen Wasserfällen vermittelt. Hier stürzen normalerweise bis 7 Wasserfälle zu Tal, die u.a. vom Tischlerkarkees gespeist werden. Heuer wird nur wenig Wasser geführt, nur der Bärenfall ist erkennbar. Schade eigentlich.
So, hier enden die letzten Steigspuren, der Weiterweg ins Tischlerkar rund 800 hm oberhalb erfordert Trittsicherheit. Der mittlerweile vergriffene und nicht mehr neu aufgelegte AV-Führer der Ankogel/Goldberggruppe schreibt hierzu folgendes:
"Bärensteig bzw. Ochsensteig der ÖK, sowie Kleibersteig der (alten) Freytag&Berndt-Karte 1:50 000. Absolut abzuratender Steig, verfallen (z.T. - wenn man den Steig denn finden sollte - sind nur Bäume entlang der Felswände gelegt und ermöglichen deren Querung). [...] Ein wegloses Steigen bringt in felsigem Wasserfallgelände in Gefahr! Dies gilt für das ganze Gebiet des Kötschachtals, des Akars und des Tischlerkars mit seinen darunterliegenden steilen wanddurchsetzten Hängen!"
Nach ostseitigem Einstieg geht es nun also am Bärensteig weiter aufwärts (dieser ist auf keiner aktuellen Karte verzeichnet). Teilweise überhängende Stellen sind versichert, zumindest die gut 30 Jahre alten morschen, blauen Hanfseile wurden mittlerweile getauscht und auch die marode Strickleiter über einen Klemmblock hat ausgedient...
Blick zu den Tischlerkarfällen
Grauer Böcksteinkogel
Auf ca. 2000m legt sich das Kar völlig zurück, die Tischlerkaralm ist erreicht. Im Hintergrund erkennt man den Tischlerkarkopf, 3002 m. Das gleichnamige Kees ist in diesem Bereich stark zurückgegangen.
Der Böcksteinkogel ist von hier aus wenig schwierig zu erreichen. Heute ist es aber leider zu spät dafür...
Sehr beachtlich sind auch die Schutt- und Geröllablagerungen des Tischlerkarkees... Rechts der Bildmitte die Tischlerspitze und die Grubenkarwand
Die markanten Tischlerkar-Rinnen oberhalb der Wasserfälle...
Schön langsam wird es nun an der Zeit an den Rückweg zu denken, der Übergang via Marchriedlscharte zur Reedseehütte ist zwar möglich, aber sehr mühsam (Moränengelände). Ich wähle den den selben Weg wie herauf. Zuvor aber noch ein Blick zum wilden Hölltor-Grat mit seinen bizarren Gratgendarmen.
Zurück beim grünen Baum, noch ein letzter Blick zurück zum Böcksteinkogel und zur Himmelwand: Die Schatten werden länger...
Also, Fazit: Sehr einsam und abgelegen, auch etwas fordernd, aber sehr lohnend.
Viele Grüße
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