Vor 2 Wochen hab ich mich auf den Weg gemacht, die Türchlwand zu besteigen und dabei den mir unbekannten Nordgrat Richtung Schmugglerscharte zu erkunden. Der dem Gebiet zugehörige AV-Führer (Ankogel-/Goldberggruppe) listet nur 2 Anstiege auf, R2499 (von der Schlossalm) und R2500 (Südostgrat, I). Einmal davon abgesehen, dass diese beiden Anstiege fast ident (?) verlaufen, schweigt sich der Führer komplett über den SW-Grat (Übergang zum Rührkübl) und N-Grat (Übergang zm Kirchleitenkogel/Schmugglerscharte) aus. Bleibt wohl nichts anderes übrig, als auszuprobieren.
Über den markierten Weg Nr. 127 steige ich also unschwierig hinauf zum Gipfel der Türchlwand, seit letztem Sommer nun mit einem großen Gipfelkreuz geschmückt:
Direkt hinter meiner obigen Position schließt der Südwestgrat (Richtung Rührkübl) an. Dieser dürfte nicht ganz einfach sein (III?). Geht man hier aus, ist es vermutlich am Zweckmäßigsten, gleich einmal 15m über den ersten Gipfelabbruch (links im Bild) abzuseilen. Schon jemand gemacht?
Ich hingegen fixiere den Nordgrat, hierzu steige ich im weglosen Gelände Richtung Nordosten (Siebenspitze) bis an den Ansatz des Nordgrates heran. Von dort über unangenehm glitschige Felsen die erste Steilstufe hinunter:
Der nächste Abbruch wird in abschüssigem Gelände (kurzes, steiles Gras) links umgangen, der drauf folgende Turm entweder direkt überklettert oder wieder links (westl.) umgangen, dann wieder auf den Grat und in einfacheres Gelände, II. Hier der Blick zurück:
Von der nächsten unbenannten Einschartung ist der Gipfel des Kirchleitenkogels in wenigen Minuten erreicht. Ab hier gibt es praktisch keine Schwierigkeiten mehr:
Blick zurück zur von hier festungsartig erscheinenden Türchlwand mit den N-Grat. Rechts im Bild ist auch der SW-Grat zu sehen.
Tief unten liegen die Brandner-Almen und Hofgastein:
In der Schmugglerscharte beschließe ich die Gratwanderung noch bis Hundskopf fortzusetzen. Blick zurück: Türchlwand, Kirchleitenkogel, Schusterkopf, Gamskogel (v.l.n.r.) vom Hundskopf.
Von dort steige ich dann zunächst weglos über sehr steiles Gras (Vorsicht bei Nässe) zur Schmaranzalm und von dort nach Hofgastein ab.
Fazit: Mit Ausnahme der Türchlwand eine gemütliche Wanderung auf einfache und kaum betretene Almgipfel, etwas Trittsicherheit erforderlich. Der Weiterweg auf den Bernkogel ist möglich und mit etwa 4½h zu veranschlagen (Stellen I am Kar-Katzenkopf).
Türchlwand Nordgrat ist UIAA II.
PS: Auf meine Nachfrage beim Bergverlag Rother wurde mir mitgeteilt, dass es keine (Neu-)Auflagen des AV-Führers Ankogel mehr geben wird. Das ist sehr schade. Daher die Frage: Hätte jemand von euch Lust das selbst in die Hand zu nehmen bzw. Routenbeschreibungen zu sammeln bzw. zu updaten? Einige Informationen sind ja hoffnungslos veraltet oder überhaupt falsch?
LG
Über den markierten Weg Nr. 127 steige ich also unschwierig hinauf zum Gipfel der Türchlwand, seit letztem Sommer nun mit einem großen Gipfelkreuz geschmückt:
Direkt hinter meiner obigen Position schließt der Südwestgrat (Richtung Rührkübl) an. Dieser dürfte nicht ganz einfach sein (III?). Geht man hier aus, ist es vermutlich am Zweckmäßigsten, gleich einmal 15m über den ersten Gipfelabbruch (links im Bild) abzuseilen. Schon jemand gemacht?
Ich hingegen fixiere den Nordgrat, hierzu steige ich im weglosen Gelände Richtung Nordosten (Siebenspitze) bis an den Ansatz des Nordgrates heran. Von dort über unangenehm glitschige Felsen die erste Steilstufe hinunter:
Der nächste Abbruch wird in abschüssigem Gelände (kurzes, steiles Gras) links umgangen, der drauf folgende Turm entweder direkt überklettert oder wieder links (westl.) umgangen, dann wieder auf den Grat und in einfacheres Gelände, II. Hier der Blick zurück:
Von der nächsten unbenannten Einschartung ist der Gipfel des Kirchleitenkogels in wenigen Minuten erreicht. Ab hier gibt es praktisch keine Schwierigkeiten mehr:
Blick zurück zur von hier festungsartig erscheinenden Türchlwand mit den N-Grat. Rechts im Bild ist auch der SW-Grat zu sehen.
Tief unten liegen die Brandner-Almen und Hofgastein:
In der Schmugglerscharte beschließe ich die Gratwanderung noch bis Hundskopf fortzusetzen. Blick zurück: Türchlwand, Kirchleitenkogel, Schusterkopf, Gamskogel (v.l.n.r.) vom Hundskopf.
Von dort steige ich dann zunächst weglos über sehr steiles Gras (Vorsicht bei Nässe) zur Schmaranzalm und von dort nach Hofgastein ab.
Fazit: Mit Ausnahme der Türchlwand eine gemütliche Wanderung auf einfache und kaum betretene Almgipfel, etwas Trittsicherheit erforderlich. Der Weiterweg auf den Bernkogel ist möglich und mit etwa 4½h zu veranschlagen (Stellen I am Kar-Katzenkopf).
Türchlwand Nordgrat ist UIAA II.
PS: Auf meine Nachfrage beim Bergverlag Rother wurde mir mitgeteilt, dass es keine (Neu-)Auflagen des AV-Führers Ankogel mehr geben wird. Das ist sehr schade. Daher die Frage: Hätte jemand von euch Lust das selbst in die Hand zu nehmen bzw. Routenbeschreibungen zu sammeln bzw. zu updaten? Einige Informationen sind ja hoffnungslos veraltet oder überhaupt falsch?
LG
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