Hallo
Hier ein Bericht vom August.
Am 7. und 8. August 2014 haben sich meine Eltern und ich anlässlich unseres alljährlichen Riedingtals Ausfluges ins weit entfernte Lungau aufgemacht.
Nicht mein erstes Mal Riedingtal dieses Jahr und auch sicherlich nicht das erste mal überhaupt.
Das Riedingtal zählt mehr oder weniger schon zu meinem zweiten Zuhause und ich freue mich jedes mal wieder in diese schöne Gegend zurück zukommen.
Doch nun zurück zum Thread-Titel. Da meine Eltern am ersten Tag nur ein bisschen am Schlierersee herum sparzieren wollten, nutzte ich die Zeit um einen kleinen Berglauf auf den Pfefferkogel zu machen. Von der Königalm aus erreichte ich diesen auch in gut 25 Minuten.
Der Pfefferkogel ist ein kleiner Wiesengipfel nicht weit entfernt von der Boarnlacke mit einem imposanten Blick aufs Weißeck.
GOPR9341.JPG
Während meines gesamten Laufes begleitete mich aber auch noch ein anderer Gipfel. Der Große Reichesbachkogel. Dieser Gipfel ist wohl kaum bekannt und nur wirkliche Gebietskenner kennen wohl den Namen dieses Gipfels, dennoch ist er am Anstieg zur Boarnlacke und weiters aufs Weißeck ein echter Blickfang.
In den vergangenen Jahren stand ich schon zwei mal am Gipfel des Reichesbachkogel. Das erste mal querfeldein über die sehr breite und leicht zu begehende Ostschulter und ein weiters Mal im Zuge der Überschreitung vom Nebelkareck bis zum Großen Reichesbahkogel.
Doch schon immer hat mich der etwas niedrigere aber dennoch imposantere Westgipfel in seinen Bann gezogen. Seitdem ich diesen das erste Mal gesehen habe frage ich mich ob da oben wohl schon jemand gestanden ist. Auch der Westgrat der zum Westgipfel führt hat es mir angetan. Naja, gestanden ist da oben sicher schon irgendwann jemand. Irgendein Jäger, vielleicht sogar Bergsteiger muss doch da oben schon mal gewesen sein. Bekannt ist allerdings dieser Grat bzw. Westgipfel nicht (Auch nicht in Holls Tauern Führer). Man findet generell über den Großen Reichesbachkogel nur wenig. Bekannt ist nur der leichte Wiesenanstieg von der Stickerhütte und die in Holls Tauern Führer beschriebene Kammbegehung von Jägerspitze bis Reichesbachkogel.
Um nicht ganz vom Thema abzuschweifen wieder zurück ins Geschehen. Nun stehe ich also am Pfefferkogel und Blicke immer wieder zum Reichesbachkogel. Schnell war der Entschluss gefasst, dass ich es heute versuchen möchte den Westgrat zu begehen. Da ich allerdings mit Trailrunning-Schuhen und alleine unterwegs war, traf ich vorher noch selbst mit mir das Abkommen, dass ich nur so weit gehe wie es für mich verantwortbar ist und ich keine Probleme beim abklettern bekommen würde.
Hier der Westgrat auf den Reichesbachkogel gesehen aus vom Hinteren Riedingtal. (Foto von Kammbegehung Jägerspitze - Reichesbachkogel 2013)
P8240173.JPG
Hier der Blick von der Boarnlacke auf den Reichesbachkogel und dessen Westgrat. (Foto von einer Weisseck Tour 2012)
IMG_1826.JPG
Zuerst ging es von der Boarnlacke einen kleinen Aufschwung hinauf, danach überquert man noch einen kleinen Weidezaun und schon steht man auch direkt am Einstieg vom Westgrat. Einsteigen kann man im unteren Teil wo man will. Leichtes Wiesen/Fels Gelände im unteren II. Grad.
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GOPR9345.JPG
GOPR9346.JPG
GOPR9347.JPG
Danach steht man direkt am Grat. Spätestens hier sollte einem aufgefallen sein, dass dieser Fels keines Falls Xeis Qualitäten aufweißt. Das brüchige Schiefer-Gestein ist kaum zu berechnen und man sollte am besten 10 Mal überlegen wo man den nächsten Tritt bzw. Griff platziert.
Danach geht es wechseln kurzes Gehgelände und Kletterein bis II sich ab. Achtung! Auf keinen Fall nach rechts sprich in die Nordwand des Grates ausweichen. Dies ist mir leider passiert und dort ist der Fels nichts gegen Teile der Haller-Mauern. Ca. 20-30 Höhenmeter unter dem Westgipfel gibt es ein kleines schmales Wiesenband südseitig, auf dem man weiter nach oben kommt. Allerdings ist hier der Grat sehr ausgesetzt. Schließlich erreicht man den Westgipfel. Mein Westgipfel-Selfie ist leider nicht wirklich gelungen. :/
GOPR9348.JPG
GOPR9349.JPG
GOPR9352.JPG
GOPR9353.JPG
Ab dem Westgipfel hat man dann den Point-Of-No-Return erreicht. Zumindest wenn man kein Seil dabei hat. Diesen Punkt wollte ich eigentlich nicht erreichen und ich ärgerte mich kurzzeitig über mich selbst.
Nach dem Westgipfel folgt die Schlüsselstelle. Ca. 20 Meter bis III abklettern in sehr brüchigem Gelände. Diese 20 Meter erforderten zwar knapp 15 Minuten, dennoch ist es hier nicht ganz so ausgesetzt. Ein Ausrutscher in die Nordwand wäre aber auch hier fatal.
GOPR9355.JPG
Endlich geschafft. Ab hier gibt es nur noch Gehgelände, dass manchmal den Einsatz der Hände erforderte.
GOPR9358.JPG
Letzer Blick kurz vorm Gipfel zurück.
GOPR9359.JPG
Und dann war ich auch schon oben. Am Gipfel des Reichesbachkogel gibt es nur einen kleinen Vermessungsstein, dennoch hat man einen grandiosen Ausblick auf die Niederen Tauern und auch noch darüber hinaus. Mit dem Gefühl einen Hauch von Pionier-Arbeit verrichtet zu haben machte ich mich schließlich wieder an den Abstieg vorbei an der Boarnlacke bis zur Königalm.
Gipfel.
GOPR9361.JPG
An dieser Stelle möchte ich mich auch nochmal für die nicht wirklich guten Bilder entschuldigen. An diesem Tag hatte ich leider nur meine GoPro Kamera dabei, die als Ersatz herhalten musste.
LG
MM96
Hier ein Bericht vom August.
Am 7. und 8. August 2014 haben sich meine Eltern und ich anlässlich unseres alljährlichen Riedingtals Ausfluges ins weit entfernte Lungau aufgemacht.
Nicht mein erstes Mal Riedingtal dieses Jahr und auch sicherlich nicht das erste mal überhaupt.
Das Riedingtal zählt mehr oder weniger schon zu meinem zweiten Zuhause und ich freue mich jedes mal wieder in diese schöne Gegend zurück zukommen.
Doch nun zurück zum Thread-Titel. Da meine Eltern am ersten Tag nur ein bisschen am Schlierersee herum sparzieren wollten, nutzte ich die Zeit um einen kleinen Berglauf auf den Pfefferkogel zu machen. Von der Königalm aus erreichte ich diesen auch in gut 25 Minuten.
Der Pfefferkogel ist ein kleiner Wiesengipfel nicht weit entfernt von der Boarnlacke mit einem imposanten Blick aufs Weißeck.
GOPR9341.JPG
Während meines gesamten Laufes begleitete mich aber auch noch ein anderer Gipfel. Der Große Reichesbachkogel. Dieser Gipfel ist wohl kaum bekannt und nur wirkliche Gebietskenner kennen wohl den Namen dieses Gipfels, dennoch ist er am Anstieg zur Boarnlacke und weiters aufs Weißeck ein echter Blickfang.
In den vergangenen Jahren stand ich schon zwei mal am Gipfel des Reichesbachkogel. Das erste mal querfeldein über die sehr breite und leicht zu begehende Ostschulter und ein weiters Mal im Zuge der Überschreitung vom Nebelkareck bis zum Großen Reichesbahkogel.
Doch schon immer hat mich der etwas niedrigere aber dennoch imposantere Westgipfel in seinen Bann gezogen. Seitdem ich diesen das erste Mal gesehen habe frage ich mich ob da oben wohl schon jemand gestanden ist. Auch der Westgrat der zum Westgipfel führt hat es mir angetan. Naja, gestanden ist da oben sicher schon irgendwann jemand. Irgendein Jäger, vielleicht sogar Bergsteiger muss doch da oben schon mal gewesen sein. Bekannt ist allerdings dieser Grat bzw. Westgipfel nicht (Auch nicht in Holls Tauern Führer). Man findet generell über den Großen Reichesbachkogel nur wenig. Bekannt ist nur der leichte Wiesenanstieg von der Stickerhütte und die in Holls Tauern Führer beschriebene Kammbegehung von Jägerspitze bis Reichesbachkogel.
Um nicht ganz vom Thema abzuschweifen wieder zurück ins Geschehen. Nun stehe ich also am Pfefferkogel und Blicke immer wieder zum Reichesbachkogel. Schnell war der Entschluss gefasst, dass ich es heute versuchen möchte den Westgrat zu begehen. Da ich allerdings mit Trailrunning-Schuhen und alleine unterwegs war, traf ich vorher noch selbst mit mir das Abkommen, dass ich nur so weit gehe wie es für mich verantwortbar ist und ich keine Probleme beim abklettern bekommen würde.
Hier der Westgrat auf den Reichesbachkogel gesehen aus vom Hinteren Riedingtal. (Foto von Kammbegehung Jägerspitze - Reichesbachkogel 2013)
P8240173.JPG
Hier der Blick von der Boarnlacke auf den Reichesbachkogel und dessen Westgrat. (Foto von einer Weisseck Tour 2012)
IMG_1826.JPG
Zuerst ging es von der Boarnlacke einen kleinen Aufschwung hinauf, danach überquert man noch einen kleinen Weidezaun und schon steht man auch direkt am Einstieg vom Westgrat. Einsteigen kann man im unteren Teil wo man will. Leichtes Wiesen/Fels Gelände im unteren II. Grad.
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Danach steht man direkt am Grat. Spätestens hier sollte einem aufgefallen sein, dass dieser Fels keines Falls Xeis Qualitäten aufweißt. Das brüchige Schiefer-Gestein ist kaum zu berechnen und man sollte am besten 10 Mal überlegen wo man den nächsten Tritt bzw. Griff platziert.
Danach geht es wechseln kurzes Gehgelände und Kletterein bis II sich ab. Achtung! Auf keinen Fall nach rechts sprich in die Nordwand des Grates ausweichen. Dies ist mir leider passiert und dort ist der Fels nichts gegen Teile der Haller-Mauern. Ca. 20-30 Höhenmeter unter dem Westgipfel gibt es ein kleines schmales Wiesenband südseitig, auf dem man weiter nach oben kommt. Allerdings ist hier der Grat sehr ausgesetzt. Schließlich erreicht man den Westgipfel. Mein Westgipfel-Selfie ist leider nicht wirklich gelungen. :/
GOPR9348.JPG
GOPR9349.JPG
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GOPR9353.JPG
Ab dem Westgipfel hat man dann den Point-Of-No-Return erreicht. Zumindest wenn man kein Seil dabei hat. Diesen Punkt wollte ich eigentlich nicht erreichen und ich ärgerte mich kurzzeitig über mich selbst.
Nach dem Westgipfel folgt die Schlüsselstelle. Ca. 20 Meter bis III abklettern in sehr brüchigem Gelände. Diese 20 Meter erforderten zwar knapp 15 Minuten, dennoch ist es hier nicht ganz so ausgesetzt. Ein Ausrutscher in die Nordwand wäre aber auch hier fatal.
GOPR9355.JPG
Endlich geschafft. Ab hier gibt es nur noch Gehgelände, dass manchmal den Einsatz der Hände erforderte.
GOPR9358.JPG
Letzer Blick kurz vorm Gipfel zurück.
GOPR9359.JPG
Und dann war ich auch schon oben. Am Gipfel des Reichesbachkogel gibt es nur einen kleinen Vermessungsstein, dennoch hat man einen grandiosen Ausblick auf die Niederen Tauern und auch noch darüber hinaus. Mit dem Gefühl einen Hauch von Pionier-Arbeit verrichtet zu haben machte ich mich schließlich wieder an den Abstieg vorbei an der Boarnlacke bis zur Königalm.
Gipfel.
GOPR9361.JPG
An dieser Stelle möchte ich mich auch nochmal für die nicht wirklich guten Bilder entschuldigen. An diesem Tag hatte ich leider nur meine GoPro Kamera dabei, die als Ersatz herhalten musste.
LG
MM96
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