Bessere Bedingungen als die gegenwärtige, stabile und trockene Phase kann man Anfang November gar nicht finden.
Die sich normalerweise um den 20. Oktober einstellende letzte Föhnperiode mit Wärme auch höher oben wollte sich heuer einmal nicht einstellen.
Dafür genießen wir, bei leider immer weiter abnehmender Tageslänge, schon bald stressig-fordernde Traumtage. Die dürfen nicht ungenützt verstreichen!
Weil Mehrtagestouren im geliebten Hagengebirge heuer noch allzu wenige waren entschließe ich mich zu einem Alleingang; halbgemütlich.
Auch wenn der Föhn wohl die Nacht über durchblasen sollte möchte ich auf den Schutz und die Geborgenheit des Zeltes nicht verzichten denn die Nächte sind halt schon verdammt lang.
Mit allem Notwendigen im großen Rucksack kommt da schon was zusammen.
Vor allem die Wasserversorgung stellt im Spätherbst ein Problem dar denn die spärlichen Quellen sind dann meist schon im Winterschlaf und ob noch genug Schnee als Ersatz liegt zeigt sich ja erst vor Ort.
Ich mache mich am 2. November also nach Tenneck auf und starte auf 540 Metern Seehöhe am Eingang des Blühnbachtales.
Den Weg kenne ich schon seit den frühen 80er Jahren. Recht viel steiler als am Zwischeggraben entlang hinauf zur Karalm kenne ich keinen markierten Weg.
Die Bedingungen sind traumhaft. Es ist für die Jahreszeit unglaublich warm. Südseitig leuchtet der Wald in den schönsten Farben.
Vom Parkplatz sieht man schon ganz gut hinauf: Die Aufstiegsroute führt in der Bildmitte in dem erwähnten, steilen Graben hinauf zu Karalm. Rechts oben die Vorgipfel des Rifflkopfes.
DSC06451.jpg
Der Boden ist auch im Wald staubtrocken. Mein mitgebrachter Liter Wasser mahnt also zu Sparsamkeit denn insgesamt warten 1800 Höhenmeter auf mich.
Auf etwa 1200 m gibt es eine kurze Erholung bei einer flacheren Passage und erste Ausblicke; hinüber zu den Steilwänden des Tennengebirges mit dem Ödlhaus und links oberhalb dem Eingang zur Eisriesenwelt. Ein toller Weg hinauf Richtung Happischhaus.
DSC06454.jpg
DSC06452.jpg
Unterhalb der Karalm öffnet sich der Blick hinunter in's Salzachtal, den Ennspongau und hinein in die Radstätter Tauern.
DSC06455.jpg
Bei meinen ersten Touren hier herauf war die Hütte auf der Karalm noch ziemlich intakt. Aber über dreißig Jahre später ist nicht mehr allzuviel über:
DSC06457.jpg
Immer wieder begeistert mich die Einsamkeit und Schroffheit hier heroben. Wohl noch mehr als zu Zeiten des Hermann v. Barth vor nun 150 Jahren haben die Grünröcke das Hagengebirge fest im Griff. Leider. Die satten Höhenmeter von so ziemlich allen Seiten verschrecken die allermeisten Tagestouristen und so ist die ausgeschnittene Latschengasse vor dem Tennengebirge auch ein Jagasteig unter den Abbrüchen des Rifflkopfes.
DSC06458.jpg
Das Ödlhaus scheint zum Greifen nah. Tausend Meter hinunter, über die Salzach und wieder hinauf...
DSC06459.jpg
Wie befürchtet gibt die Quelle, knapp oberhalb der Karalm auf 1520 Meter gelegen, nichts mehr her. Der Wetterbericht verkündet den Trockenheitsrekord von 4% Luftfeuchtigkeit und so fühlt sich meine Kehle auch bald an. "Hoffentlich findet sich noch genug Schnee da oben" denke ich mir als ich den Blick hinauf in Richtung meines Tageszieles richte. Es sieht nicht so aus.
DSC06462.jpg
Kurz bevor ich beim Vorderbergstecken die 2000er Marke erreiche besuche ich etwas rechts vom Weg den Eingang einer der zahllosen Höhlen hier heroben. Ganz ohne Stativ oder, wie bei vielen Telefonknipsern heute, selfie-stick, darf ich mich auch abbilden.
DSC06463.jpg
Die flachen hundert Höhenmeter nach Hinterbergstecken schlendere ich gemütlich hinauf; den Blick immer die Hänge nach Gämsen absuchend.
Keine hundertfünfzig Höhenmeter sind es nun mehr in angenehmer Steigung hinauf zum Wasserkopf. Leider wird er seinem Namen heute nicht gerecht. Ob da gar ein Wiener Bürokrat Namensgeber war? (Die geneigte, überwiegend im Osten der Republik heimische Leserschaft, möge mir verzeihen...)
Der Föhnsturm bläst mir in's Gesicht und macht die Suche nach einem halbwegs windgeschützten Platz nicht einfach. Es findet sich dann aber doch ein feines Platzerl.
DSC06467.jpg
DSC06468.jpg
Wenige Mulden haben noch mittlerweile fast zu Eis verharschte Schneereste bewahrt und so bekomme ich den Kochtopf und mein Häferl doch noch voll.
Dreieinhalb Stunden habe ich herauf gebraucht und damit bleiben mir noch gut zwei Stunden um über die Höhen der Hochschottwies nordwärts in Richtung des Tristkopfes zu streifen.
Die Landschaft hat nun das meiste an Farbigkeit verloren. Nur der blitzblaue Himmel und
DSC06475.jpg.
Die Tiefblicke sind schon beeindruckend denn da geht es über 1700 Meter hinunter:
DSC06478.jpg
DSC06480.jpg
DSC06481.jpg
Gleich geht es weiter...
Die sich normalerweise um den 20. Oktober einstellende letzte Föhnperiode mit Wärme auch höher oben wollte sich heuer einmal nicht einstellen.
Dafür genießen wir, bei leider immer weiter abnehmender Tageslänge, schon bald stressig-fordernde Traumtage. Die dürfen nicht ungenützt verstreichen!
Weil Mehrtagestouren im geliebten Hagengebirge heuer noch allzu wenige waren entschließe ich mich zu einem Alleingang; halbgemütlich.
Auch wenn der Föhn wohl die Nacht über durchblasen sollte möchte ich auf den Schutz und die Geborgenheit des Zeltes nicht verzichten denn die Nächte sind halt schon verdammt lang.
Mit allem Notwendigen im großen Rucksack kommt da schon was zusammen.
Vor allem die Wasserversorgung stellt im Spätherbst ein Problem dar denn die spärlichen Quellen sind dann meist schon im Winterschlaf und ob noch genug Schnee als Ersatz liegt zeigt sich ja erst vor Ort.
Ich mache mich am 2. November also nach Tenneck auf und starte auf 540 Metern Seehöhe am Eingang des Blühnbachtales.
Den Weg kenne ich schon seit den frühen 80er Jahren. Recht viel steiler als am Zwischeggraben entlang hinauf zur Karalm kenne ich keinen markierten Weg.
Die Bedingungen sind traumhaft. Es ist für die Jahreszeit unglaublich warm. Südseitig leuchtet der Wald in den schönsten Farben.
Vom Parkplatz sieht man schon ganz gut hinauf: Die Aufstiegsroute führt in der Bildmitte in dem erwähnten, steilen Graben hinauf zu Karalm. Rechts oben die Vorgipfel des Rifflkopfes.
DSC06451.jpg
Der Boden ist auch im Wald staubtrocken. Mein mitgebrachter Liter Wasser mahnt also zu Sparsamkeit denn insgesamt warten 1800 Höhenmeter auf mich.
Auf etwa 1200 m gibt es eine kurze Erholung bei einer flacheren Passage und erste Ausblicke; hinüber zu den Steilwänden des Tennengebirges mit dem Ödlhaus und links oberhalb dem Eingang zur Eisriesenwelt. Ein toller Weg hinauf Richtung Happischhaus.
DSC06454.jpg
DSC06452.jpg
Unterhalb der Karalm öffnet sich der Blick hinunter in's Salzachtal, den Ennspongau und hinein in die Radstätter Tauern.
DSC06455.jpg
Bei meinen ersten Touren hier herauf war die Hütte auf der Karalm noch ziemlich intakt. Aber über dreißig Jahre später ist nicht mehr allzuviel über:
DSC06457.jpg
Immer wieder begeistert mich die Einsamkeit und Schroffheit hier heroben. Wohl noch mehr als zu Zeiten des Hermann v. Barth vor nun 150 Jahren haben die Grünröcke das Hagengebirge fest im Griff. Leider. Die satten Höhenmeter von so ziemlich allen Seiten verschrecken die allermeisten Tagestouristen und so ist die ausgeschnittene Latschengasse vor dem Tennengebirge auch ein Jagasteig unter den Abbrüchen des Rifflkopfes.
DSC06458.jpg
Das Ödlhaus scheint zum Greifen nah. Tausend Meter hinunter, über die Salzach und wieder hinauf...
DSC06459.jpg
Wie befürchtet gibt die Quelle, knapp oberhalb der Karalm auf 1520 Meter gelegen, nichts mehr her. Der Wetterbericht verkündet den Trockenheitsrekord von 4% Luftfeuchtigkeit und so fühlt sich meine Kehle auch bald an. "Hoffentlich findet sich noch genug Schnee da oben" denke ich mir als ich den Blick hinauf in Richtung meines Tageszieles richte. Es sieht nicht so aus.
DSC06462.jpg
Kurz bevor ich beim Vorderbergstecken die 2000er Marke erreiche besuche ich etwas rechts vom Weg den Eingang einer der zahllosen Höhlen hier heroben. Ganz ohne Stativ oder, wie bei vielen Telefonknipsern heute, selfie-stick, darf ich mich auch abbilden.
DSC06463.jpg
Die flachen hundert Höhenmeter nach Hinterbergstecken schlendere ich gemütlich hinauf; den Blick immer die Hänge nach Gämsen absuchend.
Keine hundertfünfzig Höhenmeter sind es nun mehr in angenehmer Steigung hinauf zum Wasserkopf. Leider wird er seinem Namen heute nicht gerecht. Ob da gar ein Wiener Bürokrat Namensgeber war? (Die geneigte, überwiegend im Osten der Republik heimische Leserschaft, möge mir verzeihen...)
Der Föhnsturm bläst mir in's Gesicht und macht die Suche nach einem halbwegs windgeschützten Platz nicht einfach. Es findet sich dann aber doch ein feines Platzerl.
DSC06467.jpg
DSC06468.jpg
Wenige Mulden haben noch mittlerweile fast zu Eis verharschte Schneereste bewahrt und so bekomme ich den Kochtopf und mein Häferl doch noch voll.
Dreieinhalb Stunden habe ich herauf gebraucht und damit bleiben mir noch gut zwei Stunden um über die Höhen der Hochschottwies nordwärts in Richtung des Tristkopfes zu streifen.
Die Landschaft hat nun das meiste an Farbigkeit verloren. Nur der blitzblaue Himmel und
DSC06475.jpg.
Die Tiefblicke sind schon beeindruckend denn da geht es über 1700 Meter hinunter:
DSC06478.jpg
DSC06480.jpg
DSC06481.jpg
Gleich geht es weiter...
Kommentar