Wieder so ein unbekannter Berg, werdet ihr denken. Er steht SSE vom Ringelspitz, und wer besteigt ihn denn schon. Vor zwei Jahren war mir ein herrliches Couloir auf seiner Nordseite aufgefallen, als wir vom Ringelspitz abstiegen, siehe Foto (das schmale rechts im Bild). Solche Couloirs begeht man am besten im Frühsommer, etwa im Juni, wenn die Sache gut verfirnt ist. Aber dieses Jahr liegt wenig Schnee, so dass ich dachte, ich sollte nicht zu lange warten. Das heisst aber, dass die Angelegenheit zur Zeit eben nicht gut verfirnt ist! Da kommt jetzt nie Sonne hin!
Aufstieg von der Ringelspitzhütte auf die Nordseite des Berges, wobei ich schon recht bald die Steigeisen anzog. (Ich nahm Schneeschuhe mit statt der Ski, weil sie auf dem aperen Hüttenweg einfacher zu tragen sind. Am Morgen waren sie aber noch nicht nötig.) Dann bog ich gleich bei der ersten Gelegenheit in die Nordwand ein, also nicht beim Couloir. Der Schnee war wie gesagt nicht besonders gut und das Spuren etwas mühsam. Ich erspähte unter dem Grat ein enges, kurzes Schlusscouloir, das von unten gut machbar schien. Aber dann traute ich mich nicht, die entscheidenden drei, vier Schritte zu machen, trotz Pickel und Steigeisen. Lockerer Schnee auf Felsen von zweifelhafter Festigkeit, die nach unten geschichtet sind, ist nicht so mein Ding. Andere Leute würden da wohl locker darüber steigen. Doch ich war allein und unter mir ging es halt doch ziemlich in die Tiefe. Also stieg ich zurück, obwohl es sich nur um ein paar Meter handelte, die zum Ausstieg und damit zum freien Weg auf den Gipfel fehlten. Ich querte nach Westen (rechts), fand ein weiteres enges und kurzes Couloir, das aber zuoberst von einer grossen Wächte gekrönt war. Also noch weiter nach rechts, und schliesslich öffnete sich ein angenehmer Einstieg (nun ja, ein bisschen ausgesetzt war es schon) ganz oben in das "richtige" Couloir. Von dort war ich rasch auf dem Grat. Der Tiefblick ins Couloir reichte nicht weit, weil es etwas gekrümmt ist. Wie die Verhältnisse in seinem unteren Teil gewesen wären, weiss ich daher nicht. Oben befand ich mich auf der Südseite des Berges und erreichte in wenigen Minuten in aperem, steinigem Gelände den einsamen Gipfel. Supertoller Blick auf den Ringelspitz und die dort sehr scharfe Linie der Glarner Hauptüberschiebung!
Man könnte in vielleicht 10 Minuten noch den Crap Mats 2947 m erreichen, aber die Routensuche hatte Zeit gekostet und ich stieg bald wieder ab. Gleiche Route, denn a) ich wusste nicht, wie gut das Couloir im unteren Teil zu begehen wäre und b) ich musste die Schneeschuhe wieder mitnehmen, die ich unterwegs in den Schnee gesteckt hatte. Diese benötigte ich dann wirklich noch auf dem Flachstück zur Hütte hinunter. Der Schnee war stellenweise so weich, dass ich auch mit diesen lästigen Teilen an den Füssen zuweilen knietief einsank.
Bei guten Verhältnissen, wie erwähnt - viel Schnee im Winter und im Frühsommer dann bestens verfirnt - wäre das Couloir (rechts im Bild) eine herrliche und wohl nicht besonders schwierige Tour. Einziges Problem könnte sein, dass diese Rinne natürlich alle Steine sammelt, die irgendwo runterfallen.
Der Morchopf lässt sich auch von Süden, d.h. von Trin her besteigen, ein langer und sicher sehr einsamer Hatscher, T4. Etwas für Freunde des Besonderen.
Bild: Morchopf von Norden. Meine Route geht links von der linken Person auf dem Schnee in die Höhe, dann unter den obersten Felsen nach rechts und knapp unter dem Grat ins schmale Couloir über der rechten Person. Dann auf der Südseite im Aperen zum Gipfel. Aufnahme vom Mai 2009.
Aufstieg von der Ringelspitzhütte auf die Nordseite des Berges, wobei ich schon recht bald die Steigeisen anzog. (Ich nahm Schneeschuhe mit statt der Ski, weil sie auf dem aperen Hüttenweg einfacher zu tragen sind. Am Morgen waren sie aber noch nicht nötig.) Dann bog ich gleich bei der ersten Gelegenheit in die Nordwand ein, also nicht beim Couloir. Der Schnee war wie gesagt nicht besonders gut und das Spuren etwas mühsam. Ich erspähte unter dem Grat ein enges, kurzes Schlusscouloir, das von unten gut machbar schien. Aber dann traute ich mich nicht, die entscheidenden drei, vier Schritte zu machen, trotz Pickel und Steigeisen. Lockerer Schnee auf Felsen von zweifelhafter Festigkeit, die nach unten geschichtet sind, ist nicht so mein Ding. Andere Leute würden da wohl locker darüber steigen. Doch ich war allein und unter mir ging es halt doch ziemlich in die Tiefe. Also stieg ich zurück, obwohl es sich nur um ein paar Meter handelte, die zum Ausstieg und damit zum freien Weg auf den Gipfel fehlten. Ich querte nach Westen (rechts), fand ein weiteres enges und kurzes Couloir, das aber zuoberst von einer grossen Wächte gekrönt war. Also noch weiter nach rechts, und schliesslich öffnete sich ein angenehmer Einstieg (nun ja, ein bisschen ausgesetzt war es schon) ganz oben in das "richtige" Couloir. Von dort war ich rasch auf dem Grat. Der Tiefblick ins Couloir reichte nicht weit, weil es etwas gekrümmt ist. Wie die Verhältnisse in seinem unteren Teil gewesen wären, weiss ich daher nicht. Oben befand ich mich auf der Südseite des Berges und erreichte in wenigen Minuten in aperem, steinigem Gelände den einsamen Gipfel. Supertoller Blick auf den Ringelspitz und die dort sehr scharfe Linie der Glarner Hauptüberschiebung!
Man könnte in vielleicht 10 Minuten noch den Crap Mats 2947 m erreichen, aber die Routensuche hatte Zeit gekostet und ich stieg bald wieder ab. Gleiche Route, denn a) ich wusste nicht, wie gut das Couloir im unteren Teil zu begehen wäre und b) ich musste die Schneeschuhe wieder mitnehmen, die ich unterwegs in den Schnee gesteckt hatte. Diese benötigte ich dann wirklich noch auf dem Flachstück zur Hütte hinunter. Der Schnee war stellenweise so weich, dass ich auch mit diesen lästigen Teilen an den Füssen zuweilen knietief einsank.
Bei guten Verhältnissen, wie erwähnt - viel Schnee im Winter und im Frühsommer dann bestens verfirnt - wäre das Couloir (rechts im Bild) eine herrliche und wohl nicht besonders schwierige Tour. Einziges Problem könnte sein, dass diese Rinne natürlich alle Steine sammelt, die irgendwo runterfallen.
Der Morchopf lässt sich auch von Süden, d.h. von Trin her besteigen, ein langer und sicher sehr einsamer Hatscher, T4. Etwas für Freunde des Besonderen.
Bild: Morchopf von Norden. Meine Route geht links von der linken Person auf dem Schnee in die Höhe, dann unter den obersten Felsen nach rechts und knapp unter dem Grat ins schmale Couloir über der rechten Person. Dann auf der Südseite im Aperen zum Gipfel. Aufnahme vom Mai 2009.