Vor zwei Jahren entdeckte ich beim Aufstieg zum Piz Fliana die Südseite des Piz Buin Pitschen (Kleiner Piz Buin), südwestlicher Nachbar des "grossen" Piz Buin und 3256 m hoch. Ein Couloir führt zum Westgrat hinauf. Das musste ich mir genauer anschauen!
Das Wetter könnte am 4./5. Juni 2011 knapp mitspielen, und so war es auch. Allerdings war ich in der Tuoihütte ganz alleine (gut eingerichteter, angenehmer Winterraum). Am nächsten Morgen liess sich die Sache erst mal gut an, aber die Moräne oberhalb des Plan Rai ist locker und mühsam zu begehen. Im Couloir fand sich Neuschnee, es war gut zu begehen und nicht schwierig, auch nicht besonders steil. Bloss zuoberst war die Rinne mit einer senkrechten, etwa 3 Meter hohen Wächte abgeschlossen. Ich konnte sie auf einem kleinen Felsband rechts umgehen, wenn auch die Griffe zum Teil nicht so super waren. Dann stand ich auf dem Westgrat, der weitgehend aper war. Leider ist diese Angelegenheit brüchig. Recht breit, aber auf jede Seite hin Absturzgelände. Also nicht eigentlich schwierig, man muss kaum klettern, sondern kann gehen, muss aber genau hinschauen, welchen Steinen und Blöcken man trauen darf. Zuoberst war der Grat schneebedeckt mit gutmütigen Wächten. Die ganze Zeit trieben sich Wolken herum, so dass die Aussicht rudimentär war, am besten noch nach Norden (Vorarlberg und Tirol).
Beim Abstieg stellte sich das Problem: wie überliste ich die Wächte? Wenig östlich von ihr erreicht ein kurzes Dreckcouloir den Grat, das im Aufstieg schwierig und unangenehm wäre. Im Abstieg behalf ich mir streckenweise mit der Methode "Absitzen und mit den Füssen nach dem nächsten Tritt angeln". Wieder im Schnee angelangt, war das Couloir immer noch gut zu begehen, weil es tagsüber kaum Sonnenschein gab. In Hüttennähe regnete es noch ein wenig, das hörte aber bald wieder auf und ich konnte trockenen Fusses zum Bahnhof Guarda hinunter wandern.
Fazit: Den Piz Buin Pitschen würde man am einfachsten mit Ski vom Ochsentaler Gletscher her besteigen. Von dort ist es nicht weit und nicht besonders steil in die Lücke hinauf, in die das Südcouloir mündet (östlich von P. 3143 m, der auch einen Steinmann trägt), aber es hat einen Bergschrund. Skidepot unter dem Bergschrund. Zu Fuss in die Lücke hinauf und über den Westgrat, am besten, wenn er gut eingeschneit ist.
Bild: Südseite des Piz Buin Pitschen am 3. Mai 2009. Jetzt lag nur noch im Couloir Schnee sowie auf den ebenen Flächen am unteren Bildrand.
Das Wetter könnte am 4./5. Juni 2011 knapp mitspielen, und so war es auch. Allerdings war ich in der Tuoihütte ganz alleine (gut eingerichteter, angenehmer Winterraum). Am nächsten Morgen liess sich die Sache erst mal gut an, aber die Moräne oberhalb des Plan Rai ist locker und mühsam zu begehen. Im Couloir fand sich Neuschnee, es war gut zu begehen und nicht schwierig, auch nicht besonders steil. Bloss zuoberst war die Rinne mit einer senkrechten, etwa 3 Meter hohen Wächte abgeschlossen. Ich konnte sie auf einem kleinen Felsband rechts umgehen, wenn auch die Griffe zum Teil nicht so super waren. Dann stand ich auf dem Westgrat, der weitgehend aper war. Leider ist diese Angelegenheit brüchig. Recht breit, aber auf jede Seite hin Absturzgelände. Also nicht eigentlich schwierig, man muss kaum klettern, sondern kann gehen, muss aber genau hinschauen, welchen Steinen und Blöcken man trauen darf. Zuoberst war der Grat schneebedeckt mit gutmütigen Wächten. Die ganze Zeit trieben sich Wolken herum, so dass die Aussicht rudimentär war, am besten noch nach Norden (Vorarlberg und Tirol).
Beim Abstieg stellte sich das Problem: wie überliste ich die Wächte? Wenig östlich von ihr erreicht ein kurzes Dreckcouloir den Grat, das im Aufstieg schwierig und unangenehm wäre. Im Abstieg behalf ich mir streckenweise mit der Methode "Absitzen und mit den Füssen nach dem nächsten Tritt angeln". Wieder im Schnee angelangt, war das Couloir immer noch gut zu begehen, weil es tagsüber kaum Sonnenschein gab. In Hüttennähe regnete es noch ein wenig, das hörte aber bald wieder auf und ich konnte trockenen Fusses zum Bahnhof Guarda hinunter wandern.
Fazit: Den Piz Buin Pitschen würde man am einfachsten mit Ski vom Ochsentaler Gletscher her besteigen. Von dort ist es nicht weit und nicht besonders steil in die Lücke hinauf, in die das Südcouloir mündet (östlich von P. 3143 m, der auch einen Steinmann trägt), aber es hat einen Bergschrund. Skidepot unter dem Bergschrund. Zu Fuss in die Lücke hinauf und über den Westgrat, am besten, wenn er gut eingeschneit ist.
Bild: Südseite des Piz Buin Pitschen am 3. Mai 2009. Jetzt lag nur noch im Couloir Schnee sowie auf den ebenen Flächen am unteren Bildrand.
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