Der Widderfeld Stock war im Sommer wegen meinen Kniebeschwerden nicht möglich gewesen, als ich ihn für den SAC Bern leiten wollte. Jetzt "musste" das noch nachgeholt werden.
Von Melchtal (Schillers "Wilhelm Tell" gelesen?) muss man 1450 Höhenmeter aufsteigen. Leider ist diese Route nicht so wirklich empfehlenswert, ausser, man wolle der Geographie zuliebe vom Melchtal ins Engelberger Tal wandern (aber dafür gäbe es leichtere Möglichkeiten). Der Weg führt zuerst über ein geteertes Strässchen. (Die LSB zur Rütialp fährt nicht mehr.) Dann ein wenig gepflegter Weg über die Alpweiden, von denen eben am Tag unserer Besteigung die Kühe schön geschmückt wieder zu Tale zogen. Ab der Alp Gruebi kann man direkt nach NE aufsteigen, man muss nicht auf den Pass Bocki-Rotsand gehen. Über das Widderfeld, die Südabdachung des Berges, hat es keinen Weg, auch nicht vom Pass her, deshalb etwas mühsame Stolperei über Kuhweglein und Graspolster. Ganz zuoberst guckten noch drei schon etwas verblühte Edelweiss aus dem Gras.
Aussicht: Spannort, Titlis, dann riesig-mächtig der Huetstock oder Wild Geissberg. Im Südwesten das Wetterhorn. Leider waren viele Schönwetterwolken aufgezogen, die den Blick etwas beeinträchtigen.
Dann folgt ein spannender Abstieg nach Norden. Zuerst über feinen, etwas rutschigen Schutt, nachher das Gras der Hohmad. Hier könnte man Richtung Osten einem Weg folgen (z.B. nach Engelberg). Wir stachen aber direkt in die Tiefe, durch den sog. Chrachen. Ein Couloir, das mit abgerundeten Steinen und Felsen ausgestattet ist. Zudem ist es schattig, deshalb waren die Steine nass und entsprechend heikel zu begehen. Stellenweise war die Hosenbodenmethode angezeigt, weder Margreth noch ich hatten Lust, auf diesem nassen Untergrund auszurutschen. Anschliessend schöne Wanderung auf einem Grasgrat zur Storegg und zur kleinen LSB Eggen. Wenn man zwischen Storegg und der Hüethütte zurückschaut, so wirkt der Widderfeld Stock jetzt wuchtig und wichtig, ein toller Berg (was er vorher nicht so recht war). Unten im Tal muss man noch ca. 20 min zur Bahnstation Grafenort wandern.
Das war mein Bergsommer 2011. Aus verschiedenen Gründen ergab sich keine Hochtour. Aber ich bin sehr glücklich, dass ich zwei meiner Spezialitäten unternehmen konnte, Couloirtouren mit Steigeisen. Das waren der Morchopf im April und der Kleine Piz Buin im Juni. Und die meisten anderen Gipfel standen auf meiner Wunschliste. Am Samstag gehts für drei Wochen nach Bolivien!
Bild: Huetstock und recht das kühne Nünalphorn, das aber von der Westseite relativ einfach zu besteigen sein soll.
Von Melchtal (Schillers "Wilhelm Tell" gelesen?) muss man 1450 Höhenmeter aufsteigen. Leider ist diese Route nicht so wirklich empfehlenswert, ausser, man wolle der Geographie zuliebe vom Melchtal ins Engelberger Tal wandern (aber dafür gäbe es leichtere Möglichkeiten). Der Weg führt zuerst über ein geteertes Strässchen. (Die LSB zur Rütialp fährt nicht mehr.) Dann ein wenig gepflegter Weg über die Alpweiden, von denen eben am Tag unserer Besteigung die Kühe schön geschmückt wieder zu Tale zogen. Ab der Alp Gruebi kann man direkt nach NE aufsteigen, man muss nicht auf den Pass Bocki-Rotsand gehen. Über das Widderfeld, die Südabdachung des Berges, hat es keinen Weg, auch nicht vom Pass her, deshalb etwas mühsame Stolperei über Kuhweglein und Graspolster. Ganz zuoberst guckten noch drei schon etwas verblühte Edelweiss aus dem Gras.
Aussicht: Spannort, Titlis, dann riesig-mächtig der Huetstock oder Wild Geissberg. Im Südwesten das Wetterhorn. Leider waren viele Schönwetterwolken aufgezogen, die den Blick etwas beeinträchtigen.
Dann folgt ein spannender Abstieg nach Norden. Zuerst über feinen, etwas rutschigen Schutt, nachher das Gras der Hohmad. Hier könnte man Richtung Osten einem Weg folgen (z.B. nach Engelberg). Wir stachen aber direkt in die Tiefe, durch den sog. Chrachen. Ein Couloir, das mit abgerundeten Steinen und Felsen ausgestattet ist. Zudem ist es schattig, deshalb waren die Steine nass und entsprechend heikel zu begehen. Stellenweise war die Hosenbodenmethode angezeigt, weder Margreth noch ich hatten Lust, auf diesem nassen Untergrund auszurutschen. Anschliessend schöne Wanderung auf einem Grasgrat zur Storegg und zur kleinen LSB Eggen. Wenn man zwischen Storegg und der Hüethütte zurückschaut, so wirkt der Widderfeld Stock jetzt wuchtig und wichtig, ein toller Berg (was er vorher nicht so recht war). Unten im Tal muss man noch ca. 20 min zur Bahnstation Grafenort wandern.
Das war mein Bergsommer 2011. Aus verschiedenen Gründen ergab sich keine Hochtour. Aber ich bin sehr glücklich, dass ich zwei meiner Spezialitäten unternehmen konnte, Couloirtouren mit Steigeisen. Das waren der Morchopf im April und der Kleine Piz Buin im Juni. Und die meisten anderen Gipfel standen auf meiner Wunschliste. Am Samstag gehts für drei Wochen nach Bolivien!
Bild: Huetstock und recht das kühne Nünalphorn, das aber von der Westseite relativ einfach zu besteigen sein soll.
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