Der Mont Avril ist ein hoher Wanderdreitausender. Seitdem ich vor einigen Jahren auf der Landkarte sah, dass ein Weg auf seinen Gipfel führt, hatte ich ihn im Visier. Man könnte in der Chanrionhütte übernachten, aber weil das eine Gegensteigung von fast 300 m nötig macht, dachte ich immer ans Biwakieren. Und weil das letzte Wochenende so grosse Hitze brachte, lag es nahe, dieses Vorhaben zu realisieren anstatt auf einer Hochtour in nicht gefrorenem Schnee herumzustapfen.
Ich fuhr mit dem letzten Postauto nach Mauvoisin, das Örtchen unter der gleichnamigen Staumauer zuhinterst im Val de Bagnes. Ankunft war um 17 Uhr. Ein Wanderweg führt durch ein Stollensystem, in dem viele Schautafeln den Bau der Mauer erklären. Ich hatte aber keine Zeit für deren Studium. Später erreicht man die Strasse, welche durch einige Tunnel führt; diese sind beleuchtet, man benötigt also keine Lampe. Dann wird die Wanderung ziemlich langweilig, obwohl die Landschaft grossartig ist. Man wandert nämlich auf der Fahrstrasse hoch über dem Stausee (Naturbelag). (Der schönere Wanderweg zur Chanrionhütte verläuft östlich des Sees.) Zum Glück lag die Strasse jetzt im Schatten. Am Ende des Sees stieg ich wie gesagt nicht zur Hütte hoch, sondern immer weiter nach Süden, den bleichen, einsamen Bergen entgegen. Wirklich imposante Gegend! Man ahnt, trotz Fahrsträsschen, dass die Gipfel auf der Landesgrenze gegen Italien nur selten bestiegen werden. Stumm standen sie im Talhintergrund. Um 20.45 Uhr entdeckte ich einen perfekten Biwakplatz unter einem überhängenden Felsen, dessen Aussenseite mit einer zünftigen Trockenmauer eingefasst war. So hatte ich Windschutz. Der Platz befindet sich etwas oberhalb der anderthalb Alphütten (eine ganze und eine verfallene) von Grand Charmotane auf knapp 2300 m (fast am unteren Rand der LK Chanrion). Wie erwartet war die Nacht nicht kalt und recht gemütlich.
Anderntags war ich schon bald auf dem Fenêtre de Durand, da war der Gipfel des Mont Avril nicht mehr weit. Bis zum Fenêtre ist der Weg T1 (auch die Biker sind da unterwegs), dann ist er nicht mehr markiert und ist T2-T3. Vom Biwak bis zum Gipfel 2 3/4 Std. Oben gewaltige Aussicht auf die Südseite des Grand Combin! Zudem auch auf den Mont Vélan, hinter dem die Grandes Jorasses hervorgucken. Gegen Osten erkennt man in der Ferne Weisshorn, Dent Blanche, die Spitze des Matterhorns und die ganze Monte-Rosa-Gruppe, ein Gipfel neben dem andern aufgereiht. Leider war dieser Blick etwas dunstig und zudem um 9 Uhr morgens noch im Gegenlicht. Ganz alleine sass ich da oben. Erst beim Abstieg kamen mir mehrere Personen entgegen, die von Italien her aufstiegen.
Es folgte der lange Abstieg. Auf der Seestrasse hatte ich dann allerdings Glück mit Autostopp. Wegen des langweiligen Wegs und der zunehmenden Hitze war ich froh, dass mich freundliche Einheimische mitnahmen.
Bild: Das kleine Gipfelkreuz auf dem Mont Avril mit dem Grand Combin
Avril.JPG
Ich fuhr mit dem letzten Postauto nach Mauvoisin, das Örtchen unter der gleichnamigen Staumauer zuhinterst im Val de Bagnes. Ankunft war um 17 Uhr. Ein Wanderweg führt durch ein Stollensystem, in dem viele Schautafeln den Bau der Mauer erklären. Ich hatte aber keine Zeit für deren Studium. Später erreicht man die Strasse, welche durch einige Tunnel führt; diese sind beleuchtet, man benötigt also keine Lampe. Dann wird die Wanderung ziemlich langweilig, obwohl die Landschaft grossartig ist. Man wandert nämlich auf der Fahrstrasse hoch über dem Stausee (Naturbelag). (Der schönere Wanderweg zur Chanrionhütte verläuft östlich des Sees.) Zum Glück lag die Strasse jetzt im Schatten. Am Ende des Sees stieg ich wie gesagt nicht zur Hütte hoch, sondern immer weiter nach Süden, den bleichen, einsamen Bergen entgegen. Wirklich imposante Gegend! Man ahnt, trotz Fahrsträsschen, dass die Gipfel auf der Landesgrenze gegen Italien nur selten bestiegen werden. Stumm standen sie im Talhintergrund. Um 20.45 Uhr entdeckte ich einen perfekten Biwakplatz unter einem überhängenden Felsen, dessen Aussenseite mit einer zünftigen Trockenmauer eingefasst war. So hatte ich Windschutz. Der Platz befindet sich etwas oberhalb der anderthalb Alphütten (eine ganze und eine verfallene) von Grand Charmotane auf knapp 2300 m (fast am unteren Rand der LK Chanrion). Wie erwartet war die Nacht nicht kalt und recht gemütlich.
Anderntags war ich schon bald auf dem Fenêtre de Durand, da war der Gipfel des Mont Avril nicht mehr weit. Bis zum Fenêtre ist der Weg T1 (auch die Biker sind da unterwegs), dann ist er nicht mehr markiert und ist T2-T3. Vom Biwak bis zum Gipfel 2 3/4 Std. Oben gewaltige Aussicht auf die Südseite des Grand Combin! Zudem auch auf den Mont Vélan, hinter dem die Grandes Jorasses hervorgucken. Gegen Osten erkennt man in der Ferne Weisshorn, Dent Blanche, die Spitze des Matterhorns und die ganze Monte-Rosa-Gruppe, ein Gipfel neben dem andern aufgereiht. Leider war dieser Blick etwas dunstig und zudem um 9 Uhr morgens noch im Gegenlicht. Ganz alleine sass ich da oben. Erst beim Abstieg kamen mir mehrere Personen entgegen, die von Italien her aufstiegen.
Es folgte der lange Abstieg. Auf der Seestrasse hatte ich dann allerdings Glück mit Autostopp. Wegen des langweiligen Wegs und der zunehmenden Hitze war ich froh, dass mich freundliche Einheimische mitnahmen.
Bild: Das kleine Gipfelkreuz auf dem Mont Avril mit dem Grand Combin
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