Am letzten Dienstag Abend musste ich in Vättis sein. Da das Wetter gut war und ich es mir einrichten konnte, unternahm ich vorher eine Tour. Zu diesem Zweck studierte ich montags die Karte, um einen Berg zu finden, auf dem ich noch nicht war und der zeitlich drinliegen würde. Ich kam auf den Simel, südlich des Calfeisentals, östlich der Orglen. Simel kommt von einem lateinischen Wort für rund, der Berg wirkte auf der Karte nicht besonders attraktiv, aber ich nahm ihn mir trotzdem vor.
Und welche Überraschung! Von Vättis geht es zuerst gemütlich auf einer Forststrasse nach Süden in den Rofanätschliwald und zum Föhrenbödeli hoch. Ich traf drei Jäger und plauderte ein wenig mit ihnen. Dann sah ich den ganzen Tag lang keinen Menschen mehr, bloss vier Gemsen und ein Murmeltier. Auf gutem Weglein gelangt man ins Ramozatobel. Auf knapp 1400 m überschreitet man den Bach (Achtung, das ist keine Tour bei Gewitter oder Starkregen, es hat keine Brücken). Man gelangt auf eine grüne Wiese voller Silbermantel; dort muss man entweder gut auf die Karte schauen oder einfach von der Feuerstelle mit Bänken noch genau nach Süden laufen, bis man den Weg wieder findet. Nicht dem Bach entlang gehen (ich machte das zuerst, aber dann merkt man, dass das falsch ist). Steiler auf einem alten Alpweg zur Dritt Hütte und weiter hoch gegen Lavaz. Der Talschluss gegen Osten ist grandios (aber nicht machbar, man käme nur mit Schwierigkeiten ins Ochsentäli hinauf und kaum oder nur sehr heikel auf die Ochsenfurggla.)
Jetzt wirds zeitweise weglos. Über zwei Bäche oder Rinnsale, Ausschau nach Wegspuren halten und über den Felsen Richtung Obersäss gehen (das ist keine Ruine mehr wie auf meiner Karte, sondern ein ganz flaches Gebäude, das man übersehen kann). Der Simel steht tatsächlich als gerundete Graskuppe neben den wilden Felsen der Orglen. Auch da hat es immer wieder Spuren, sei es von Schafen oder Menschen. Am einfachsten hält man sich gegen den SE-Grat zu, über den man den Gipfel erreicht. Etwa 4 Stunden ab Vättis.
Tief-tief-tief unten ist das Calfeisen, von einigen Stellen aus sieht man die Staumauer und ein kleines Stückchen des Sees. Die Orglen präsentieren sich wild und eindrücklich. Wer ein einsames Kletterabenteuer in wildestem Gelände sucht, wäre hier am richtigen Ort. Gegen Süden sieht man über den Kunkelspass ins Bündnerland. Im Osten steht mächtig das Calandamassiv.
Abstieg auf der gleichen Route. Die Tour macht man bestimmt am besten im Herbst, wenn keine Schafe mehr auf den Alpen sind. Alle Zäune waren weggeräumt - ich danke dem Älpler, der das gemacht hat. So ist das Wandern gleich viel angenehmer. Und wie gesagt: Das Ramoza ist grossartig, einsam, wild, der Besuch lohnt sich!
Die Wölfe: Im Calandagebiet gab es dieses Jahr Wolfs-Nachwuchs. Die Tiere halten sich offenbar links und rechts des Taminatals auf, d.h. mal sind sie an der Calanda und mal im Ramozatobel. Mit einer Fotofalle im Ramoza wurden die Jungtiere entdeckt. Das ist der erste Wolf-Nachwuchs in der Schweiz seit Jahrzehnten, vielleicht seit über hundert Jahren. Obwohl man ja nicht gerade darauf versessen ist, einen Wolf zu entdecken, war ich doch beinahe enttäuscht, dass die Tiere, die ich von Weitem durch die Nebelfetzen entdeckte, eben Gemsen waren und nicht Wölfe.
Blick aus dem Ramoza Richtung Ochsenfurggla:
Ramoza.JPG
Und welche Überraschung! Von Vättis geht es zuerst gemütlich auf einer Forststrasse nach Süden in den Rofanätschliwald und zum Föhrenbödeli hoch. Ich traf drei Jäger und plauderte ein wenig mit ihnen. Dann sah ich den ganzen Tag lang keinen Menschen mehr, bloss vier Gemsen und ein Murmeltier. Auf gutem Weglein gelangt man ins Ramozatobel. Auf knapp 1400 m überschreitet man den Bach (Achtung, das ist keine Tour bei Gewitter oder Starkregen, es hat keine Brücken). Man gelangt auf eine grüne Wiese voller Silbermantel; dort muss man entweder gut auf die Karte schauen oder einfach von der Feuerstelle mit Bänken noch genau nach Süden laufen, bis man den Weg wieder findet. Nicht dem Bach entlang gehen (ich machte das zuerst, aber dann merkt man, dass das falsch ist). Steiler auf einem alten Alpweg zur Dritt Hütte und weiter hoch gegen Lavaz. Der Talschluss gegen Osten ist grandios (aber nicht machbar, man käme nur mit Schwierigkeiten ins Ochsentäli hinauf und kaum oder nur sehr heikel auf die Ochsenfurggla.)
Jetzt wirds zeitweise weglos. Über zwei Bäche oder Rinnsale, Ausschau nach Wegspuren halten und über den Felsen Richtung Obersäss gehen (das ist keine Ruine mehr wie auf meiner Karte, sondern ein ganz flaches Gebäude, das man übersehen kann). Der Simel steht tatsächlich als gerundete Graskuppe neben den wilden Felsen der Orglen. Auch da hat es immer wieder Spuren, sei es von Schafen oder Menschen. Am einfachsten hält man sich gegen den SE-Grat zu, über den man den Gipfel erreicht. Etwa 4 Stunden ab Vättis.
Tief-tief-tief unten ist das Calfeisen, von einigen Stellen aus sieht man die Staumauer und ein kleines Stückchen des Sees. Die Orglen präsentieren sich wild und eindrücklich. Wer ein einsames Kletterabenteuer in wildestem Gelände sucht, wäre hier am richtigen Ort. Gegen Süden sieht man über den Kunkelspass ins Bündnerland. Im Osten steht mächtig das Calandamassiv.
Abstieg auf der gleichen Route. Die Tour macht man bestimmt am besten im Herbst, wenn keine Schafe mehr auf den Alpen sind. Alle Zäune waren weggeräumt - ich danke dem Älpler, der das gemacht hat. So ist das Wandern gleich viel angenehmer. Und wie gesagt: Das Ramoza ist grossartig, einsam, wild, der Besuch lohnt sich!
Die Wölfe: Im Calandagebiet gab es dieses Jahr Wolfs-Nachwuchs. Die Tiere halten sich offenbar links und rechts des Taminatals auf, d.h. mal sind sie an der Calanda und mal im Ramozatobel. Mit einer Fotofalle im Ramoza wurden die Jungtiere entdeckt. Das ist der erste Wolf-Nachwuchs in der Schweiz seit Jahrzehnten, vielleicht seit über hundert Jahren. Obwohl man ja nicht gerade darauf versessen ist, einen Wolf zu entdecken, war ich doch beinahe enttäuscht, dass die Tiere, die ich von Weitem durch die Nebelfetzen entdeckte, eben Gemsen waren und nicht Wölfe.
Blick aus dem Ramoza Richtung Ochsenfurggla:
Ramoza.JPG