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RuMa-Alpenweg im Herzen der Julischen Alpen

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  • RuMa-Alpenweg im Herzen der Julischen Alpen

    Im vierten Tourenbericht möchte ich von einer faszinierenden
    Bergregion berichten dessen höchste Gipfel weithin sichtbar
    sind (besonders in Kärnten). Schönheit und Vielfalt sind bei
    näherer Betrachtung nicht zu übersehen, Slowenien und Italien
    teilen sich (etwa 2:1) das Gebiet. Viele werden gar nicht wissen
    wo sie anfangen sollen, so dicht ist das Wegenetz. Beim
    Studium der Karte 5141 von f&b (1:35.000) entdeckt man
    eine Nord-Süd Route gerade durch den Nationalpark Triglav.

    In 8 Tagen von Kranjska Gora zum Wocheinersee (2007)

    Mit gut 80.000 ha Fläche bedeckt der Nationalpark einen
    Großteil der Julischen Alpen in Slowenien. Hier erwarten
    einen tief eingeschnittene Täler, mächtige Felswände,
    verkarstete Hochflächen, klare Bergseen, zahlreiche
    bewirtschaftete Hütten, unzählige Kilometer markierter
    Wanderwege, Klettersteige und Gipfel, weit über der
    Zweitausender Marke – jetzt reicht es aber mit den Ansagen,
    die Waden sind geschmiert (und trainiert), jetzt folgen Taten.

    Auf kurzen Abschnitten ist eine Klettersteigausrüstung
    angebracht und damit ich nicht vergesse, eine gefüllte
    Wasserflasche kann einem auch das Leben verbessern!

    1. Tag: Kranjska Gora – Krnica Hütte
    (mit Gerda, Maria, Erwin, Hans, Alois und Otto)

    Route:
    Kranjska Gora 809m - Straße - Steig - Brücke - Velika Pišnica –
    Alm Lipna Trata - Gedenkstätte - Krnica Hütte 1113m.
    Länge: 7km, Anstieg: 320 Hm, Gehzeit: 2 ½ Std.
    Nächtigung: Krnica Hütte (Koča v Krnici)

    Die südöstliche Ecke des Alpenbogens, erreichen wir mit einer
    Bahnfahrt über Villach nach Jesenice und einem Anschlussbus
    nach Kranjska Gora (problemlos). Den bekannten slowenischen
    Wintersportort verlassen wir auf der Tičar-Straße in südlicher
    Richtung. Im Ortsbereich entdecken wir keine Markierung.

    01_Df17432x.jpg

    Nach einiger Zeit verläuft ein Steig rechts oberhalb der Straße
    (parallel), dem folgen wir und können so das erste große
    Straßen-S abschneiden. Ein breites Bachbett (das Tal der
    M. Pišnica) ist zu queren, danach führt der nicht sehr ausgeprägte
    Steig wieder auf die Straße mit Steinbrücke (1 Std.). Wir
    überschreiten die Brücke, verlassen gleich wieder die Straße
    nach rechts und wandern den S. Pišnica Fluss entlang. Der
    Talschluß im Krnica Tal beginnt zu wachsen, im Hintergrund
    der Razor (mi li) und Prisojnik (re ob).

    02_Df17440x.jpg

    Die Nachmittagssonne sticht herab, der Weg ist jetzt
    eindeutig und nicht zu verfehlen. Eine kleine Gedenkstätte
    erinnert an die verunglückten am Berg (1 Std.).

    03_Df17443y.jpg

    Zu beiden Seiten des Krnica Tales erheben sich die Wände.
    Linker Hand sehen wir die Nordwestwand der Škrlatica
    (die Scharlachrote), zweithöchster Gipfel im Nationalpark
    Triglav. Der Name kommt vom teils rötlichen Gestein, ein
    selten besuchter Berg.

    04_Df17444y.jpg

    Die Krnica Hütte liegt im Wald und wird flankiert von großen
    Felswänden. Bei unserer Ankunft sehen wir, dass der
    Hüttenwirt neben der Hütte seine Getränke im Wassertrog
    kühlt. Ein freundlicher Empfang auf einem kleinen Stützpunkt,
    der von Tagesgästen gerne besucht wird, weil leicht erreichbar
    (½ Std.) und der Špik auch von hier angegangen wird.

    05_Df17449y.jpg

    Zahlreiche Routen lassen sich rund um das Haus klettern.
    Das gewisse Örtchen, ist aber doch noch auf herkömmliche
    Art zu erreichen, ein erster Wink für Felsaspiranten.

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    2. Tag: Krnica Hütte – Pogačnik Haus

    Route:
    Krnica Hütte 1113m – Krnica Tal – Talschluß, Einstieg
    Klettersteig 1960m - Kriška stena – Križ Joch 2300m –
    Križ 2410m - Pogačnik Haus 2050m.
    Länge: 6km, Anstieg: 1360 Hm, Gehzeit: 6 Std.
    Nächtigung: Pogačnik Haus (Pogačnikov dom)

    Wir sind Frühaufsteher. Beim Frühstück treffen schon die
    ersten Tagesgäste ein, sie haben ein anderes Ziel, den Špik.
    Unser Weg ins Krnica Tal liegt im Schatten. Wald, Latschen
    und Schotter geben den ersten Ton an. Der Steig im Felskessel
    ist nicht immer eindeutig, unser erstes Ziel die Križ Wand
    (Kriška stena) aber nicht zu verfehlen.
    Das Krnica Tal (im Rückblick) wird an seiner westlichen
    Seite von der Wandflucht des Prisojnik (li ob) begrenzt, die
    Hütte steht (darunter mi re) im Talboden (Wald).

    07_Df17474y.jpg

    Langsam und gleichmäßig steigen wir im Tal an, die Wände
    von Dovški Gamsovec (li Seite) und Razor (re Seite) rücken
    immer näher zusammen. Ganz hinten am (letzten) Schuttfeld
    können wir wieder Trittspuren erkennen und wenn man genau
    schaut sieht man eine Kante in der Wand die schräg (li) nach
    oben leitet, da muss der Klettersteig rauf führen (2 ¼ Std.),
    ein sehr beeindruckender Kessel.

    08_Df17467x.jpg

    Der Wanddurchstieg ist mit Seil und Eisenstiften gesichert,
    technisch aber nicht schwierig. An der Einstiegsstelle legen
    wir die Sicherungsgurte an und ich muss gestehen, dass
    erste Mal hätte ich gern einen Kletterhelm dabei. Der Steig
    ist bedeckt mit zahlreich losem Gestein. Unsere Devise lautet:
    sauber gehen, je nach Situation einzeln oder alle sieben mit
    kurzem Abstand. Ein wenig Glück haben wir, vor und
    hinter uns ist niemand unterwegs. An der Ausstiegskante
    entsteigen wir einem (scheinbaren) Schlund (1 ½ Std.).

    09_Df17478x.jpg

    Auf den Križ Böden suchen wir einen windstillen Rastplatz.
    Nach einer dreiviertel Stunde geht’s weiter zum Križ Joch
    (½ Std.), hier deponieren wir die Rucksäcke in einer Mulde.
    Ohne Gepäck geht es die letzten Meter zum Križ (Kreuz),
    2410m (¼ Std.), unser Begleiter ist starker kühler Wind.
    Es zeigt sich eine eindrucksvolle Karstlandschaft.
    Im Südosten stehen Stenar (li) und Triglav (mi re hi) mit
    seiner dunklen breiten Nordwand (davor).

    10_Df17487y.jpg

    Im Westen macht sich der Razor breit. Er steht auch in
    unserem Programm, aber erst am kommenden Tag.

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    Die Windstärke nimmt zu. Wieder im Joch nehmen wir die
    Gepäckstücke rasch auf. Unser Abstieg gleicht an einigen
    steileren Stellen einem Eiertanz, will man nicht vom Sturm
    umgeworfen werden (keine Schwierigkeiten). Wir nähern
    uns dem Oberen Križ See (2154m), höchst gelegener Bergsee
    in Slowenien. Triglav (li hi) und Bovški Gamsovec (mittig
    über dem See) schauen zu uns herüber. Bovški Gamsovec
    (nicht verwechseln mit Dovški Gamsovec) ist der Schlüssel
    zum Erfolg, über ihn wollen wir in den nächsten Tagen ins
    Triglav-Reich gelangen.

    12_Df17501y.jpg

    Auf einem Hügel steht in einmaliger Lage das Pogačnik Haus,
    es ist an drei Seiten von Bergen umgeben, nur nach Südwesten
    öffnet sich der Ausblick. Hier führt auch von Trenta der
    Normalweg zum Pogačnik Haus herauf, dem derzeit eine
    Renovierung widerfährt (2007), unser Stützpunkt für zwei
    Nächte (1 ½ Std.).

    13_Df17502y.jpg

    Den ersten großen Übergang haben wir geschafft. Nochmals
    ein kurzer Blick hinauf zum Križ (mi ob) und seinem Nachbar
    Stenar (re ob). In dieser mächtigen Karstlandschaft möchte
    man keine Seen vermuten. In der breiten Mulde (mi re) kann
    man den Wasserspiegel von einem der Križ Seen erkennen.

    14_Df17508y.jpg

    3. Tag: Razor – Planja

    Route:
    Pogačnik Haus 2050m - Sedlo Planja 2349m - Razor 2601m –
    Sedlo Planja - Planja 2453m - Sedlo Planja - Pogačnik Haus.
    Länge: 5 km, Anstieg: 720 Hm, Gehzeit: 5 Std.
    Nächtigung: Pogačnik Haus (Pogačnikov dom)

    Der Razor, höchster Gipfel in der Runde, hat am Morgen als
    Einziger eine Nebelhaube übergezogen. Der Wetterbericht
    ist gut, wir dürfen hoffen. An der Abzweigung, paar Meter
    unterhalb der Hütte, nehmen wir den Weg Richtung Sedlo
    Planja. Über Felsstufen und eine mächtige Platte (die Eiszeit
    lässt grüßen) gewinnen wir an Höhe. Das Pogačnik Haus
    entschwindet langsam unseren Blicken (ob mi re).

    15_Df17514x.jpg

    Ein paar Kletterstellen sind mit Seil und Eisenstiften gesichert.
    Im breiten Kar zwischen Planja (li) und Razor (re), ist der
    Steig im Schutt nicht immer gut zu erkennen, er führt aber
    an die linke Seite des Kares. Oben kämpfen die letzten Nebel
    mit der Sonne, gleich einer Felsenburg erhebt sich der Razor
    über unseren Köpfen.

    16_Df17516y.jpg

    Am Sedlo Planja (Sattel) (1 ½ Std.) tut sich der Blick nach
    Norden auf. Wir sind fasziniert vom Anblick des Prisojnik
    (Prisank) mit all seiner Mächtigkeit. Seine hohen
    Wandfluchten brechen nach Norden und Nordwesten ab.

    17_Df17522x.jpg

    An einer Höhle vorbei, erreichen wir auf breitem Weg eine
    erdige Rinne. Hier steil hinauf und im Zickzack auf eine
    Schulter. Wieder links weg, steilere Felsstufen, teils Eisenstifte
    und Seile und luftig zum Gipfel am Razor, 2601m (¾ Std.).
    Der Anstieg ist unproblematisch, den Wanddurchstieg kann
    man gut sehen, im Bereich der erdigen Rinne (mi re).

    18_Df17537x.jpg

    Wir sind von der Aussicht angetan. Südlich von uns wird
    König Triglav seinem Namen mehr als gerecht. Für uns noch
    interessant, Bovški Gamsovec mit seiner dunklen Wand
    (vorm Triglav, mi li) und dessen gezackter Verbindung zum
    Pihavec (vo mi re). Zudem sehen wir noch die breite Form
    des Kanjavec (re), auch er steht auf unserer Liste.

    19_Df17533x.jpg

    Nach ausgiebiger Rundschau steigen wir wieder in den Sattel
    ab. Bevor es aber ganz hinunter geht nehmen wir noch die
    Planja (Doppelgipfel) mit. Bei starken Windböen steigen wir
    an (Eisenstifte). Teile des Steiges (vom Sattel schräg links
    hinauf) kann man erkennen (1 ¼ Std.).

    20_Df17535x.jpg
    Nehmen wir unseren Augen nicht die Zeit zum Schauen.

  • #2
    AW: RuMa-Alpenweg im Herzen der Julischen Alpen

    Die Planja, 2453m, misst weniger als der hohe Nachbar und
    hat auch weniger Betrieb. Die Aussicht nach Westen ist
    phantastisch. Über der Trenta sehen wir drei beachtliche
    Berge der Julier. Das Felshorn Jalovec (mi re), den Mangart
    (re hi) an der slowenisch-italienischen Grenze und die große
    Montaschgruppe (li hi) im italienischen Teil.

    21_Df17539y.jpg

    Der untere Wegabschnitt ist noch in Erinnerung. Im Schutt
    staubt es auf, an den paar Felsstufen wird es luftig. An der
    wohl anspruchsvollsten Stelle, heißt es Gesicht zur Wand.
    Am frühen Nachmittag erreichen wir unser Quartier (1 ½ Std.).

    22_Df17548x.jpg

    Zwei freie Nachmittagsstunden nütze ich noch für eine kleine
    Seerunde. Im Kessel des Mittleren Križ Sees bin ich allein.
    Zwei schöne Gipfel sind uns heute gelungen, am Übergang
    zur nächsten Hütte brauchen wir auch gute Bedingungen.

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    4. Tag: Pogačnik Haus – Dolič Hütte

    Route:
    Pogačnik Haus 2050m - Dovška vratca 2180m - Nordgrat –
    Abzweigung 2380m - Bovški Gamsovec 2392m - Abzw. –
    Südgrat – Luknja-Pass 1758m - Abzweigung 1500m –
    Dolič Hütte 2151m.
    Länge: 7 km, Anstieg: 1030 Hm, Gehzeit: 6 ¼ Std.
    Nächtigung: Dolič Hütte (Tržaška koča)

    Frühschicht ist angesagt. Das Wetter nicht ganz nach Wunsch,
    warmer Wind bringt Nebel und nimmt ihn auch wieder.
    Das Pogačnik Haus verlassen wir um ¾ 7 h. Sonne streift
    die Planja, Razor (re) mit Nebel, im Einschnitt dazwischen
    erfolgt der Zustieg zu beiden Gipfeln.

    24_Df17556x.jpg

    Der Weg ins Vratatal führt über den Sattel Dovška vratca
    (¾ Std.), ein kurzes Stück davor sehen wir schon unsere
    Abzweigung (re) zum Bovški Gamsovec. Über den breiten
    Nordgrat steigen wir an, der nach oben hin schmäler wird.
    Beim Prüfstein (ha-ha) muss man durch, er kann für so
    manchen Rucksackträger (vorne) ein kleines Problem sein.

    25_Df17561y.jpg

    Felsbänder, Seilsicherung und Eisenstifte kennzeichnen den
    kurzen Klettersteig. Trittsicherheit (vor allem mit Rucksacklast)
    und Schwindelfreiheit ist gewünscht. Der Ausstieg oben zum
    schmalen Grat (kurzes Stück), sehr luftig (Eisenstifte).
    5 Minuten vorm Gipfel stellen wir die Rucksäcke ab, denn
    hier beginnt der Abstieg. Der Blick hinab zum Luknja-Pass
    verrät uns noch nicht wo und wie wir da runter kommen.

    26_Df17562x.jpg

    Am (grasigen) Bovški Gamsovec, 2392m, Gipfel (1 Std.)
    befinden wir uns in einer Szenerie die ihresgleichen sucht,
    eine nahende Wetterfront steigert natürlich das Empfinden.
    Der Pihavec steht wie ein Fels in der Brandung da.

    27_Df17568y.jpg

    Links davon sehen wir zur Triglav-Nordwand. Dunkle
    Wolkenberge und der ungewisse Abstieg lassen uns nicht
    viel Zeit zum Schauen.

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    Nach diesem Abstecher nehmen wir unser Gepäck wieder
    auf. Einem schmalen Steiglein folgen wir hinab zum
    Luknja-Pass (1 ½ Std.). Im Wesentlichen steile Wiesen
    (Trittsicherheit) und etwas Fels. Der Passübergang vom
    Vrata-Tal in die Trenta (unser Weg re hinab), ist gut zu
    erkennen.

    29_Df17574y.jpg

    Am Luknja-Pass halten wir kurze Rast. Mächtige Wandfluchten
    prägen das Bild. Auf breitem befestigtem Weg steigen wir
    südlich weitere 250m ab bis die Abzweigung (1500m, ¾ Std.)
    zum Dolič Sattel kommt. Eine alte (Kriegs-) Straße windet
    sich in vielen Kehren bergan, später folgen wir einem Steig,
    entlang steiler Flanken und Wände hinauf in den finsteren
    Einschnitt.

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    Im Bezug auf die gesamte Tour, haben wir mit erreichen der
    Dolič Hütte (2 ¼ Std.) einen wichtigen Grundstein gelegt.
    Der Übergang, auf Fels, war anstrengend. Jetzt, mit einem
    Dach über dem Kopf, darf der Regen kommen. 1 ½ Stunden
    später öffnet der Himmel seine Schleusen (schweres Gewitter
    mit Hagel).

    31_Df17585y.jpg

    5. Tag: Triglav

    Route:
    Dolič Hütte 2151m - Einstieg Westwand 2580m – Scharte
    2659m - Südgrat - Triglav 2864m - Ostgrat - Kleiner Triglav
    2725m - Südflanke - Planika Haus (Dom Planika) 2401m –
    Dolič Hütte.
    Länge: 8 km, Anstieg: 810 Hm, Gehzeit: 5 ½ Std.
    Nächtigung: Dolič Hütte (Trzaška koča)

    Was für Österreicher der Glockner, ist für Slowenen der
    Triglav. Mit dieser Aussage im Gepäck, dazu Triglav-Wetter
    und vielleicht unzählige Bergsteiger da oben, wollen wir es
    versuchen. Um 6 Uhr gibt es Frühstück, danach geht’s
    los. Zuerst folgen wir einer alten schmalen Bergstraße (?).
    Kühler Wind bläst am leichten Zustieg zur Westwand
    (1 ½ Std.). Im Schuttkegel (mi li) können wir Steigspuren
    zur Wand erkennen. Der versicherte Anstieg führt über ein
    Band (re hinauf) in den markanten Einschnitt.

    32_Df17601x.jpg

    Es gibt einige Zu- und Anstiege auf den Triglav. Unsere
    Anstiegsroute, so scheint es, wird wenig begangen, dabei
    bietet sich eine großartige Überschreitung mit Abstieg
    zum Planika Haus und Rückmarsch zur Dolič Hütte an.
    Die Steiganlage in die Scharte ist mit Eisenstifte und
    gelegentlich einem Seil gesichert (Trittsicherheit und
    Schwindelfreiheit vonnöten).

    33_Df17606y.jpg

    Mit erreichen der Scharte wechseln wir auf die Südseite des
    Berges an dessen Kante (Südgrat) wir in der Sonne zum
    Gipfel ansteigen. Zum Teil mit Eisenstifte gesichert und ein
    Panorama das nach oben hin zunimmt. Vom Planika Haus
    (mi li) kommen auch schon erste Berggeher herauf zum Südgrat.

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    Beim Blick hinüber zum kleinen Triglav (Mali Triglav)
    können wir auf dessen Rücken erste Menschenschlangen
    entdecken.

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    Turnerische Gewandtheit wird von uns gefordert. Gleich
    einen Igel ist der Berg bespickt mit Eisen.

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    Der höchstgelegene Punkt Sloweniens ist erreicht, 2864m,
    (1 Std.). Ein Ort und Magnet für viele, ob leicht, schwer, mit
    Schweiß oder herauf gezittert. Bei gutem Wetter ist allen
    eine grandiose Aussicht beschert. Rastplätze sind rar, ständig
    kommen Leute an und steigen bald wieder ab.

    37_Df17626x.jpg

    Die Aussicht reicht weit nach Süden bis zum Meer, zwei
    Schiffe kann ich mit dem Fernglas entdecken. Im Norden
    sehen wir nach Österreich hinein bis zum Alpenhauptkamm
    mit Wolken. Die Villacher Alpe (Dobratsch) (mi re), ist gut
    zu erkennen. In den Juliern (davor), Prisojnik (ganz li) und
    Razor (zweiter von li).

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    Wir genießen den Gipfelaufenthalt (1 ½ Std.). Der Triglav
    ist für viele Slowenen ein Muss. Wenn wundert’s, dass an
    solchen Tagen, ganze Karawanen auf verschiedenen Wegen
    ansteigen. Am Ostgrat findet reger Verkehr statt.

    39_Df17635y.jpg
    Ein durchgehendes Stahlseil ist in gut 80cm Höhe angebracht
    und der Grat (1 - 2m breit) mehr als gut gesichert. Wir steigen
    auch den Ostgrat bis zum Kleinen Triglav, 2725m (mi li) ab,
    und wenden uns dann der Südseite (re) zu. Über Schrofen,
    Bänder (Stifte und Seile) und Schutt geht es leicht zum Planika
    Haus hinab (1 ¾ Std.). Die meisten Bergsteiger nehmen den
    Abstieg zum Triglav Haus (Triglavski dom).

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    Nehmen wir unseren Augen nicht die Zeit zum Schauen.

    Kommentar


    • #3
      AW: RuMa-Alpenweg im Herzen der Julischen Alpen

      Im Planika Haus (Dom Planika), am Plateau Ledine, halten
      wir Mittagsrast, bevor wir den Rückweg, um den südlichen
      Ausläufer des Triglav herum, zur Dolič Hütte antreten (1 ¼ Std.).
      Kurzzeitige Nebel lichten sich und Sonne ist wieder unser
      Begleiter. Ein paar Stellen sind gesichert, Ruhe kehrt auf
      diesem Weg zurück und unsere Gedanken steigen nochmals
      hinauf zum alles überragenden Triglav.

      41_Df17645y.jpg

      6. Tag: Dolič Hütte – Sieben Seen Hütte

      Route:
      Dolič Hütte 2151m - Kanjavec 2568m - Hribarice Sattel –
      See, Rjava mlaka - Prehodavci Hütte (Zasavska koča na
      Prehodavcih) 2071m - See, Zeleno jezero – Sieben Seen Tal –
      See, Veliko jezero 1840m – Sieben Seen Hütte 1685m.
      Länge: 10 km, Anstieg: 480 Hm, Gehzeit: 5 ½ Std.
      Nächtigung: Sieben Seen Hütte (Koča pri Sedmerih
      triglavskih jezerih)

      Schönwetter am Morgen, wir haben nichts dagegen, außer
      uns ist noch niemand unterwegs. Der Anstieg zum Kanjavec
      (mi re) ist steil, felsig der Steig und Gott sei Dank im Schatten,
      nur das letzte Stück liegt in der Sonne, hier gibt es auch eine
      kurze Kletterstelle.

      42_Df17655y.jpg

      Ein Blick zurück und wir sehen unseren Gipfel vom Vortag.
      Der Triglav erhebt sich wie eine mächtige Bastion über
      Nebelschwaden.

      43_Df17657y.jpg

      Der breite Kanjavec-Gipfel, 2568m, (1 ½ Std.) gewährt uns
      eine tolle klare Aussicht (ist ja erst kurz nach 8 Uhr). Wir
      befinden uns jetzt in der Mitte des Nationalparks Triglav.
      Der Razor (re) ist auch nochmals zu sehen.

      44_Df17659y.jpg

      Südlich breitet sich eine verkarstete Hochfläche aus. Der
      Weg hinab sieht nicht sehr einladend aus. Über Schrofen
      und sehr viel Schutt steigen wir ab in den Hribarice Sattel
      (mi re, ¾ Std.), hier geht es durch zum Sieben Seen Tal.

      45_Df17667y.jpg

      Die etwas abseits gelegene Prehodavci Hütte nehmen wir
      mit. Am Weg dahin kommen wir am kleinen See Rjava mlaka
      vorbei (¾ Std.), ideal für eine kurze Rast und zur Abkühlung
      unserer heißgelaufenen Füße.

      46_Df17676x.jpg

      Auf aussichtsreicher Anhöhe steht das Schutzhaus (¼ Std.).
      Es bietet für alle Ankömmlinge ein tolles, man kann schon
      fast sagen Gipfelpanorama, hier können wir auch einen Teil
      unserer Route zurück verfolgen. Bei der Prehodavci Hütte
      meldet sich der Appetit, Mahlzeit.

      47_Df17683x.jpg

      Der weit längere Weg, zum heutigen Etappenziel, liegt noch
      vor uns. Kurz nach dem Zeleno jezero (grüner See) erreichen
      wir die Abzweigung ins Tal. Die Felsmauer der Velika
      Zelnarica empfängt uns als oberster Talwächter.

      48_Df17685x.jpg

      Das Sieben Seen Tal wird als Kern des Nationalparks
      gesehen. Erste Teile wurden hier schon vor über 80 Jahren
      unter Naturschutz gestellt.
      Die Faszination: In einem Kalkgebirge findet man ein Tal
      mit vielen wasserundurchlässigen Wannen. Der Veliko
      jezero ist der größte See. Auf der kleinen Kuppe (mi li)
      finden wir einen herrlichen Rastplatz (1 ¼ Std.).

      49_Df17686x.jpg

      An einem Doppelsee liegt die Sieben Seen Hütte (1 Std.),
      lichter Wald umgibt sie. Zwei Nächte wollen wir hier
      schlafen, bekommen aber vorerst nur eine Nacht zugesprochen.
      Gegen Abend trudeln immer mehr Wanderer ein.

      50_Df17693x.jpg

      7. Tag: Mala Tičarica

      Route:
      Sieben Seen Hütte 1685m - Sattel Štapce 1851m – Mala
      Tičarica 2071m - Sattel Štapce - Alm Ovčarija 1660m –
      Sieben Seen Tal - Sieben Seen Hütte.
      Länge: 7 km, Anstieg: 480 Hm, Gehzeit: 3 ½ Std.
      Nächtigung: Sieben Seen Hütte (Koča pri Sedmerih
      triglavskih jezerih)

      Ein Morgen, an dem wir uns erstmals mehr Zeit lassen. Eile
      haben andere, ob in Richtung Triglav, Komna Hütte oder
      wer weiß wohin. Unsere kleine schöne Runde beginnt mit
      einem Steilanstieg der nur im oberen Bereich kurz durch
      einen versicherten Wandabschnitt führt (kein Problem).

      51_Df17695y.jpg

      Der Hausberg, die Mala Tičarica, 2051m, ist ein wunderbarer
      Aussichtspunkt auf das Tal und die nächsten Berge (1 ¼ Std.).
      Die grünen Seeaugen und die Sieben Seen Hütte liegen bereits
      in der Sonne.

      52_Df17703x.jpg

      Die Ostseite des Sieben Seen Tales wird von einer steilen
      Bergflanke begleitet. Ab der Mala Tičarica könnte man eine
      große Nordrunde machen. Über Zelnarica (re des Kammes)
      hinauf und das Sieben Seen Tal wieder hinab.

      53_Df17704x.jpg

      Wir belassen es bei dieser kleinen Runde, genießen die
      Gipfelrast und dabei kann ich eine Besonderheit der
      Julischen Alpen entdecken. An einem Felsvorsprung hängt
      die Zoys-Glockenblume (die Bildansicht stimmt).

      54_Df17705y.jpg

      In den Wiesen unterhalb leuchten uns Edelweiß-Sterne
      entgegen.

      55_Df17710x.jpg

      Wiesen und Latschengassen gehen wir wieder zum Štapce
      Sattel zurück und weiter zur aufgelassenen Alm Ovčarija
      (1 Std.). Auf schönem aussichtsreichen Steig und durch
      Blumenwiesen schließen wir die kleine Runde bei den Seen
      Dvojno jezero (Doppelsee) (1 ¼ Std.). Der große schwimmende
      Frosch auf der Wasseroberfläche ist eine Grünalge.

      56_Df17719x.jpg

      8. Tag: Sieben Seen Hütte – Wocheiner See

      Route:
      Sieben Seen Hütte 1685m - Seen, Dvojno jezero – Lopučnica
      Tal - See, Črno jezero – Komarča-Wand - Savica Hütte 653m –
      Ukanc 560m am Wocheiner See.
      Länge: 9 km, Anstieg: 50 Hm, Gehzeit: 3 ¾ Std.

      Unsere Bergwoche endet am letzten Tag mit einem gut 1100
      Meter hohen Abstieg nach Ukanc am Wocheiner See. Die
      Sieben Seen Hütte verlassen wir im lichten Lärchenwald,
      doch bald geht es steil hinein ins Lopučnica Tal, wie hier
      auch das untere Sieben Seen Tal genannt wird.

      57_Df17728x.jpg

      Der Grabenweg ist nicht immer gut zu gehen (Geröll). Mit
      dem untersten See, dem Črno jezero (schwarzer See)
      verlassen wir das bekannteste Tal der Julischen Alpen. Hier
      gibt es noch Gelegenheit über die Komna Hütte abzusteigen.
      Der dunkelgrüne See strahlt Ruhe aus (1 ½ Std.).

      58_Df17729y.jpg

      Diese Ruhe haben wir auch nötig in der Komarča Wand
      (¼ Std.). Abrupt bricht der Talboden weg, ab jetzt geht es
      steil den (Wald-Wand) Steig zu Tal. Tolle Ausblicke,
      Sicherungen, Äste, aber auch Staub und viel Gegenverkehr
      (halb Slowenien ist hier), mit dem Resultat, dass noch viel
      anderes von oben herab kommt. An einem schönen
      Wochenende spielt es sich hier ab.

      59_Df17734y.jpg

      Bei der Savica Hütte haben wir es geschafft (1 ¼ Std.)!
      Der Abstieg kommt fast einem Gipfelsieg gleich, selten so
      aufgeatmet. Die Zubringer des Wocheiner Sees führen klares
      Wasser, der Durst meldet sich schon. Bei der Haltestelle Hotel
      Zlatorog (¾ Std.) nehmen wir den Bus in Richtung Lesce Bled.
      Mit einem Anschlusszug erfolgt die Rückreise nach Villach …

      60_Df17738x.jpg

      Ohne zusätzliche Gipfel lässt sich der Alpenweg in 4-5 Tagen
      bewerkstelligen. Der Übergang zur Dolič Hütte ist wohl die
      Schlüsselstelle zum Erfolg. Die Runde am Triglav gewährt
      zumindest am Anstieg weniger Trubel. Ab Dolič Hütte bieten
      sich auch andere Wege und Übernachtungen an. Die Sieben
      Seen Hütte, ist ein viel besuchter Treffpunkt, Quartier zeitig
      beschaffen.

      Meine Bergfreunde haben wesentlich zum Gelingen dieser
      Bergwoche beigetragen, dafür sage ich euch herzlichen Dank!
      Nach einer gelungenen Tour müssen wir auch über Ausrutscher,
      Schrammen und Blessuren hinwegsehen, sie gehören dazu
      wie das tägliche Brot.

      Die Vorbereitungen für meine kommenden Bergwochen
      sind abgeschlossen, jetzt geht’s ans Eingemachte. Nach
      diesen Touren möchte ich hier wieder neue Bergberichte
      vorstellen.

      Rumann
      Nehmen wir unseren Augen nicht die Zeit zum Schauen.

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      • #4
        AW: RuMa-Alpenweg im Herzen der Julischen Alpen

        Ein Bericht der Extraklasse

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        • #5
          AW: RuMa-Alpenweg im Herzen der Julischen Alpen

          Danke für den tollen Bericht mit 1A Fotos! Da werden Erinnerungen wach...
          Fast alles, was du beschreibst, kenn ich von eigenen Unternehmungen, die allerdings teilweise schon über 20 Jahre zurückliegen.
          Die Julischen sind schon einzigartig. Ich glaub, ich muss bald wieder einmal hin...

          LG maxrax

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          • #6
            AW: RuMa-Alpenweg im Herzen der Julischen Alpen

            Kompliment zu diesem grossartigen Detailbericht mit dem jeder was anfangen kann
            Mit dieser "Gebrauchsanleitung" sind die Wanderwege nicht zu verfehlen
            LG

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            • #7
              AW: RuMa-Alpenweg im Herzen der Julischen Alpen

              Wirklich ein sehr informativer Bericht!

              Danke für die Mühe!!


              L.G. Manfred

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              • #8
                AW: RuMa-Alpenweg im Herzen der Julischen Alpen

                Hallo Joa, maxrax und sktv,

                ich danke für Eure Antworten!

                Die Julier kann ich bestens weiter empfehlen.

                Gruß
                Rudi
                Nehmen wir unseren Augen nicht die Zeit zum Schauen.

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                • #9
                  AW: RuMa-Alpenweg im Herzen der Julischen Alpen

                  Manfred,

                  Danke!

                  Gruß
                  Rudi
                  Nehmen wir unseren Augen nicht die Zeit zum Schauen.

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                  • #10
                    AW: RuMa-Alpenweg im Herzen der Julischen Alpen

                    Toller Bildbericht, der wirklich einige Anregungen auch für Gebietskenner bereithält!

                    LG
                    altavia
                    Forum Gipfeltreffen mit "Alpe-Adria"-Region!
                    Servus, srecno, ciao!

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: RuMa-Alpenweg im Herzen der Julischen Alpen

                      Hervorragender Bericht, tolle Fotos.
                      Habe das mal in meinem Tourenvorschlagsbuch ergänzt.
                      LG - Markus

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                      • #12
                        AW: RuMa-Alpenweg im Herzen der Julischen Alpen

                        Kann mich nur anschließen - wirklich toller Bericht! Wenn´s wieder mal trüb ist und in der Arbeit auch nicht lustig, schau ich ihn mir wahrscheinlich nochmals durch - allein wegen der anregenden Bilder!

                        Liebe Grüße

                        reinhold viehberger

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                        • #13
                          AW: RuMa-Alpenweg im Herzen der Julischen Alpen

                          Ein eindrucksvoller Bericht. Ich bekomme Sehnsucht und es juckt in den Füßen. Die Fotos sind ein Augenschmaus und Du packst genug Informationen in Deinen Bericht. Vielen Dank.
                          Gruß Dieter

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                          • #14
                            AW: RuMa-Alpenweg im Herzen der Julischen Alpen

                            Herzliche Gratulation zu dieser eindrucksvollen Tour und ganz dicke, fette

                            ***** für diesen tollen,ausführlichen Bericht.
                            Da hast du dir ausgesprochen viel Mühe gemacht, eure Route zu dokumentieren.

                            Gruß, Günter
                            Meine Touren in Europa

                            Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                            (Marie von Ebner-Eschenbach)

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                            • #15
                              AW: RuMa-Alpenweg im Herzen der Julischen Alpen

                              für diesen hervorragenden und interessanten Bericht

                              lG
                              Martin
                              Leuchtende Tage - nicht weinen, dass sie vergangen, sondern lächeln, dass sie gewesen!

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