Im vierten Tourenbericht möchte ich von einer faszinierenden
Bergregion berichten dessen höchste Gipfel weithin sichtbar
sind (besonders in Kärnten). Schönheit und Vielfalt sind bei
näherer Betrachtung nicht zu übersehen, Slowenien und Italien
teilen sich (etwa 2:1) das Gebiet. Viele werden gar nicht wissen
wo sie anfangen sollen, so dicht ist das Wegenetz. Beim
Studium der Karte 5141 von f&b (1:35.000) entdeckt man
eine Nord-Süd Route gerade durch den Nationalpark Triglav.
In 8 Tagen von Kranjska Gora zum Wocheinersee (2007)
Mit gut 80.000 ha Fläche bedeckt der Nationalpark einen
Großteil der Julischen Alpen in Slowenien. Hier erwarten
einen tief eingeschnittene Täler, mächtige Felswände,
verkarstete Hochflächen, klare Bergseen, zahlreiche
bewirtschaftete Hütten, unzählige Kilometer markierter
Wanderwege, Klettersteige und Gipfel, weit über der
Zweitausender Marke – jetzt reicht es aber mit den Ansagen,
die Waden sind geschmiert (und trainiert), jetzt folgen Taten.
Auf kurzen Abschnitten ist eine Klettersteigausrüstung
angebracht und damit ich nicht vergesse, eine gefüllte
Wasserflasche kann einem auch das Leben verbessern!
1. Tag: Kranjska Gora – Krnica Hütte
(mit Gerda, Maria, Erwin, Hans, Alois und Otto)
Route:
Kranjska Gora 809m - Straße - Steig - Brücke - Velika Pišnica –
Alm Lipna Trata - Gedenkstätte - Krnica Hütte 1113m.
Länge: 7km, Anstieg: 320 Hm, Gehzeit: 2 ½ Std.
Nächtigung: Krnica Hütte (Koča v Krnici)
Die südöstliche Ecke des Alpenbogens, erreichen wir mit einer
Bahnfahrt über Villach nach Jesenice und einem Anschlussbus
nach Kranjska Gora (problemlos). Den bekannten slowenischen
Wintersportort verlassen wir auf der Tičar-Straße in südlicher
Richtung. Im Ortsbereich entdecken wir keine Markierung.
01_Df17432x.jpg
Nach einiger Zeit verläuft ein Steig rechts oberhalb der Straße
(parallel), dem folgen wir und können so das erste große
Straßen-S abschneiden. Ein breites Bachbett (das Tal der
M. Pišnica) ist zu queren, danach führt der nicht sehr ausgeprägte
Steig wieder auf die Straße mit Steinbrücke (1 Std.). Wir
überschreiten die Brücke, verlassen gleich wieder die Straße
nach rechts und wandern den S. Pišnica Fluss entlang. Der
Talschluß im Krnica Tal beginnt zu wachsen, im Hintergrund
der Razor (mi li) und Prisojnik (re ob).
02_Df17440x.jpg
Die Nachmittagssonne sticht herab, der Weg ist jetzt
eindeutig und nicht zu verfehlen. Eine kleine Gedenkstätte
erinnert an die verunglückten am Berg (1 Std.).
03_Df17443y.jpg
Zu beiden Seiten des Krnica Tales erheben sich die Wände.
Linker Hand sehen wir die Nordwestwand der Škrlatica
(die Scharlachrote), zweithöchster Gipfel im Nationalpark
Triglav. Der Name kommt vom teils rötlichen Gestein, ein
selten besuchter Berg.
04_Df17444y.jpg
Die Krnica Hütte liegt im Wald und wird flankiert von großen
Felswänden. Bei unserer Ankunft sehen wir, dass der
Hüttenwirt neben der Hütte seine Getränke im Wassertrog
kühlt. Ein freundlicher Empfang auf einem kleinen Stützpunkt,
der von Tagesgästen gerne besucht wird, weil leicht erreichbar
(½ Std.) und der Špik auch von hier angegangen wird.
05_Df17449y.jpg
Zahlreiche Routen lassen sich rund um das Haus klettern.
Das gewisse Örtchen, ist aber doch noch auf herkömmliche
Art zu erreichen, ein erster Wink für Felsaspiranten.
06_Df17454x.jpg
2. Tag: Krnica Hütte – Pogačnik Haus
Route:
Krnica Hütte 1113m – Krnica Tal – Talschluß, Einstieg
Klettersteig 1960m - Kriška stena – Križ Joch 2300m –
Križ 2410m - Pogačnik Haus 2050m.
Länge: 6km, Anstieg: 1360 Hm, Gehzeit: 6 Std.
Nächtigung: Pogačnik Haus (Pogačnikov dom)
Wir sind Frühaufsteher. Beim Frühstück treffen schon die
ersten Tagesgäste ein, sie haben ein anderes Ziel, den Špik.
Unser Weg ins Krnica Tal liegt im Schatten. Wald, Latschen
und Schotter geben den ersten Ton an. Der Steig im Felskessel
ist nicht immer eindeutig, unser erstes Ziel die Križ Wand
(Kriška stena) aber nicht zu verfehlen.
Das Krnica Tal (im Rückblick) wird an seiner westlichen
Seite von der Wandflucht des Prisojnik (li ob) begrenzt, die
Hütte steht (darunter mi re) im Talboden (Wald).
07_Df17474y.jpg
Langsam und gleichmäßig steigen wir im Tal an, die Wände
von Dovški Gamsovec (li Seite) und Razor (re Seite) rücken
immer näher zusammen. Ganz hinten am (letzten) Schuttfeld
können wir wieder Trittspuren erkennen und wenn man genau
schaut sieht man eine Kante in der Wand die schräg (li) nach
oben leitet, da muss der Klettersteig rauf führen (2 ¼ Std.),
ein sehr beeindruckender Kessel.
08_Df17467x.jpg
Der Wanddurchstieg ist mit Seil und Eisenstiften gesichert,
technisch aber nicht schwierig. An der Einstiegsstelle legen
wir die Sicherungsgurte an und ich muss gestehen, dass
erste Mal hätte ich gern einen Kletterhelm dabei. Der Steig
ist bedeckt mit zahlreich losem Gestein. Unsere Devise lautet:
sauber gehen, je nach Situation einzeln oder alle sieben mit
kurzem Abstand. Ein wenig Glück haben wir, vor und
hinter uns ist niemand unterwegs. An der Ausstiegskante
entsteigen wir einem (scheinbaren) Schlund (1 ½ Std.).
09_Df17478x.jpg
Auf den Križ Böden suchen wir einen windstillen Rastplatz.
Nach einer dreiviertel Stunde geht’s weiter zum Križ Joch
(½ Std.), hier deponieren wir die Rucksäcke in einer Mulde.
Ohne Gepäck geht es die letzten Meter zum Križ (Kreuz),
2410m (¼ Std.), unser Begleiter ist starker kühler Wind.
Es zeigt sich eine eindrucksvolle Karstlandschaft.
Im Südosten stehen Stenar (li) und Triglav (mi re hi) mit
seiner dunklen breiten Nordwand (davor).
10_Df17487y.jpg
Im Westen macht sich der Razor breit. Er steht auch in
unserem Programm, aber erst am kommenden Tag.
11_Df17480x.jpg
Die Windstärke nimmt zu. Wieder im Joch nehmen wir die
Gepäckstücke rasch auf. Unser Abstieg gleicht an einigen
steileren Stellen einem Eiertanz, will man nicht vom Sturm
umgeworfen werden (keine Schwierigkeiten). Wir nähern
uns dem Oberen Križ See (2154m), höchst gelegener Bergsee
in Slowenien. Triglav (li hi) und Bovški Gamsovec (mittig
über dem See) schauen zu uns herüber. Bovški Gamsovec
(nicht verwechseln mit Dovški Gamsovec) ist der Schlüssel
zum Erfolg, über ihn wollen wir in den nächsten Tagen ins
Triglav-Reich gelangen.
12_Df17501y.jpg
Auf einem Hügel steht in einmaliger Lage das Pogačnik Haus,
es ist an drei Seiten von Bergen umgeben, nur nach Südwesten
öffnet sich der Ausblick. Hier führt auch von Trenta der
Normalweg zum Pogačnik Haus herauf, dem derzeit eine
Renovierung widerfährt (2007), unser Stützpunkt für zwei
Nächte (1 ½ Std.).
13_Df17502y.jpg
Den ersten großen Übergang haben wir geschafft. Nochmals
ein kurzer Blick hinauf zum Križ (mi ob) und seinem Nachbar
Stenar (re ob). In dieser mächtigen Karstlandschaft möchte
man keine Seen vermuten. In der breiten Mulde (mi re) kann
man den Wasserspiegel von einem der Križ Seen erkennen.
14_Df17508y.jpg
3. Tag: Razor – Planja
Route:
Pogačnik Haus 2050m - Sedlo Planja 2349m - Razor 2601m –
Sedlo Planja - Planja 2453m - Sedlo Planja - Pogačnik Haus.
Länge: 5 km, Anstieg: 720 Hm, Gehzeit: 5 Std.
Nächtigung: Pogačnik Haus (Pogačnikov dom)
Der Razor, höchster Gipfel in der Runde, hat am Morgen als
Einziger eine Nebelhaube übergezogen. Der Wetterbericht
ist gut, wir dürfen hoffen. An der Abzweigung, paar Meter
unterhalb der Hütte, nehmen wir den Weg Richtung Sedlo
Planja. Über Felsstufen und eine mächtige Platte (die Eiszeit
lässt grüßen) gewinnen wir an Höhe. Das Pogačnik Haus
entschwindet langsam unseren Blicken (ob mi re).
15_Df17514x.jpg
Ein paar Kletterstellen sind mit Seil und Eisenstiften gesichert.
Im breiten Kar zwischen Planja (li) und Razor (re), ist der
Steig im Schutt nicht immer gut zu erkennen, er führt aber
an die linke Seite des Kares. Oben kämpfen die letzten Nebel
mit der Sonne, gleich einer Felsenburg erhebt sich der Razor
über unseren Köpfen.
16_Df17516y.jpg
Am Sedlo Planja (Sattel) (1 ½ Std.) tut sich der Blick nach
Norden auf. Wir sind fasziniert vom Anblick des Prisojnik
(Prisank) mit all seiner Mächtigkeit. Seine hohen
Wandfluchten brechen nach Norden und Nordwesten ab.
17_Df17522x.jpg
An einer Höhle vorbei, erreichen wir auf breitem Weg eine
erdige Rinne. Hier steil hinauf und im Zickzack auf eine
Schulter. Wieder links weg, steilere Felsstufen, teils Eisenstifte
und Seile und luftig zum Gipfel am Razor, 2601m (¾ Std.).
Der Anstieg ist unproblematisch, den Wanddurchstieg kann
man gut sehen, im Bereich der erdigen Rinne (mi re).
18_Df17537x.jpg
Wir sind von der Aussicht angetan. Südlich von uns wird
König Triglav seinem Namen mehr als gerecht. Für uns noch
interessant, Bovški Gamsovec mit seiner dunklen Wand
(vorm Triglav, mi li) und dessen gezackter Verbindung zum
Pihavec (vo mi re). Zudem sehen wir noch die breite Form
des Kanjavec (re), auch er steht auf unserer Liste.
19_Df17533x.jpg
Nach ausgiebiger Rundschau steigen wir wieder in den Sattel
ab. Bevor es aber ganz hinunter geht nehmen wir noch die
Planja (Doppelgipfel) mit. Bei starken Windböen steigen wir
an (Eisenstifte). Teile des Steiges (vom Sattel schräg links
hinauf) kann man erkennen (1 ¼ Std.).
20_Df17535x.jpg
Bergregion berichten dessen höchste Gipfel weithin sichtbar
sind (besonders in Kärnten). Schönheit und Vielfalt sind bei
näherer Betrachtung nicht zu übersehen, Slowenien und Italien
teilen sich (etwa 2:1) das Gebiet. Viele werden gar nicht wissen
wo sie anfangen sollen, so dicht ist das Wegenetz. Beim
Studium der Karte 5141 von f&b (1:35.000) entdeckt man
eine Nord-Süd Route gerade durch den Nationalpark Triglav.
In 8 Tagen von Kranjska Gora zum Wocheinersee (2007)
Mit gut 80.000 ha Fläche bedeckt der Nationalpark einen
Großteil der Julischen Alpen in Slowenien. Hier erwarten
einen tief eingeschnittene Täler, mächtige Felswände,
verkarstete Hochflächen, klare Bergseen, zahlreiche
bewirtschaftete Hütten, unzählige Kilometer markierter
Wanderwege, Klettersteige und Gipfel, weit über der
Zweitausender Marke – jetzt reicht es aber mit den Ansagen,
die Waden sind geschmiert (und trainiert), jetzt folgen Taten.
Auf kurzen Abschnitten ist eine Klettersteigausrüstung
angebracht und damit ich nicht vergesse, eine gefüllte
Wasserflasche kann einem auch das Leben verbessern!
1. Tag: Kranjska Gora – Krnica Hütte
(mit Gerda, Maria, Erwin, Hans, Alois und Otto)
Route:
Kranjska Gora 809m - Straße - Steig - Brücke - Velika Pišnica –
Alm Lipna Trata - Gedenkstätte - Krnica Hütte 1113m.
Länge: 7km, Anstieg: 320 Hm, Gehzeit: 2 ½ Std.
Nächtigung: Krnica Hütte (Koča v Krnici)
Die südöstliche Ecke des Alpenbogens, erreichen wir mit einer
Bahnfahrt über Villach nach Jesenice und einem Anschlussbus
nach Kranjska Gora (problemlos). Den bekannten slowenischen
Wintersportort verlassen wir auf der Tičar-Straße in südlicher
Richtung. Im Ortsbereich entdecken wir keine Markierung.
01_Df17432x.jpg
Nach einiger Zeit verläuft ein Steig rechts oberhalb der Straße
(parallel), dem folgen wir und können so das erste große
Straßen-S abschneiden. Ein breites Bachbett (das Tal der
M. Pišnica) ist zu queren, danach führt der nicht sehr ausgeprägte
Steig wieder auf die Straße mit Steinbrücke (1 Std.). Wir
überschreiten die Brücke, verlassen gleich wieder die Straße
nach rechts und wandern den S. Pišnica Fluss entlang. Der
Talschluß im Krnica Tal beginnt zu wachsen, im Hintergrund
der Razor (mi li) und Prisojnik (re ob).
02_Df17440x.jpg
Die Nachmittagssonne sticht herab, der Weg ist jetzt
eindeutig und nicht zu verfehlen. Eine kleine Gedenkstätte
erinnert an die verunglückten am Berg (1 Std.).
03_Df17443y.jpg
Zu beiden Seiten des Krnica Tales erheben sich die Wände.
Linker Hand sehen wir die Nordwestwand der Škrlatica
(die Scharlachrote), zweithöchster Gipfel im Nationalpark
Triglav. Der Name kommt vom teils rötlichen Gestein, ein
selten besuchter Berg.
04_Df17444y.jpg
Die Krnica Hütte liegt im Wald und wird flankiert von großen
Felswänden. Bei unserer Ankunft sehen wir, dass der
Hüttenwirt neben der Hütte seine Getränke im Wassertrog
kühlt. Ein freundlicher Empfang auf einem kleinen Stützpunkt,
der von Tagesgästen gerne besucht wird, weil leicht erreichbar
(½ Std.) und der Špik auch von hier angegangen wird.
05_Df17449y.jpg
Zahlreiche Routen lassen sich rund um das Haus klettern.
Das gewisse Örtchen, ist aber doch noch auf herkömmliche
Art zu erreichen, ein erster Wink für Felsaspiranten.
06_Df17454x.jpg
2. Tag: Krnica Hütte – Pogačnik Haus
Route:
Krnica Hütte 1113m – Krnica Tal – Talschluß, Einstieg
Klettersteig 1960m - Kriška stena – Križ Joch 2300m –
Križ 2410m - Pogačnik Haus 2050m.
Länge: 6km, Anstieg: 1360 Hm, Gehzeit: 6 Std.
Nächtigung: Pogačnik Haus (Pogačnikov dom)
Wir sind Frühaufsteher. Beim Frühstück treffen schon die
ersten Tagesgäste ein, sie haben ein anderes Ziel, den Špik.
Unser Weg ins Krnica Tal liegt im Schatten. Wald, Latschen
und Schotter geben den ersten Ton an. Der Steig im Felskessel
ist nicht immer eindeutig, unser erstes Ziel die Križ Wand
(Kriška stena) aber nicht zu verfehlen.
Das Krnica Tal (im Rückblick) wird an seiner westlichen
Seite von der Wandflucht des Prisojnik (li ob) begrenzt, die
Hütte steht (darunter mi re) im Talboden (Wald).
07_Df17474y.jpg
Langsam und gleichmäßig steigen wir im Tal an, die Wände
von Dovški Gamsovec (li Seite) und Razor (re Seite) rücken
immer näher zusammen. Ganz hinten am (letzten) Schuttfeld
können wir wieder Trittspuren erkennen und wenn man genau
schaut sieht man eine Kante in der Wand die schräg (li) nach
oben leitet, da muss der Klettersteig rauf führen (2 ¼ Std.),
ein sehr beeindruckender Kessel.
08_Df17467x.jpg
Der Wanddurchstieg ist mit Seil und Eisenstiften gesichert,
technisch aber nicht schwierig. An der Einstiegsstelle legen
wir die Sicherungsgurte an und ich muss gestehen, dass
erste Mal hätte ich gern einen Kletterhelm dabei. Der Steig
ist bedeckt mit zahlreich losem Gestein. Unsere Devise lautet:
sauber gehen, je nach Situation einzeln oder alle sieben mit
kurzem Abstand. Ein wenig Glück haben wir, vor und
hinter uns ist niemand unterwegs. An der Ausstiegskante
entsteigen wir einem (scheinbaren) Schlund (1 ½ Std.).
09_Df17478x.jpg
Auf den Križ Böden suchen wir einen windstillen Rastplatz.
Nach einer dreiviertel Stunde geht’s weiter zum Križ Joch
(½ Std.), hier deponieren wir die Rucksäcke in einer Mulde.
Ohne Gepäck geht es die letzten Meter zum Križ (Kreuz),
2410m (¼ Std.), unser Begleiter ist starker kühler Wind.
Es zeigt sich eine eindrucksvolle Karstlandschaft.
Im Südosten stehen Stenar (li) und Triglav (mi re hi) mit
seiner dunklen breiten Nordwand (davor).
10_Df17487y.jpg
Im Westen macht sich der Razor breit. Er steht auch in
unserem Programm, aber erst am kommenden Tag.
11_Df17480x.jpg
Die Windstärke nimmt zu. Wieder im Joch nehmen wir die
Gepäckstücke rasch auf. Unser Abstieg gleicht an einigen
steileren Stellen einem Eiertanz, will man nicht vom Sturm
umgeworfen werden (keine Schwierigkeiten). Wir nähern
uns dem Oberen Križ See (2154m), höchst gelegener Bergsee
in Slowenien. Triglav (li hi) und Bovški Gamsovec (mittig
über dem See) schauen zu uns herüber. Bovški Gamsovec
(nicht verwechseln mit Dovški Gamsovec) ist der Schlüssel
zum Erfolg, über ihn wollen wir in den nächsten Tagen ins
Triglav-Reich gelangen.
12_Df17501y.jpg
Auf einem Hügel steht in einmaliger Lage das Pogačnik Haus,
es ist an drei Seiten von Bergen umgeben, nur nach Südwesten
öffnet sich der Ausblick. Hier führt auch von Trenta der
Normalweg zum Pogačnik Haus herauf, dem derzeit eine
Renovierung widerfährt (2007), unser Stützpunkt für zwei
Nächte (1 ½ Std.).
13_Df17502y.jpg
Den ersten großen Übergang haben wir geschafft. Nochmals
ein kurzer Blick hinauf zum Križ (mi ob) und seinem Nachbar
Stenar (re ob). In dieser mächtigen Karstlandschaft möchte
man keine Seen vermuten. In der breiten Mulde (mi re) kann
man den Wasserspiegel von einem der Križ Seen erkennen.
14_Df17508y.jpg
3. Tag: Razor – Planja
Route:
Pogačnik Haus 2050m - Sedlo Planja 2349m - Razor 2601m –
Sedlo Planja - Planja 2453m - Sedlo Planja - Pogačnik Haus.
Länge: 5 km, Anstieg: 720 Hm, Gehzeit: 5 Std.
Nächtigung: Pogačnik Haus (Pogačnikov dom)
Der Razor, höchster Gipfel in der Runde, hat am Morgen als
Einziger eine Nebelhaube übergezogen. Der Wetterbericht
ist gut, wir dürfen hoffen. An der Abzweigung, paar Meter
unterhalb der Hütte, nehmen wir den Weg Richtung Sedlo
Planja. Über Felsstufen und eine mächtige Platte (die Eiszeit
lässt grüßen) gewinnen wir an Höhe. Das Pogačnik Haus
entschwindet langsam unseren Blicken (ob mi re).
15_Df17514x.jpg
Ein paar Kletterstellen sind mit Seil und Eisenstiften gesichert.
Im breiten Kar zwischen Planja (li) und Razor (re), ist der
Steig im Schutt nicht immer gut zu erkennen, er führt aber
an die linke Seite des Kares. Oben kämpfen die letzten Nebel
mit der Sonne, gleich einer Felsenburg erhebt sich der Razor
über unseren Köpfen.
16_Df17516y.jpg
Am Sedlo Planja (Sattel) (1 ½ Std.) tut sich der Blick nach
Norden auf. Wir sind fasziniert vom Anblick des Prisojnik
(Prisank) mit all seiner Mächtigkeit. Seine hohen
Wandfluchten brechen nach Norden und Nordwesten ab.
17_Df17522x.jpg
An einer Höhle vorbei, erreichen wir auf breitem Weg eine
erdige Rinne. Hier steil hinauf und im Zickzack auf eine
Schulter. Wieder links weg, steilere Felsstufen, teils Eisenstifte
und Seile und luftig zum Gipfel am Razor, 2601m (¾ Std.).
Der Anstieg ist unproblematisch, den Wanddurchstieg kann
man gut sehen, im Bereich der erdigen Rinne (mi re).
18_Df17537x.jpg
Wir sind von der Aussicht angetan. Südlich von uns wird
König Triglav seinem Namen mehr als gerecht. Für uns noch
interessant, Bovški Gamsovec mit seiner dunklen Wand
(vorm Triglav, mi li) und dessen gezackter Verbindung zum
Pihavec (vo mi re). Zudem sehen wir noch die breite Form
des Kanjavec (re), auch er steht auf unserer Liste.
19_Df17533x.jpg
Nach ausgiebiger Rundschau steigen wir wieder in den Sattel
ab. Bevor es aber ganz hinunter geht nehmen wir noch die
Planja (Doppelgipfel) mit. Bei starken Windböen steigen wir
an (Eisenstifte). Teile des Steiges (vom Sattel schräg links
hinauf) kann man erkennen (1 ¼ Std.).
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