Nach dem Hochkönig im Sommer 2010 sowie dem Pfunderer Höhenweg im vergangenen Jahr peilten mein Freund Klaus und ich auch im Juli 2013 wieder eine mehrere Tage lange gemeinsame Hüttentour an. Klaus schlug als Ziel die Steiner Alpen vor und musste mich nicht erst lange dafür gewinnen. Vor Jahren hatten wir diese Gruppe der südlichen Kalkalpen mit ihren imposanten Gipfeln bereits gemeinsam von der Koschuta aus bestaunen können; unterwegs waren wir beide dort jedoch noch nie.
Klaus suchte eine Route aus, bei der wir in vier verschiedenen Hütten des Hauptkamms übernachten würden. Ein wenig Spielraum sollte uns unter Berücksichtigung der aktuellen Bedingungen bleiben; der Grintovec, mit 2558m der höchste Gipfel der Gruppe, war allerdings ein entscheidender Fixpunkt des Programms. Schon im Vorfeld verstärkte sich der Eindruck, dass diese Gruppe ganz im Südosten der Alpen, die weit mehrheitlich zu Slowenien gehört, nicht allzu häufig von österreichischen oder deutschen Bergsteigern besucht wird. Es steht nur eine überschaubare Zahl von Beschreibungen der Steige und Wege in deutscher Sprache zur Verfügung. Wir versuchten auf mehreren Wegen, noch Informationen zu bekommen. Ich tat dies auch hier im Forum und nütze gern die Gelegenheit, mich für die Antworten nochmals zu bedanken.
Wir konnten uns schließlich von 11. bis 15. Juli fünf Tage für die Steiner Alpen frei halten und waren gespannt, welche Eindrücke und Erfahrungen uns erwarten würden.
Da die Steiner Alpen wesentlich seltener als andere Alpengruppen beschrieben werden, hoffe ich auch für einen ausführlichen Bericht auf euer Interesse. Leider habe ich meiner Canon-Kamera, die mir knapp drei Jahre lang gute Dienste geleistet hat, während der Tour zu viel zugemutet. So gestalte ich den Bericht mit Fotos von Klaus, was auch zur Folge hat, dass ich selbst ungewöhnlich oft auf den Bildern zu sehen bin.
Donnerstag, 11.07.2013
Da die Wetterprognose für die nächsten fünf Tage passt, fahren wir zeitig in der Früh von Wien weg. In der Nacht gab es in Wien ein Gewitter (Es sollte im gesamten Juli der einzige Tag mit nennenswertem Niederschlag bleiben!), und in den Südalpen könnte es bis zum Abend gewittrig bleiben. Damit ist die Entscheidung klar, dass wir am ersten Tag auf der kürzest möglichen Route zur Češka koča ansteigen. Wir fahren daher über den Seebergsattel nach Slowenien ins Tal Ravenska kočna, das von Nordwesten direkt an die großen Gipfel der Steiner Alpen heran führt.
Seit kurzem ist die Zufahrt auf der Sandstraße nicht mehr bis zur Talstation der Materialseilbahnen zu den Hütten möglich, sondern ein großer Parkplatz etwas weiter unterhalb bildet den Ausgangspunkt. An den gewaltigen Nordwänden der Steiner Alpen hängen bereits dicke Wolken, wir sind zunächst gerade noch in der Sonne. Bis wir tatsächlich losgehen wollen, hat jedoch Nieselregen eingesetzt, und ein relativ kräftiger Donnerschlag gleich danach ist ein eindeutiges Signal, mit dem Aufbruch lieber noch etwas zu warten. Als der Regen fast wieder aufgehört hat, sehen wir uns zunächst die Übersichtstafel der Steiner Alpen am Parkplatz an. Das Tal der Ravenska kočna ist links im Bild zu sehen.
001-ÜbersichtsplanRavenskaKocna.jpg
Nun steht dem Start nichts mehr im Weg. Nach etwa 15 Minuten Sandstraße bis zu den Materialseilbahnen sind wir bald auf steilen Kehren im Wald unterwegs. Abermals nähert sich von Süden ein Gewitter, und es beginnt erneut mäßig stark zu regnen. Zum Glück bleibt das Zentrum des Gewitters südlich hinter dem Grintovec, und gegen den Regen schützt mein neu erstandener Poncho. Hier bereits im oberen Teil des Anstiegs: Der Weg quert - durch Holzstufen und eine Holzleiter erleichtert - vor der Češka koča noch eine steile Flanke.
003-AnstiegCeskaKoca.jpg
Wir erreichen die Hütte zeitgerecht vor dem nächsten Regenschauer und machen es uns - als einzige Gäste des Tages! - bequem. Bald ist der Regen vorbei, und zum frühen Abend kommt sogar nochmals die Sonne hervor. Der ideale Zeitpunkt für eine Runde um die Hütte. Die Češka koča steht in 1543m Höhe in eindrucksvoller Umgebung unter den Nordwänden der Steiner Alpen. Sie wurde bereits 1900 von der tschechischen Zweigstelle des Slowenischen Alpenvereins errichtet und hat ihre an traditionelle tschechische Holzhütten angelehnte Bauweise bis heute im Wesentlichen behalten. Rechts oben im Bild die Gipfel von Krajnska Rinka und Koroška Rinka, beide über 2400m hoch.
006-CeskaKoca-Rinke.jpg
In diese Richtung wird es morgen zum Grintovec hinauf gehen, wobei der Frischaufweg im Felsgelände dann stärker nach Osten (=links im Bild) führt.
009-NordflankeGrintovec.jpg
Am frühen Abend noch ein schöner Blick Richtung Nordwesten nach Österreich. Fast in der Bildmitte der Kärntner Storschitz direkt über dem Seebergsattel, links dahinter der Hochobir in den Kärntner Karawanken.
010-BlickSeebergsattelHochobir.jpg
Wir legen uns in der herrlich ruhigen Hütte relativ früh nieder und registrieren - nach den schönen Abendstunden - im Halbschlaf erstaunt, dass es in der Ferne erneut donnert und einige Zeit auch nochmals zu regnen scheint.
Klaus suchte eine Route aus, bei der wir in vier verschiedenen Hütten des Hauptkamms übernachten würden. Ein wenig Spielraum sollte uns unter Berücksichtigung der aktuellen Bedingungen bleiben; der Grintovec, mit 2558m der höchste Gipfel der Gruppe, war allerdings ein entscheidender Fixpunkt des Programms. Schon im Vorfeld verstärkte sich der Eindruck, dass diese Gruppe ganz im Südosten der Alpen, die weit mehrheitlich zu Slowenien gehört, nicht allzu häufig von österreichischen oder deutschen Bergsteigern besucht wird. Es steht nur eine überschaubare Zahl von Beschreibungen der Steige und Wege in deutscher Sprache zur Verfügung. Wir versuchten auf mehreren Wegen, noch Informationen zu bekommen. Ich tat dies auch hier im Forum und nütze gern die Gelegenheit, mich für die Antworten nochmals zu bedanken.
Wir konnten uns schließlich von 11. bis 15. Juli fünf Tage für die Steiner Alpen frei halten und waren gespannt, welche Eindrücke und Erfahrungen uns erwarten würden.
Da die Steiner Alpen wesentlich seltener als andere Alpengruppen beschrieben werden, hoffe ich auch für einen ausführlichen Bericht auf euer Interesse. Leider habe ich meiner Canon-Kamera, die mir knapp drei Jahre lang gute Dienste geleistet hat, während der Tour zu viel zugemutet. So gestalte ich den Bericht mit Fotos von Klaus, was auch zur Folge hat, dass ich selbst ungewöhnlich oft auf den Bildern zu sehen bin.
Donnerstag, 11.07.2013
Da die Wetterprognose für die nächsten fünf Tage passt, fahren wir zeitig in der Früh von Wien weg. In der Nacht gab es in Wien ein Gewitter (Es sollte im gesamten Juli der einzige Tag mit nennenswertem Niederschlag bleiben!), und in den Südalpen könnte es bis zum Abend gewittrig bleiben. Damit ist die Entscheidung klar, dass wir am ersten Tag auf der kürzest möglichen Route zur Češka koča ansteigen. Wir fahren daher über den Seebergsattel nach Slowenien ins Tal Ravenska kočna, das von Nordwesten direkt an die großen Gipfel der Steiner Alpen heran führt.
Seit kurzem ist die Zufahrt auf der Sandstraße nicht mehr bis zur Talstation der Materialseilbahnen zu den Hütten möglich, sondern ein großer Parkplatz etwas weiter unterhalb bildet den Ausgangspunkt. An den gewaltigen Nordwänden der Steiner Alpen hängen bereits dicke Wolken, wir sind zunächst gerade noch in der Sonne. Bis wir tatsächlich losgehen wollen, hat jedoch Nieselregen eingesetzt, und ein relativ kräftiger Donnerschlag gleich danach ist ein eindeutiges Signal, mit dem Aufbruch lieber noch etwas zu warten. Als der Regen fast wieder aufgehört hat, sehen wir uns zunächst die Übersichtstafel der Steiner Alpen am Parkplatz an. Das Tal der Ravenska kočna ist links im Bild zu sehen.
001-ÜbersichtsplanRavenskaKocna.jpg
Nun steht dem Start nichts mehr im Weg. Nach etwa 15 Minuten Sandstraße bis zu den Materialseilbahnen sind wir bald auf steilen Kehren im Wald unterwegs. Abermals nähert sich von Süden ein Gewitter, und es beginnt erneut mäßig stark zu regnen. Zum Glück bleibt das Zentrum des Gewitters südlich hinter dem Grintovec, und gegen den Regen schützt mein neu erstandener Poncho. Hier bereits im oberen Teil des Anstiegs: Der Weg quert - durch Holzstufen und eine Holzleiter erleichtert - vor der Češka koča noch eine steile Flanke.
003-AnstiegCeskaKoca.jpg
Wir erreichen die Hütte zeitgerecht vor dem nächsten Regenschauer und machen es uns - als einzige Gäste des Tages! - bequem. Bald ist der Regen vorbei, und zum frühen Abend kommt sogar nochmals die Sonne hervor. Der ideale Zeitpunkt für eine Runde um die Hütte. Die Češka koča steht in 1543m Höhe in eindrucksvoller Umgebung unter den Nordwänden der Steiner Alpen. Sie wurde bereits 1900 von der tschechischen Zweigstelle des Slowenischen Alpenvereins errichtet und hat ihre an traditionelle tschechische Holzhütten angelehnte Bauweise bis heute im Wesentlichen behalten. Rechts oben im Bild die Gipfel von Krajnska Rinka und Koroška Rinka, beide über 2400m hoch.
006-CeskaKoca-Rinke.jpg
In diese Richtung wird es morgen zum Grintovec hinauf gehen, wobei der Frischaufweg im Felsgelände dann stärker nach Osten (=links im Bild) führt.
009-NordflankeGrintovec.jpg
Am frühen Abend noch ein schöner Blick Richtung Nordwesten nach Österreich. Fast in der Bildmitte der Kärntner Storschitz direkt über dem Seebergsattel, links dahinter der Hochobir in den Kärntner Karawanken.
010-BlickSeebergsattelHochobir.jpg
Wir legen uns in der herrlich ruhigen Hütte relativ früh nieder und registrieren - nach den schönen Abendstunden - im Halbschlaf erstaunt, dass es in der Ferne erneut donnert und einige Zeit auch nochmals zu regnen scheint.
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