Nachdem ich mir den Ausseer Zinken (1854m) schon vor einigen Jahren als Tourenziel auserkoren habe, und bisher die Umsetzung, wegen anderer Bergfahrten, nicht zustande kam, hat es nun am 19.08.06 endlich mal geklappt. Schon einmal in der Gegend, hatte ich für den Nachmittag noch den neuen „Hias-Klettersteig“ in der Silberkarklamm (Dachstein) eingeplant, - dazu aber später.
Der Start erfolgte um 06.30h beim Bahnhof von Bad Aussee (640m SH), - dieser liegt an der Koppenpass-Straße, und hier gibt es auch ausreichend Parkmöglichkeiten. Da sich wegen der Wegführung eine Rundtour geradezu anbietet, kann man sie auch, je nach Lust, in beide Richtungen gehen.
Ich hab mich für den Aufstieg über den Planergraben (direktere Variante zum Gipfel) entschieden. Dazu folgt man zunächst der Koppenpass-Straße etwa 700m bergwärts (beim Stellwerk 2, über den Bahnübergang). Linker Hand zweigt dann eine Forststraße ab (Wegweiser „Zinken über Planer“, Weg Nr. 695 (bis Gipfel)). Nur mäßig ansteigend folgt man dieser etwa 600m bis zu einer Querung mit einer anderen Forststraße, - rund 400m gerade weiter auf einem Hohlweg, bis man wieder auf einen Wegweiser „Planer über Zinken“ stößt, der links zum Planergraben führt. Bis hier her konnte ich auch schon einige schöne Ausblicke auf den Hohen Sarstein, der in Morgensonne rötlich leuchtete, genießen. Der Sarstein zählt, meiner Ansicht nach, zu den schönsten „Panorama-Aussichtsbergen“ dieser Gegend, besonders wenn man die Überschreitung nach Obertraun macht. Anzumerken wäre hier noch, dass kurz vor der Abzweigung in den Planergraben auf einem Baum ein aufgesprühter Pfeil (wahrscheinlich für Schlägerungsarbeiten) nach links zeigt, - von dem hab ich mich kurz in die Irre führen lassen. Also nur „Rot-Weiß-Rot“ folgen!
Am Rand des Planergrabens zieht der Weg, teils in Serpentinen teils direkt, relativ steil bergauf, - man gewinnt so schnell an Höhe. Durch einen großen Holzeinschlag ist der Weg nun über weite Strecken ziemlich verwachsen. Der Morgentau lässt grüßen, wenn man, so wie ich zeitig unterwegs ist. Jedenfalls hätte ich meine Hose auswinden können, so nass war sie.
Auf etwa 1200m SH wendet sich der Weg mehr und mehr vom Planergraben nach rechts in den Wald ab. Hier geht’s auch wieder mit Serpentinen, aber auch nur mäßig ansteigenden, längeren Querungen weiter. Allmählich kommt man dann in einen lockeren Lärchenbestand und in die Latschenzone, - die ganze Szenerie wird felsiger (Bereich zwischen Feuer- und Eislochkogel).
Nach gut zwei Stunden bin ich dann auf dem recht weitläufigen Hochplateau (1700m SH) angekommen, und da hätt´s mich fast aus den Schuhen g´haut, - so einmalig ist hier das Panorama. Das gesamte Dachsteinmassiv, mit Blick auf den Hallstätter Gletscher, zeigt sich in seiner ganzen Pracht und Herrlichkeit. Wer da nicht stehen bleibt, genießt und schweigt, ist selber schuld! Hab da gleich mal mindestens 20 Fotos in verschiedenen Einstellungen gemacht, - Digi-Cam sei Dank!
Man merkt auch am Glockengeläut vom Almvieh, dass man sich im Bereich der Planeralm befindet, - dorthin wäre ein Abstecher möglich. Weiter geht´s jetzt ein kleines Stück bergab, dann relativ eben bis zum letzten, nur leichten, Anstieg. Der Gipfel, mit dem 2005 neu errichteten massiven Holzkreuz (ca. 6-7m hoch), zeigt sich nun erstmals. Nach etwa 2 ¾ Stunden und 1200hm bin ich dann am Zinken gestanden, und die 360 Grad Rundumsicht hat schon einiges zu bieten:
Norden: Totes Gebirge mit dem Altausseer See und Grundlsee im Vordergrund
Osten: Ennstaler Alpen, Gesäuse, Grimming-Stock
Süden: Dachsteinmassiv, Schladminger Tauern
Westen: Tennengebirge, Osterhorngruppe
Auf dem weitläufigen, grasigen Gipfelplateau kann man bei diesen Ausblicken und einer guten Jause sprichwörtlich die Seele baumeln lassen. Wenn dazu, wie an diesem Tag, das Wetter noch passt (Sonnenschein und sehr warm), ist das Bergfex-Herz im siebten Himmel!
Nach einstündiger Rast und ausgiebigem Fotografieren hab ich dann meine Rundtour zur Handleralm (Wegweiser unterhalb des Gipfels, Weg Nr. 696) fortgesetzt. Bis zu der sehr malerisch gelegenen Alm steigt man in einem größeren Bogen, ca. 200hm Richtung Südosten, ab.
Von hier beginnt dann der eigentliche Abstieg zum Ausgangspunkt, und man sollte bis zur sog. „Handlerstiege“ schon aufpassen, wo man hinsteigt. Der Pfad ist schmal, steil und bietet mit nassen abwärts geschichteten Felsen, erdigen Stellen, Wurzelwerk so ziemlich alles, auf dem man wirklich „schön“ ausrutschen kann. Eine kleine Quelle, links des Wegs, bietet eine angenehme Erfrischung. Die Handlerstiege selbst, war wohl mal eine Art Holztreppe, jedenfalls ist nicht mehr viel davon übrig, - alles schon ziemlich verfallen. Ab hier gibt es auch einige kurze, seilversicherte Stellen, wobei auch diese einen sanierungsbedürftigen Eindruck machen. Problemstellen sind es aber keine, das Seil wäre halt mehr zum Anhalten für weniger Geübte gedacht, wenn´s nicht am Boden liegen (teilweise aus den Verankerungen gerissen) und vor sich hin rosten würde.
Der Weg wird im folgenden wieder etwas beschaulicher und vor allem trocken. Man gelangt über einen frischen Holzeinschlag, vorbei an einem riesigen Ameisenhaufen wieder in den Wald. Es geht in zahlreichen Serpentinen bergab zum Wintergraben, - quert schließlich zweimal eine Forstraße und einen Bach, bis man zu einer dritten Forststraße kommt. Dieser folgt man kurz nach links und verlässt sie dann rechts in den Wald, - nach einem knappen Kilometer ist man wieder beim Ausgangspunkt. Schlussendlich war ich 6,5h Stunden unterwegs.
Nach einer kurzen Rast hab ich mich dann zu meinem zweiten Tourenziel an diesem Tag, dem neuen „Hias-Klettersteig“ (Schwierigkeit D) aufgemacht. Von Bad Aussee bin ich in einer guten Stunde über Bad Mitterndorf, Trautenfels, Gröbming nach Weißenbach (B145/B320) gefahren. Von da geht´s noch ein Stück Richtung Ramsau am Dachstein, - beim sog. „Lodenwalker“ biegt man rechts auf die Straße in die Silberkarklamm ab (gut beschildert), und fährt bis zu deren Ende (Parkplatz).
In wenigen Minuten gelangt man zum Eingang der Klamm, - hier ist eine „Klamm-Erhaltungsgebühr“ (Lawinenschäden) von 2,50 Euro (Kinder 1,40 Euro) zu entrichten. Die Eintrittskarte sollte auf keinen Fall gleich „entsorgt“ werden, - diese ist beim Verlassen wieder vorzuweisen. Grund: auch im Abstieg (z.B. vom Guttenberghaus) ist der „Wegzoll“ fällig. Nach den ersten Holzstiegen kommt man gleich zum Beginn des Klettersteigs, einer Seilbrücke, die rechts über den Bach zu einer Rampe führt. Weiter geht’s über einen Grat zu einer zweiten Seilbrücke, und dann über mehrere Steilstufen und einer senkrechten Kante zu einer Materialseilbahn (ca. 130hm/45min). Hier endet der Steig, - man folgt der Markierung zum Aufstiegsweg in der Klamm und steigt durch diese in 15min zum Ausgangspunkt ab. Wenn man, so wie ich, am Nachmittag unterwegs ist, wird´s eine ziemlich heiße Angelegenheit, - die Sonne brennt ordentlich auf den Steig runter.
Wer weitere Infos zum „Hias“ sucht, - hier der passende Link:
http://www.bergsteigen.at/de/touren.aspx?ID=1475
Kartenmaterial zu beiden Touren:
Freytag&Berndt WK 281
Kompass Nr. 20
Die „Zinken-Tour“ kann man auch bei Wolfgang Heitzmann „Salzkammergut mit Totem Gebirge und Dachstein“ (Tour 42) nachlesen.
Übrigens wär auf den Zinken auch eine Schitour möglich: Ödensee-Sillalm-Gsprangalm-Handleralm-Zinken, - nachzulesen bei Kurt Schall "Schitouren-Atlas Österreich Ost" (Seite 314).
Resümee:
Vielleicht einmal eine Kombination der etwas anderen Art, die mir einen schönen Tourentag bescherte!
LG
Reinhard
Der Start erfolgte um 06.30h beim Bahnhof von Bad Aussee (640m SH), - dieser liegt an der Koppenpass-Straße, und hier gibt es auch ausreichend Parkmöglichkeiten. Da sich wegen der Wegführung eine Rundtour geradezu anbietet, kann man sie auch, je nach Lust, in beide Richtungen gehen.
Ich hab mich für den Aufstieg über den Planergraben (direktere Variante zum Gipfel) entschieden. Dazu folgt man zunächst der Koppenpass-Straße etwa 700m bergwärts (beim Stellwerk 2, über den Bahnübergang). Linker Hand zweigt dann eine Forststraße ab (Wegweiser „Zinken über Planer“, Weg Nr. 695 (bis Gipfel)). Nur mäßig ansteigend folgt man dieser etwa 600m bis zu einer Querung mit einer anderen Forststraße, - rund 400m gerade weiter auf einem Hohlweg, bis man wieder auf einen Wegweiser „Planer über Zinken“ stößt, der links zum Planergraben führt. Bis hier her konnte ich auch schon einige schöne Ausblicke auf den Hohen Sarstein, der in Morgensonne rötlich leuchtete, genießen. Der Sarstein zählt, meiner Ansicht nach, zu den schönsten „Panorama-Aussichtsbergen“ dieser Gegend, besonders wenn man die Überschreitung nach Obertraun macht. Anzumerken wäre hier noch, dass kurz vor der Abzweigung in den Planergraben auf einem Baum ein aufgesprühter Pfeil (wahrscheinlich für Schlägerungsarbeiten) nach links zeigt, - von dem hab ich mich kurz in die Irre führen lassen. Also nur „Rot-Weiß-Rot“ folgen!
Am Rand des Planergrabens zieht der Weg, teils in Serpentinen teils direkt, relativ steil bergauf, - man gewinnt so schnell an Höhe. Durch einen großen Holzeinschlag ist der Weg nun über weite Strecken ziemlich verwachsen. Der Morgentau lässt grüßen, wenn man, so wie ich zeitig unterwegs ist. Jedenfalls hätte ich meine Hose auswinden können, so nass war sie.
Auf etwa 1200m SH wendet sich der Weg mehr und mehr vom Planergraben nach rechts in den Wald ab. Hier geht’s auch wieder mit Serpentinen, aber auch nur mäßig ansteigenden, längeren Querungen weiter. Allmählich kommt man dann in einen lockeren Lärchenbestand und in die Latschenzone, - die ganze Szenerie wird felsiger (Bereich zwischen Feuer- und Eislochkogel).
Nach gut zwei Stunden bin ich dann auf dem recht weitläufigen Hochplateau (1700m SH) angekommen, und da hätt´s mich fast aus den Schuhen g´haut, - so einmalig ist hier das Panorama. Das gesamte Dachsteinmassiv, mit Blick auf den Hallstätter Gletscher, zeigt sich in seiner ganzen Pracht und Herrlichkeit. Wer da nicht stehen bleibt, genießt und schweigt, ist selber schuld! Hab da gleich mal mindestens 20 Fotos in verschiedenen Einstellungen gemacht, - Digi-Cam sei Dank!
Man merkt auch am Glockengeläut vom Almvieh, dass man sich im Bereich der Planeralm befindet, - dorthin wäre ein Abstecher möglich. Weiter geht´s jetzt ein kleines Stück bergab, dann relativ eben bis zum letzten, nur leichten, Anstieg. Der Gipfel, mit dem 2005 neu errichteten massiven Holzkreuz (ca. 6-7m hoch), zeigt sich nun erstmals. Nach etwa 2 ¾ Stunden und 1200hm bin ich dann am Zinken gestanden, und die 360 Grad Rundumsicht hat schon einiges zu bieten:
Norden: Totes Gebirge mit dem Altausseer See und Grundlsee im Vordergrund
Osten: Ennstaler Alpen, Gesäuse, Grimming-Stock
Süden: Dachsteinmassiv, Schladminger Tauern
Westen: Tennengebirge, Osterhorngruppe
Auf dem weitläufigen, grasigen Gipfelplateau kann man bei diesen Ausblicken und einer guten Jause sprichwörtlich die Seele baumeln lassen. Wenn dazu, wie an diesem Tag, das Wetter noch passt (Sonnenschein und sehr warm), ist das Bergfex-Herz im siebten Himmel!
Nach einstündiger Rast und ausgiebigem Fotografieren hab ich dann meine Rundtour zur Handleralm (Wegweiser unterhalb des Gipfels, Weg Nr. 696) fortgesetzt. Bis zu der sehr malerisch gelegenen Alm steigt man in einem größeren Bogen, ca. 200hm Richtung Südosten, ab.
Von hier beginnt dann der eigentliche Abstieg zum Ausgangspunkt, und man sollte bis zur sog. „Handlerstiege“ schon aufpassen, wo man hinsteigt. Der Pfad ist schmal, steil und bietet mit nassen abwärts geschichteten Felsen, erdigen Stellen, Wurzelwerk so ziemlich alles, auf dem man wirklich „schön“ ausrutschen kann. Eine kleine Quelle, links des Wegs, bietet eine angenehme Erfrischung. Die Handlerstiege selbst, war wohl mal eine Art Holztreppe, jedenfalls ist nicht mehr viel davon übrig, - alles schon ziemlich verfallen. Ab hier gibt es auch einige kurze, seilversicherte Stellen, wobei auch diese einen sanierungsbedürftigen Eindruck machen. Problemstellen sind es aber keine, das Seil wäre halt mehr zum Anhalten für weniger Geübte gedacht, wenn´s nicht am Boden liegen (teilweise aus den Verankerungen gerissen) und vor sich hin rosten würde.
Der Weg wird im folgenden wieder etwas beschaulicher und vor allem trocken. Man gelangt über einen frischen Holzeinschlag, vorbei an einem riesigen Ameisenhaufen wieder in den Wald. Es geht in zahlreichen Serpentinen bergab zum Wintergraben, - quert schließlich zweimal eine Forstraße und einen Bach, bis man zu einer dritten Forststraße kommt. Dieser folgt man kurz nach links und verlässt sie dann rechts in den Wald, - nach einem knappen Kilometer ist man wieder beim Ausgangspunkt. Schlussendlich war ich 6,5h Stunden unterwegs.
Nach einer kurzen Rast hab ich mich dann zu meinem zweiten Tourenziel an diesem Tag, dem neuen „Hias-Klettersteig“ (Schwierigkeit D) aufgemacht. Von Bad Aussee bin ich in einer guten Stunde über Bad Mitterndorf, Trautenfels, Gröbming nach Weißenbach (B145/B320) gefahren. Von da geht´s noch ein Stück Richtung Ramsau am Dachstein, - beim sog. „Lodenwalker“ biegt man rechts auf die Straße in die Silberkarklamm ab (gut beschildert), und fährt bis zu deren Ende (Parkplatz).
In wenigen Minuten gelangt man zum Eingang der Klamm, - hier ist eine „Klamm-Erhaltungsgebühr“ (Lawinenschäden) von 2,50 Euro (Kinder 1,40 Euro) zu entrichten. Die Eintrittskarte sollte auf keinen Fall gleich „entsorgt“ werden, - diese ist beim Verlassen wieder vorzuweisen. Grund: auch im Abstieg (z.B. vom Guttenberghaus) ist der „Wegzoll“ fällig. Nach den ersten Holzstiegen kommt man gleich zum Beginn des Klettersteigs, einer Seilbrücke, die rechts über den Bach zu einer Rampe führt. Weiter geht’s über einen Grat zu einer zweiten Seilbrücke, und dann über mehrere Steilstufen und einer senkrechten Kante zu einer Materialseilbahn (ca. 130hm/45min). Hier endet der Steig, - man folgt der Markierung zum Aufstiegsweg in der Klamm und steigt durch diese in 15min zum Ausgangspunkt ab. Wenn man, so wie ich, am Nachmittag unterwegs ist, wird´s eine ziemlich heiße Angelegenheit, - die Sonne brennt ordentlich auf den Steig runter.
Wer weitere Infos zum „Hias“ sucht, - hier der passende Link:
http://www.bergsteigen.at/de/touren.aspx?ID=1475
Kartenmaterial zu beiden Touren:
Freytag&Berndt WK 281
Kompass Nr. 20
Die „Zinken-Tour“ kann man auch bei Wolfgang Heitzmann „Salzkammergut mit Totem Gebirge und Dachstein“ (Tour 42) nachlesen.
Übrigens wär auf den Zinken auch eine Schitour möglich: Ödensee-Sillalm-Gsprangalm-Handleralm-Zinken, - nachzulesen bei Kurt Schall "Schitouren-Atlas Österreich Ost" (Seite 314).
Resümee:
Vielleicht einmal eine Kombination der etwas anderen Art, die mir einen schönen Tourentag bescherte!
LG
Reinhard
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