ES IST VOLLBRACHT!!
Habe am Samstag mit dem magischen Datum 7.7.07 endlich mein langersehntes Ziel, die Reichensteintraverse (von der Reichensteinhütte zur Mödlinger Hütte) in einem Tag zu machen, geschafft!
Diese Tour wurde nun schon ein paar Mal im Forum beschrieben, also gibt es von mir nur ein paar Fotos, weil es gar so schön war!
Nach einer Anfahrt am Freitag nach Hieflau und Bustransfer nach Präbichl startete ich abends zur Reichensteinhütte, die ich bei schon stärker werdendem Regen erreichte. In der Nacht regnete es weiter, sodass in der Früh die Wiesen und anderen Felder reichlich nass waren. Insofern hatte sich die Ausgangsposition gegenüber vorigem Jahr, als ich nach den Weitböden wegen Nässe aufgeben musste, nicht allzu viel geändert, obwohl eigentlich schon, es war noch grauslicher.
Tagwache war um 3.30h, die dadurch versüßt wurde, dass mit mir auch fünf Gleichgesinnte die Überschreitung zur Mödlinger Hütte vorhatten, zum Frühstück schlurften.
Abmarsch für mich und zwei andere war dann bei anhaltendem Regen gegen 4.20h und etwa 5 bis 10m Sicht aufgrund des tollen Nebels. Immerhin hatte es 5°C und es blies ein lebhafter Wind.
Vorsorglich hatte ich nicht nur meine Regenüberhose, sondern auch die Gamaschen angezogen, was sich bei den "wasserführenden" Pflanzen am Weiterweg auszahlen sollte. Immerhin hatte ich erst nach gut 4 Stunden nasse Füße.
Die Passagen beim Reichenhals und der Großen Scharte waren nicht ohne, äußerst rutschig und unangenehm. Ich startete aber trotzdem mit gehobenem Tempo, da ich nicht wusste, welches Tempo ich dann nach 10-12 Stunden noch haben würde, um den Rest der Tour noch halbwegs zu schaffen.
Nach einer guten Stunde stand ich dann schon am Gipfel der Hohen Lins und für kurze Zeit öffnete sich das Nebelfeld. Hier der Blick zurück zur Reichensteinhütte:
HoheLins-RSTH.jpg
Herrlich auch der Ausblick zum weiteren Verlauf Richtung Wildfeld:
HoheLins-Wildfeld.jpg
Nicht zu verachten auch der Tiefblick nach Eisenerz:
Eisenerz.jpg
Nach kurzer Rast dann der Weitermarsch vorbei am Linseck und über das Niedertörl, weiter vorbei am Stadelstein und rauf zum Wildfeld. Beim Aufstieg nervten wieder der starke eisige Wind und schon wieder einsetzender Regen.
Beim Wildfeld (Quelle spendet reichlich Wasser) hielt ich mich daher auch überhaupt nicht auf und startete gleich den Abstieg zum Teichenegg-Sattel und von dort den kurzen Aufstieg zum Kragelschinken. Immerhin kam jetzt zum ersten Mal die Sonne zum Vorschein und machte die erste längere Pause zum Genuss.
Der weitere Blick über die bewaldeten Weitböden ließ meine Erinnerungen an meine vorjährige Tour wieder frisch werden, als ich dort in den Schwarzbeerfeldern, Sumpfgebieten und Windbrüchen mein Waterloo erlebte.
Diesmal machte ich mir erst gar keine Illusionen, dass ich halbwegs trocken durchkommen würde und "tauchte" daher einfach in einem eher rücksichtslosen Tempo durch. Die Sonne war nur ab und zu zu sehen und so laugte die Passage auch nicht wirklich aus. Nach knapp sechs Stunden seit Beginn der Tour erreichte ich dann ziemlich durchnässt die Passage zwischen Antonikogel und Brunnecksattel, wo diese schönen Bilder entstanden:
In die eine Richtung der Rückblick zu Wildfeld und Reichensteinhaus:
Brunneck-WF-RSTH.jpg
Und in die andere Richtung die aufbauenden 500Hm Richtung Zeiritzkampel:
Zeiritz.jpg
Beim Brunnecksattel wurden dann mal die Socken und die Einlage ordentlich ausgewrungen und Erinnerungen an das Vorjahr wahr.
Beim Aufstieg zum Zeiritzkampel wärmte dann leider die Sonne mehr auf als mir lieb war, aber alles besser als Regen.
Nach insgesamt gut sieben Stunden konnte ich dann die bedeckte Aussicht vom Gipfel desselben genießen und mir denken, dass ich zeitlich gesehen, nicht einmal die Hälfte hinter mich gebracht hatte.
Nach wieder etwas längerer Pause ging es dann flotten Schrittes hinunter zum Zeiritztörl und weiter über Hinkareck und Speik-Kogel zur Lahnerleiten Spitze. Die Auf- und Abstiege auf dieser Route waren ziemlich anstrengend, nicht zuletzt deswegen, da Wind, Sonne und Regen dauernd wechselten.
Der weitere Abstieg am Rotwandköpfl vorbei führte steil zum Heiligenbrunn hinunter, wo die Sonne wieder schön glühte. An dieser schön "gefassten" Quelle mit Bildstock war daher wieder eine längere Pause angesagt (hier musste ich zum ersten Mal nachtanken) und der Weiterweg auf den Leobner ließ nicht unbedingt einen erholsamen Weiterweg erahnen:
HeiligenBrunn.jpg
Bei zunehmender Hitze ging es dann zuerst langsam ansteigend, später steiler werdend auf den letzten 2.000er des Tages, den ich dann erst nach insgesamt 11 Stunden erreichte. Der dort herrschende Sturm verführte nicht zu langer Pause und erlaubte nur zwei schnelle Fotos:
Hier die unglaubliche Sicht auf den Rückweg Richtung Reichensteinhaus:
Leobner-RSTH.jpg
Und der noch bevorstehende Weiterweg zur Mödlingerhütte:
Leobner-ARST.jpg
Der folgende Abstieg zum Haberltörl war aufgrund der Steilheit kein Vergnügen, aber die Aussicht auf die eher flacheren weiteren Gipfel ließ das erste Mal erahnen, dass die Tour zu schaffen sein könnte.
Über den lang gestreckten Sonnleitenkogel führte der Weg weiter auf das Blaseneck, wo ich nach längerer Pause leider einen Verhauer baute und am falschen Kamm weiterging.
Als ich den Fehler bemerkte (der Kamm hörte plötzlich auf) war die Moral schon eher am Boden (Mist, eine Stunde verschenkt und eh keine Lust mehr) und ich musste mühsam einen durchwachsenen Hang queren, um wieder auf den richtigen Kamm zu kommen.
Dann folgte die von anderen getaufte "Hochschaubahn" über zahlreiche Hügel und Sattel ehe ich glaubte, den letzten Hügel mit dem Spielkogel erreicht zu haben. Kurze Zeit später stellte sich heraus, dass ich doch erst am Anhartskogel war und so musste ich nochmals runter und rauf.
Nach einem finalen Abstieg durch den schon sehr schattigen Wald vor der Mödlingerhütte gab es dann kein Halten mehr und der unmittelbare Blick auf den Admonter Reichenstein und die Hütte darunter stimmte äußerst fröhlich.
Hier das Foto von den letzten Sonnenstrahlen am Admonter:
Mödlinger-Hütte.jpg
Gegen 20.30 nach etwa 16 Stunden erreichte ich dann die Hütte und zu meiner Überraschung auch zwei Mitstreiter aus der Früh, die mich bei meinem Verhauer am Blaseneck überholt hatten. Die anderen drei waren offensichtlich nicht angekommen, aber 50% Erfolgsquote ist ja auch nicht schlecht.
Gemeinsam feierten wir dann noch neben der anwesenden Hochzeitsgesellschaft plus Tuba und Quetschn und viel Musik unsere Überschreitung und ließen uns dann noch im Lager von dieser Stimmung beschallen.
Doch Rache ist süss und knapp vor 6h läutete mein Handywecker extralang, ehe ich als einziger aufstand, um noch den Weg nach Johnsbach zu schaffen, wo mich ein Ruftaxi zur Bahn und diese weiter nach Hieflau brachte.
Alles in allem eine einzigartige Tour, die eigentlich jeden an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit bringen muss.
Hier nochmals die Daten:
Distanz: etwa 40km; Höhenmeter: etwa 3.000
Diese Tour eignet sich auch für Leute, die nur mit einem Auto anreisen wollen, da der Standort Hieflau recht gut mit Bussen und Bahn befahren wird, wenn auch nur ein paar Mal am Tag, aber Planung ist wie immer alles. Man kommt auch aus allen noch so verwinkelten Tälern mit einem Ruftaxi recht gut heraus, das eigentlich sehr preisgünstig ist. Infos kann ich über PM geben.
Und nun ruft das Sengsengebirge, quasi eine Erholungstour als 1-Tages-Projekt
Habe am Samstag mit dem magischen Datum 7.7.07 endlich mein langersehntes Ziel, die Reichensteintraverse (von der Reichensteinhütte zur Mödlinger Hütte) in einem Tag zu machen, geschafft!
Diese Tour wurde nun schon ein paar Mal im Forum beschrieben, also gibt es von mir nur ein paar Fotos, weil es gar so schön war!
Nach einer Anfahrt am Freitag nach Hieflau und Bustransfer nach Präbichl startete ich abends zur Reichensteinhütte, die ich bei schon stärker werdendem Regen erreichte. In der Nacht regnete es weiter, sodass in der Früh die Wiesen und anderen Felder reichlich nass waren. Insofern hatte sich die Ausgangsposition gegenüber vorigem Jahr, als ich nach den Weitböden wegen Nässe aufgeben musste, nicht allzu viel geändert, obwohl eigentlich schon, es war noch grauslicher.
Tagwache war um 3.30h, die dadurch versüßt wurde, dass mit mir auch fünf Gleichgesinnte die Überschreitung zur Mödlinger Hütte vorhatten, zum Frühstück schlurften.
Abmarsch für mich und zwei andere war dann bei anhaltendem Regen gegen 4.20h und etwa 5 bis 10m Sicht aufgrund des tollen Nebels. Immerhin hatte es 5°C und es blies ein lebhafter Wind.
Vorsorglich hatte ich nicht nur meine Regenüberhose, sondern auch die Gamaschen angezogen, was sich bei den "wasserführenden" Pflanzen am Weiterweg auszahlen sollte. Immerhin hatte ich erst nach gut 4 Stunden nasse Füße.
Die Passagen beim Reichenhals und der Großen Scharte waren nicht ohne, äußerst rutschig und unangenehm. Ich startete aber trotzdem mit gehobenem Tempo, da ich nicht wusste, welches Tempo ich dann nach 10-12 Stunden noch haben würde, um den Rest der Tour noch halbwegs zu schaffen.
Nach einer guten Stunde stand ich dann schon am Gipfel der Hohen Lins und für kurze Zeit öffnete sich das Nebelfeld. Hier der Blick zurück zur Reichensteinhütte:
HoheLins-RSTH.jpg
Herrlich auch der Ausblick zum weiteren Verlauf Richtung Wildfeld:
HoheLins-Wildfeld.jpg
Nicht zu verachten auch der Tiefblick nach Eisenerz:
Eisenerz.jpg
Nach kurzer Rast dann der Weitermarsch vorbei am Linseck und über das Niedertörl, weiter vorbei am Stadelstein und rauf zum Wildfeld. Beim Aufstieg nervten wieder der starke eisige Wind und schon wieder einsetzender Regen.
Beim Wildfeld (Quelle spendet reichlich Wasser) hielt ich mich daher auch überhaupt nicht auf und startete gleich den Abstieg zum Teichenegg-Sattel und von dort den kurzen Aufstieg zum Kragelschinken. Immerhin kam jetzt zum ersten Mal die Sonne zum Vorschein und machte die erste längere Pause zum Genuss.
Der weitere Blick über die bewaldeten Weitböden ließ meine Erinnerungen an meine vorjährige Tour wieder frisch werden, als ich dort in den Schwarzbeerfeldern, Sumpfgebieten und Windbrüchen mein Waterloo erlebte.
Diesmal machte ich mir erst gar keine Illusionen, dass ich halbwegs trocken durchkommen würde und "tauchte" daher einfach in einem eher rücksichtslosen Tempo durch. Die Sonne war nur ab und zu zu sehen und so laugte die Passage auch nicht wirklich aus. Nach knapp sechs Stunden seit Beginn der Tour erreichte ich dann ziemlich durchnässt die Passage zwischen Antonikogel und Brunnecksattel, wo diese schönen Bilder entstanden:
In die eine Richtung der Rückblick zu Wildfeld und Reichensteinhaus:
Brunneck-WF-RSTH.jpg
Und in die andere Richtung die aufbauenden 500Hm Richtung Zeiritzkampel:
Zeiritz.jpg
Beim Brunnecksattel wurden dann mal die Socken und die Einlage ordentlich ausgewrungen und Erinnerungen an das Vorjahr wahr.
Beim Aufstieg zum Zeiritzkampel wärmte dann leider die Sonne mehr auf als mir lieb war, aber alles besser als Regen.
Nach insgesamt gut sieben Stunden konnte ich dann die bedeckte Aussicht vom Gipfel desselben genießen und mir denken, dass ich zeitlich gesehen, nicht einmal die Hälfte hinter mich gebracht hatte.
Nach wieder etwas längerer Pause ging es dann flotten Schrittes hinunter zum Zeiritztörl und weiter über Hinkareck und Speik-Kogel zur Lahnerleiten Spitze. Die Auf- und Abstiege auf dieser Route waren ziemlich anstrengend, nicht zuletzt deswegen, da Wind, Sonne und Regen dauernd wechselten.
Der weitere Abstieg am Rotwandköpfl vorbei führte steil zum Heiligenbrunn hinunter, wo die Sonne wieder schön glühte. An dieser schön "gefassten" Quelle mit Bildstock war daher wieder eine längere Pause angesagt (hier musste ich zum ersten Mal nachtanken) und der Weiterweg auf den Leobner ließ nicht unbedingt einen erholsamen Weiterweg erahnen:
HeiligenBrunn.jpg
Bei zunehmender Hitze ging es dann zuerst langsam ansteigend, später steiler werdend auf den letzten 2.000er des Tages, den ich dann erst nach insgesamt 11 Stunden erreichte. Der dort herrschende Sturm verführte nicht zu langer Pause und erlaubte nur zwei schnelle Fotos:
Hier die unglaubliche Sicht auf den Rückweg Richtung Reichensteinhaus:
Leobner-RSTH.jpg
Und der noch bevorstehende Weiterweg zur Mödlingerhütte:
Leobner-ARST.jpg
Der folgende Abstieg zum Haberltörl war aufgrund der Steilheit kein Vergnügen, aber die Aussicht auf die eher flacheren weiteren Gipfel ließ das erste Mal erahnen, dass die Tour zu schaffen sein könnte.
Über den lang gestreckten Sonnleitenkogel führte der Weg weiter auf das Blaseneck, wo ich nach längerer Pause leider einen Verhauer baute und am falschen Kamm weiterging.
Als ich den Fehler bemerkte (der Kamm hörte plötzlich auf) war die Moral schon eher am Boden (Mist, eine Stunde verschenkt und eh keine Lust mehr) und ich musste mühsam einen durchwachsenen Hang queren, um wieder auf den richtigen Kamm zu kommen.
Dann folgte die von anderen getaufte "Hochschaubahn" über zahlreiche Hügel und Sattel ehe ich glaubte, den letzten Hügel mit dem Spielkogel erreicht zu haben. Kurze Zeit später stellte sich heraus, dass ich doch erst am Anhartskogel war und so musste ich nochmals runter und rauf.
Nach einem finalen Abstieg durch den schon sehr schattigen Wald vor der Mödlingerhütte gab es dann kein Halten mehr und der unmittelbare Blick auf den Admonter Reichenstein und die Hütte darunter stimmte äußerst fröhlich.
Hier das Foto von den letzten Sonnenstrahlen am Admonter:
Mödlinger-Hütte.jpg
Gegen 20.30 nach etwa 16 Stunden erreichte ich dann die Hütte und zu meiner Überraschung auch zwei Mitstreiter aus der Früh, die mich bei meinem Verhauer am Blaseneck überholt hatten. Die anderen drei waren offensichtlich nicht angekommen, aber 50% Erfolgsquote ist ja auch nicht schlecht.
Gemeinsam feierten wir dann noch neben der anwesenden Hochzeitsgesellschaft plus Tuba und Quetschn und viel Musik unsere Überschreitung und ließen uns dann noch im Lager von dieser Stimmung beschallen.
Doch Rache ist süss und knapp vor 6h läutete mein Handywecker extralang, ehe ich als einziger aufstand, um noch den Weg nach Johnsbach zu schaffen, wo mich ein Ruftaxi zur Bahn und diese weiter nach Hieflau brachte.
Alles in allem eine einzigartige Tour, die eigentlich jeden an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit bringen muss.
Hier nochmals die Daten:
Distanz: etwa 40km; Höhenmeter: etwa 3.000
Diese Tour eignet sich auch für Leute, die nur mit einem Auto anreisen wollen, da der Standort Hieflau recht gut mit Bussen und Bahn befahren wird, wenn auch nur ein paar Mal am Tag, aber Planung ist wie immer alles. Man kommt auch aus allen noch so verwinkelten Tälern mit einem Ruftaxi recht gut heraus, das eigentlich sehr preisgünstig ist. Infos kann ich über PM geben.
Und nun ruft das Sengsengebirge, quasi eine Erholungstour als 1-Tages-Projekt
Kommentar