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Gratbegehung: Schöderkogel, 2500m - Eisenhut, 2456m (Schladminger Tauern)

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  • Gratbegehung: Schöderkogel, 2500m - Eisenhut, 2456m (Schladminger Tauern)

    Hallo,

    Hier ist wieder eine wunderschöne Rundtour aus einer sehr einsamen Gegend der Niederen Tauern: Der Verbindungsgrat zwischen Schöderkogel und Eisenhut.

    Dass man dort eher selten auf Wanderer trift, ist nicht ganz unbegründet:
    Die Länge der Tour sollte man auf keinen Fall unterschätzen - durch das viele Auf und Ab auf einer Länge von ca. 6km sind die Gesamthöhenmeter sicher jenseits von 2000m. Auch im 2. SG sollte man sicher und zügig klettern können. Besonders beim Abstieg vom Breitdach ist auch etwas steilerer Rasen dabei.
    Es gibt im gesamten Gratverlauf, sobald man vom Schöderkogel herunten ist, keinerlei Steigspuren und keine Steinmänner, ein gewisses Gespür fürs Gelände ist also auch unerlässlich.


    Ausgangpunkt ist die Kreutzerhütte unterhalb vom Sölkpass.
    Was die Gehzeiten betrifft, hab ich auf den Schöderkogel ca. 3 Std. gebraucht (statt den 2,5 vom AV-Führer) und vom Schöderkogel bis zum Eisenhut 3,5 Std inkl. zwei ausgedehnten Pausen - reine Gehzeit ca. 3 Std.



    Der erste Teil der Strecke besteht aus einer fast ebenen Forststraße und einem markierten Wanderweg bis in die Scharte nordwestlich des Schöderkogels, welche mit einem Holzstock markiert ist.
    Der Weg herauf aus dem Tal:
    eisenhut001.jpg


    Von dort folgt man den Steigspuren und dem einen oder anderen Steinmann hinauf bis zu einem größeren ebenen Absatz, wo der felsige Teil beginnt.
    Hier die Scharte:
    eisenhut002.jpg


    In sehr schöner, leichter Kletterei geht es immer auf der Gratschneide höher.
    eisenhut003.jpg


    Auch etwas luftigere Passagen sind dabei, aber nie schwerer als I und in wunderschönem, festen Fels.
    eisenhut004.jpg


    Am Gipfel des Schöderkogels sieht man bereits den gesamten Gratverlauf bis zum Eisenhut - der markante Spitz.
    eisenhut005.jpg


    Nach Norden sieht man im Vordergrund den Schrein und das Süßleiteck, weiter hinten das Gjoadeck und die Hochwildstelle, und ganz hinten kann man den Dachstein erkennen.
    eisenhut006.jpg


    Der Abstieg vom Schöderkogel nach Süden ist zwar tw. ausgesetzt, aber kein Problem. Von hier könnte man noch bequem ins Kar hinunter zum Grubersee absteigen.
    Hier der Blick zurück zum Schöderkogel über den bereits zurückgelegten Teil:
    eisenhut007.jpg


    Danach folgt ein sehr steiler Abbruch auf eine der vielen Graterhebungen. Nach diesem Hindernis geht es kurz gemütlich weiter, bis der Grat wieder felsiger wird:
    eisenhut008.jpg


    Einige Grattürme später der Blick zurück:
    eisenhut009.jpg


    Bevor man das Breitdach (2451m) erreicht geht es aber nochmals zur Sache.
    eisenhut010.jpg


    Der Schöderkogel wird immer kleiner.
    eisenhut011.jpg


    Nach einem sich sehr in die Länge ziehenden Abstieg - meist über steilen Rasen - in die Scharte zwischen Breitdach und Arkogel, geht es den wieder etwas felsigeren Grat aufwärts.
    Im Rücken das Breitdach:
    eisenhut012.jpg


    Immer wenn man glaubt schon oben zu sein, das hier:
    eisenhut014.jpg


    Endlich, der Gipfel vom Arkogel (2441m) mit Vermessungsstange. Der Eisenhut ist aber immer noch in weiter Ferne.
    eisenhut015.jpg


    Der Abstieg vom Arkogel über den steilen Abbruch ist eine der schwereren Stellen im Grat und verlangt auch etwas Orientierungssinn.
    eisenhut017.jpg


    Einige Grattürme weiter möchte man meinen, dass es ja nicht mehr so weit ist bis zum Ziel
    eisenhut019.jpg


    aber immer wieder geht es tief hinunter in die nächste Einschartung und nach einer halben Ewigkeit hat man dann endlich den Eisenhut, ohne weiterer Hindernisse, vor sich.
    eisenhut020.jpg


    Vom Vorgipfel muß nur noch eine Miniaturausführung der Glocknerscharte überwunden werden und man ist am Ziel - dem Eisenhut (2456m):
    eisenhut021.jpg


    Der gesamte Gratverlauf bis zum Schöderkogel (der letzte Gipfel rechts):
    eisenhut022.jpg


    Der Arkogel (Mitte) und das Breitdach (rechts) vom unteren Zwieflersee:
    eisenhut023.jpg


    Vom Eisenhut gelangt man über den markierten Weg zurück zum Ausgangspunkt.

    Nach einem längeren Aufenthalt auf dem Eisenhut Gipfel und beim Zwieflersee, war ich nach ca. 10 Std. wieder beim Auto.

    Ich hoffe die "Insider" sind mir nicht zu böse, diesen Geheimtipp hier zu verraten.


    lg,
    SkiingMarmot

  • #2
    AW: Gratbegehung: Schöderkogel, 2500m - Eisenhut, 2456m (Schladminger Tauern)

    Tolle Überschreitung ! Gratulation

    Die Tour wird trotz Deines Berichtes immer einsam bleiben, also keine Gewissensbisse deswegen

    LG, Jo

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    • #3
      AW: Gratbegehung: Schöderkogel, 2500m - Eisenhut, 2456m (Schladminger Tauern)

      Super Tour

      Ich kenn die Gegend nur im Winter. Der Schöderkogel NW-Grat ist sicherlich ein sehr sehr einsamer Grat in den Niederen Tauern. Die Schiabfahrt vom Schöderkogel ist auch sehr schön.

      LG
      Oliver
      MEINE TOURENBERICHTE IM INTERNET

      Menschen, die die Berge lieben,
      widerspiegeln Sonnenlicht, jene, die im
      Tal geblieben, kennen ihre Sprache nicht

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      • #4
        Toller Bericht zu einer wirklich anregend aussehenden Tour!

        Nachdem ich heuer erst auf den Geschmack gekommen bin was Gratbegehungen in den niederen Tauern betrifft durchforste ich momentan den Holl Av Führer nach entsprechenden Überschreitungsmöglichkeiten, die Gegend rund um den Sölkpass hat da auch einen ganz besonderen Reiz für mich - warte schon auf die nächste Gelegenheit diese Tour zu machen, ich hoffe es ist noch immer so einsam wie es des öfteren beschrieben wird, der Bericht hat ja doch schon ein paar Lenze am Buckel

        Hat sonst noch jemand Ideen oder Empfehlungen für besonders reizvolle Gratbegehungen (sollten aufgrund der seilfreien Begehung den III. Grad vielleicht nicht übersteigen und weitestgehend naturbelassen sein) Bereich Wölzer/Rottenmanner/Schladminger Tauern?

        Ansonsten für den super Bericht - immer schön einen zusätzlichen Eindruck zur Karte und zur Beschreibung zu bekommen;

        Ligrü,
        Mohrli

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        • #5
          Fein, dass du so alte Berichte wieder ausgräbst und damit zum Leben erweckst!
          Wenn du Gratüberschreitungen in den Niederen Tauern suchst, dann wirst du bei mir sicher fündig, klicke auf "Alle Themen durchsuchen" in meinem Fenster ganz unten.

          LG
          Zuletzt geändert von tauernfuchs; 20.08.2019, 22:56.

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