In Fortsetzung der "Prä-Stammtisch-Tour" zum Bösenstein zog der "Ausländeranteil"
des Steirer-Stammtisches (d.h. Günter, Wolfgang A, Snowkid Joe, Marc und ich) am Sonntag erneut los.
Diesmal zog es uns ins Gesäuse, genauer gesagt zu Kalbling und Sparafeld mit einer Überschreitung von
Kreuzkogel und Riffel. Damit uns die Riffel nicht davon rennen kann, entschieden wir uns, dem Berg von
zwei Seiten zu Leibe zu rücken. Während sich Wolfgang, Günter und Marc von der Oberst-Klinke-Hütte über
den Normalweg anschlichen, wollten Snowkid und ich zunächst von der Kaiserau über die Scheiblegger
Hochalm zum Kreuzkogel aufsteigen und dann den Verbindungsgrat zur Riffel hinüber nehmen.
Kreuzkogel_Riffel_Kalbling_Sparafeld_Karte.png
Um 10:20 gings relativ spät los. Zunächst stiegen wir von der Mautstraße, wo uns die anderen absetzen,
kurz bis zu den Wiesen der Kaiserau ab. Hier hatte man schon mal einen ersten Blick auf eines unserer
Tagesziele, den Kalbling, der aus dieser Perspektive imposant und unnahbar wirkt.
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Weiter ging es – den Fußweg zur Klinke-Hütte kreuzend – zu einem Steinbruch, den wir links umgingen.
Unser Ziel war es, den nicht markierten Jägersteig, der zur Scheiblegger Hochalm hoch führt, zu erreichen.
Relativ direkt stiegen wir daher durch den Wald entlang eines Kahlschlags nach oben.
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Im Glauben, dass der Jägersteig etwas links von uns sein müsste, erreichten wir einen von dort kommenden
Pfad. Diesem folgten wir zunächst, jedoch wurde die Pfadspur immer schwächer und auch der Verlauf passte
nicht so recht mit der Karte zusammen. An einer Rinne stieg der Pfad dann steil nach oben. Während ich
dieser Spur mal folgte, suchte Snowkid Joe weiter unten nach einer Alternative. Von dort gelangte er in
eine Rinne und stieß auf der anderen Seite auch gleich auf den richtigen Jagdsteig, der im Vergleich zu unserem
Trampelpfad wie eine Autobahn wirkte. Ich versuchte mich dann zunächst durch die Latschen zur Rinne
durch zu schlagen, was ich aber bald entnervt aufgab. Irgendwann waren wir dann beide endlich auf dem
richtigen Weg, der die Wand nach Osten leicht ansteigend querte bis zu einer größeren Schotterrinne.
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Danach wendet sich der Weg nach Norden und steigt relativ direkt zur Scheiblegger Hochalm auf. Gott sei Dank
wehte meist ein angenehm kühlender Wind, denn die Sonne heizte einem ganz schön ein. Dafür konnte man
sich am Wegrand an allerlei Blumen und Pflanzen erfreuen, wie z.B. diesem schönen Enzian, den ich mal als
Rauer Kranzenenzian identifizieren würde.
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Auf der Scheiblegger Hochalm angekommen, änderte sich das Bild. Statt in steilem Hochwald steht man auf
einer schönen Almwiese und alsbald tritt der Kalbling ins Blickfeld, der alle Blicke auf sich lenkt. Über den
grasigen Rücken links im Bild zieht sich der Weg zum ersten Gipfel des Tages hoch, dem Kreuzkogel.
ausblick-scheiblegger-hochalm_2007-08-26.jpg
Nach rund 1:45 Stunden und ca 850 Höhenmetern haben wir dann den Kreuzkogel (2011m) erreicht, dessen
Gipfelkreuz etwas talwärts versetzt auf einer Felsnase steht. Von dort hatte man einen wunderbaren Tiefblick
nach Admont und einen guten Ausblick auf die Haller Mauern. Das Tote Gebirge und der Dachstein hüllten
sich leider etwas in Wolken und Dunst.
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Hier noch ein Rundblick vom Kreuzkogel. Ganz links erkennt man das Ennstal mit Admont und den Haller Mauern.
Dann folgt der Grat zur Riffel hinüber und das Massiv von Sparafeld und Kalbling, die dann nach Süden steil
abbrechen. In der Bildmitte dann das Roßkar mit den zwei Schuttströmen und noch weiter rechts die grünen
Wiesen der Kaiserau:
kreuzkogel_gipfelblick_2007-08-26.jpg
Nach einem Eintrag ins Gipfelbuch machten wir uns gleich wieder auf dem Weg, um den Verbindungsgrat zur
Riffel in Angriff zu nehmen. Zunächst verläuft der Weg leicht abfallend auf der Nordseite knapp unterhalb der
Gratschneide bis zu einem grasigen Sattel – die Haller Mauern immer vor Augen. Von dort wechselt er
dann auf die Südseite und verläuft zum Teil recht luftig, aber immer gut gangbar und ohne Kletterei in
leichtem Auf und Ab bis unter den felsigen Gipfelaufbau der Riffel.
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Rückblick zum Kreuzkogel und den bisher zurückgelegten Grat:
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Der Gipfelaufbau der Riffel ist fast erreicht. Der Aufstieg zum Gipfel beginnt gleich hinter der Felskante.
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Der Gipfel der Riffel wird über eine versicherte Felsrinne erklommen. Technisch ist diese unproblematisch,
allerdings liegt ziemlich viel Schutt herum, so dass man auf Steinschlag durch Vorausgehende oder Absteigende
doch aufpassen sollte. Hier der untere Teil der Rinne gleich beim Einstieg:
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Und hier der Blick vom Gipfel zurück nach unten. Die Felsrinne ist leider von dort nicht mehr zu erkennen.
Dafür sieht man noch einen Teil des Grates mit dem Weg und unten im Tal erkennt man Admont.
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Am Gipfel der Riffel trafen wir dann nach 2:40 Stunden auf unsere drei anderen Mitstreiter, also Marc,
Wolfgang A und Günter, die bereits vor 40 Minuten hier eingetroffen sind und derweil die schöne Aussicht
genossen haben. Hätte ich SnowkidJoe aufgrund meiner vielen Fotostopps und meiner schlechten
Kondition nicht so gebremst, wären wir wohl sogar zeitgleich angelangt
Am Gipfel bot sich einem wieder ein wunderbares Panorama, das auch trotz der gelegentlich durch
Wolken begrenzten Sicht einiges zu bieten hatte:
Links sieht man wieder das Ennstal. Danach folgen Buchstein, der Gesäuse-eingang und das Hochtor-Massiv.
In Bildmitte sieht man die sanfte Rückseite des Kalblings und den Gipfel des Sparafelds, über die man diese
vom Tal so schroff wirkenden Gipfel sehr einfach besteigen kann. Ganz rechts am Bildrand über der Wanderin
erkennt man den Kreuzkogel.
riffl_gipfelblick_2007-08-26.jpg
Zusammen machten wir uns dann auf den Weg zum Kalbling. Von der Riffel steigt man zuerst in einen
Sattel hinab, wo man kurz später auf den Normalweg von der Oberst-Klinke-Hütte trifft.
Gut sieht man auch den Weg, der in vielen kurzen Kehren auf den Speikboden, das Plateau zwischen Kalbling
und Sparafeld, hinauf leitet.
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Wolfgang im Aufstieg zum Kalbling. Im Hintergrund die Riffel, von der wir gerade gekommen sind.
Im Schatten über dem Sattel wieder der Kreuzkogel.
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Der Aufstieg zum Kalblinggipfel ist dann gänzlich unspektakulär, ein flach ansteigender Rasenhang führt
bis zum Gipfel hinauf. Das Gipfelkreuz des Kalblings, mit Riffel und den Haller Mauern im Hintergrund:
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Auf dem gut besuchten Kalbling-Gipfel machten wir dann erstmal Brotzeit und eine längere Pause. Von
dort hatte man einen guten Überblick über das bisher geleistete: Ganz links sieht man die grünen Wiesen
der Kaiserau. Es folgt die Scheiblegger Hochalm am linken Ende der Ostabbrüche des Kreuzkogels. Dann
der Grat und die Riffel. Im Hintergrund links das Paltental und die Rottenmanner Tauern und rechts das
Ennstal mit den Haller Mauern.
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Irgendwann ist aber auch die schönste Pause vorbei und der Weiterweg zum Sparafeld stand noch auf
dem Programm. Gebannt schaut unsere Truppe aber zunächst zum Admonter Reichenstein, dessen Felswände
durchaus beeindrucken. Dort war zeitgleich auch Harry (hradkolb) auf dem Gipfel gewesen.
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Der Weg zum Sparafeld ist auch nicht schwierig. Lediglich zum Ende hin wird es etwas steiler, aber auch
dieser Gipfel ist ohne Kletterei erreichbar.
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