Vergangene Woche hatte ich das Vergnügen, bei bestem Wetter eine sehr schöne Rund-Tour in den Schladminger Tauern zu machen.
Ausgangspunkt: Parkplatz unterhalb der Ursprungalm
Gehzeit gesamt: ??? naja, einige Stunden waren´s schon...
Ein bissl aufgeregt und neugierig war ich, schließlich kannte ich die Schladminger Tauern bisher eigentlich "nur" von der Lungauer Seite, nicht jedoch von Schladming bzw. seinen Seitentälern. Die Zufahrtsstrasse bis zum Parkplatz Ursprungalm ist bis auf einige Bodenwellen ganz passabel, die Mautgebühr von € 3,20 für mich (1 Person) kein Thema. Erstaunt haben mich entlang der Mautstrasse die Bushaltestellen, wird wohl im Sommer ein Wanderbus fahren, dachte ich. Am Parkplatz angekommen staunte ich noch mehr als auf einmal zwei normal große Postbusse daher kamen, in gewohnt strahlendem Gelb und direkt bis zur Ursprungalm fuhren. Hat irgendwie lustig ausgesehen, schließlich liegt diese Hütte auf 1610m "bereits mitten im Gebirge". Menschenmassen..., am liebsten hätt ich wieder umgedreht. Aber, getreu meinem Motto "geh ma nu a Stückerl und dann schau ma weiter", verliefen sich die Leute bald in alle möglichen Richtungen. Bereits am Weg zur Ignaz Mattis Hütte war ich bis auf wenige Leute allein unterwegs, bei der Hütte dann auch nur 7 Personen trotz des wunderbaren Wetters. Gut so, ich legte eine kurze Schau- und Orientierungspause ein und schon gings voller Tatendrang weiter. d.h., meine geplante Runde sollte so verlaufen: ab Mattishütte weiter zum Brettersee, Klammsee, Schiedeck, Ob. Neudeckalm, Ob. Moarhofalm, Ursprungalm. Soweit es die Schneelage halt zulassen würde.
Wie gesagt, ein wettermäßiger Traumtag war mir beschieden und angesichts des grandiosen Panoramas wurde ich ständig dazu verleitet stehen zu bleiben um die sich mir bietenden Eindrücke förmlich aufzusaugen. Landschaftlich sehr abwechslungsreich marschierte ich zwischen Fels, Seen, Grashängen und Schnee auf guten, sanft steigenden Wegen höher. Oberhalb des Brettersees die erste ernsthafte Begegnung mit Schnee, eine Querung im Steilhang. Obwohl zwei verschiedene Spuren vorhanden waren, wählte ich nach inspizieren der Lage, eine eigene "Route" die ich mit größtem Respekt und der nötigen Vorsicht gut bewältigen konnte. Im weiteren Verlauf war der Weg mal total aper, dann wieder schneebedeckt und alsbald auch ziemlich große Wächten welche ich zumeist umgangen habe. Alles in allem gings gut voran, über mir strahlend blauer Himmel, vor mir noch ein gutes Stück Weg und das Schönste: Die Unberührtheit in dieser Gegend sowie die Ruhe! Ab der Mattishütte bis zum Ende der Runde sind mir gerade mal 9 Leute begegnet. Vorbei an den beiden Seen und der dazwischen liegenden Kampspitze näherte ich mich langsam dem Schiedeck. Zwei Bergsteiger machten oberhalb des Klammsees Rast, sie kämen von der Hochwurzen erzählten sie. Und weiters, es gäbe eine vereiste Stelle am Weg unterhalb des Schiedeck. Allerdings sei diese Stelle seilversichert was sehr hilfreich sei. Obwohl..., sie hätten beinahe Steigeisen gebraucht, meinte einer der Männer. Diese Aussage gab mir zu denken und ich fragte ob denn die beiden dort mit Steigeisen gegangen wären. Nein, so die Antwort. Ich dankte für die Info und die guten Wünsche die mir die beiden mitgaben und meinte, ich schau mir das einmal an. Notfalls würd ich halt wieder umkehren. Gesagt, getan bzw. angeschaut. Eine wirklich etwas heikle Stelle die zwar eben entlang des Weges liegt aber halt im Schatten. Dem Seil sei Dank konnte ich auch diese Passage überwinden und fasziniert betrachtete ich anschließend die Eiszapfen in der Wand neben dem Steig. Und schon bestimmte wieder flotter Schritt mein Vorankommen. Noch einmal kurz angehalten, ein Blick zurück zur vereisten Stelle sowie ein Rundumblick. Jö, vor mir oberhalb des Weges das Gipfelkreuz des Schiedeck. Laut Karte gibts nur einen weglosen Anstieg, dies bestätigte sich vor Ort im Gelände. Den Hang bzw. eine Aufstiegsmöglichkeit mit den Augen abgetastet. Soll ich, oder soll ich nicht? Zeitmäßig wärs noch drin, so meine Überlegung und vom Gelände her machbar. Ein großteils aperer, mit Felsblöcken und Geröll durchsetzter Grashang, nicht zu steil. Aufstiegszeit schätzungsweise 15 Min., also ich würd schon gern rauf... Kurz darauf durfte ich ein bescheidenes kleines Holzkreuz begrüßen das mich am 2339m hohen Schiedeck mit überwältigender Fernsicht empfing. In der angenehmen Nachmittagssonne ließ ich meine Blicke in der Runde schweifen, wunderschön, egal wohin ich schaute. Gern wär ich lange da oben geblieben, jedoch, mein Zeitkontingent und die Tatsache dass es an Herbsttagen früher dunkel wird mahnten mich zum Aufbruch. Noch einmal wanderten meine Augen rundherum bis ins schier Endlose der Bergwelt. Der Abstieg vom Gipfel zum markierten Wanderweg verläuft problemlos. Voll Freude und glücklich über den bis jetzt fantastischen Tag setzte ich meinen Weg etwas flotter fort. Bis sich der Abstiegsweg Richtung Hochfeld hinter den Fels in einen schattigen Abschnitt wendet. Hier ist nochmals äußerste Konzentration gefordert denn es liegt viel Schnee und die vorhandenen Spuren sind mit großer Vorsicht zu genießen (teils vereist, teils "Einsinkungsgefahr"). Bin erleichtert, fast ein wenig übermütig als ich wieder auf sonnenbeschienenen Pfaden wandle. Am Hochfeldsattel weist mir eine noch alte weiße Tafel den Weg zur Neudeckalm. Trotz des späten Nachmittags kann ich nicht anders als wiederholt stehen zu bleiben und die Herbstlandschaft zu betrachten die ein prächtiges Farbenspiel bietet. Neudeckalm erreicht, ein gelber Wegweiser informiert mich dass es bis zur Ursprungalm eineinhalb Stunden zu gehen sind. Na serwas, jetzt gibts aber keine meiner zahlreichen Päuschen mehr, jetzt heißts hurtig marschieren. Ha, das hab ich mir so gedacht denn der anfangs nette Weg wurde bald ein ständiges Auf und Ab im teilweise sumpfigen Wald- und Wiesengelände. Jedenfalls, kurz nach 19:00 hab ich das Auto erreicht, in Gedanken und im Herzen voll von unbeschreiblich schönen Eindrücken.
Übrigens, das Schiedeck dürfte ein wenig besuchter Gipfel sein denn der erste Eintrag im Gipfelbuch stammt aus dem Jahr 2002.
Fazit: Eine sehr empfehlenswerte Runde. Ob immer so einsam kann ich nicht beurteilen, möglicherweise lag es am vorhandenen Schnee der anscheinend doch viele Leute abhält.
Gruß Berglerin
Ausgangspunkt: Parkplatz unterhalb der Ursprungalm
Gehzeit gesamt: ??? naja, einige Stunden waren´s schon...
Ein bissl aufgeregt und neugierig war ich, schließlich kannte ich die Schladminger Tauern bisher eigentlich "nur" von der Lungauer Seite, nicht jedoch von Schladming bzw. seinen Seitentälern. Die Zufahrtsstrasse bis zum Parkplatz Ursprungalm ist bis auf einige Bodenwellen ganz passabel, die Mautgebühr von € 3,20 für mich (1 Person) kein Thema. Erstaunt haben mich entlang der Mautstrasse die Bushaltestellen, wird wohl im Sommer ein Wanderbus fahren, dachte ich. Am Parkplatz angekommen staunte ich noch mehr als auf einmal zwei normal große Postbusse daher kamen, in gewohnt strahlendem Gelb und direkt bis zur Ursprungalm fuhren. Hat irgendwie lustig ausgesehen, schließlich liegt diese Hütte auf 1610m "bereits mitten im Gebirge". Menschenmassen..., am liebsten hätt ich wieder umgedreht. Aber, getreu meinem Motto "geh ma nu a Stückerl und dann schau ma weiter", verliefen sich die Leute bald in alle möglichen Richtungen. Bereits am Weg zur Ignaz Mattis Hütte war ich bis auf wenige Leute allein unterwegs, bei der Hütte dann auch nur 7 Personen trotz des wunderbaren Wetters. Gut so, ich legte eine kurze Schau- und Orientierungspause ein und schon gings voller Tatendrang weiter. d.h., meine geplante Runde sollte so verlaufen: ab Mattishütte weiter zum Brettersee, Klammsee, Schiedeck, Ob. Neudeckalm, Ob. Moarhofalm, Ursprungalm. Soweit es die Schneelage halt zulassen würde.
Wie gesagt, ein wettermäßiger Traumtag war mir beschieden und angesichts des grandiosen Panoramas wurde ich ständig dazu verleitet stehen zu bleiben um die sich mir bietenden Eindrücke förmlich aufzusaugen. Landschaftlich sehr abwechslungsreich marschierte ich zwischen Fels, Seen, Grashängen und Schnee auf guten, sanft steigenden Wegen höher. Oberhalb des Brettersees die erste ernsthafte Begegnung mit Schnee, eine Querung im Steilhang. Obwohl zwei verschiedene Spuren vorhanden waren, wählte ich nach inspizieren der Lage, eine eigene "Route" die ich mit größtem Respekt und der nötigen Vorsicht gut bewältigen konnte. Im weiteren Verlauf war der Weg mal total aper, dann wieder schneebedeckt und alsbald auch ziemlich große Wächten welche ich zumeist umgangen habe. Alles in allem gings gut voran, über mir strahlend blauer Himmel, vor mir noch ein gutes Stück Weg und das Schönste: Die Unberührtheit in dieser Gegend sowie die Ruhe! Ab der Mattishütte bis zum Ende der Runde sind mir gerade mal 9 Leute begegnet. Vorbei an den beiden Seen und der dazwischen liegenden Kampspitze näherte ich mich langsam dem Schiedeck. Zwei Bergsteiger machten oberhalb des Klammsees Rast, sie kämen von der Hochwurzen erzählten sie. Und weiters, es gäbe eine vereiste Stelle am Weg unterhalb des Schiedeck. Allerdings sei diese Stelle seilversichert was sehr hilfreich sei. Obwohl..., sie hätten beinahe Steigeisen gebraucht, meinte einer der Männer. Diese Aussage gab mir zu denken und ich fragte ob denn die beiden dort mit Steigeisen gegangen wären. Nein, so die Antwort. Ich dankte für die Info und die guten Wünsche die mir die beiden mitgaben und meinte, ich schau mir das einmal an. Notfalls würd ich halt wieder umkehren. Gesagt, getan bzw. angeschaut. Eine wirklich etwas heikle Stelle die zwar eben entlang des Weges liegt aber halt im Schatten. Dem Seil sei Dank konnte ich auch diese Passage überwinden und fasziniert betrachtete ich anschließend die Eiszapfen in der Wand neben dem Steig. Und schon bestimmte wieder flotter Schritt mein Vorankommen. Noch einmal kurz angehalten, ein Blick zurück zur vereisten Stelle sowie ein Rundumblick. Jö, vor mir oberhalb des Weges das Gipfelkreuz des Schiedeck. Laut Karte gibts nur einen weglosen Anstieg, dies bestätigte sich vor Ort im Gelände. Den Hang bzw. eine Aufstiegsmöglichkeit mit den Augen abgetastet. Soll ich, oder soll ich nicht? Zeitmäßig wärs noch drin, so meine Überlegung und vom Gelände her machbar. Ein großteils aperer, mit Felsblöcken und Geröll durchsetzter Grashang, nicht zu steil. Aufstiegszeit schätzungsweise 15 Min., also ich würd schon gern rauf... Kurz darauf durfte ich ein bescheidenes kleines Holzkreuz begrüßen das mich am 2339m hohen Schiedeck mit überwältigender Fernsicht empfing. In der angenehmen Nachmittagssonne ließ ich meine Blicke in der Runde schweifen, wunderschön, egal wohin ich schaute. Gern wär ich lange da oben geblieben, jedoch, mein Zeitkontingent und die Tatsache dass es an Herbsttagen früher dunkel wird mahnten mich zum Aufbruch. Noch einmal wanderten meine Augen rundherum bis ins schier Endlose der Bergwelt. Der Abstieg vom Gipfel zum markierten Wanderweg verläuft problemlos. Voll Freude und glücklich über den bis jetzt fantastischen Tag setzte ich meinen Weg etwas flotter fort. Bis sich der Abstiegsweg Richtung Hochfeld hinter den Fels in einen schattigen Abschnitt wendet. Hier ist nochmals äußerste Konzentration gefordert denn es liegt viel Schnee und die vorhandenen Spuren sind mit großer Vorsicht zu genießen (teils vereist, teils "Einsinkungsgefahr"). Bin erleichtert, fast ein wenig übermütig als ich wieder auf sonnenbeschienenen Pfaden wandle. Am Hochfeldsattel weist mir eine noch alte weiße Tafel den Weg zur Neudeckalm. Trotz des späten Nachmittags kann ich nicht anders als wiederholt stehen zu bleiben und die Herbstlandschaft zu betrachten die ein prächtiges Farbenspiel bietet. Neudeckalm erreicht, ein gelber Wegweiser informiert mich dass es bis zur Ursprungalm eineinhalb Stunden zu gehen sind. Na serwas, jetzt gibts aber keine meiner zahlreichen Päuschen mehr, jetzt heißts hurtig marschieren. Ha, das hab ich mir so gedacht denn der anfangs nette Weg wurde bald ein ständiges Auf und Ab im teilweise sumpfigen Wald- und Wiesengelände. Jedenfalls, kurz nach 19:00 hab ich das Auto erreicht, in Gedanken und im Herzen voll von unbeschreiblich schönen Eindrücken.
Übrigens, das Schiedeck dürfte ein wenig besuchter Gipfel sein denn der erste Eintrag im Gipfelbuch stammt aus dem Jahr 2002.
Fazit: Eine sehr empfehlenswerte Runde. Ob immer so einsam kann ich nicht beurteilen, möglicherweise lag es am vorhandenen Schnee der anscheinend doch viele Leute abhält.
Gruß Berglerin
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