Nachdem der Golling heuer schon 2x angedacht war und jedes Mal buchstäblich ins Wasser fiel (wenn auch in unterschiedlichen Aggregatszuständen - einmal schüttete es in Strömen, dann gab es jede Menge Schnee), hab ich mir heute gedacht: aller guten Dinge sind drei.
Da die Hütte am Sonntag geschlossen hat, ist die Tour notgedrungen zu einer Tagestour von dahoam aus degeneriert. Viele scheinen nicht auf diese Idee zu kommen, denn auf der gesamten Tour habe ich noch einen Menschen getroffen, den allerdings auch am Weg zum Golling.
Frühe Tagwache, 2 Std. Anfahrt, Abmarsch beim Parkplatz Riesachfälle (1079 m) um 7.00
Aufstieg über Gollinghütte in die Gollingscharte, Jausenpause, weiterer Anstieg bis zur Wegteilung NW-Grat/Historischer Weg, dort in einem Anflug von Übermut nach links, Gipfel um 11.30
Witterungsbedingt nur 20 min Pause, Abstieg über den Normalweg, Pause bei der Gollinghütte, Rückkehr zum Parkplatz um 14.50
Gesamthöhenmeter inkl. kleinerem Auf und Ab am Grat ca. 1850
Verhältnisse:
Schon beim ersten Blick auf die Nordflanke war zu sehen, daß trotz der Kaltlufteinbrüche und Niederschläge im September sehr wenig Schnee liegt.
IMG_9055r.jpg
Frühmorgens gab's Hoffnung auf einen wunsderschönen Tag, auch wenn im Bereich der Gollingscharte der Nebel herumzog - sollte sich ja auflösen.
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In den letzten 200 Hm unterhalb der Gollingscharte hatte der gefrierende Nebel eine hauchdünne Eisschicht auf allen Blöcken hinterlassen - in diesem Gelände aber kein Problem.
Gleich oberhalb der Scharte die derzeitige "Schlüsselstelle". Schmelzwasser fließt während der Sonnenstunden breitflächig durch eine steile Rinne und hinterlässt einen glasklaren Eispanzer. Ein Ausweichen auf griffigen Schnee war bei den heutigen Verhältnissen nicht möglich. Es war so brettelhart gefroren, daß mein Schuh (La Sportiva Nepal, also kein "Patscherl") beim voll reinhauen mit der Spitze bestenfalls eine Kerbe von 1 cm hinterließ. Also, wenn ich schon die Steigeisen herumtrage, verwende ich sie auch, wenn auch nur für 10 m.
IMG_9063r.jpg
IMG_9065r.jpg
Die Entscheidung wurde mir durch einen Blick in die Rinne (zieht am linken Bildrand runter) leicht gemacht. Nicht extrem steil, aber komplett eisgepanzert. Wenn du da als Alleingänger unbeobachtet runterpfeifst, findet dich (zu) lange keiner.
IMG_9066r.jpg
Dafür war der Gratanstieg super zu gehen - trocken, da über dem Nebel, und die wenigen Schneeflecken waren zwar genauso steinhart, aber eher flach und damit unproblematisch.
Knapp vor dem Gipfel hat es aber von Süden her zugezogen, keine Aussicht und daher nur kurzer Aufenthalt.
IMG_9062r.jpg
Der Abstieg über den historischen Weg ist weitgehend schneefrei, ein paar schneegefüllten Rinnen sind mit Vorsicht zu genießen. Anscheinend war es in den letzten Tagen wärmer, da die Fußspuren tief eingedrückt waren. Heute war es jedoch auch um die Mittagszeit pickelhart. Wenigstens schlug sich der Nebel beim Abstieg als Feuchtigkeit und nicht als Eis nieder.
Im weiteren Abstieg ab der Gollingscharte dann trockene Verhältnisse bei hoher Bewölkung.
@petz: ist das die Biwak"arena", die du bei der geplanten Gemeinschaftstour im Sinn hattest?
IMG_9067r.jpg
Leicht vera... kam ich mir dann bei der Rückfahrt vor, kaum zurück über den Pyhrn, empfing mich wolkenloser Himmel.
Was aber die Freude an der heutigen Tour nicht schmälern soll - ein interessanter Berg in einer bekanntermaßen schönen Gegend, und wieder ein weißer Fleck von der Landkarte getilgt.
Grüße,
Toni
P.S.: Auch wenn's nicht hier her gehört - wie ist das mit den höchsten (Halb)Steirern?
Die allerhöchsten (Dachstein und - wenn man eine Schartenhöhe von 100 m akzeptiert - Torstein, Mitterspitz und Koppenkarstein müsst ihr ja mit uns Mostschädeln teilen.
Habe jetzt mal wo gelesen, daß der Hochgolling der höchste reinrassige Kropfate sei - wenn ich mir so die Karte anschaue, werden sich aber da die Stierwascher aufregen.
Da die Hütte am Sonntag geschlossen hat, ist die Tour notgedrungen zu einer Tagestour von dahoam aus degeneriert. Viele scheinen nicht auf diese Idee zu kommen, denn auf der gesamten Tour habe ich noch einen Menschen getroffen, den allerdings auch am Weg zum Golling.
Frühe Tagwache, 2 Std. Anfahrt, Abmarsch beim Parkplatz Riesachfälle (1079 m) um 7.00
Aufstieg über Gollinghütte in die Gollingscharte, Jausenpause, weiterer Anstieg bis zur Wegteilung NW-Grat/Historischer Weg, dort in einem Anflug von Übermut nach links, Gipfel um 11.30
Witterungsbedingt nur 20 min Pause, Abstieg über den Normalweg, Pause bei der Gollinghütte, Rückkehr zum Parkplatz um 14.50
Gesamthöhenmeter inkl. kleinerem Auf und Ab am Grat ca. 1850
Verhältnisse:
Schon beim ersten Blick auf die Nordflanke war zu sehen, daß trotz der Kaltlufteinbrüche und Niederschläge im September sehr wenig Schnee liegt.
IMG_9055r.jpg
Frühmorgens gab's Hoffnung auf einen wunsderschönen Tag, auch wenn im Bereich der Gollingscharte der Nebel herumzog - sollte sich ja auflösen.
IMG_9058r.jpg
In den letzten 200 Hm unterhalb der Gollingscharte hatte der gefrierende Nebel eine hauchdünne Eisschicht auf allen Blöcken hinterlassen - in diesem Gelände aber kein Problem.
Gleich oberhalb der Scharte die derzeitige "Schlüsselstelle". Schmelzwasser fließt während der Sonnenstunden breitflächig durch eine steile Rinne und hinterlässt einen glasklaren Eispanzer. Ein Ausweichen auf griffigen Schnee war bei den heutigen Verhältnissen nicht möglich. Es war so brettelhart gefroren, daß mein Schuh (La Sportiva Nepal, also kein "Patscherl") beim voll reinhauen mit der Spitze bestenfalls eine Kerbe von 1 cm hinterließ. Also, wenn ich schon die Steigeisen herumtrage, verwende ich sie auch, wenn auch nur für 10 m.
IMG_9063r.jpg
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Die Entscheidung wurde mir durch einen Blick in die Rinne (zieht am linken Bildrand runter) leicht gemacht. Nicht extrem steil, aber komplett eisgepanzert. Wenn du da als Alleingänger unbeobachtet runterpfeifst, findet dich (zu) lange keiner.
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Dafür war der Gratanstieg super zu gehen - trocken, da über dem Nebel, und die wenigen Schneeflecken waren zwar genauso steinhart, aber eher flach und damit unproblematisch.
Knapp vor dem Gipfel hat es aber von Süden her zugezogen, keine Aussicht und daher nur kurzer Aufenthalt.
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Der Abstieg über den historischen Weg ist weitgehend schneefrei, ein paar schneegefüllten Rinnen sind mit Vorsicht zu genießen. Anscheinend war es in den letzten Tagen wärmer, da die Fußspuren tief eingedrückt waren. Heute war es jedoch auch um die Mittagszeit pickelhart. Wenigstens schlug sich der Nebel beim Abstieg als Feuchtigkeit und nicht als Eis nieder.
Im weiteren Abstieg ab der Gollingscharte dann trockene Verhältnisse bei hoher Bewölkung.
@petz: ist das die Biwak"arena", die du bei der geplanten Gemeinschaftstour im Sinn hattest?
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Leicht vera... kam ich mir dann bei der Rückfahrt vor, kaum zurück über den Pyhrn, empfing mich wolkenloser Himmel.
Was aber die Freude an der heutigen Tour nicht schmälern soll - ein interessanter Berg in einer bekanntermaßen schönen Gegend, und wieder ein weißer Fleck von der Landkarte getilgt.
Grüße,
Toni
P.S.: Auch wenn's nicht hier her gehört - wie ist das mit den höchsten (Halb)Steirern?
Die allerhöchsten (Dachstein und - wenn man eine Schartenhöhe von 100 m akzeptiert - Torstein, Mitterspitz und Koppenkarstein müsst ihr ja mit uns Mostschädeln teilen.
Habe jetzt mal wo gelesen, daß der Hochgolling der höchste reinrassige Kropfate sei - wenn ich mir so die Karte anschaue, werden sich aber da die Stierwascher aufregen.
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