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3000er-Runde bei Rein – bike & hike 28.4.2018

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  • 3000er-Runde bei Rein – bike & hike 28.4.2018

    Wer Dreitausender besteigen will, aber in den südöstlichen Alpenausläufern zu Hause ist, braucht ein wenig Kreativität. Besonders wenn man mit dem Fahrrad anreisen möchte. Aber mit Augenzwinkern findet man eine Lösung direkt vor der Haustüre: die 3000er-Runde bei Rein. Pleschkogel, Walzkogel und Mühlbachkogel, allesamt über 1000 Meter hoch, ergeben aneinandergereiht die ersehnte Zahl.
    Nach anfänglichem Zögern stecke ich doch noch meine alte Wanderkarte in den Rucksack. An sich ist mir das Gelände dort oben einigermaßen vertraut, aber man weiß ja nie…

    Ich hole mein Fahrrad aus dem Keller und los geht's am östlichen Murufer entlang nach Gratkorn. Vorbei an der größten Papierfabrik Österreichs (Die Jahresproduktion liegt bei knapp einer Million Tonnen Papier und Zellstoff – alleine die dafür notwendige Rohstoff- und Produktlogistik ist beeindruckend!) strample ich nach Westen.

    Den Verkehr auf der Hauptstraße umfahre ich an den Fischteichen und Karlis Häuschen vorbei. Das beschert mir zwar eine Extrasteigung nach Selenz/Josefsheim hinauf, aber an einem Prachttag wie heute nimmt man das gerne in Kauf.

    Flott geht es auf der anderen Seite hinunter zum Stift Rein. Das Zisterzienserstift wurde 1129 gegründet und besteht seither ohne Unterbrechung. Auf meine Frage, seit wann denn Kirchtürme in Zisterzienserklöstern erlaubt wären, gab mir einmal einer der Mönche mit verschmitztem Grinsen zur Antwort: "Es ist noch immer nicht erlaubt…"

    Ich parke mein Fahrrad bei der Klostermauer, starte am Sonnseitenweg und folge dann einem unmarkierten Steig dem Bergrücken entlang zum Pleschkogel hinauf.
    Ein erster Blick auf das, was noch folgen wird (von links): Heiggerkogel, Walzkogel und in der Bildmitte ganz hinten der Mühlbachkogel. Man kann schon erahnen, welche Narben der Sturm Paula hier vor 10 Jahren hinterlassen hat.

    Ein Blick talauswärts in Richtung Schöckl.

    Mein unmarkiertes Steiglein führt durch wunderbare Waldstimmungen…

    … hinauf zum Pleschkogel.

    Und den lasse ich gleich einmal links liegen und folge der Straße nach Norden. Bei den vereinzelten Bergbauerngehöften hier oben herrscht noch der Frühling.

    Komisch, den Wegverlauf beim Heiggerkogel und beim Walzkogel habe ich irgendwie anders in Erinnerung. Die Markierung folgt völlig uninspiriert der sonnigen Forststraße durch den Kahlschlag.

    Aha, gut dass ich die Karte mithabe! Da wurde doch glatt den Grünröcken zuliebe der Weg verlegt. Anscheinend ein Deal, denn nun führt auf der "Wanderforststraße" auch eine erlaubte Mountainbike-Strecke. Schade.
    Ich suche ein wenig und siehe da, eine alte, übermalte Markierung…

    Der Blick hinüber zur Gleinalm offenbart ein Phänomen, das ich in dieser Ausprägung bis jetzt noch nie gesehen habe. Kein Waldbrand, sondern die heurige, exzessive Blüte der Fichten!

    Einen der 3 Tausendergipfel ersteige ich direkt (an den anderen schramme ich jeweils knapp vorbei…): den Mühlbachkogel. Und danach geht's zur idyllischen Mühlbacher Hütte (Kaminhöhe: 1.000 m ). Leider ist sie noch nicht geöffnet, die Getränkebox im ganzjährig zugänglichen Schutzraum ist aber top bestückt. Danke!

    Der Abstieg führt wieder zurück nach Rein. Hier war frühers einmal der idyllische Jägersteig. Sturm Paula hat hier für eine Mondlandschaft gesorgt. Was soll's.

    Weiter unten ist der Wald eh' noch wunderbar.
    Beim Stift wechsle ich wieder aufs Fahrrad und rolle gemütlich am LKH Hörgas vorbei und das rechte Murufer entlang wieder nach Hause.

    Schön war's!


    Fazit:
    Schöne, nicht unanstrengende Runde. 40 km am Rad, ca. 14 km und 800 Hm Gehstrecke. Leider ist der Weg im oberen Teil durch die Verwüstungen durch den Sturm Paula und die dämliche Wegeummarkierung etwas eintönig…
    Zuletzt geändert von Ansahias; 30.04.2018, 10:25.

  • #2
    Super Runde hast du da gemacht! Kenne die Gegend recht gut aus der Zeit als ich noch meine Zweitwohnung in Graz hatte

    Aber jetzt wo alles blüht es besonders schön dort!
    LGr. Pablito

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    • #3
      Da sieht man wieder, was man auch in einer "flachen" Gegend alles machen kann
      Eine schöne Runde, vor allem jetzt im Frühling - schöne Runde!
      - Luzie -

      Menschen, die die Berge lieben, widerspiegeln Sonnenlicht,
      jene, die im Tale blieben, kennen diese Sprache nicht.

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      • #4
        Da hast du uns mit dem Titel aber in die Irre geführt

        Wer weiß, vlt wäre ich sonst hier nicht gelandet. Ne kreative Tourenkombination hast du dir da ausgesucht und tolle Frühlingsbilder mitgebracht.

        Den Flug der Fichtenpollen hab ich gestern auch verstärkt wahrgenommen. Eindrückliches Schauspiel.

        "Meine Spur ziehe ich am liebsten, wohin keine andere führt. Ich kann zurückblicken und sie beurteilen, was ich sonst nicht könnte, weil sie sich durch die vielen anderen verlieren würde.
        Auch mein Leben will ich unter Kontrolle haben. Darum gehe ich einen eigenen Weg, dem nicht jeder folgt." (Heini Holzer)

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        • #5
          Fein, daß man durch solche Berichte Gegenden kennen lernt, für die man nicht extra länger anreisen würde, die aber doch ein durchaus lohnendes Revier der ansässigen Leute sind.

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          • #6
            Die 3000er-Runde wird schon seit langem begangen. Schon die Wandergenerationen vor uns haben aus der Not eine Tugend gemacht und uns gezeigt, was man mit ein bisserl Kreativität erreicht...
            Gestern ist mir übrigens noch ein Plakat mit einer Einladung zur morgigen Gemeinschafts-3000er-Wanderung am 1. Mai untergekommen. Mit Blasmusikbegleitung, Bergmesse und Verköstigung bei der Mühlbacher Hütte.

            Zitat von Gratwanderer Beitrag anzeigen
            Fein, daß man durch solche Berichte Gegenden kennen lernt, für die man nicht extra länger anreisen würde, die aber doch ein durchaus lohnendes Revier der ansässigen Leute sind.
            Ja, das schätze ich am Forum sehr. Ich denke, solche "Hausberge" und "Haustouren" hat jeder. Wir waren früher oft bei den Kogeln rund um Rein unterwegs. Als die Kinder noch ganz klein waren mit Kinderwagen und Rückentrage zumeist nur bis zu den schönen Spielmöglichkeiten am Bach. Dann je nach Leistungsfähigkeit und Willen der Kinder immer weiter hinauf zur Mühlbacher Hütte etc. Zwischenzeitlich waren dann andere Bergziele wichtiger. Jetzt macht es mir Spaß, die Nahziele per Fahrrad wieder zu besuchen. Es lohnt sich allemal.

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            • #7
              Sehr feiner Bericht. Schöne Runde.
              Ist gar nicht so weit weg. Ein Ausflug dahin würd sich schon lohnen!

              LG. Martin
              Alle meine Beiträge im Tourenforum

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              • #8
                Hab dich garnicht gesehen, bist wohl vorbeigehuscht wie der graue Blitz
                Bin 2014 die Runde mal gegangen allerdings in erweiterter Form, von zu hause weg, waren dann ca. 24km, wobei zwischen Plesch und Mühlbacher noch ein ziemlicher Umweg durch das Wildschutzgebiet ausgewiesen war wegen Aufräumarbeiten.
                3000er.png
                Bin dort schon über einige Varianten aufn Mühlbacher: Kaschlsteig, Jägersteig, Lücklgraben und weiter nördlich über einen alten Wanderweg.
                Sehr lohnend für einen kurzen Ausflug: vom ehem. Gemeindeamt über den Jägersteig auf den Hochstein.
                Zuletzt geändert von karl steinscheisser; 30.04.2018, 22:07.
                Bierinduziertes Brainstorming
                setxkbmap -option ctrl:nocaps

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                • #9
                  Bike and Hike vom Feinsten.

                  Und auch von meiner Seite Danke für's Vorstellen diese schönen Region.

                  LG, Günter
                  Meine Touren in Europa

                  Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                  (Marie von Ebner-Eschenbach)

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                  • #10
                    Nette Tour mit ordentlicher Fichtenvollmast, wie sie dieses Jahr verbreitet vorkommt.

                    Merci Alva
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                    • #11
                      Super!! Steht noch auf meiner Erkundungstour!
                      Aktuelle Lieblingssprüche:
                      - Meister wird, wer trotz der Schule Bücher liest.
                      - Vor Bäumen ich den Wald nicht seh, wenn ich auf meiner Leitung steh.

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