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Kleiner Brandstein 1564 m - Großer Kopf 1515 m (Zeller Staritze) - 20.07.2018

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  • Kleiner Brandstein 1564 m - Großer Kopf 1515 m (Zeller Staritze) - 20.07.2018

    Von den kleinen und großen Dingen im Leben - vom Kleinen Brandstein zum Großen Kopf!

    Tour: Weichselboden - Klausgraben - Leitenriegel - Zinken (1619m) - Kl. Brandstein (1564) - Großer Kopf (1515) - Elendgraben - Hintere Höll - Weichselboden

    ca 1200 hm / 24 km

    Zwei unbekannte Ziele hab ich heute besucht, und das war eher ein kleiner Zufall. Geplant war ja was anderes, aber wenn man allein anreist und man die passende Karte im Gepäck hat,
    kann man auch noch umdisponieren.

    In Weichselboden angekommen, finde ich den Parkplatz beim Volksheim einem Holzlagerplatz gleich, voll mit Rinden und einem Holzschlepper. Hier wird offenbar viel gearbeitet und ich bin heut auch der erste und letzte am Parkplatz. Wenig verwunderlich, denn die Wege Richtung Edelbodenalm und auch Richtung Kastenriegel sind ja wegen Holzarbeiten gesperrt. Das stört auch nicht weiter, da ich ohnehin einen unmarkierten Weg gehen will. So mache ich mich auf den Weg in den Klausgraben. Der ist auf einer älteren Karte markiert, in der Natur aber nicht. Dennoch führt er ganz passabel entlang und oberhalb vom Fluß dahin.

    Bei der schönen langen Brücke gibt es sogar ein Bankerl für Spaziergänger. Auf der Absperrung der Brücke steht, dass man sie erstens nur einzeln betreten darf (sie hat etwas geschwankt), und auch das nur Berechtigte sie betreten dürfen. Da ich ja den Leitenriegel gehen will und die Leitenriegel-Leute berechtigt sind (vermute ich mal), gehe ich einfach drüber. Auf der anderen Seite ist es dann relativ schmal und etwas felsig, es gibt auch Stahlseile zum anhalten, wenn man auf einer schmalen Stelle ums Eck muß und darunter der Abgrund ist. So schlimm war es aber
    nicht, das ist wohl doch für Spaziergänger das Seil.

    Großer Kopf (9).JPG

    Großer Kopf (10).JPG


    Kurz danach der erste größere Graben ist jener, wo ich hinein muß. Er wirkt nicht sehr einladend, aber er führt mich zum Leitenriegel. Die Felsblöcke sind anfangs größer, werden taleinwärts eher zu kleinen Schutthalten.

    Großer Kopf (13).JPGGroßer Kopf (15).JPG


    Bei einem Hochstand geht es scharf links hinauf - Richtung talauswärts - um zwischen etwas felsig-schrofigen Bereichen hinauf auf den Riegel zu kommen. Hier ist der Steig schon ganz gut zu sehen. Weiter oben am Kamm tauchen dann ab und zu Steinmandln auf.

    Großer Kopf (21).JPGGroßer Kopf (29).JPG

    Es gibt nun auch mal Blicke zurück ins Tal.

    Großer Kopf (31).JPG

    Ein Stück ist es steil und mühsam. Man bleibt immer am Kamm oder etwas rechts davon - auch rote Punkte sieht man hier ab und zu. Danach wird es wieder etwas sanfter.

    Großer Kopf (33).JPGGroßer Kopf (36).JPG


    Ich erkunde noch einen links abzeigenden schon etwas verfallenen Steig der dann fast waagrecht zum Hochalpl rüberführt und gehe dann steil hinauf zurück zum Leitenriegel. Wenn man den großen Felsen sieht, dann ist es nicht mehr weit zum Ausstieg. Man quert unterhalb vorbei uns sieht dann die Ausstiegsrampe.

    Großer Kopf (41).JPGGroßer Kopf (43).JPG

    Nach der Ausstiegsrampe ist man in einer vorerst gut ausgeschnittenen Latschengasse und geht oberhalb von einer Schlucht weiter bis man den Almboden erreicht. Es ist hier etwas unübersichtlich, aber bei schönem Wetter problemlos. Etwas rechts haltend, diverse Latschenfelder umgehend kommt man auf den Zinken (Gipfelkreuz), wo man auch eine herrliche Aussicht genießen kann.

    Großer Kopf (59).JPGGroßer Kopf (61).JPG




    Zuletzt geändert von bluehouse3843; 25.07.2018, 00:27.

  • #2
    Nachdem ich heute allein unterwegs bin, wollen mir ganze Gruppen von Kühen Gesellschaft leisten und laufen mir entgegen und begleiten mich mit lautem Gebimmel. Vorerst gehe ich zum Beginn des Rotriegels und schau mir hier den Einstieg für einen weiteren Steig an, den ich noch nicht kenne. Gegenüber erkenne ich oberhalb der Felsen etwas links der Bildmitte die Latschengasse, wo ich kurz vorher raus gekommen bin.

    Großer Kopf (65).JPGGroßer Kopf (68).JPG

    Mittlerweile bin ich schon einmal durch einen Graben, aber der Weg zum Kleinen Brandstein bietet als Verschärfung ja noch einen zweiten tieferen Graben, was mir ca 100 m steilen Abstieg in den Graben beschert. Im Rückblick seh ich dann, das ich zufällig ohne es zu wissen eine gute Linie erwischt hatte, denn nicht weit entfernt wäre es gar schrofig gewesen. Drüben am anderen Hang sind nochmals Kühe, das sind kluge Tiere und die sind diesen großen Graben vermutlich oberhalb irgendwie umgangen in weitem Bogen, während ich das Direttissima machen wollte.

    Blick zurück zum Rotriegel/Zinken und nach vor. Hier sterben die Bäume eines natürlichen Todes oder durch Windwurf.

    Großer Kopf (77).JPGGroßer Kopf (78).JPG

    An den Wasserlacken laben sich auch Füchse, und weiter oberhalb kann ich noch Gemsen beobachten. Offenbar Zwillinge, weil sie immer synchron in jede Richtung geschaut haben. Sehr herzige Tiere.

    Großer Kopf (79).JPGGroßer Kopf (82).JPG

    Nach einem weiteren Abstieg und Aufstieg bin ich endlich am Gipfel, mit umgefallenen Vermessungspflock und Vermessungsstein, selbst Kuhfladen gibt es hier. Ich mache kurz Rast und stelle den Rucksack zum Stein und schalte das GPS ein. Das gibt sogleich bekannt, das ich gar nicht dortbin wo ich sein will. Bin also auf einem unbenannten Hügel.

    Großer Kopf (83).JPG

    Abermals hinab und drüben wieder hinauf - diesmal bin ich aber richtig - am Kleinen Brandstein. Das ist eine schöne Hochfläche, während er von der Höll eher abweisend wirkt.

    Großer Kopf (88).JPGGroßer Kopf (90).JPG



    Der zweite Hügel den ich besuchen will, heißt Großer Kopf, und ist bequem entlang vom Kamm erreichbar. In leichtem Auf und Ab, entlang der "Langen Mauer" ist es nett zu wandern. Die Landschaft ist recht idyllisch, Lärchenwälder, Weiden, Almrausch, Latschen, für Abwechslung ist gesorgt

    Großer Kopf (96).JPGGroßer Kopf (97).JPGGroßer Kopf (98).JPG

    Der Große Kopf selbst ist aber unspektakulär. Kurz vorm höchsten Punkt sind allerlei Zeichen, Rot-Weiße Kreise - vielleicht als Zielscheibe? Aber auch Abkürzungen auf einem Stein "KK" - Kroßer Kopf?
    Hier trinke ich mein Gipfelbier und gehe dann durch wellige Landschaft schräg links zurück nach unten.

    Großer Kopf (104).JPGGroßer Kopf (105).JPG


    Zuletzt geändert von bluehouse3843; 25.07.2018, 16:24.

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    • #3

      Bald treffe ich den Weg der zur Hinteren Staritzen führt und gehe diesen in Richtung Kastenriegel. Um mir den Kastenriegel zu ersparen, schneide den Weg über den Elendgraben ab. Kurzzeitig bekam ich schon Zweifel, weil der Wald immer steiler und steiler wurde, und ich schon vermutete, das es da bald zu felsig wird. Aber gottlob komme ich dann doch hinter der Elend-Rasthütte heraus und setze mich kurz aufs Bankerl.

      Großer Kopf (108).JPGGroßer Kopf (110).JPG

      Auch von unten schauen die Berge schön aus, an einer Wildfütterung in der Hinteren Höll geh ich vorbei.

      Großer Kopf (111).JPGGroßer Kopf (115).JPG

      Dann noch am Hubertusmarterl, welches zur Winterszeit verschlossen ist. Aber jetzt kann man natürlich das Bildnis der Legende vom Hl Hubertus sehen, mit dem kapitalen weißen Hirschen, der das leuchtende Kreuz zwischen seinem Geweih hat. Das hat dem Edelmann auf der Jagd nach dem Tier dann ja zu denken gegeben, und so änderte der Jäger seinen Plan und schenkte wohl dem weißen Hirsch das Leben und änderte auch sein eigenes Leben (und wurde später Bischof)

      Großer Kopf (117).JPG

      Kurz vor den Häusern der Höll wurde gearbeitet - in der Früh sind ja viele Autos mit Arbeitern in die Höll gefahren, auch der Hubschrauber war lange Zeit immer wieder zu hören. Möglicherweise wurde im unwegsamen Gelände gearbeitet. Blick Richtung Kleiner Brandstein. Auch das Jägerhaus in der Höll war bewohnt und der Rasen gemäht.

      Großer Kopf (119).JPGGroßer Kopf (126).JPGGroßer Kopf (127).JPG

      Für Leute wie mich hat die Forstverwaltung Meran sogar eine Tafel aufgestellt mit der Aufforderung die markierten Wege nicht zu verlassen. Das war ja unnötig, weil ich hab eigentlich gar keine Markierungen gesehen. Erst wieder in der Höll herunten und die Markierung hat mich erst zu der Tafel gebracht. Naja, Pech gehabt.

      Großer Kopf (130).JPG



      Talauswärts werden die Betonrinnen gerade erneuert, damit das Wasser schneller abfließen kann? Bald bin ich in Weichselboden und setz mich noch kurz zum Brunnen, bevor ich wieder zurückfahre.

      Großer Kopf (131).JPGGroßer Kopf (134).JPGGroßer Kopf (143).JPG


      Fazit: Es ist nicht unbedingt nachahmenswert. Für Freunde der Natur, oder Menschen die gern Tiere beobachten, ist es aber schon lohnenswert. Den Namen Großer Kopf fand ich so lustig, den mußte ich mir anschauen. Am Kleinen und Großen Brandstein bei Wildalpen war ich ja schon, also war auch interessant wie dieser Kleine Brandstein mit dem gleichen Namen aussieht. Das sich noch ein unbenannter Hügel dazugemogelt hat, und ich den Zinken wiedermal besucht hab war auch fein. Der unmarkierte Anstieg über den Leitenriegel und der etwas unorthodoxe Abstieg in den Elendgraben geben den nötigen Kick um die auf der Hochfläche so sanfte Tour etwas aufzupeppen.
      Zuletzt geändert von bluehouse3843; 25.07.2018, 17:54.

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      • #4
        Sehr interessant! Danke fürs virtuelle mitnehmen! - Bei meinem Glück hätte mich ein Grünrock aufgehalten und mein Vehikel hätten sie in die Salza gekippt.
        Die Route Richtung Kleiner Brandstein habe ich einmal bei einem Zinken-Besuch ein Stück weit erkundet, aber dann hat mich der Mut verlassen - oder sagen wir lieber, daß die Zeit zu knapp wurde...

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        • #5
          Wie immer ein sehr spannender Bericht. Da hab ich am gleichen Tag ein paar Mal vom Hochschwab zu dir rüber geschaut.
          Ist echt eine recht wilde Gegend dort.

          LG. Martin
          Alle meine Beiträge im Tourenforum

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          • #6
            Danke fürs mitnehmen.
            Lg. helmut55

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            • #7
              Puh, keine kleine Runde!

              Und nicht gerade wegsam.

              Taugt mir. daumen hoch.jpg



              L.G. Manfred

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              • #8
                Spannende Runde! Das muss ich mir auf der Karte ansehen, die Zeller Staritzen kenne ich noch nicht.
                Danke für den Bericht!

                LG, Toni

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                • #9
                  Der Zinken und die Almen da oben sind schön, ich war einmal im Frühjahr dort.
                  Kleiner Brandstein und Großer Kopf sind mir zu entlegen, und so lohnend sind die ja auch nicht.
                  Aber der Aufstieg über den Rotriegel würde mich mal interessieren.

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                  • #10
                    Danke für die netten Kommentare.

                    Die Tour ist sicher nicht sehr interessant zum Nachgehen, aber nachdem ich nix über den Großen Kopf gefunden hab, mußte ich ihn halt besuchen um zu sehen was das für ein Hügel ist.

                    Der Rotriegel steht natürlich längst auch auf meiner Liste, habe auch den Einstieg oben und unten schon angesehen. Von unten ist es sehr verwachsen mit Gras. Am Sonntag soll ja eine Gruppe dort raufgehen, die treten das Gemüse dann vielleicht etwas aus und dann findet man es leichter. Also muß ich da bald mal hin und mir das selbst ansehen.

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                    • #11
                      Zitat von musitoni Beitrag anzeigen
                      Spannende Runde!
                      Das hab ich mir beim Nachgehen auf der Karte soeben auch gedacht. Und eine interessante Anregung.



                      LG, Günter

                      Meine Touren in Europa

                      Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                      (Marie von Ebner-Eschenbach)

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                      • #12
                        Spannende Tour und schöner Bericht. Danke dafür!
                        lg, Manfred (manfredsberge.blogspot.com)

                        Meine Tourenberichte auf gipfeltreffen

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