Der Bachgraben ist die markant eingeschnittene Rinne die vom oberen rechten Ende der Siebenbrunnenwiese bis zur großen Kehre vom Schlangenweg hinaufzieht. Von dort kann man über eine der fächerförmig angeordneten Rinnen direkt ansteigen bis man unter den Wänden vom Predigtstuhl auf den Bismarcksteig trifft.
Der Anstieg ist eigentlich naheliegend. Einer alten Beschreibung, die längst aus dem Netz verschwunden ist, verdanke ich den Verdacht, dass die Sache auch machbar ist. Zitat: "Diese Route ist eigentlich keine Klettertour sondern ein direkter Anstieg" Trotzdem "Schwierigkeit I-II", Schlüsselstelle "II, H".
Der Einstieg ist direkt neben dem Schlangenweg. Vielleicht liegt es an den Regenfällen letzte Nacht, aber der Graben führt Wasser. Das macht die Sache romantischer aber auch feuchter.
Der Graben ist schmal und blockig, mehrmals von mehr oder weniger glatten Abbrüchen unterbrochen. Die meisten kann man direkt begehen, bei manchen hilft das Latschengeländer am Rand. Die Schlüsselstelle ist ein geschätzt 5 Meter hohes Wandl, teilweise feucht, eher plattig, steil.
Nach meiner bescheidenen Ansicht ist das kein 2er mehr. Haken sehe ich keinen, aber ich konzentriere mich eher auf Umgehungsalternativen: Also weiche ich über das Latschendickicht aus (nach rechts - beim nächsten Mal würde ich es links versuchen). Ist mühsam aber ungefährlich.
Bald weitet sich der Graben und ich komme auf eine grasige Stufe von der man einen guten Blick auf die möglichen Weiterwege hat.
Es gibt deren viele. Der Notausstieg wäre der Schlangenweg, dessen große Kehre nur 50 Meter entfernt mit einem Ruhebankerl lockt.
Nach rechts geht der Verbindungssteig zum Waxriegel weg, etwas weiter oberhalb gibt es noch eine zweite ausgeschnittene Schneise durch das Latschendickicht, über die man den Waxriegelsteig in seinem oberen Drittel erreicht.
Schräg rechts könnte man über großteils grasiges Gelände zur flachen Einschartung am obersten Waxriegel gelangen, sozusagen die Nazrinne revers.
Ganz links käme man über Steilgras in die Nähe des südwestlichen Einstiegs vom Bismarcksteig (das wäre die Variante von der Beschreibung die ich hatte).
Ich möchte ziemlich direkt hinauf. Dafür suche ich mir von unten eine der mittleren Rinnen aus - mir ist wichtig, dass das Gelände nicht allzu steil wird und dass ich möglichst links von dem Bereich rauskomme, wo der Bismarcksteig über den Vorbau geht. Fluchtmöglichkeiten durch Steilgras bzw. Latschenschöpfe werden auch noch mitkalkuliert.
Letzendlich lasse ich mich aber vom Gelände leiten. Die Rinnen weiten sich bald immer mehr und werden zunehmend plattiger. Wenn man genug Vertrauen auf die Reibungshaftung der Schuhe hat, kann man da ziemlich direkt hinaufsteigen. Wo der Fels abgescheuert ist, ist er bombenfest. An den Rändern der Platten ist der Fels rauer, dafür liegt dort auch mehr Splittschotter auf. Ein, zwei Mal komme ich in unangenehmes Gelände. Die weite Flanke lässt jedoch viel Spielraum bei der Routenwahl. Nachdem ich bald die Sicherungen vom Bismarcksteig über mir im Gehgelände sehe, peile ich darauf hin, auch wenn ich dafür zwei plattige Rinnen nach links queren muss.
Irgendwann stehe ich dann am Bismarcksteig - genau dort wo ich wollte - ganz in der Nähe der Gedenkplakette ziemlich im zentralen Bereich.
Zusammenfassung: der Anstieg hält keine unüberwindlichen Schwierigkeiten parat, die schwierige Wand im unteren Teil kann (mühsam) umgangen werden. Im oberen Teil hat meine Routenwahl noch Optimierungspotential - letzten Ende ging es aber erstaunlich problemlos hinauf.
Gute Sicht und trockene Bedingungen sind aber genauso Voraussetzung wie alpine Erfahrung und Freude an Schrofenruachelei sowie Abenteuerlust.
Bei starker Begehung am Bismarcksteig ist außerdem noch der Steinschlag zu bedenken.
2 Handyfotos häng ich noch an, damit man sich die Wegführung besser vorstellen kann.
Viel Spaß beim Nachgehen.
PS Die Gegend ums Preiner Gscheid ist von den letzten Stürmen zum Glück verschont geblieben. Keine Wegbehinderungen.
Der Anstieg ist eigentlich naheliegend. Einer alten Beschreibung, die längst aus dem Netz verschwunden ist, verdanke ich den Verdacht, dass die Sache auch machbar ist. Zitat: "Diese Route ist eigentlich keine Klettertour sondern ein direkter Anstieg" Trotzdem "Schwierigkeit I-II", Schlüsselstelle "II, H".
Der Einstieg ist direkt neben dem Schlangenweg. Vielleicht liegt es an den Regenfällen letzte Nacht, aber der Graben führt Wasser. Das macht die Sache romantischer aber auch feuchter.
Der Graben ist schmal und blockig, mehrmals von mehr oder weniger glatten Abbrüchen unterbrochen. Die meisten kann man direkt begehen, bei manchen hilft das Latschengeländer am Rand. Die Schlüsselstelle ist ein geschätzt 5 Meter hohes Wandl, teilweise feucht, eher plattig, steil.
Nach meiner bescheidenen Ansicht ist das kein 2er mehr. Haken sehe ich keinen, aber ich konzentriere mich eher auf Umgehungsalternativen: Also weiche ich über das Latschendickicht aus (nach rechts - beim nächsten Mal würde ich es links versuchen). Ist mühsam aber ungefährlich.
Bald weitet sich der Graben und ich komme auf eine grasige Stufe von der man einen guten Blick auf die möglichen Weiterwege hat.
Es gibt deren viele. Der Notausstieg wäre der Schlangenweg, dessen große Kehre nur 50 Meter entfernt mit einem Ruhebankerl lockt.
Nach rechts geht der Verbindungssteig zum Waxriegel weg, etwas weiter oberhalb gibt es noch eine zweite ausgeschnittene Schneise durch das Latschendickicht, über die man den Waxriegelsteig in seinem oberen Drittel erreicht.
Schräg rechts könnte man über großteils grasiges Gelände zur flachen Einschartung am obersten Waxriegel gelangen, sozusagen die Nazrinne revers.
Ganz links käme man über Steilgras in die Nähe des südwestlichen Einstiegs vom Bismarcksteig (das wäre die Variante von der Beschreibung die ich hatte).
Ich möchte ziemlich direkt hinauf. Dafür suche ich mir von unten eine der mittleren Rinnen aus - mir ist wichtig, dass das Gelände nicht allzu steil wird und dass ich möglichst links von dem Bereich rauskomme, wo der Bismarcksteig über den Vorbau geht. Fluchtmöglichkeiten durch Steilgras bzw. Latschenschöpfe werden auch noch mitkalkuliert.
Letzendlich lasse ich mich aber vom Gelände leiten. Die Rinnen weiten sich bald immer mehr und werden zunehmend plattiger. Wenn man genug Vertrauen auf die Reibungshaftung der Schuhe hat, kann man da ziemlich direkt hinaufsteigen. Wo der Fels abgescheuert ist, ist er bombenfest. An den Rändern der Platten ist der Fels rauer, dafür liegt dort auch mehr Splittschotter auf. Ein, zwei Mal komme ich in unangenehmes Gelände. Die weite Flanke lässt jedoch viel Spielraum bei der Routenwahl. Nachdem ich bald die Sicherungen vom Bismarcksteig über mir im Gehgelände sehe, peile ich darauf hin, auch wenn ich dafür zwei plattige Rinnen nach links queren muss.
Irgendwann stehe ich dann am Bismarcksteig - genau dort wo ich wollte - ganz in der Nähe der Gedenkplakette ziemlich im zentralen Bereich.
Zusammenfassung: der Anstieg hält keine unüberwindlichen Schwierigkeiten parat, die schwierige Wand im unteren Teil kann (mühsam) umgangen werden. Im oberen Teil hat meine Routenwahl noch Optimierungspotential - letzten Ende ging es aber erstaunlich problemlos hinauf.
Gute Sicht und trockene Bedingungen sind aber genauso Voraussetzung wie alpine Erfahrung und Freude an Schrofenruachelei sowie Abenteuerlust.
Bei starker Begehung am Bismarcksteig ist außerdem noch der Steinschlag zu bedenken.
2 Handyfotos häng ich noch an, damit man sich die Wegführung besser vorstellen kann.
Viel Spaß beim Nachgehen.
PS Die Gegend ums Preiner Gscheid ist von den letzten Stürmen zum Glück verschont geblieben. Keine Wegbehinderungen.
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