Ankündigung

Einklappen
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Riedlerzinken (2175) - Beireutzinken (2107) - Glattalmsteig (Wölzer Tauern) - 26.10.2019

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Riedlerzinken (2175) - Beireutzinken (2107) - Glattalmsteig (Wölzer Tauern) - 26.10.2019

    Tour: Donnersbachwald (Meng) - Mooseck (1839) - Steinkarzinken (2051) - Riedlerzinken (2175) - Beireutzinken (2107) - Glattalm (eh Jhtt 1540) - Beireutalm (1302) - Riedleralm - Meng
    ca 17,5 km bei 1300 hm

    skizze Riedlerzinken.jpg

    Den Sommer konnte ich gut nützen, um alte Pfade zu begehen. Manche davon sind aus den neueren Karten bereits entfernt worden, andere wiederum noch enthalten, obwohl sie offenbar wenig begangen werden.
    Heute möchte ich einen Weg als Abstieg nehmen, der noch in den Karten verzeichnet ist.

    Im Donnersbachtal war ich ewig nicht, zuletzt irgendwann als der Musikantenstadl-Hias vor seinem Tod dort noch eine Einkehrmöglichkeit hatte - im Rahmen eines Betriebsausfluges mit Papa.
    Der Riedlerzinken als Ziel war schon eine Weile auf meiner Wunschliste, eine kleine Überschreitung dieses mir noch unbekannten Berges sollte es werden - mit unmarkiertem Abstieg zur Glattalm.

    In der Früh begegnen mir Allradfahrzeuge als ich die Zufahrt zum Grenner hinauf bin, diese sind hier häufig anzutreffen - auch am Abend wieder. Auch verhüllte Tafeln für den Wintertourismus sind schon angebracht.

    Riedlerzinken 26102019 (1).JPG

    Zum gemütlichen Aufwärmen nutze ich die gut gepflegten Forststraßen und mache dadurch eine große Kehre. Danach ab ca 1380 m geht es den waldigen Kamm hinauf zum Mooseck, welches mich mit grasigen Hügeln erwartet.

    Riedlerzinken 26102019 (6).JPGRiedlerzinken 26102019 (14).JPG


    Vom Mooseck (1839 m) an, ist es sehr sonnig und aussichtsreich. Zuerst konnte ich es nicht glauben, aber ein Blick auf die Karte bestätigte mir, das etwas rechts der Bildmitte das dunkle erst der Riedlerzinken ist. Von einem Zwischenabstieg davor hab ich gelesen, das sieht von hier aber beeindruckender aus, als ich dachte.

    Riedlerzinken 26102019 (15).JPG

    Am Steinkarzinken mit 2051 m hat man einen schönen Blick zurück auf's Mooseck und auch aufs Tagesziel.

    Riedlerzinken 26102019 (23).JPGRiedlerzinken 26102019 (28).JPG

    Es ist eine schöne Kammwanderung aus meiner Sicht, der Zwischenabstieg geht für mich über steile Grasflanken relativ problemlos. Lediglich ganz kurz vor dem Gipfel war es etwas ausgesetzter, aber nur ganz kurz.

    Riedlerzinken 26102019 (29).JPGRiedlerzinken 26102019 (32).JPG

    Auf dieses kleine, einsame Gipfelkreuz (2163) hab ich mich besonders gefreut. Es ist ein Gipfelbuch hinterlegt, welches Eintragungen bis 1965 nachlesen läßt. Auch der höhere Südost Gipfel (2175) ist unmittelbar daneben über einen schmalen Kamm erreichbar.

    Riedlerzinken 26102019 (38).JPGRiedlerzinken 26102019 (43).JPG



    Heuer gab es glaub ich erst acht Eintragungen.

    Riedlerzinken 26102019 (46).JPG

    Der im Schatten liegende Kamm zum Schönfeldspitz würde mich auch reizen, aber die Tage für solch ein Experiment sind mir schon zu kurz, und ich bin nicht sicher ob es für mich so einfach zu begehen wäre. Aber der Gipfel vom Riedlerzinken ist jedenfalls erreichbar, hier liegt eine Vermessungsstange, und danach geht es über Steilgras hinunter zu einer grasigen unbenannten Kuppe.

    Riedlerzinken 26102019 (59).JPGRiedlerzinken 26102019 (65).JPGRiedlerzinken 26102019 (67).JPG


  • #2
    Die Kuppe überschreite ich nicht, weil es dahinter wohl etwas schwieriger wäre, daher quere ich vorher nach rechts zum Rand und sehe dann den in der Karte verzeichneten Pfad schon. Der allerdings stellenweise etwas undeutlich wird, weil man ein paar Rinnen quert, wo er durch Rutschungen nicht zu sehen ist. Er führt durch einen steilen mit Felsen durchsetzten Hang. Das Foto täuscht eine leichte Querung vor, man muß aber schon aufpassen wo man hintritt. Er mündet in eine kleine Senke zwischen Beireutzinken und dem Grashügel. Dort sehe ich von weitem schon die Spuren vom Steig der zur Glattalm hinunterführen wird.

    Riedlerzinken 26102019 (74).JPGRiedlerzinken 26102019 (76).JPGRiedlerzinken 26102019 (77).JPG

    Vorher gehe ich aber noch zum Beireutzinken (2107) hinauf. Dort oben ist allerdings kein Gipfelzeichen. Man sieht aber gut zurück und nach vor. Vielleicht würde ich da wirklich weiterkommen zum Schönfeldspitz. Wahrscheinlich geht es rechts auf dein steilen Grashängen, sofern da nicht irgendwelche Rinnen versteckt sind. Auch links soll es möglich sein hab ich gelesen.

    Riedlerzinken 26102019 (84).JPG
    Riedlerzinken 26102019 (91).JPG

    Beim zurückgehen in die Senke verknöchel ich mich fast. Da sind hohe ausgetretene Grasbüschel. Man müßte hier auch zum Wasserfallkar hinunterkommen denke ich. Aber ich gehe Richtung Süden auf den Pfad Richtung Glattalm, den man im Gras noch erkennen kann.

    Riedlerzinken 26102019 (105).JPG

    Der Pfad führt eben hinaus zu einer Ecke und dann oberhalb von Rinnen weiter hinüber zu der Beireutzinkenplan. Auf dieser Seite ist er teilweise etwas verwachsen. Von oben kommend aber erkennbar und logisch. Jedesmal wenn ich mich umdrehe denke ich mir, das er umgekehrt kaum zu sehen ist im Gras. Unten glaube ich schon die Beireutalm zu erkennen. Blick zurück:

    Riedlerzinken 26102019 (107).JPGRiedlerzinken 26102019 (109).JPG


    Stellenweise ist der Steig aber auch deutlich und führt fast über Treppen und kleine Kämme drüber.


    Riedlerzinken 26102019 (110).JPGRiedlerzinken 26102019 (114).JPG

    Ist man am "letzten" Kamm vor der großen steilen Plan, geht es im Zick-Zack hinunter, Spuren sind sichtbar. Am Ende der Serpentinen kommt man an Windwurf, Ansitz und einem Hochsitz vorbei.


    Riedlerzinken 26102019 (116).JPG


    Beireutplan:

    Riedlerzinken 26102019 (117).JPGRiedlerzinken 26102019 (128).JPG


    Kommentar


    • #3
      Die Hoffnung, das ab dem Ansitz der Steig besser aufgetreten ist erfüllt sich zwar nicht ganz, weil durch Windwurf der originale Steig etwas undeutlich ist und die Leute scheinbar wahlweise auf beiden Seiten die Hindernisse umgehen. Aber man sieht ab und zu durchschnittene Bäume die den Steig frei machen und erkennen lassen.

      In meiner Karte ist am Ende des Steiges eine Jagdhütte eingezeichnet. Diese habe ich auch vorgefunden, und - ähnlich wie der Steig selbst - in letzter Zeit etwas selten genutzt offenbar:

      Riedlerzinken 26102019 (134).JPGRiedlerzinken 26102019 (137).JPG



      Danach führt ein überwachsener Ziehweg zum Graben der die Hütte von der Oberen Glattalm trennt. Der Weg ist allerdings im Graben weggespült und man geht problemlos durch den steinigen wasserführenden Graben. Schon ist man bei der Oberen Glattalm.

      Riedlerzinken 26102019 (141).JPGRiedlerzinken 26102019 (140).JPG


      Ab der (Oberen) Glattalm ist man dann schon auf der Markierung, der Weg scheint zwar nicht sehr stark frequentiert zu sein, aber geht mühelos die Almwege weiter zur Unteren Glattalm und zur Beireutalm. (am Weg zur Unteren Glattalm

      Riedlerzinken 26102019 (145).JPG

      Untere Glattalm:
      Riedlerzinken 26102019 (147).JPG

      Beireutalm:

      Riedlerzinken 26102019 (160).JPG

      Kurz vor der Riedleralm ist noch eine große Wildfütterstation. Danach der Bereich Riedleralm.

      Riedlerzinken 26102019 (165).JPGRiedlerzinken 26102019 (168).JPG

      Hier sind die Schilder für den Winter schon enthüllt: Öffnungszeiten - hier soll man um 15 Uhr wieder am Rückweg sein,

      Riedlerzinken 26102019 (169).JPG

      An einem unscheinbaren Schild auf einem Felsen gehe ich fast vorbei. Hier wurde vermerkt, das es eine Glattjochstraße am Plan trassiert war, wo die Planungen bereits eingereicht waren. Allerdings wurde dem Ausbau des Sölkpasses der Vorzug gegeben und das Projekt Glattjochstraße in den 80er Jahren entgültig verworfen.

      Riedlerzinken 26102019 (172).JPGRiedlerzinken 26102019 (171).JPG


      An einem E-Werk ging es noch vorbei, kurz darauf bin ich wieder beim Auto, und eine für mich so spannende neue Runde war begangen.

      Riedlerzinken 26102019 (174).JPG


      Fazit: Wie bei fast allen sommerlichen Wanderungen in den Niederen Tauern konnte ich eine unmarkierte Strecke zu einer Runde einbauen. Das taugt mir natürlich immer sehr, noch dazu wenn mir die Gegend noch unbekannt ist. Bei Nässe sind die steilen Grasflanken sicher heikel. Bei Nebel werden die dürftigen Wegspuren sicherlich schwer zu lesen sein. Dennoch lohnen sich auch unbekanntere Gegenden schon mal.

      Kommentar


      • #4
        Geniale Tour und ein Bergziel, dass ich auch schon viele Jahre in Planung habe
        LGr. Pablito

        Kommentar


        • #5
          Wirkliche spannende Geschichte. Was du da alles entdeckt hast, gefällt mir!
          Der Tag war ja wirklich perfekt für eine gscheite Bergtour.
          lg, Manfred (manfredsberge.blogspot.com)

          Meine Tourenberichte auf gipfeltreffen

          Kommentar


          • #6
            Wunderschöner Bericht. Toll wie du dir in solchen Gegenden die Routen zusammensuchst!
            So einsame Gipfelziele im späten Herbst sind schon was ganz besonderes.
            LG. Martin
            Alle meine Beiträge im Tourenforum

            Kommentar


            • #7
              Tolle Gegend und selten besuchte Ziele. Zumindest liest man hier nicht viel darüber.
              Lässig, das alte Gipfelbuch. Das ist schon etwas Besonderes.


              L.G. Manfred

              Kommentar


              • #8
                Schöner Bericht über einen unbekannten Berg, werde ich mal vormerken.
                Lg. helmut55

                Kommentar


                • #9
                  Wie schön, dass du alte Erinnerungen in mir weckst! Danke!
                  Die traumhaften Bergtage musste man ja wirklich nutzen, fein wenn man dann auch Zeit dazu hat.
                  Der Riedlerzinken ist ja wirklich bereits ein alter Bekannter für mich, zu allen Jahreszeiten immer wieder ein schönes Ziel. Selbst im Winter kann man diesen Gipfel ja oft recht lawinensicher erreichen und so hat sich dieser Berg uns bereits in meiner schilosen Zeit angeboten.
                  Eine besonders schöne Überschreitung ist uns ungefähr zur gleichen Zeit, in vergangenen Jahren gelungen. Hier findest du auch die Antwort auf den Weiterweg zur Schönfeldspitze:

                  https://www.gipfeltreffen.at/forum/g...%B6lzer-tauern

                  Überraschend für mich, dass du die Gipfel Beireutzinken und Steinkarzinken nennst. Diese Namen kann ich in keiner Karte finden. Ist das eine Insider-Information?

                  LG



                  Kommentar


                  • #10
                    Danke für die netten Kommentare!

                    pablito Das kenn ich auch, sovieles was auf der Liste steht und man sich wünscht :-)

                    Manfred9 Finde ich auch immer spannend, wenn ich was für mich entdecke. Auch wenn's nur Ruinenreste einer Jagdhütte oder Fragmente von Wegerl sind. Aber der Weg als Ziel ist ja immer wieder spannend.

                    waldrauschen ja, leider ist es schon Herbst geworden. Gottseidank konnte ich im Sommer einige neue Gegenden kennenlernen und Ziele erreichen die ich mir gewünscht hatte. Der Riedlerzinken war einer, den ich immer aufgeschoben hatte, wenn ich in den Niederen Tauern war, weil er nicht so hoch ist und ich dachte den nehm ich vor dem Schnee dann schnelll noch Und das ist noch geglückt.Hatte sogar drei Varianten im Gepäck dafür.

                    manfred1110 helmut55 Der Berg war mir auch unbekannt. Da keine markierten Wege hinführen und auch keine verlockenden Steige, wird er wohl ein Schattendasein fristen. Das Gebiet dort scheint auch viel mit Wild bestückt zu sein. Könnte mir vorstellen, das die Jäger nicht unbedingt Touristen hinlocken wollen.

                    tauernfuchs Deinen Bericht hatte ich vorher natürlich studiert. Daher war ich auch unsicher ob das für mich gangbar ist, weil du da viel erfahrener bist mit so Graten. Meistens weiche ich dann links oder rechts aus. Aber ich hab ja noch eine Variante die ich begehen möchte, dann schau ich mir das in Ruhe an. Den Namen Steinkarzinken hab ich von Paulis Tourenbuch, den Beireutzinken in einem Bergbuch gesehen glaub ich. Werd mal nachsehen.

                    Kommentar


                    • #11
                      Die Namen Steinkarzinken und Beireutzinken benennt Günter Auferbauer in seinem Buch "Bergtourenparadies Steiermark Alle Zweitausender der Steiermark". Eine echte Buchempfehlung. Nur noch antiquarisch zu kaufen - bekommt man schon um 12,59 Euro.

                      Liebe Grüße
                      Peter
                      Zuletzt geändert von Nokia; 23.11.2019, 14:35.

                      Kommentar


                      • #12
                        Herzlichen Glückwunsch zu deiner Rundtour auf einfallsreicher und etwas abenteuerlicher Route!

                        An einem der letzten sonnigen und milden Tage des prachtvollen Oktobers 2019 konnten sich die Niederen Tauern noch einmal in all ihrer Schönheit präsentieren.
                        Lg, Wolfgang


                        Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                        der sowohl für den Einzelnen
                        wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                        (David Steindl-Rast)

                        Kommentar


                        • #13
                          Zitat von Nokia Beitrag anzeigen
                          Die Namen Steinkarzinken und Beireutzinken benennt Günter Auferbauer in seinem Buch "Bergtourenparadies Steiermark Alle Zweitausender der Steiermark". Eine echte Buchempfehlung. Nur noch antiquarisch zu kaufen - bekommt man schon um 12,59 Euro.

                          Liebe Grüße
                          Peter
                          Danke! Interessant wäre, woher hatte ihn wieder G. Auferbauer? Muss sich wohl um eine lokale Information handeln, die nie in eine Karte aufgenommen wurde.

                          LG

                          Kommentar


                          • #14
                            Leider sind sowohl Kreuz als auch Gipfelbuch vom Riedlerzinken verschwunden. Da auch alle Steine, die das Kreuz stabilisierten, weg sind, ist Sturm oder Blitzschlag als Ursache auszuschließen. Die umgefallene Vermessungsstange am höchsten Punkt gibt es auch nicht mehr.... Tja, Bergsteiger sind in dieser Gegend abseits der markierten Wege nicht gerade gern gesehen...
                            Zuletzt geändert von dc19at; 21.06.2021, 21:56.

                            Kommentar


                            • #15
                              Zitat von dc19at Beitrag anzeigen
                              Leider sind sowohl Kreuz als auch Gipfelbuch vom Riedlerzinken verschwunden. Da auch alle Steine, die das Kreuz stabilisierten, weg sind, ist Sturm oder Blitzschlag als Ursache auszuschließen. Die umgefallene Vermessungsstange am höchsten Punkt gibt es auch nicht mehr.... Tja, Bergsteiger sind in dieser Gegend abseits der markierten Wege nicht gerade gern gesehen...
                              Unglaublich! Kann ja praktisch nur mutwillig entfernt worden sein...
                              Mich wird jedenfalls niemand davon abhalten, diese schöne Kammüberschreitung wieder einmal zu unternehmen...
                              LG

                              Kommentar

                              Lädt...