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14.01.2020 Simonywarte (1180m), Totes Gebirge

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  • 14.01.2020 Simonywarte (1180m), Totes Gebirge

    Ich hatte die ersten Therapien schon um 6.45 bzw. 7.30, dafür den ganzen Vormittag frei. Mich zog wieder es in die Sonne. Die Kälte hatte ich ein wenig unterschätzt. Mit dem Infrarotthermometer maß ich -18°C in einer schneebedeckten Senke, im Schnitt von Heilbrunn bis Mitterndorf -15°C. Nach der Moorpackung in der Früh ein regelrechter Kälteschock, die Handschuhe etwas zu dünn, auch lange Unterhose wäre der Hit gewesen. Aber schnelles Gehen hilft auch.

    Wegstrecke: 10.6km, Höhenmeter: 400, Gehzeit: 3 Std., Tiersichtungen: 1 Gams, 3 Rehe, Fußstatus: keine Probleme.

    Bild 1: Der erste Blick geht zum Ziel vom Sonntag - der Wandlkogel (1313m) in der Sonne.

    Selbst den Einheimischen ist der Gipfel kein Begriff. Über die lichte Flanke links stieg ich an, dort führte auch die Skispur entlang.

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    Bild 2: An den Nebenarmen der Salza herrschte eine tiefwinterliche Reiflandschaft.

    Ich ging am Gehsteig neben der Straße, der geräumt war bis zum Ort.

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    Bild 3: Kampl (1685m) und Türkenkogel (1756m), auch zwei einladende Schneeschuhgipfel.

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    Bild 4: Fahrrinnkogel (1608m) und Wandlkogel (1313m), das Hochmühleck (1731m) stünde links dahinter.

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    Bild 5: Nojer und Brandangerkogel im Hintergrund, vorne der Kulmkogel (1123m) mit der Skisprungschanze, ehemals die größte Naturschanze der Welt.

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    Bild 6: Scharfe Bodeninversion! Die Grimmingtherme spuckt viel Wasserdampf, doch nach rund dreißig bis vierzig Metern Höhe ist Schluss und der Dampf breitet sich seitlich an der Inversionsgrenze aus. Diese begrenzt die Mächtigkeit der klirrend frostigen Kaltluft. Darüber ist es bereits deutlich milder.

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    Bild 7: Auch hier gut zu sehen: Der Rauch wird erst nach Süden abgetrieben (Nordwindkomponente innerhalb der Kaltluftschicht, schwache katabatische Winde das Gefälle entlang), steigt darüber leicht nach Norden auf und bleibt dann an der Inversion hängen.

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    Bild 8: Ich komme am hübschen Ortskern von Bad Mitterndorf vorbei. Die Salza wurde hier gezähmt.

    Urkundlich erstmals erwähnt wurde Bad Mitterndorf im Jahr 1147, aber schon die Römer nutzten das Gebiet, insbesondere rund um die Thermalquelle Heilbrunn, wo römische Fundstücke aus dem Jahr 300 n. Chr. gefunden wurden. Im Ortsteil Krungl wurde ein im 8. bis 10. Jahrhundert von slawischen Siedlern genutzter Friedhof ausgegraben.

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    Im Ort ist es immer noch klirrend kalt, ich wärme mich kurz im Papierladen auf, der gleichzeitig als Postpartner dient. In den Ort hab ich eine knappe Dreiviertelstunde gebraucht. Ab hier sind es eine Stunde Gehzeit zur Simonywarte, ich sollte knapp 50min brauchen. Gleich zu Beginn des Steigs leg ich die Spikes an, denn der Weg ist vereist bzw. der Schnee brettlhart. Damit hatte ich südseitig aber gerechnet. Mit den Spikes spürt man nichts und kann zügig dahingehen. Mit jedem Meter nach oben wird es milder. Auf rund 950m Höhe messe ich bereits -2°C, also über 13 Grad wärmer als im Ortszentrum!

    Bild 9: Der Ausseer Zinken (1854m) dominiert das Tal, rechts im Hintergrund der Hohe Sarstein (1975m), vorne rechts Kumitzberg (930m), das Schneeschuhziel vom Samstag.

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    Bild 10: Rückblick auf Bad Mitterndorf, im Hintergrund Kammspitz (2139m), rechts Fahrrinnkogel und schräg dahinter das Hochmühleck.

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    Bild 11: Plötzlich nehm ich oberhalb eine Bewegung wahr und zügig querten drei Rehe den Hang aufwärts.

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    Bild 12: Noch einmal Zinken und Sarstein.

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    Bild 13: Die Gämsen werden hier anscheinend öfter gesichtet, sie sind gar nicht scheu, diese beobachtete mich aufmerksam, blieb aber stehen und graste entspannt weiter.

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    Dann hatte ich auch schon die Aussichtswarte erreicht, die letzten zwanzig Meter sind versichert mit einem Eisengeländer, bei Schnee und Eis droht sonst Absturzgefahr.

    Bild 14: Meine Vermutung bewahrheitet sich, links das Hohe Schareck (2575m), ganz rechts der Gipfelaufbau der Hochwildstelle (2747m)

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    Bild 15: Links der Große Knallstein (2599m), rechts Steinkarspitze (2397m) und Hemmerfeldeck (2443m), alle Schladminger Tauern

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    Zuletzt geändert von Exilfranke; 15.01.2020, 09:02.
    http://www.wetteran.de

  • #2
    Bild 16: Säuleck (2359m), Schladminger Tauern mit Heißluftballons...,

    In dieser Woche finden die Filzmooser Ballonfahrtage statt. Ich zählte auf einem Bild 12 Balloneure.

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    Bild 17: Säuleck, Schareck, Kammspitz, Stoderzinken und Niederer Dachstein.

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    Bild 18: Grimming, Knallstein.

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    Bild 19: Vorne rechts die Grimmingtherme, dahinter kreisrund das Teichmoos (Hochmoor mit Bergkiefer-Moorwald) mit dem Baumlehrpfad.

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    Bild 20: Der starke Reifansatz markiert die Tiefstwerte südlich von Bad Mitterndorf, dort sind stellenweise auch -20°C nicht ausgeschlossen.

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    Bild 21: Die gotische Pfarrkirche, Turm aus dem 14. Jahrhundert, Chor aus dem Jahr 1500.

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    Bild 22: Das stimmt. Vor allem, wenn die Sonne so schön wärmt.

    Ich war um Punkt 10.00 oben, da hatte es rund plus fünf Grad, also über 20 Grad wärmer als im Tal.

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    Bild 23: Der Weiterweg nach Zauchen war leider gesperrt, die Sturmschäden vom letzten Herbst der Grund. Schade, das hätte eine schöne Runde ergeben. Auch den Planwipfel (1227m) wollte ich besteigen, doch der Schnee war zu weich und ich brach zu tief ein. Für vierzig Höhenmeter wollte ich aber keine Schneeschuhe mitschleppen. Wuascht. Also stieg ich am gleichen Weg wieder ab.

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    Bild 24: Brandangerkogel, davor das Gindlhorn (1259m), unser Moderatorentreffengipfel von Ende August 2019. Rechts Hochhaide (2363m), Dreeistecken (2382m) und abgeschnitten Großer Bösenstein (2448m) in den Rottenmanner Tauern

    Die Kaltlufthaut ist anhand der seichten Dunstschicht noch im Tal erkennbar.

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    Bild 25: Hoher Dachstein, mit Koppenkarstein (2863m) links, Hunerkogel, rechts Dirndln, ganz rechts Hoher Dachstein.

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    Bild 26: Zoom zum Koppenkarstein mit Ballon.

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    Bild 27: Zoom zum Hohen Dachstein.

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    Bild 28: Foto mit Selbstauslöser.

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    Bild 29: Nochmal Koppenkarstein mit Ballon.

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    Zuletzt geändert von Exilfranke; 15.01.2020, 09:26.
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    • #3
      Bild 30: Blick ins Hinterbergertal, vorne links Kamp (in manchen Karten Kaum genannt, der Weg darüber heißt auch Kaumweg). Der 886m hohe Mugel wirkt unscheinbar, weist aber an seiner Nordseite eine steile Felswand auf.

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      Nach dem Sonnenbad bei deutlichen Plusgraden stieg ich wieder ab, mit den Spikes bergab kein Problem. Ohne Ketten oder Grödeln hätte man schon konzentriert gehen müssen, da sich immer wieder Eisplatten unter der dünnen Schneedecke verbargen.

      Bild 31: Die Bodeninversion ist immer noch vorhanden, angezeigt durch den Dunst und die abknickende Rauchfahne.

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      Bild 32: Auch die Zwergkaninchen im Ort nutzten die wärmenden Sonnenstrahlen mit sichtlichem Genuss.

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      Bild 33: Rückblick zur Aussichtswarte.

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      Beim Rückweg stoppte ich beim Spar-Markt und ging den direkteren Weg Richtung Kurhotel zurück, der bei der Goaßhittn in die Zufahrtsstraße einmündet.

      Bild 34: Industrieromantik.

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      Bild 35: Grimmingblick.

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      Bild 36: Crow Instabilität, Wirbel um eine horizontale Achse an Kondensstreifen.

      Diese werden vor allem von schweren Flugzeugen (747, A380) verursacht. .. wenn man zwei nebeneinander liegende Wirbelschläuche hat ( sogenannte "wake vortices" - die hat man automatisch, sobald Auftrieb erzeugt wird), können diese Instabil werden. Diese Wirbel können einige Kilometer sehr beständig bleiben, sodass nachfolgende Luftfahrzeuge einen gehörigen Respektabstand halten müssen, sonst gibt es schwere Turbulenzen.

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      Bild 37: Reif und Ballon.

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      Um 11.50 traf ich wieder im Hotel ein, pünktlich zum Mittagessen. Danach gings noch ins Schwimmbecken, ich traute mich auch ein paar Züge im Außenbecken zu schwimmen, das Wasser hat dort immerhin noch rund 21-24°C. Tag perfekt genutzt.

      Gruß, Felix
      Zuletzt geändert von Exilfranke; 15.01.2020, 09:37.
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      • #4
        Bei solch einem Therapieplan läßt sich auch unter Tags etwas unternehmen,
        mir erging es vor 2 Jahren ähnlich.
        Lg. helmut55

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