- Wegführung: Untere Bodenhütte (1385m, 9.30) - Obere Bodenhütte (1619m, 10.15) - Siebenbründl - Hämmerkogel (2253m, 12.45-13.30) - Seckauer Zinken (2397m, 14.35-15.30) - Scharte (16.30) - Untere Bodenhütte (18.10)
- Länge: 12,7 km
- Höhenmeter (Aufstieg): 1150 hm
- Reine Gehzeit: ca. 6 Std. 15min
- Viecher: 2 Babyfrösche, Rotschwanz
- Fußstatus: geringer Belastungsschmerz im Abstieg
Auf der Fahrt waren nach Norden auch tiefere Stratocumulus-Felder erkennbar, da wäre ich noch davon ausgegangen, dass sie nach Süden immer dünner und weniger werden.
Bild 1: Auf Höhe Steinfeld befinden sich Stratocumulus und tiefe Altocumuluswolken über dem Alpenostrand.
Die Linsenform (lenticularis) deutet die kräftige West- bzw. Nordwestströmung an.
Bild 2: Auf der Schnellstraße Richtung Semmering: Stratocumulus lenticularis
In dieser Höhe sind ausgeprägte Linsenformen eher selten und deuten auf viel Feuchte in unteren Schichten hin. Eine markant ausgeprägte Warmfront also.
Bild 3: Zwischen Feistritz bei Knittelfeld und Prankh/Hof.
Eine längliche Stratuswolke, Reste des sich auflösenden Hochnebels, hängt am Fressenberg vor der Zodlkuppe (1373m). Im Hintergrund links unser Gipfelziel mit Wolkenhaube. Ich schaute aufs Satellitenbild, da sah es zuerst so aus, ob es die tiefen Wolken von Westen her anfräsen würde, aber womöglich war das eine optische Täuschung, denn es schoben sich gleichzeitig hohe Wolken darüber, die die tiefen Wolken im Satellitenbildfilm verdeckten.
Bei Prankh ließen wir ein Auto stehen und fuhren zu dritt die lange Sandstraße in den Feistritzgraben hinein. Gleich zu Beginn wies ein Schild auf Unwetterschäden hin. Man sah eine weggeräumte Mure bei einer Brücke in Wasserleith. Später im Wald gab es die Umfahrung einer Brücke, deren Fundamente offenbar weggerissen wurden. Laut Hüttenwirtin der Bodenhütte fand das Unwetter am 22. August statt. Im Wetterradar hielt sich über der Region von 17.30 bis 18.00 eine heftige Gewitterzelle mit Starkregen.
Bild 4: Bei der Unteren Bodenhütte befindet sich der Parkplatz.
Der Hüttenwirt checkte gerade die Kühe im Wald.
Bild 5: Im Aufstieg mit dem Hämmerkogel vor uns, die Sonne zeigte sich anfangs noch durch größere Lücken.
Bild 6: Es zogen aber auch schon dunklere Stratocumuli durch.
Bild 7: Bei der Oberen Bodenhütte ein kurzer Stop zum Trinkflaschen auffüllen und Sonnenschutz auftragen.
Der Hämmerkogel ist weiterhin frei.
Bild 8: Den Aufstieg am Bach entlang hatte Wolfgang anders in Erinnerung.
Bild 9: Das Unwetter vom August hat den Steig teilweise völlig weggerissen.
Statt einem Rinnsal floss hier immer noch eine anständige Wassermenge.
Bild 10: Am Rückweg umgingen wir die Bachquerungen durch den ausgeschnittenen Latschenhang rechts.
Bild 11: Im Bereich der Siebenbründl blickten wir zurück:
Gegenüber Mitterkogel (1847m), dahinter links ein Stück des Südkamms vom Gößeck, rechts schaut über den Sattel der Floning (1583m) in der Hochschwabgruppe. Die Bewölkung... hmja, kompakte Schichtwolken bis ins Stratocumusniveau. Klassische Warmfront. Aber warum so weit südlich?
Satellitenbilder von 11.00 (rechts) und 13.00 (links), inklusive Wind in 3000m Höhe (700 hPa) in km/h um 11.00 Uhr (Prognose des hochaufgelösten WRF-Modells).
Sie zeigen um 11.00 noch kompakte Bewölkung über den Niederen Tauern, überlagert von hoher Bewölkung. Bei Nordwestströmung zeigt sich wieder einmal, dass die Niederen Tauern keine vergleichbare Gebirgsbarriere wie die Hohen Tauern sind. Die feuchte Luft gelangt bis weit an die Alpensüdseite, sogar im Südburgenland hielten sich noch kompakte Warmfrontwolken. Bis 13.00 schwächte sich die Nordwestströmung in der Höhe aber deutlich ab, in den unteren Schichten wehte bereits schwacher Südwind, der sich sukzessive nach oben arbeitete. Damit ließ die Gebirgsüberströmung nach und die Wolken lösten sich rasch auf.
Bild 12: Ein kleiner Frosch stellt sich tot.
Bild 13: Trotz des trüben Himmels herrschte gute Fernsicht bis zum Semmering, rechts vorne Mugel und Hochlantsch.
Bei einer großen Lacke inmitten der Latschen am Weg legten wir eine kurze Rast ein. Ich war schon ein wenig gefrustet, weil das alles andere als der wolkenlose Himmel mit maximaler Fernsicht zu sein schien. Beim weiteren Aufstieg kamen uns mehrere Wanderer entgegen. Alle im Nebel und bei kräftigem Westwind. Eine Frau saß unterhalb der Scharte, auch sie war am Zinken und enttäuscht, weil der Wetterbericht eigentlich wenig Wolken und gute Sicht versprach. Günter ging etwas vor mir und erreichte als erster die Scharte. An seiner Reaktion sah ich, dass eine Überraschung bevorstand.
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