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2x Königskogel, 2x Proles, Überschreitung vom Scheiterboden, Mürzsteger Alpen / 18.11.2020

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  • 2x Königskogel, 2x Proles, Überschreitung vom Scheiterboden, Mürzsteger Alpen / 18.11.2020

    Und wieder ein Tag mit makelloser Wetterprognose
    Eine Auffahrt zur Schöneben wäre natürlich verlockend, die kenne ich noch gar nicht ... ist aber weit.
    Schneeberg, Rax, Schneealpe ... da wird mir jetzt für die großen Überschreitungen schon der Tag zu kurz.
    Aber da gibt's doch eine Runde, die ich schon lange geplant hatte, klein und fein, gerade recht


    Zur Übersicht ausnahmsweise eine Karte mit Track:
    Kompass_GT (0).jpg

    Ich starte am Scheiterboden (ca. 835m) direkt beim Ausgang des Schwarzenbachgrabens.
    Ca. 150m weiter in Richtung Frein wäre ein großer Parkplatz samt Tisch und Bank, aber da ich vorhabe, genau hier wieder herunterzukommen, ist der Streifen neben der Fahrbahn optimal.
    1150071_GT (1).jpg

    Bis knapp nach der ersten Kehre gehe ich bequem die Forststraße hinauf.
    Hier geht's dann weglos und direkt in den Wald ... sieht gar nicht so schlimm aus und ist es auch nicht.
    1150072_GT (2).jpg

    Relativ wenig Totholz und angenehme Steigung.
    1150073_GT (3).jpg

    Knapp westlich von P1127 erreiche ich den Kamm.
    Ein erster Blick zum Großen Proles läßt einen schönen Tourentag erwarten. Im Tal liegen noch lange Nebel.
    1150078_GT (4).jpg

    Ganz kurz benütze ich wieder eine querende Forststraße, dann geht's wieder in die Botanik.
    1150079_GT (5).jpg

    Auf den ersten 100hm ist der Kamm etwas verbuscht und ein wenig mühsam zu begehen, aber nie ungut - die Flanken fallen nur sanft ab und erlauben beliebiges Ausweichen, wo nötig.
    Ab etwa 1200m wird der Alte Salzriegel immer schöner.
    Er dürfte nur eine Weidegrenze tragen, ab 1300m gibt es einen vergehenden oder auch kommenden Weidezaun
    Steig bemerke ich keinen, aber der Kamm ist weitestgehend hindernislos.
    1150083_GT (6).jpg

    Rückblick. Weit unten die Nebel.
    1150084_GT (7).jpg

    Ab und zu erfreuen freie Aussichtspunkte. Schneealpe und Lachalm.
    1150086_GT (8).jpg

    In Gipfelnähe wird der Anstieg erstaunlich felsig-alpin ...
    1150089_GT (9).jpg

    ... aber auch freier.
    Großer Proles, dahinter der Göller. Anschließend der Gippelkamm; ziemlich genau unter dessen Hauptgipfel möchte ich wieder ins Schwarzenbachtal absteigen.
    1150092_GT (10).jpg

    Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich den finalen Aufschwung links oder rechts umgehen will, und lande in unangenehm felsgarniertem Steilgras, mit ein paar nicht besonders hilfreichen Latschenansammlungen.
    Schließlich erreiche ich aber doch den Großen Königskogel (1574m).
    Die Sicht nach Norden ist schon beachtlich: Föllbaumkogel, Kleiner und Großer Proles, dahinter die Göller-Zwillinge.
    1150093_GT (11).jpg

    Noch etwas weiter: Großer Proles, Gippel, Schneeberg, Donnerwand; davor die Hinteralm mit ihren netten Gipfeln.
    1150095_GT (12).jpg

    Unverkennbar: Ötscher, davor mein nächstes Ziel, der Kleine Königskogel. Dazwischen die Hohe Student.
    1150096_GT (13).jpg
    .
    Zuletzt geändert von csf125; 19.11.2020, 15:21.
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  • #2
    Weiter mit der Aussicht vom Großen Königskogel:
    Das improvisierte Gipfelkreuz steht noch immer.
    1150098_GT (14).jpg

    Das muß ich immer wieder fotografieren: Großer Proles genau vor dem Göller.
    1150099_GT (15).jpg

    Die Hinteralm-Hütten, anschließend Schneeberg und Donnerwand, nebst etlichen anderen ...
    1150100_GT (16).jpg

    Ganz am linken Bildrand die Gemeindealpe, dann der Ötscher. Davor wieder die Hohe Student.
    1150101_GT (17).jpg

    Der östliche Hochschwab, mit ganz wenig Schnee.
    1150102_GT (18).jpg

    Kleiner Königskogel (1552m), und sein Großer Bruder.
    1150104_GT (19).jpg

    2x Proles, dahinter der Göller, rechts davor unscheinbar der Föllbaumkogel.
    1150105_GT (20).jpg

    Immer wieder eindrucksvoll: Die Proleswand.
    1150106_GT (21).jpg

    Der (höhere) Kleine Proles. Der direkte Südanstieg wirkt schon sehr steil ...
    1150109_GT (22).jpg

    Schneeberg, darunter die Hinteralm. Rechts dann das Kleine Waxenegg und die Donnerwand.
    1150110_GT (23).jpg

    Nach den ersten beiden Gipfeln muß ich auch einmal eine Pause einlegen
    1150113_GT (24).jpg

    Dann geht's am Föllbaumkogel vorbei (auf dem war ich immerhin schon zweimal) zu den Krautgärten.
    Die heißen nicht nur so, das Gelände ist auch ähnlich unangenehm zu begehen.
    1150117_GT (25).jpg

    Auf den Kleinen Proles möchte ich genau von Süden direkt ansteigen, bin ich doch schon mehrfach hier abgestiegen ...
    Aber vermutlich doch nicht sooooo genau direkt, denn das Gelände wird wieder einmal gekennzeichnet durch unangenehm steiles Gras und geht dann über in zum Glück eisenfeste Steilschrofen. Mit etwas Baumhilfe komme ich aber unbeschadet auf die harmlose Gipfelkuppe und kann wieder den Blick nach Osten genießen.
    1150120_GT (26).jpg

    Kleiner Proles (1579m).
    Das Gipfelkreuz ist mithilfe lokaler Baustoffe ökologisch einwandfrei errichtet
    1150122_GT (27).jpg
    .
    Zuletzt geändert von csf125; 20.11.2020, 07:37.
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    • #3
      Blickfang Nummer eins ist natürlich der nahe kleine Große Bruder, dann folgt ein Teil der Hinteralm.
      1150125_GT (28).jpg

      Der Abstieg in die Prolesscharte ist nicht ganz deutlich zu erkennen, aber immer möglichst nahe der Abbrüche nicht zu verfehlen.
      Rückblick vom Prolestörl über die Törlleiten mit gut erkennbarem Steig zu Königskögeln und Hoher Veitsch.
      1150127_GT (29).jpg

      Großer Proles (1565m), Rückblick auf Krautgärten und Kleinen Proles.
      1150128_GT (30).jpg

      Gipfelkreuz mit viel Schneealpe im Hintergrund.
      1150129_GT (31).jpg

      Blick gegen die langsam sinkende Sonne über die bestiegene Gipfelrunde.
      1150133_GT (32).jpg

      Totale nach Osten, samt Selfie. Nächstes Ziel ist der so harmlos wirkende Waldsattel fast in der genauen Bildmitte.
      1150135_GT (33).jpg

      Tiefblick zu Schneealpe und Scheiterboden. Dort irgendwo wartet (hoffentlich) mein Auto
      1150136_GT (34).jpg

      Die Proleswand bis zum Abstiegs-Durchschlupf.
      Einige Rinnen schon in Gipfelnähe scheinen begehbar, aber ... lieber nicht!
      1150141_GT (35).jpg

      Ich folge brav mehr oder weniger der geplanten Route in Wandnähe, anfangs entlang dem schon bekannten (Ski-)Aufstieg, dann bei einer bemerkenswert großen ebenen Wiese mit Doline wieder zurück in Wandnähe, nahe P1406.
      1150142_GT (36).jpg

      Links von dieser schönen Baumgruppe (mit Hinteralm-Gipfeln im Hintergrund) gehe ich weiter ...
      1150143_GT (37).jpg

      ... und komme sogleich zu einem aussichtsreichen Flecken am oberen Ende eines aufgearbeiteten Windbruches. Hinten Göller und Gippel, im Tal Frein.
      1150145_GT (38).jpg

      Über besagten Schlag führt eine sehr brauchbare aufgelassene Forststraße bis zu einer Verebnung. Die gepflegte Straßenfortsetzung kommt bald darauf zu einer weiteren, die bequem in die Frein führt. Aber dorthin will ich nicht ...
      1150147_GT (39).jpg

      Etwas mühsam gehe ich am Rand der auslaufenden Proleswand entlang, keine Steigspur erleichtert das Fortkommen über Stock und Stein.
      Die Wand ist nicht mehr hoch, aber senkrecht bis überhängend.
      1150148_GT (40).jpg

      Einzig dort, wo die Proleswand in die Bockmauer übergeht, finde ich den erwarteten schrofigen Durchschlupf. Die gleichfalls erwarteten Steinmänner finde ich nicht.
      Immerhin ist nach dem harmlosen Durchstieg im Steilwald eine deutliche Spur ausgetreten, von wem auch immer ... aber sie verliert sich bald wieder.
      1150150_GT (41).jpg

      In der Folge quere ich ein paar hundert Meter möglichst ohne Höhenverlust nach Südwesten, und dank GPS erwische ich das Ende eines alten Forstweges fast punktgenau.
      Zwar erschweren immer wieder querliegende Bäume das Fortkommen, aber besser als weglos ist's schon.
      Je talnäher, desto besser wird mein Weg, überdies gibt es hier ein ganzes Netzwerk von aufgelassenen Forstwegen zur Auswahl.
      Bei cca. 1000m erreiche ich dann die gepflegte Forststraße am Gaisleitenriegel, die zur Talstraße und kurz darauf zurück ins Mürztal führt.
      Diesmal habe ich keinerlei Lichtproblem, die Proleswand leuchtet noch über den herbstlich bunten Wäldern am Kaiserköppen.
      1150152_GT (42).jpg

      Fazit:
      Ungemein schöne und interessante Rundwanderung, sehr abwechslungsreich ohne Längen. Dichter Wechsel der Eindrücke.
      Bis auf ein paar hundert Meter unmarkiert, relativ kurze Forststraßenanteile, meist weglose mehr oder weniger steile Waldhänge. Orientierungsvermögen unbedingt notwendig, GPS oder Smartphone mit gesicherter Stromversorgung samt entsprechendem Kartenmaterial sehr empfehlenswert, vor allem für den Abstieg vom Großen Proles bis zum Gaisleitenriegel. Insgesamt vielleicht die schönste, kurze und herbstgeeignete Rundwanderung in den Mürztalern!


      lg
      Norbert
      Zuletzt geändert von csf125; 02.12.2020, 08:15.
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      • #4
        Potzblitz, jetzt bist Du diese Runde tatsächlich als Erster (von uns beiden) gegangen.

        Ich hab die Anregung im Alpenvereinsportal natürlich gelesen, mich aber dann vor knapp 2 Wochen doch für die orientierungsmäßig harmlose Variante entschieden.

        Absoluten und Herzliche Gratulation zum "Gipfel Vierling".



        Und jetzt sollten wir der Gegend ein wenig Forums Winterruhe gönnen, ist ja richtig überlaufen.

        LG, Günter
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        Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
        (Marie von Ebner-Eschenbach)

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        • #5
          Zitat von mountainrabbit Beitrag anzeigen
          ... Ich hab die Anregung im Alpenvereinsportal natürlich gelesen, ...
          Ich habe sie, ganz ident vom gleichen Autor, aus dem "Bergfex".
          Modifiziert habe ich nur den Aufstieg auf den Königskogel, wo mir der Salzriegel stimmiger erscheint als die steile Wiesenleiten.
          Der Track für den Abstieg ist übrigens wirklich sehr hilfreich, auch wenn ich mich dort nicht exakt dran gehalten habe - mit Ausnahme des Durchstieges natürlich.

          lg
          Norbert
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          • #6
            Wunderbare Herbstrunde! Obwohl weit entfernt, hat es mich vor längerer Zeit schon einmal in diese Gegend verschlagen. Eine ähnliche Runde sind wir einmal mit Schi gegangen.
            War auch herrlich.

            LG

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            • #7
              Schöne Runde, beeindruckende Bilder, super

              LG
              der 31.12.

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              • #8
                Eine feine Runde, ich bin die mal im Winter mit Schneeschuhen gegangen.
                Damals allerdings nach Frein abgestiegen und per Autostopp zurück zum Ausgangspunkt beim Scheiterboden zurückgefahren.
                War natürlich nicht so optimal.
                Diese Abstiegsvariante erscheint mir ideal.


                L.G. Manfred

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                • #9
                  Das grenzt schon bald an Sadismus, solche Berichte zu veröffentlichen, während ich in den letzten zwei Monaten nicht über die Reisalpe hinausgekommen bin.

                  Dein Aufstieg gefällt mir, den könnte ich (in einem anderen Jahr) auch einmal probieren. Dein Abstieg weniger. Obwohl er natürlich kurz und hoffentlich schmerzlos war.

                  Du bist noch nie auf die Schöneben gefahren? Unglaublich.
                  Zuletzt geändert von maxrax; 19.11.2020, 18:57.

                  Kommentar


                  • #10
                    Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
                    1. Das grenzt schon bald an Sadismus, solche Berichte zu veröffentlichen, während ich in den letzten zwei Monaten nicht über die Reisalpe hinausgekommen bin.
                    2. Dein Aufstieg gefällt mir, den könnte ich (in einem anderen Jahr) auch einmal probieren. Dein Abstieg weniger. Obwohl er natürlich kurz und hoffentlich schmerzlos war.
                    3. Du bist noch nie auf die Schöneben gefahren? Unglaublich.
                    ad 1) Soetwas liegt mir natürlich völlig fern ...
                    ad 2) Auch der Abstieg ist durchaus empfehlenswert, würde Dir ruachlerisch sicher sehr gefallen
                    Nun, sooo arg ist er garnicht, hat auch etliche schöne Abschnitte. und ist garantiert coronaträgerfrei ...
                    ad 3) Auf die Schöneben führe ich rund 40min länger als in die Freiner Gegend ... das hat mich bislang abgehalten.

                    lg
                    Norbert
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                    • #11
                      Grüß Dich Norbert,

                      tolle Tour, tolle Fotos und sehr gute Beschreibung, gratuliere!

                      Mit Bergkammeraden bin ich im Juli 2016 eine Runde über diese vier Gipfeln aber entgegen dem Uhrzeigersinn gegangen (ohne Überstieg der gesamten Prolesalpe).
                      Beim Abstieg haben wir uns verfranzt und sind nicht wie im Tourplan im genannten Portal eingezeichnet, sondern im felsigen Graben rechts daneben in das Blahniktal abgestiegen.
                      Deine Streckenführung schein mir aber besser, wobei ein gangbarer Abstieg in der Nordostecke auch nicht so leicht zu finden sein wird.

                      LG Erich

                      Erich


                      "Gesundheit ist des Menschen höchstes Gut"

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                      • #12
                        Der nordwestliche Teil des Mürzsteger Alpen steht derzeit offensichtlich speziell im Fokus zahlreicher Forumsmitglieder.

                        Aber angesichts der landschaftlichen Vielfalt und der wunderbaren Rundblicke ist das kein Wunder.
                        Deine Fotos bringen all diese Vorzüge wie gewohnt bestens zur Geltung. Die zart angezuckerten höheren Gipfel und die Hochnebelbänke im Mürztal bieten dabei noch spezielle Bonuselemente.

                        Im Alleingang wäre mir das Finden der günstigsten Route abschnittsweise zu schwierig. In Gesellschaft versierter "Weglos-Geher" könnte diese Bergwanderung mir hingegen sehr gefallen, denke ich.
                        Lg, Wolfgang


                        Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                        der sowohl für den Einzelnen
                        wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                        (David Steindl-Rast)

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                        • #13
                          Hallo Norbert!

                          Hast dich wohl von den letzten Tourenberichten inspirieren lassen und bist auch in die Mürzsteger gefahren.
                          Du hast einen wunderschönen Tag erwischt und bist eine wunderbare Runde gegangen.
                          LG Rudolf
                          _________________________________________
                          Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
                          die wir nicht nutzen. (Seneca)

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                          • #14
                            Wunderschön, klasse Tour.
                            Werde ich mir vormerken.
                            Lg. helmut55

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                            • #15
                              Ich war in den letzten Tagen auch am Proles, auf einer hier glaub ich noch nicht beschriebenen Runde
                              2020-11-21 (2).png

                              Von der Forststraße zum Gipfel (Start unter einem freistehenden Bergahorn an einem Umkehrplatz auf der Forststraße) gibt es einen durchgängigen, wenn auch stellenweise recht schwer auffindbaren Steig, erst oben am Kamm wird er deutlicher. Das in allen Karten eingezeichnete Steignetzwerk am Freinriegel existiert bis auf ein paar Meter im oberen Drittel nicht mehr.

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