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Gstemmerspitzen-Überschreitung, N. Tauern, I-II, 8.6.2021

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  • Gstemmerspitzen-Überschreitung, N. Tauern, I-II, 8.6.2021

    Hochstein, 2183 m; Vordere Gstemmerspitze, 2136 m
    Mittlere Gstemmerspitze, 2104 m; Hintere Gstemmerspitze, 2090 m

    Von Badlechneralm über Jagdsteig bzw. markierten Weg zum Hochstein und Gratüberschreitung aller Gipfel, I-II

    Na endlich! Sehnsüchtig wartete ich heuer auf meine erste Tauerngrat-Tour.
    Der späte Schneefall erfreute natürlich die Schifahrer, die anderen hingegen mussten sich mit den Voralpen begnügen. Der verregnete Mai hat dann wohl allen nicht so getaugt.
    Immerhin,beim Klettern an der Gindlkante konnte ich einen Blick in die nahen Tauern erhaschen, Ergebnis: Grate aper!
    Also nichts wie los… Hier eine Übersicht:: (selbstverständlich ohne den "Ausreißer")
    GS (1).jpg


    Zunächst wird ein Fahrrad auf der Planneralm deponiert, schließlich möchte ich ja nach der Tour nicht den langen Asphalthatscher haben…
    Dann parke und starte ich unten bei der Badlechneralm.
    Während meines Zustiegs auf einer Forststraße erhasche ich bereits einen kleinen Ausblick zum Grimming:
    GS (2).jpg

    Und auf der anderen Seite lugt die Schoberspitze hervor:
    GS (3).jpg

    Zunächst rechne ich damit, dass ich auf der Forststraße nur zum Steilgraben komme und richte mich darauf ein, den steilen Westkamm zum Hochstein empor zu steigen. Das kenne ich bereits vom Winter her, geht ganz gut, wäre halt zuletzt recht steil.
    Doch überraschend führt die Forststraße weiter! Und - man muss nun kein Hellseher sein, dass man weiß: Die führt sicher zur nahen Jagdhütte nördlich…
    Genauso ist es! Im Steilgraben darf ich noch winterliche Relikte bewundern
    GS (4).jpg

    und kurz danach das bescheidene Jagdanwesen:
    GS (5).jpg

    Ein angenehmer Jagdsteig bringt mich schon bald zur Waldgrenze und meine Mühe wird mit einem Blick auf mein erstes Gipfelziel (Hochstein) belohnt.
    GS (6).jpg

    Quellwolken die – hoffentlich – harmlos bleiben sind heute verkündet und es sieht ganz so aus, als würde sich das ausgehen.
    Bald erreiche ich den markierten Weg, der vom Mölbegg herüberkommt.
    GS (7).jpg

    Eine namenlose Kuppe wird überschritten und ich schaue zu den Haller Mauern.
    GS (8).jpg

    Dann baut sich steil der Hochstein vor mir auf:
    GS (9).jpg

    Die Markierung leitet geschickt empor, aber etwas trittsicher sollte man hier schon sein.Zuletzt vermeide ich einen Umweg über ein Schneefeld indem ich noch steiler direkt aufsteige. Schon stehe ich beim etwas ungewöhnlichen Gipfelkreuz
    GS (10).jpg

    und betrachte meinen Weiterweg:
    GS (11).jpg

    Ein Blick Richtung Norden über den langen Kamm Richtung Mölbegg, der eine reizvolle Wanderung bietet.
    GS (12).jpg

    Den folgenden Gratkamm kann ich recht mühelos überschreiten und nebenbei noch etliche winterliche Relikte bewundern.
    GS (13).jpg

    GS (14).jpg

    Im Süden brodeln die Wolken, rücken aber nicht über den Hauptkamm hinweg.
    Der Blick zurück hingegen leitet ins malerische Schönwetter und über meine erste Gratstrecke zum Hochstein.
    GS (15).jpg


    Zuletzt geändert von tauernfuchs; 13.06.2021, 18:30.

  • #2
    Ein freundlicher Mensch hat den recht deutlichen Steig sogar mit ein paar roten Markierungspunkten versehen. Sie leiten mich bald auf die Vordere Gstemmerspitze.
    GS (16).jpg

    Recht „wildromatisch“ präsentiert sich der Weiterweg
    GS (17).jpg
    und gleich anfangs bricht die Vordere Gstemmerspitze auch ordentlich steil ab.
    Jedoch windet sich die Steigspur sehr geschickt durch die kleinen Abbrüche und außer einer kurzen Plattenstelle (II) tun sich keinerlei wesentliche Hindernisse auf.
    Noch immer erleichtern einzelne Farbtupfer die Orientierung und es stellen sich nur moderate Hindernisse in den Weg.
    GS (18).jpg

    Ein Blick zurück auf den Abbruch der Vd. Gstemmerspitze:
    GS (19).jpg

    Schon schreite ich flott auf die Kuppe mit dem Franzosenkreuz zu.
    GS (20).jpg
    Links hinten sieht man bereits das Haupthindernis des Tages, die schneidige Mittlere Gstemmerspitze.
    Vom Franzosenkreuz könnte man recht gut über den Südkamm Richtung Planneralm absteigen, aber das habe ich heute nicht vor.
    Ich folge nun einem noch recht gut ausgeprägten Weg Richtung Südosten, der geschickt den anfänglichen Latschenhindernissen ausweicht. Etwas unter dem Gratkamm leitet der Steig nun in die immer steiler werdende Südflanke und bald hat es den Anschein als wollten die Wegspuren der Mitlleren Gstemmerspitze gänzlich ausweichen. Diese Absicht durchschauend steige ich nun sehr steil zur Grathöhe empor.
    Wüste Gratzacken bilden scheinbar unüberwindbare Hindernisse, aber immer wieder finden die ausgeprägten Trittspuren einen spannenden Ausweg herum. Ein Blick zurück:
    GS (21).jpg

    Der Grasgrat weist kaum Kletterschwierigkeiten auf, ist aber in seiner Ausgesetztheit und Steilheit nichts für ängstliche Gemüter. Nass sollte es hier keinesfalls sein und zumal ich meinen Eishammer vorsichtshalber mitgenommen habe, setze ich ihn hier ab und zu auch gerne ein.
    GS (22).jpg

    Dann habe ich´s auch schon geschafft und ich blicke zurück zur Vorderen Gstemmerspitze:
    GS (23).jpg

    Noch ein Rückblick
    GS (24).jpg
    und ein weiterer über den gesamten Grat
    GS (27).jpg

    Harmlos und lieblicher präsentiert sich der Hochrettelstein (li.) und der Bösenstein ganz im Hintergrund (li.)
    GS (25).jpg

    Ein Blick zu meinem letzten Tagesziel, der Hinteren Gstemmerspitze:
    GS (26).jpg
    Das schaut nun bereits harmlos aus, aber ganz kurz darf man sich beim Abstieg noch konzentrieren, denn auf der sehr steilen Grasstufe des Gipfelaufbaus sollte man nicht ausrutschen.
    Schon im Wandergelände schaue ich mich nochmals zur Mittleren Gstemmerspitze um:
    GS (28).jpg

    Die Hintere Gstemmerspitze trägt eine kleine Wetterstation
    GS (29).jpg
    Und ein wolkenreicher Blick reicht in die höheren Tauernberge hinüber, ganz links der Gr. Knallstein. Dort könnte man wohl sogar noch die steile NO-Flanke abfahren.
    Und - phantasiebegabte Schifahrer finden selbst von der Planneralm aus noch auf einen Gipfel:
    GS (30).jpg

    Zuletzt geändert von tauernfuchs; 13.06.2021, 18:29.

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    • #3
      Davon möchte ich heuer aber nichts mehr wissen und freue mich nur über meine gelungene Tour:
      GS (31).jpg

      Bald ist der markierte Weg erreicht, der weiter führt zur Plannerseekarspitze.
      GS (32).jpg

      Jetzt steige ich allerdings zufrieden Richtung Planneralm ab, wo mich bereits mein Fahrrad, bereit für eine sausende Abfahrt, erwartet.

      LG

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      • #4
        Gut, dass die Grate schneller ausapern als die Flanken. Es schaut noch alles sehr weiß aus.
        "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

        https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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        • #5
          Danke für die schönen Bilder! Eine Tour, bei der es tatsächlich nicht nass sein sollte. Bin die mittlere Gstemmerspitze aufgrund nasser Verhältnisse einmal südlich umgangen. Auch dort ist es bei Nässe recht unangenehm!

          LG

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          • #6
            Ist sicher eine schöne Tour mit ein paar pikanten Abscnitten. Danke für den schönen Beitrag.
            LG.

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            • #7
              Danke ebenfalls! Auf Grund der Schnee-Erfahrungen bei dieser Tour habe ich mich in den letzten zwei Tagen an etwas höhere Berge im Gasteinertal gewagt. Mit Erfolg!

              LG

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              • #8
                Mittlerweile dürfte der Schnee allerdings für heuer verloren haben....

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                • #9
                  Zitat von tauernfuchs Beitrag anzeigen
                  Mittlerweile dürfte der Schnee allerdings für heuer verloren haben....
                  Na gottseidank, denn das sieht auf deinen Bildern teilweise noch ziemlich weiß aus.

                  Irgendwann sollte ich mich in dieser Gegend wieder ein paar Tage aufhalten, deine Tour sieht äußerst interessant aus.

                  Herzliche Gratulation

                  LG, Günter

                  Meine Touren in Europa

                  Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                  (Marie von Ebner-Eschenbach)

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                  • #10
                    Hy
                    Danke für den Bericht und den Anreiz für eine neue Tour, bei der ich mir, bis Dato, noch unbekannte Gipfel holen kann (werde!).

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                    • #11
                      Erst jetzt diese wunderbare Überschreitung entdeckt.
                      Immer wieder traumhaft mit dir virtuell mitzuwandern.
                      Sieht aber auch nicht ganz einfach aus, auch wenn nicht viel zu klettern ist.
                      Die schneefreien Grate hast perfekt erwischt.
                      lg, Manfred (manfredsberge.blogspot.com)

                      Meine Tourenberichte auf gipfeltreffen

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