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Kaskögerlweg - Gnas, Oststeirisches Hügelland, 16.04.22

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  • Kaskögerlweg - Gnas, Oststeirisches Hügelland, 16.04.22

    Griaß euch,

    heute möchte ich euch eine Tour aus einer hier sehr unterrepräsentierten Gegend zeigen, aus meiner Heimat - dem südoststeirischen Vulkanland. Der sogenannte Kaskögerlweg ist ein etwa 10 Kilometer langer Wald- und Wiesenweg durch die hügelige Gegend rund um die Gemeinde Gnas. Benannt ist der Weg nach dem Vulkankrater, der gleich oberhalb der Gemeinde Gnas auch besichtigt werden kann und erklärt, wie sich die Gegend vor mehreren Millionen Jahren zu der heutigen charakteristischen Hügellandschaft geformt hat.

    Ich gehe den Weg sicher jährlich, hauptsächlich zwischen September und April, im Herbst und im Frühling ist die Gegend dabei sicher am schönsten. Vor allem die vielen Möglichkeiten zum einkehren entlang des Weges machen die Tour für eine gemütliche Familienwanderungen interessant. Christian Hlade beschreibt in seinem Buch Das große Buch vom Wandern (Seite 312 f.) die Tour als ruhige Alternative zur Südsteirischen Weinstraße:
    [...] An schönen Herbstwochenenden herrscht daher auf der "Südsteirischen Weinstraße" ein ziemliches Gedränge. Nur eine halbe Autostunde davon entfernt, in östlicher Richtung, wächst allerdings auch guter Wein, und es ist gleich viel stiller. Ein Zufall führte uns vor über 15 Jahren auf den "Kaskögerlweg", einen stillen Rundwanderweg durch Wiesen, Wälder und über Hügel in der Umgebung des Ortes Gnas.
    [...]
    Der Wanderweg führt mitten durch die im Herbst üppig mit Äpfeln beladenen Bäume. Kein Zaun trennt die Wanderer von diesem Früchteparadies.
    [...]
    Die Gegend liegt im Schatten der Touristenmagneten, aber es gibt dort besonders herzliche Menschen und extrem viel zu entdecken.
    Im Herbst und Winter bin ich bereits sehr oft den Weg gegangen, im Frühling bisher noch nicht. Im Zuge der Familienbesuche zu Ostern hat sich das nun perfekt ergeben, das Wetter hat gepasst und die Vegetation steht in voller Frühlingsblüte, ich hab mich sehr darauf gefreut.

    - wird fortgesetzt -
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  • #2
    Der Weg ist ein Rundweg, das heißt es gibt viele Punkte an denen man starten kann. Die Ortschaft Poppendorf, die den Wanderweg auch ursprünglich konzipiert hat, bietet sich an. Andere Zustiegspunkte sind das JUFA Gnas oder das Wirtshaus Binderhansl, wo ich meistens starte.
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    Von hier aus gelangt man bereits nach wenigen Metern zu einem ersten Rastplatz, der sich jedoch auch bestens als Aussichtspunkt Richtung Osten anbietet. Im Hintergrund zu sehen ist hier die markante längliche Form des Stradner Kogels, der mit 609 m ü. A. die höchste Erhebung der Gegend ist. In der Volksschule lernte ich noch, dass er der höchste Berg des Bezirks Feldbach sei, heute ist der Bezirk Feldbach in den Bezirk Südoststeiermark übergegangen und ich bin mir nicht mehr sicher ob das auch für den fusionierten Bezirk immer noch gültig ist.
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    Gleich daneben der nächste markante Kogel, der Gleichenberger Kogel - namensgebend für den Kurort Bad Gleichenberg.
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    Auf Wald- und Wiesenwegen geht es runter Richtung Poppendorf. Das kleine Örtchen war bis zur Gemeindereform 2015 eine eigenständige Gemeinde, wurde dann aber in die Gemeinde Gnas eingegliedert. Der gesamte Wanderweg wurde soviel ich weiß, von der ehemaligen Gemeinde Poppendorf geplant.
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    Hat man die Ortschaft passiert, geht es weiter Richtung Schloss Poppendorf, wo es seit diesem Frühjahr etwas neues zu besichtigen gibt - eine Kunstinstallation im Wald. Der Weg ist nebenbei perfekt ausgeschildert, verlaufen kann man sich nicht.
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    Landwirtschaftlich wird die Gegend vor allem durch die Schweinezucht und -mast dominiert, sowie durch die vielen Obst- und Weingärten.
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    Besagte Kunstinstallation des portugiesischen Künstlers Pedro Cabrita Reis. Es sind 21 "Bänke" aus Ziegeln, auf denen jeweils zwei Schlagworte eingraviert sind. Jedenfalls ein idyllisches Plätzchen wurde dafür ausgesucht.
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    Die Installation befindet sich dabei im Wald auf der Rückseite des Schlosses Poppendorf, dessen Turm sich durch die Baumspitzen erahnen lässt. Wer will kann hinauf gehen, es gibt dort ein kleines Cafe.
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    Wir gehen weiter ins nächste kleine Nebental, wo sich das Dörfchen Ebersdorf befindet. Dieser wunderbare Platz der von den Nachbarn hier gestaltet wird, lädt wieder einmal zum rasten ein und zudem gibt es auch hier eine "Kunstinstallation".
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    - wird fortgesetzt -
    Meine Touren

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    • #3
      Kurz darauf kommt man zu diesem "Kellerstöckl", das von Bienenstöcke umgeben ist. Es gibt mehrere Bänke zum hinsetzen und im Keller Getränke in Selbstbedienung.
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      Man kommt nun immer öfter an Obst- und Weingärten vorbei. Wie hier zu sehen, kommen Trauben für eine bekannte Weinmarke auch aus Gnas.
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      Nun geht es in hinein in den Obstgarten des Obstbaus Haas. Der Wanderweg führt hier mitten durch den Obstgarten, der nun in voller Blüte steht. Abgesehen vom leicht beißenden Spritzmittelduft, der in der Luft hängt, wirklich ein Traum.
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      Ein Blick zurück zeigt die markante Ortschaft Straden, drei Kirchtürme ragen aus dem erhöht gelegenen Ort.
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      Nächster Rastplatz Obstbau Haas mit Selbstbedienungskühlschrank. Mehrere Apfelbauern aus der Region haben sich hier zur Marke Caldera zusammen geschlossen und einen Apfelwein geschaffen, der sich meiner Meinung nach durchaus mit der Weintrauben-Konkurrenz messen kann. Mit dem Getränk, das viele mit Most in Verbindung bringen, hat das jedenfalls nichts zu tun.
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      Die Kassa des Vertrauens - im wahrsten Sinne des Wortes.
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      Von hier aus hat man auch einen guten Blick runter auf Gnas und die Berge, die sich weit im Westen erheben.
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      "Höhenweg Gnas" - naja man muss nicht jeden Wanderweg so nennen, der sich nicht mal hundert Höhenmeter über einer Ortschaft befindet.
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      Kurz bevor wir zu unserem Startpunkt zurück kommen, geht es noch hinein in den namesgebenden Kaskögerl, einem Vulkankrater, bei dem sich die verschiedenen Asche- und Sedimentsschichten gut besichtigen lassen.
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      Kurz darauf kommt man zurück zu unserem Startpunkt. Knapp 10 Kilometer geht man hier in etwa drei Stunden, zumeist durch Wald und über Wiesen - die Strecke auf Asphalt wird dabei wirklich minimal gehalten. Es ist eine Genusstour, vor allem zur richtigen Jahreszeit - nicht nur die Natur, sondern auch die landwirtschaftlichen Produkte, die man unterwegs probieren kann. Außerdem kann man in einer der vielen umliegenden Buschenschenken den Tag entsprechend ausklingen lassen und den Genussfaktor somit noch weiter erhöhen.

      Liebe Grüße Thomas
      Zuletzt geändert von groberschnitzer; 18.04.2022, 11:44.
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      • #4
        So eine Wald und Wiesenwanderung hat auch schöne Seiten, vor allem mit einem Abschluß in einer Buschenschenke.
        Lg. helmut55

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        • #5
          Ein wenig durfte ich in den letzten 3 Jahren in diese Landschaft schon "hinein schnuppern" (Radtouren rund um Bad Radkersburg) , es ist ausgesprochen schön dort.

          Und so wie du zu Fuß, haben auch wir mit dem Rad die diversen Kühlschränke in den Kellerstöckln und andere kulinarische Besonderheit genossen.

          Vielen Dank für den schönen Bericht.

          LG, Günter
          Meine Touren in Europa

          Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
          (Marie von Ebner-Eschenbach)

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          • #6
            Zitat von mountainrabbit Beitrag anzeigen
            Ein wenig durfte ich in den letzten 3 Jahren in diese Landschaft schon "hinein schnuppern" (Radtouren rund um Bad Radkersburg) , es ist ausgesprochen schön dort.

            Und so wie du zu Fuß, haben auch wir mit dem Rad die diversen Kühlschränke in den Kellerstöckln und andere kulinarische Besonderheit genossen.

            Vielen Dank für den schönen Bericht.

            LG, Günter
            Für Radfahrer eignet sich die Gegend wirklich hervorragend, sind auch viele in Gnas unterwegs die im Jugendgästehaus zB übernachten. Deshalb sind auch viele überrascht, die diesen Weg das erste mal gehen. Zumindest haben wir diese Erfahrung gemacht, mit Bekannten die wir mitgenommen haben.
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