- Wegführung: Mixnitz-Bärenschützklamm Hst. (09.18) - Kreuzkogel (1181m, 10.55) - Schiffall (1221m, 11.25) - Laufnitzberg (998m, 12.40) - Harterkogel (1070m, 14.07) - Trafößberg (1053m, 14.25) - Predigtstuhl (853m, 14.50) - Pernegg Hst (16.10)
- Länge: 18,6 km
- Höhenmeter (Aufstieg): 1120 hm
- Reine Gehzeit: ca. 6 Std. 20 Minuten
- Viecher: Mufflons, Eichhörnchen
Beinahe gut vorbereitete Runde, beim letzten Gipfel hab ich etwas geschwächelt (Kirchkogel), bzw. ist er sich nicht mehr ausgegangen, aber sonst verlief alles wie geplant. Ich hatte sie schon länger ins Auge gefasst, aber wegen der langen Anfahrt und der unklaren weglosen Abschnitte zwischendurch wieder verworfen. Nach den letzten anspruchsvollen Touren fühlte ich aber ausreichend Kraft und Ausdauer, um ein wenig ins Risiko zu gehen. Anfahrt unkompliziert mit Railjet und S-Bahn nach Mixnitz. Das schöne Bahnhofsgebäude aus dem Jahr 1844 soll ja leider abgerissen werden. Wieder ein öffentliches WC weniger. Bisher war ich zwei Mal am Hochlantsch über die Bärenschützklamm, und einmal am Röthelstein und Rote Wand mit damals einmaliger Steinbockbegegnung in unmittelbarer Nähe.
Bild 1: Heute überquerte ich hingegen die stille Mur, während sich der Hochnebel auflöste.
Beim Göbelmoar fiel die Entscheidung, ob der Weg links oder rechts in den Graben fortsetzte, leicht aus: Rechts war ein Grundstück mit niedrigem Tor und Holzzaun, in dem zwei große Hunde bellten. Also links. Mäßig steil einen Graben hinauf, erst weiter oben wurde es flacher. Und wärmer. Als ich beim Gehöft Gundakar ankam, tropfte ich aus allen Poren. Am Rennfeld (1618m) wurden nochmals knapp über 14°C gemessen, auf knapp 750m Höhe entsprechend über 20°C. Zu viel für Anfang November. Auf der Hohen Wand (937m) am Alpenostrand wurden gleich drei Rekorde aufgestellt, mit 13,5°C wärmste Novembernacht, mit 23,3°C wärmster Novembertag und zudem höchste Temperatur an Allerheiligen (alle Stationen).
Bild 2: Feine Kontraste.
Bild 3: Hochlantsch und Röthelstein.
Das Grundstück wird großzügig am Weidenrand umgangen, mit einem neuen Wegweiser, dass der Weg neu trassiert wurde. Zwei kleinere Hofhunde passten genau auf, dass sich daran gehalten wurde.
Bild 4: Röthelstein (1263m).
Am Fuß der linken großen Felswand befindet sich die Drachenhöhle, dort schwenkt der Jagdsteig nach rechts und windet sich geschickt und nie ausgesetzt zwischend den Felsen zum Gipfel. Dort hab ich auch die Steinböcke gesehen.
Nach der Weide wieder steiler in den Wald, aber bequem auf einem Forstweg an einer Wildfütterung vorbei.
Bild 5: Ins Weidegebiet hinein, weiter oben verläuft bereits der Gipfelkamm.
Bild 6: Die letzten Meter ging es über einen Riss mit Drahtseil zum Gipfel.
Die Felstritte waren schon ziemlich abgeschmiert und das Seil ebenfalls glitschig, keine große Hilfe, aber man schafft es wohl auch so. Die zweite kurze Drahtseilstelle hab ich gleich überklettert.
Bild 7: Am Gipfel. Gegenüber Schiffall, der aber kaum Ausblicke bot.
In der Höhe zeigten sich Altocumulus lenticularis, die die westliche Höhenströmung markierten (Gebirgsüberströmung).
Bild 8: Mein Interesse galt vielmehr dem tollen Hochschwabblick: Brandstein (2003m)
Vor knapp zwei Wochen stand ich da oben.
Bild 9: Weiter rechts schließen Schaufelwand (2012m), Ebenstein (2123m) und Hinterer Polster (2057m) an.
Davor die Meßnerin (1835m) mit den Felsabbrüchen zur Klausen hin.
Bild 10: Pernegg.
Die 1448-61 erbaute Frauenkirche, dahinter das Schloss Pernegg, 1578-1582 im Renaissance-Stil erbaut. Hoch oben (nicht im Bild) befindet sich noch die Ruine der Burg Pernegg, 1143 urkundlich erwähnt.
Bild 11: Eisenerzer Alpen
Rechts Eisenerzer Reichenstein (2165m) in voller Länge, links Hohe Lins (2028m).
Bild 12: Heukuppe (2007m) mit Stanglalpe und Windpark davor.
Bild 13: Blick nach Süden ins nebelige Grazer Becken.
Links Schöckl (1445m), davor Hochtrötsch (1239m)
Bild 14: Karawanken-Blick: Hoch Obir (2139m).
Bild 15: Hinterm Nebelbecken das Bachergebirge im steir.-slowenischen Grenzgebiet.
Der vordere, niedrigere Höhenzug, Poßruck, mit Klementkogel (1052m,75km) liegt an der Grenze, der hintere mit mit Velika kopa (1541m,90km) in Slowenien.
Nach kurzer Trink- und Essenspause stieg ich rechtzeitig ab, bevor einige Wanderer zum Gipfelsturm ansetzten. Viel Platz war oben nämlich nicht.
Bild 16: Alpen-Steinquendel.
(Auf die Aufnahme bin ich besonders stolz, weil der Schärfepunkt ideal getroffen wurde, mit der Canon G3X oft eine Herausforderung).
Bild 17: Der Übergang zum Schiffall erwies sich als abwechslungsreicher als gedacht.
Der Steig wendete sich geschickt zwischen großen Felsblöcken durch, durchaus ein wenig ausgesetzt. Bei Schnee und Eis sind Grödeln hier kein Fehler.
Bild 18: Zwischendurch wieder ein netter Blick ins Murtal und den letzten Rest Bodennebel bei Bruck an der Mur.
Bild 19: Am unebenen Gipfelplateau.
Der ungewöhnliche Name hat nichts mit Schiffen zu tun, sondern kommt von slowenisch pocivalo (Raststätte des Viehs beim Almauftrieb), urkundlich wurde der Berg erstmals 1490 als Podschibalun erwähnt. Später fiel die Vorsilbe Pod weg ("apokopiert).
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