Für Samstag, den 27. Mai 2023 war prachtvolles Tourenwetter angekündigt: nahezu keine Wolken, nur leichter Wind und angenehm-moderate Temperaturen.
Der Blick auf diverse Webcams zeigte, dass abseits von steilen schattigen Rinnen oder Karen unterhalb von etwa 1600 bis 1700m kein Schnee mehr zu erwarten war. An den langen Tagen Ende Mai wären auch bereits sehr ausgedehnte Touren möglich - allerdings natürlich nur mit entsprechend zeitigem Aufbruch.
Aber ich möchte mir am Beginn dieses Tages etwas mehr Zeit lassen. So entscheide ich mich, einen bereits seit Jahren gehegten Plan umzusetzen: eine Überschreitung des Rückens der Wildalpe an der oberen Mürz in ihrer gesamten Länge. Der Bergstock ist ja vor allem als Winterziel mit Tourenschiern und (in geringerem Maße) Schneeschuhen beliebt. Insgesamt viermal habe ich ihn in den letzten 15 Jahren bestiegen, stets im Winterhalbjahr bei mehr oder weniger hoher Schneelage. Vom Lahnsattel oder Frein als Ausgangsorten kam ich dabei noch nie weiter nach Westen als bis genau zum Gipfelkreuz.
So mache ich mich auf die Fahrt nach Frein und parke nahe dem Freinerhof. Trotz des Prachtwetters ist es am frühen Vormittag hier noch sehr ruhig.
Es mag manche abschrecken, dass man bei einer Rundtour über die komplette Wildalpe zu Beginn oder am Schluss einige Kilometer im Tal des Freiner Bachs unterwegs sein muss. Das Strässchen ist zwar seit längerem für den öffentlichen Verkehr gesperrt und nicht asphaltiert, aber die Strecke verspricht wenig Abwechslung.
Ich breche in diese Richtung auf und nütze bereits nach etwa einem Kilometer die Möglichkeit, auf eine Forststraße zu wechseln, die nördlich etwas oberhalb des Talbodens verläuft. Da bieten sich die ersten hübschen Ausblicke in die sehr frühlingshaft grün wirkende Landschaft:
über das Tal mit einzelnen Häusern und Gehöften zur Nordseite der Prolesalpe...
005-Freinerbach-Prolesalpe.jpg
...sowie talauswärts zu den Zacken des Großen Sonnleitsteins und des Glatzeten Kogels im Hintergrund.
008-Oberfreinweg-GrSonnleitstein.jpg
Eine Folge von Forststraßen bringt mich in einigen Kehren und angenehmer Steigung dann deutlich weiter hinauf, sodass ich bei dieser kleinen Lichtung nahe Moosbrand bereits fast 1100 Meter Höhe erreicht habe.
014-LichtungbeiMoosbrand.jpg
Noch ein Stück am Südhang, dann erreiche ich knapp oberhalb des Freinsattels den Westanstieg zur Wildalpe und stehe wenige Minuten danach bereits knapp unter dem ehemaligen Gehöft (der ehemaligen Alm?) Am Gsenger. Da hat sich doch etwas gegenüber den mir vertrautesten Fotos geändert: Richtig, das vordere Gebäude, von dem nur mehr ein Teil der Mauern stand, wurde komplett abgebrochen, das obere Gebäude hingegen saniert, denn es macht nun einen weniger baufälligen Eindruck.
017-AmGsenger.jpg
Die große, nach Südwesten geneigte Wiese ist landschaftlich sehr schön und bietet speziell nun im fortgeschrittenen Frühjahr einen wunderbaren Anblick!
023-AmGsenger.jpg
Gleich oberhalb der Gebäude ist es viel lohnender, auf dem alten Ziehweg anzusteigen als die (lange) Kehre der Forststraße auszugehen. Hier bietet sich der erste Gesamteinblick in die Berglandschaft der Mürzsteger Alpen: Links oben stehen die beiden benachbarten Königskögel, und im Hintergrund erhebt sich mit der Veitschalpe der höchste Stock der gesamten Gruppe, knapp an 2000m heranreichend.
027-AmGsenger-BlickKönigskögelVeitschalpe.jpg
Dieser Anblick ruft nach dem Einsatz des Teleobjektivs: Hohe Veitsch und Großer Wildkamm stark herangezoom.
030-ZoomHoheVeitsch-GrWildkamm.jpg
Im Westen dominiert der ausgedehnte Plateaustock des Dürrensteins die Szenerie.
Dort scheint es sinnvoll, mit Touren noch ein wenig zu warten, da doch einiger Restschnee liegt, der das Vorankommen in manchen Passagen deutlich erschweren könnte.
029-ZoomDürrenstein.jpg
Nach einem kurzen Stück auf der Forststraße oberhalb der Weide kürze ich im Wald nochmals eine längere Kehre ab. Hier ist der Boden z.T. frisch aufgegraben, möglicherweise wegen des Legens einer Leitung. Wo ich die Sandstraße wieder erreiche, führt sie bald auf die weiten Almböden hinaus, die den Rücken der Wildalpe charakterisieren. Die beiden Sender nahe dem höchsten Punkt sowie (zumindest in Natura) das Gipfelkreuz sind im Hintergrund schon gut zu erkennen.
032-WildalpevonWesten.jpg
Es ist so wohltuend, welchen farbenfrohen Anblick die Wiesen inzwischen auch in Höhen von etwa 1400 Metern bereits bieten!
Am meisten trägt dazu natürlich das satte Blau des Frühlingsenzians bei.
040-bunteWiese-Frühlingsenzian.jpg
Der Kamm vor dem Schlussanstieg bildet einen besonders hübschen Vordergrund für den Ötscher, den ich heute natürlich mehrere Stunden lang immer wieder im Blick habe.
Ganz links ist gerade noch die Gemeindealpe zu sehen, und der bewaldete Kegel rechts im Bild ist der Schwarzkogel nördlich des Halltals.
042-Gemeindealpe-Ötscher.jpg
Der Blick fast in die Gegenrichtung, nach Südosten, erfasst hinter der Südflanke der Wildalpe den gesamten Stock der Schneealpe, mit dem Spielkogel und den Anhöhen um die Hinteralm davor.
045-Spielkogel-Schneealpe.jpg
Am letzten Anstieg öffnet sich ein viel weiterer Ausblick Richtung Westen, erneut u.a. mit dem Dürrenstein. Die namenlose Kuppe mit 1412m im Vordergrund bildet das westliche Ende des Kamms der Wildalpe. Auf ihr steht eine Jagdhütte mit eigener Zufahrt, vor der tatsächlich Autos stehen...
Der Anstieg vom Freinsattel kommt etwas mehr von Süden (=links im Bild) auf die Anhöhe herauf.
049-PanoramaWesten.jpg
Bis knapp unter dem Gipfel kann ich noch diesem alten Ziehweg folgen. Den Hintergrund bildet - heute erstmals so vollständig zu sehen - die markante Südflanke des Göllers.
054-Ziehweg-GöllerSüdflanke.jpg
Der Blick auf diverse Webcams zeigte, dass abseits von steilen schattigen Rinnen oder Karen unterhalb von etwa 1600 bis 1700m kein Schnee mehr zu erwarten war. An den langen Tagen Ende Mai wären auch bereits sehr ausgedehnte Touren möglich - allerdings natürlich nur mit entsprechend zeitigem Aufbruch.
Aber ich möchte mir am Beginn dieses Tages etwas mehr Zeit lassen. So entscheide ich mich, einen bereits seit Jahren gehegten Plan umzusetzen: eine Überschreitung des Rückens der Wildalpe an der oberen Mürz in ihrer gesamten Länge. Der Bergstock ist ja vor allem als Winterziel mit Tourenschiern und (in geringerem Maße) Schneeschuhen beliebt. Insgesamt viermal habe ich ihn in den letzten 15 Jahren bestiegen, stets im Winterhalbjahr bei mehr oder weniger hoher Schneelage. Vom Lahnsattel oder Frein als Ausgangsorten kam ich dabei noch nie weiter nach Westen als bis genau zum Gipfelkreuz.
So mache ich mich auf die Fahrt nach Frein und parke nahe dem Freinerhof. Trotz des Prachtwetters ist es am frühen Vormittag hier noch sehr ruhig.
Es mag manche abschrecken, dass man bei einer Rundtour über die komplette Wildalpe zu Beginn oder am Schluss einige Kilometer im Tal des Freiner Bachs unterwegs sein muss. Das Strässchen ist zwar seit längerem für den öffentlichen Verkehr gesperrt und nicht asphaltiert, aber die Strecke verspricht wenig Abwechslung.
Ich breche in diese Richtung auf und nütze bereits nach etwa einem Kilometer die Möglichkeit, auf eine Forststraße zu wechseln, die nördlich etwas oberhalb des Talbodens verläuft. Da bieten sich die ersten hübschen Ausblicke in die sehr frühlingshaft grün wirkende Landschaft:
über das Tal mit einzelnen Häusern und Gehöften zur Nordseite der Prolesalpe...
005-Freinerbach-Prolesalpe.jpg
...sowie talauswärts zu den Zacken des Großen Sonnleitsteins und des Glatzeten Kogels im Hintergrund.
008-Oberfreinweg-GrSonnleitstein.jpg
Eine Folge von Forststraßen bringt mich in einigen Kehren und angenehmer Steigung dann deutlich weiter hinauf, sodass ich bei dieser kleinen Lichtung nahe Moosbrand bereits fast 1100 Meter Höhe erreicht habe.
014-LichtungbeiMoosbrand.jpg
Noch ein Stück am Südhang, dann erreiche ich knapp oberhalb des Freinsattels den Westanstieg zur Wildalpe und stehe wenige Minuten danach bereits knapp unter dem ehemaligen Gehöft (der ehemaligen Alm?) Am Gsenger. Da hat sich doch etwas gegenüber den mir vertrautesten Fotos geändert: Richtig, das vordere Gebäude, von dem nur mehr ein Teil der Mauern stand, wurde komplett abgebrochen, das obere Gebäude hingegen saniert, denn es macht nun einen weniger baufälligen Eindruck.
017-AmGsenger.jpg
Die große, nach Südwesten geneigte Wiese ist landschaftlich sehr schön und bietet speziell nun im fortgeschrittenen Frühjahr einen wunderbaren Anblick!
023-AmGsenger.jpg
Gleich oberhalb der Gebäude ist es viel lohnender, auf dem alten Ziehweg anzusteigen als die (lange) Kehre der Forststraße auszugehen. Hier bietet sich der erste Gesamteinblick in die Berglandschaft der Mürzsteger Alpen: Links oben stehen die beiden benachbarten Königskögel, und im Hintergrund erhebt sich mit der Veitschalpe der höchste Stock der gesamten Gruppe, knapp an 2000m heranreichend.
027-AmGsenger-BlickKönigskögelVeitschalpe.jpg
Dieser Anblick ruft nach dem Einsatz des Teleobjektivs: Hohe Veitsch und Großer Wildkamm stark herangezoom.
030-ZoomHoheVeitsch-GrWildkamm.jpg
Im Westen dominiert der ausgedehnte Plateaustock des Dürrensteins die Szenerie.
Dort scheint es sinnvoll, mit Touren noch ein wenig zu warten, da doch einiger Restschnee liegt, der das Vorankommen in manchen Passagen deutlich erschweren könnte.
029-ZoomDürrenstein.jpg
Nach einem kurzen Stück auf der Forststraße oberhalb der Weide kürze ich im Wald nochmals eine längere Kehre ab. Hier ist der Boden z.T. frisch aufgegraben, möglicherweise wegen des Legens einer Leitung. Wo ich die Sandstraße wieder erreiche, führt sie bald auf die weiten Almböden hinaus, die den Rücken der Wildalpe charakterisieren. Die beiden Sender nahe dem höchsten Punkt sowie (zumindest in Natura) das Gipfelkreuz sind im Hintergrund schon gut zu erkennen.
032-WildalpevonWesten.jpg
Es ist so wohltuend, welchen farbenfrohen Anblick die Wiesen inzwischen auch in Höhen von etwa 1400 Metern bereits bieten!
Am meisten trägt dazu natürlich das satte Blau des Frühlingsenzians bei.
040-bunteWiese-Frühlingsenzian.jpg
Der Kamm vor dem Schlussanstieg bildet einen besonders hübschen Vordergrund für den Ötscher, den ich heute natürlich mehrere Stunden lang immer wieder im Blick habe.
Ganz links ist gerade noch die Gemeindealpe zu sehen, und der bewaldete Kegel rechts im Bild ist der Schwarzkogel nördlich des Halltals.
042-Gemeindealpe-Ötscher.jpg
Der Blick fast in die Gegenrichtung, nach Südosten, erfasst hinter der Südflanke der Wildalpe den gesamten Stock der Schneealpe, mit dem Spielkogel und den Anhöhen um die Hinteralm davor.
045-Spielkogel-Schneealpe.jpg
Am letzten Anstieg öffnet sich ein viel weiterer Ausblick Richtung Westen, erneut u.a. mit dem Dürrenstein. Die namenlose Kuppe mit 1412m im Vordergrund bildet das westliche Ende des Kamms der Wildalpe. Auf ihr steht eine Jagdhütte mit eigener Zufahrt, vor der tatsächlich Autos stehen...
Der Anstieg vom Freinsattel kommt etwas mehr von Süden (=links im Bild) auf die Anhöhe herauf.
049-PanoramaWesten.jpg
Bis knapp unter dem Gipfel kann ich noch diesem alten Ziehweg folgen. Den Hintergrund bildet - heute erstmals so vollständig zu sehen - die markante Südflanke des Göllers.
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