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Sauofen, 2415 m, Dachleiteck, 2463 m; Rupprechtseck, 2591 m; N. Tauern, 4.9.2023

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  • Sauofen, 2415 m, Dachleiteck, 2463 m; Rupprechtseck, 2591 m; N. Tauern, 4.9.2023

    Vom Etrachsee zu den Sauofenseen, Sauofen + weitere SW- Gipfelzacken (II), Abstieg Richtung „Schöderscharte“, markierte Route zur Günsterscharte, Dachleiteck, Rupprechteck, Abstieg Leitenriegel zum Etrachsee

    Am Tag nach unserem netten Forumstreffen bzw. Touren war stabiles Wetter angekündigt und ich wollte diesen noch unbedingt nutzen.
    Herausgekommen ist eine der prächtigsten, extremeren Wandertouren dieses Sommers mit einer Vielfalt von Bergseen, die dem weitaus bekannteren Klafferkessel um nichts nachsteht.
    Doch der Reihe nach, zunächst eine Routenübersicht:
    S-S-001.jpg

    Früh morgens starte ich, ausgehend von meinem Autoquartier am Etrachsee.
    S-S-002.jpg

    Über den mir wohlbekannten Weg bummle ich hinein Richtung Grafenalm. Bereits hier zeigt sich, was mich heute erwartet: Wie von Felix angekündigt, reißt stürmischer Nordföhn Wolken über die Kämme, hier übers Bauleiteck:
    S-S-003.jpg

    Angekommen bei der Grafenalm, kommt - neben wiederum freundlicherem Himmel - das Süßleiteck zum Vorschein:
    S-S-004.jpg

    Knapp vor Erreichen der R.Schober Hütte findet das etwas aufmerksame Auge den Jagdsteig Richtung Sauofenseen. Geschickt schlängelt er sich durch die Latschen und der Felsklotz des Schrein lugt hinten heraus:
    S-S-005.jpg
    Eigentlich wollte ich ihm heute einen Besuch abstatten, aber angesichts des kalten, stürmischen Nordwindes kommen mir bereits jetzt erste Zweifel.
    Der Jagdsteig durch den duftenden Zirbenwald ist einfach zu finden und wieder genieße ich einen hübschen Blick zu Süßleiteck und Schrein:
    S-S-006.jpg

    Bald erreiche ich das erste Highlight des Tages, den Vorderen Sauofensee. Einen Rundgang lasse ich mir nicht entgehen:
    S-S-007.jpg

    Auch ein kleines Stück höher steige ich noch, wegen dem Überblick;
    Dürrnberg, Bauleiteck und Schimpelspitz überragen die Szene:
    S-S-009.jpg

    Nachdem ich mich ausreichend sattgesehen habe, wende ich mich aber wieder dem anderen Seeufer zu, denn dort führt mein Weg weiter, jetzt zum Hinteren Sauofensee. Leider etwas im Gegenlicht sehe ich hier auch schon meine folgende Wegfortsetzung, nämlich über die Rampe im Mittelgrund (darüber die Spitzen des Sauofen):
    S-S-010.jpg

    Auch der Hintere Sauofensee verdient Bewunderung:
    S-S-011.jpg

    Zum Baden ist es mir heute zu kühl (ja, das gibt es!) Und so folge ich einem wenig ausgeprägten Steig weiter empor in Richtung auf ein Rasenrampe, die mich empor bringen soll Richtung Schrein. Schon liegen die Sauofenseen unter mir:
    S-S-012.jpg

    Der folgende Blick zum Verbindungsgrat Günsterscharte, Dachleiteck, Rupprechtseck ist sehr informativ und dort sollte ich heute auch noch meinen Weg fortsetzen:
    S-S-013.jpg
    Über dem tiefsten Punkt des Grates liegt die Günsterscharte und darüber ragt das Brennerfeldeck heraus. Über die Günsterscharte selbst führt kein gangbarer Weg, aber etwas rechts oberhalb der Bildmitte sieht man die „Schwachstelle“ im Bereich einer Schotterhalde. Dort ist der richtige Übergang für Leute, die hier direkt rauf oder runter wollen. Einige Steinmänner sollten den Weg weisen…
    Diesen Weg kenne ich bereits und ich erwäge ihn als Abstieg, sollte mir der Weg zum Rupprechtseck zu weit sein.
    Aber nun verfolge ich die Steigspuren in Richtung Schrein. Wieder ein Ausblick, sehr typisch die Föhnwolken über dem Flederweißspitz etc.:
    S-S-014.jpg

    Knapp unterhalb des Sattels erwartet mich die Überraschung: Ein zauberhaftes Gebiet kleinerer Seen, ein wahres Kleinod! Sofort beschließe ich, es zu durchstreifen.
    Blick Richtung Preber:
    S-S-015.jpg

    Und hier, über weiteren Lacken, rechts der Schrein, das Süßleiteck, ganz links hinten der Predigtstuhl:
    S-S-016.jpg


    Zuletzt geändert von tauernfuchs; 14.12.2023, 13:30.

  • #2
    Drehe ich mich um, sehe ich bereits die nächsten Gewässer, dahinter aber auch meinen weiteren Weg; links den Sauofen und rechts die Zacken, die ich ebenfalls besuchen werde:
    S-S-017.jpg

    Doch ich drehe mich nochmals um:
    S-S-018.jpg

    Im Überblick Richtung Westen sehe ich die markanten Gipfel von Preber, Roteck, Kasereck und Predigtstuhl:
    S-S-019.jpg

    In einem Rundgang klappere ich all diese netten Lacken ab, betrachte sie aus verschiedensten Perspektiven. Hier der Blick auf meinen späteren Weiterweg; ausgehend von Bildmitte (etwa Günsterscharte) über den Kamm rechts aufs Dachleiteck und zum Rupprechtseck über der Bildmitte:
    S-S-020.jpg

    Noch ein Blick zurück
    S-S-021.jpg

    dann aber voraus, über dem nächsten kleinen See die Zacken des Sauofenvorgipfels:
    S-S-022.jpg
    Heute werde ich sie noch aufsuchen und Richtung Süden weitergehen.
    Aus anderem Blickwinkel spiegelt sich die kühne Spitze des Schreins im klaren Wasser:
    S-S-023.jpg

    Wenn ich nun wollte, könnte ich in der Reichascharte noch weitere kleine Gewässer aufsuchen. Doch alles geht nicht… Ich begnüge mich also mit einem Blick dorthin und auf die Gipfelzacken des Schimpelgrates
    S-S-024.jpg

    Auf der anderen Seite klotzt imponierend der Schrein:
    S-S-025.jpg
    Von dieser Seite hinauf führt der normale Anstieg, nicht ganz einfach… immerhin drei Mal war ich oben, heute ist es mir zu stürmisch, zu kalt. Der kühne Gipfel sieht auch von etwas weiter weg recht gut aus – noch besser natürlich wieder mit einem See im Vorfeld:
    S-S-026.jpg

    S-S-027.jpg

    Diese Lacken vor dem Schimpelgratgipfel betrachte ich nur aus der Ferne
    S-S-028.jpg

    und während ich über den Westhang Richtung Sauofen emporsteige, genieße ich nochmals einen prächtigen Überblick vom Schrein, Süßleiteck bis Knallstein:
    S-S-029.jpg

    Ganz zuletzt wehrt sich der Sauofen mit ein paar steilen Felsen, die man aber links umgehen kann (I):
    S-S-030.jpg

    Aber diese Gegenwehr ist schwach, gleich bin ich oben:
    S-S-031.jpg


    Zuletzt geändert von tauernfuchs; 14.12.2023, 13:30.

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    • #3
      Kurze Rast, ein Ausblick in die Wölzer Tauern
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      dann wende ich mich den eher harmlosen Zacken des SW-Gipfels zu:
      S-S-034.jpg
      Wahrscheinlich sollten diese Zacken ursprünglich Sauofen heißen und der heutige Sauofen den Namen „Monspitz“ oder ähnlich tragen, was alte Karten verraten.
      na ja, neuere Kartografen haben es anders gewollt…
      Egal, es ändert nichts daran, dass ich etwas klettern darf, um sie zu überschreiten (II).
      Zwischendurch werfe ich einen Blick auf den nahen Schöderkogel und den Sattel in Bildmitte über dessen richtigen Namen ich immer noch rätsle…:
      S-S-032.jpg

      Von den Zacken kann ich Richtung Süden recht einfach runter und unter dem Schöderkogel erwartet mich bereits das nächste kleine Seenplateau
      S-S-035.jpg

      mit ausgedehnten Wollgrasfeldern
      S-S-036.jpg

      Wieder lasse ich mich von der bezaubernden Gewässerwelt gerne einfangen, hier mit Blick zu Brennerfeldeck, Arfeld und Rupprechtseck:
      S-S-037.jpg

      Einfach faszinierend:
      S-S-038.jpg

      S-S-039.jpg

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      S-S-041.jpg

      S-S-042.jpg

      Wieder lasse ich mir redlich Zeit, dieses Gebiet zu durchstreifen bis ich beim namenlosen Sattel, auf 2269 m (lt. OSM) unterm Schöderkogel wieder auf den markierten Weg treffe.
      Hier allerdings habe ich noch eine andere ungewöhnliche Begegnung:
      S-S-043.jpg

      Gar nicht besonders scheu gehen mir die Tiere recht gemächlich aus dem Weg, während ich am letzten See des heutigen Tages vorbeistreife, den der Wind See in allen Facetten funkeln lässt:
      S-S-044.jpg

      Über den Wanderweg erreiche ich die Günsterscharte (das ist nicht die in den Karten falsch bezeichnete Toreben!). Von dort zieht das lange Schödertal hinunter
      S-S-045.jpg
      zum Schaustück Günster Wasserfall – der höchste der Steiermark.
      Eigentlich hatte ich vor, wieder Richtung Sauofenseen zurück zu kehren. Aber von der Günsterscharte aus direkt geht das nicht. Erst etwa 150 Höhenmeter Richtung Dachleiteck kann man runter.
      Also steige ich den Grat weiter auf – und weil es dann fast schon egal ist, beschließe ich doch noch zum Rupprechtseck weiter zu gehen. Auf etwa 2350 Meter steht ein Schild mit Höhenangabe 2463m und Bezeichnung Toreben. Irgendein Wirrkopf hat hier total falsche Schilder aufgestellt…
      Nach kurzer Zeit lande ich tatsächlich auf dem Gipfel mit 2463 Meter, der in den Karten als Dachleiteck bezeichnet wird. Wahrscheinlich die richtige Bezeichnung…
      Zur Belohnung - wie ein Gemälde - ein Tauernpanorama mit der Hohen Wildstelle, genau Bildmitte:
      S-S-046.jpg

      Zuletzt geändert von tauernfuchs; 14.12.2023, 13:29.

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      • #4
        Dann zoome ich mir - wieder in Bildmitte - den Knallstein herbei:
        S-S-048.jpg

        Vom Rupprechtseck trennt mich nun nur noch ein netter Gratkamm mit einigen Höckern,
        dahinter liegt der felsige Grat zum Eisenhut:
        S-S-049.jpg

        Ich erreiche einen Vorgipfel und blicke zurück, links hinten die Hohe Wildstelle:
        S-S-050.jpg

        Doch – um die Verwirrung komplett zu machen – hier steht ein Schild mit der Bezeichnung Dachleiteck, aber ich bin bereits auf einer Höhe von etwa 2550 Metern!!
        S-S-051.jpg

        Rasch verfolge ich den restlichen Kamm zum Rupprechtseck
        S-S-052.jpg

        und erreiche rasch diesen Gipfel
        S-S-053.jpg
        Wenigstens der ist der Richtige…

        Blick zurück, rechts das falsche Dachleiteck und etwa über dem wahrscheinlich richtigen schaut der Knallstein heraus:
        S-S-054.jpg

        Ein Blick zum Schöderkamm, der das Bild teilt:
        S-S-055.jpg
        und zum Eisenhut weiterzieht:
        S-S-056.jpg

        Und ein Blick ins „Herz“ der Niederen Tauern, überragt vom Hochgolling
        S-S-057.jpg

        Den zoome ich mir herbei:
        S-S-058.jpg

        Vom Rupprechtseck folge ich dann zunächst dem markierten Weg abwärts, verlasse ihn aber dann und steige am sogenannten „Leitenriegel“ ab:
        S-S-059.jpg
        Dieser ist durchaus gemütlich zu begehen und weiter unten leiten Steigspuren durch etwas dichteres Gewächs. Ein kleiner Blumengruß zuletzt (Gentiana Germanica), Deutscher Enzian, wenn ich nicht irre…:
        S-S-060.jpg

        Dann ist die Trafleralm erreicht
        S-S-061.jpg
        von wo aus ich mir aussuchen kann, ob ich nun der Forststraße abwärts folge, oder ein paar Schwammerlsuch-Varianten einschlage. Ich wähle letztere Option und mit dieser schönen Ausbeute endet mein wundervoller Tag:
        S-S-062.jpg
        62

        LG

        Fazit.:
        Diese – allerdings auf lange Strecken unmarkierte - Route ist ein wahres
        Tauern-Highlight und für einigermaßen geländegängige und trittsichere Kraxler auch gut zu schaffen. Die Zacken des Sauofens lassen sich auf einer Steigspur südlich auch umgehen und es ist dann nur eine kurze Plattenstelle (I+) zu bewältigen.
        Wer etwas beitragen kann, das Namens-Wirrwarr in dieser Gegend zu entschlüsseln, ist herzlich dazu eingeladen!

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        • #5
          Ein schöner Bericht nach dem anderen, gefällt mir.
          Lg. helmut55

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          • #6
            Sehr sehr feine Runde
            Das du dann noch ,weil´s eh schon wurscht war wegen den paar zusätzlichen Höhenmetern, das Rupprechtseck mitgenommen hast ist spitze.

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            • #7
              Servus Manfred,
              ich gratuliere dir, da hast du am Tag nach dem Abschluss unseres Moderatorentreffens in den Nockbergen noch eine lange und besonders abwechslungsreiche Tour unternommen!

              Deine Bilder zeigen uns die eindrucksvolle Kulisse im Ostteil der Schladminger Tauern und tolle Ausblicke, vor allem aber eine begeisternde Vielfalt an Lacken und (kleinen) Bergseen.
              Dass man sie in den Schladminger Tauern auch abseits des Klafferkessels finden kann, konnte ich selbst bereits wiederholt erleben. Aber ein Landschaftsjuwel diesen Ranges überrascht dann doch nochmals. Wenn man es entdeckt hat, spricht natürlich alles dafür, sich Zeit zu nehmen und die Sinne für all die Eindrücke zu öffnen.

              Vielen Dank für die Einblicke in die faszinierende Welt nahe dem Hauptkamm der Niederen Tauern!
              Lg, Wolfgang


              Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
              der sowohl für den Einzelnen
              wie für die Welt zukunftsweisend ist.
              (David Steindl-Rast)

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              • #8
                Die nächste Traum-Tour, und die Bilder sind einfach nur herrlich. Diese Kombination aus unmarkiertem oder weglosem Gelände mit kurzen Kraxlereien und mit dieser Kulisse - besser gehts nicht. Die Bergseelein bzw. dieses Plateau sind auch ein Highlight dieser Tour.

                Gratuliere zu dieser Tour und danke fürs Teilhabenlassen!

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                • #9
                  Danke euch! Freut mich, wenn ich euch die Schlechtwettertage etwas bereichern kann.
                  LG

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                  • #10
                    Soeben habe ich auch meinen Ergänzungsführer über die Niederen Tauern aktualisiert. Dabei habe ich auch versucht - so gut es geht - den Namensdschungel im oben beschriebenen Bereich zu entwirren. Immer wieder hoffe ich dabei auch auf Informationen lokaler Gebietskenner - aber leider...

                    Niedere Tauern Ergänzungsführer

                    LG
                    Zuletzt geändert von csf125; 26.12.2023, 11:08.

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                    • #11
                      Ich kann den leider nicht öffnen

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                      • #12
                        Zitat von DieIris Beitrag anzeigen
                        Ich kann den leider nicht öffnen
                        Jetzt aber

                        Liebe Grüße, Norbert
                        Meine Touren in Europa
                        ... in Italien
                        Meine Touren in Südamerika
                        Blumen und anderes

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                        • #13
                          Aktuell freue ich mich zwar auf Schitouren, aber es tut gut, mit deinen schönen Bildern die Vorfreude auf den nächsten Bergsommer zu steigern.

                          Eine spannende Tour,

                          auch von mir ein Danke für's Mitnehmen.

                          LG, Günter
                          Meine Touren in Europa

                          Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                          (Marie von Ebner-Eschenbach)

                          Kommentar


                          • #14
                            Danke auch dir Günter! Momentan sieht es ja wieder nach Frühling aus...

                            LG

                            P.S.: Und danke Norbert für´s "öffnen".

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                            • #15
                              Interessant, dass die verwirrenden Schilder immer noch so stehen. Ich war 2011 dort und habe nach dem Abstieg von der Günsterscharte auf der Rudolf-Schober-Hütte mit einer Sektionsgruppe über die richtigen Namen diskutiert, die für Wegmarkierungsarbeiten dort waren (danke schön!). Soweit ich mich erinnere, haben sie mir nicht geglaubt, dass Karte und Schilder rund ums Dachleiteck nicht recht zusammen passen .
                              Tourenberichte und Sonstiges auf www.deichjodler.com

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