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Hilfe zum Erstellen von Tourenberichten

Immer wieder haben einige User Probleme beim Erstellen eines Tourenberichtes, insbesondere beim Hochladen und Einfügen von Bildern.
Ihnen soll die folgende kleine Anleitung ein wenig Hilfe geben, wie ein Tourenbericht ganz kurz und schmerzlos erstellt werden kann

In sechs einfachen Schritten kann ein neuer Bericht leicht erstellt werden:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
2. Bilder verkleinern
3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
4. Bilder hochladen
5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes und Veröffentlichen



Im Folgenden werden die einzelnen Schritte ausführlich erklärt:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
Möglichst aussagekräftige Fotos wählen, die auch die Route und wesentliche Details darstellen.
Gegen einzelne "schöne" Landschafts- und Blumenbilder ist natürlich nichts einzuwenden ...


2. Bilder verkleinern
Bewährt hat sich ein Format mit der längeren Bildkante 900 Pixel.
Damit läßt sich bei Speicherung als JPEG eine recht ordentliche Bildqualität erzielen, bei Photoshop etwa abhängig vom Sujet 80/100.


3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
z.B. "Wanderungen und Bergtouren" - "Steiermark"
+Neues Thema wählen

Titel etwa nach dem Schema
Gipfel (Höhenangabe), Anstiegsroute, Gebirgsgruppe (ostalpin nach AVE)

Möglichst bis zu 5 aussagekräftige Stichworte vergeben.

Zum Bilderhochladen weiter mit der "Büroklammer".


4. Bilder hochladen
Möglichst bitte NUR so:
a) "Büroklammer"
b) "Anhänge hochladen"


4.1 Bilder auswählen
Abhängig vom eigenen Rechner/Betriebssystem.
Maximal 15 Bilder pro Posting sind derzeit zulässig, eine größere Bilderanzahl erfordert Folgepostings (Antworten).
(Bewährt hat sich auch, 1-2 Bilder weniger hochzuladen, um für spätere Ergänzungen eine kleine Reserve zu haben.)

4.2 Liste der hochgeladenen Anhänge
Die Auflistung ist leider nicht chronologisch nach Bildbezeichnung geordnet.

Im Textfeld die gewünschte Einfügeposition mit dem Cursor markieren,
bzw. die gelisteten Bilder in der gewünschten Reihenfolge einzeln als "Vollbild" oder "Miniaturansicht" platzieren.
Eine oder mehrere Leerzeilen zwischen den Bildern erleichtern später das Einfügen von Text.


5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
Die Bilder sind nun in der richtigen Reihenfolge im Textfenster positioniert.
Ich bevorzuge im ersten Schritt die Positionierung als "Miniaturansicht".
Das erleichtert beim Texteinfügen die Übersicht.
Muß aber nicht sein, natürlich lassen sich die Bilder auch gleich als Vollbild (also in der hochgeladenen Größe) platzieren.

5.1 Text
Jetzt kann der Text ergänzt werden.
Möglichst über dem Foto - ich finde das übersichtlicher ...
Der Text kann natürlich auch vorher erfaßt werden und anschließend einkopiert werden.

5.2 Bildgröße ändern
Wurden die Bilder vorerst als "Miniaturansicht" platziert, können sie einfach auf das finale Darstellungsformat skaliert werden:
a) Doppelklick auf die "Miniaturansicht" öffnet ein Pop-Up-Fenster
b) unter "Größe" idR "Vollbild" wählen
c) OK


6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes
Anschließend sollte der Bericht noch in der "Vorschau" kontrolliert werden.
In manchen Fällen muß zur Ansicht der "Vorschau" ziemlich weit nach unten gescrollt werden!

6.1 Veröffentlichen des Berichtes
Zum Schluß noch auf "Abschicken" klicken - und nach einer kurzen "Nachdenkpause" des Servers ist der Bericht online.



Nach dem ersten Durchlesen dieses Leitfadens mag das Erstellen eines Berichtes etwas kompliziert erscheinen - ist es aber nicht:
Viele Tourenberichte schreiben hilft sehr.

Die Reihenfolge der einzelnen Schritte ist nicht so starr wie es hier scheinen mag; natürlich kann auch zuerst der Text erstellt werden und die Bilder nachträglich eingefügt.

Änderungen am fertigen Bericht sind für den Ersteller 24 Stunden lang möglich, bei der Berichtigung später entdeckter Fehler hilft gerne ein zuständiger Moderator. Ebenso beim Verschieben eines Berichtes in das richtige Tourenforum.

Viel Freude bei euren Bergtouren UND dann beim Berichteschreiben,


P.S.: Diese Anleitung, ergänzt um verdeutlichende Screenshots, findet ihr auch unter http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...ourenberichten
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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

Alle Forumsuser/-innen sind aufgefordert, das Regelwerk zu lesen und sich daran zu halten!

1) Registrierung

Die Registrierung und Benutzung unserer Foren ist kostenlos. Es ist registrierten Teilnehmern/-innen (Usern/-innen) erlaubt, den Forums-Account bis auf Widerruf im Rahmen der vorgegebenen, jederzeit änderbaren Forumsregeln für private Zwecke zu nutzen. Ein späteres Löschen des Forums-Accounts sowie der ins Forum eingebrachten Inhalte oder Bilder ist nicht möglich. Auf Wunsch des Benutzers kann der Account stillgelegt werden. Der Benutzername kann dann von niemandem mehr benützt werden und wird vor Missbrauch geschützt.

2) Hausrecht

Die Forenbetreiber legen Wert auf die Tatsache, dass alle User/-innen Gast in diesem Forum sind und die Betreiber als Gastgeber bei Bedarf ihr Hausrecht jederzeit ausüben können und auch werden. User, die sich überwiegend darauf beschränken zu provozieren, werden ausgeschlossen.

3) Haftung

Die von Usern/-innen verfassten Beiträge stellen ausschließlich die persönliche, subjektive Meinung des Verfassers dar, und keinesfalls die Meinung der Betreiber und Moderatoren dieses Forums. Die Forenbetreiber übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit der ausgetauschten Informationen.

4) Umgangston

Die Forenbetreiber erwarten von allen Usern/-innen, sich an die Netiquette zu halten. Auf einen wertschätzenden, höflichen Umgangston wird Wert gelegt.

5) Thementreue

Die Forenbetreiber legen großen Wert auf Thementreue der Beiträge und Übersichtlichkeit von Threads, um den Informationsgehalt des Forums möglichst hoch zu halten. Überschneidungen der Inhalte verschiedener Threads sind zu vermeiden.

6) Verboten ist/sind:

- Beleidigungen, Sticheleien und Provokationen (auch per PN);
- Politische oder religiöse Themen;
- Rechtswidrige Inhalte (unter anderem rechtsradikale oder pornografische Inhalte, Hackinganleitungen, Verstöße gegen das Urheberrecht) sowie das Verlinken zu Seiten mit solchen Inhalten;
- Die Verwendung von fremdem Bildmaterial, Kartenausschnitten und Topos ohne Zustimmung des Autors;
- Die Veröffentlichung von persönlichen Nachrichten (PN), E-Mails oder dergleichen ohne Zustimmung des Verfassers;
- Das Aufdecken der Identität oder die Preisgabe persönlicher Daten eines Users/Moderators/Administrators;
- Werbung für konkurrenzierende Plattformen;
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7) Moderation:

Die Moderatoren/Administratoren werden von den Forenbetreibern bzw. ihren Vertretern ernannt.
Sie sind von den Forenbetreibern verpflichtet, für die Einhaltung der Regeln zu sorgen und somit ermächtigt, die von Usern/-innen bereit gestellten Inhalte (Texte, Anhänge und Verlinkungen) daraufhin zu prüfen und im Bedarfsfall zu bearbeiten, verschieben, zu löschen oder Themen zu schließen. Im Falle der Löschung von Beiträgen können auch jene Beiträge anderer User ganz oder teilweise entfernt werden, die auf einen gelöschten Beitrag Bezug nehmen.

Änderungen von Beiträgen werden - soweit irgend möglich – unter Angabe des Änderungsgrundes gekennzeichnet. Eingriffe, die den Sinn eines Beitrags verändern, werden nicht vorgenommen. Für die geänderten Teile eines Beitrags haftet der ursprüngliche Ersteller nicht.

Wer etwas gegen das aktive Handeln der Moderatoren/-innen vorzubringen hat, kann dies sachlich, mit konkretem Bezug und zeitnah (innerhalb von 6 Wochen ab Anlass) im Unterforum "Zum Forum/Moderation..." darlegen. In allen anderen Foren werden solche Postings im Sinne der Thementreue der Beiträge kommentarlos gelöscht. Bloßes „Mod-Bashing“ führt zu einer sofortigen Sperre.

Das Unterlaufen von Handlungen und Maßnahmen der Moderatoren ist nicht zulässig. Darunter fällt auch das Fortführen des Themas eines geschlossenen oder gelöschten Threads in einem neuen gleichartigen oder ähnlichen Thread. Ergänzungen und Hinweise von Moderatoren und Administratoren dürfen von Usern in deren Beiträgen nicht verändert oder gelöscht werden.

8) Profil/Signatur

Ein übermäßiges Ausnutzen der Signatur ist unerwünscht. Diese sollte vor allem eine maßvolle Größe haben. Nicht mit der Forumsleitung abgesprochene Werbung (für kommerzielle Angebote), Beleidigungen oder Anspielungen in der Signatur oder dem Profiltext werden nicht toleriert.

9) Werbung

Kommerzielle Werbung im Forum Gipfeltreffen ist kostenpflichtig (siehe Unterforum Werbung). Werbepostings müssten vor Platzierung mit der Forumsleitung vereinbart werden.

10) Gemeinschaftstouren/Bazar

Die Forenbetreiber stellen die Foren "Forum für Gemeinschaftstouren" und " Bazar" ausschließlich für private Kontaktzwecke zur Verfügung und gehen damit keinerlei Verpflichtungen oder Haftungen ein! Alle Kontakte in diesen Foren laufen ausschließlich zwischen den Usern/-innen und auf Basis des gegenseitigen Vertrauens. Bei nachweislichen Betrugsfällen stellen die Forenbetreiber alle vorhandenen Informationen zur Verfügung, um eine straf- und zivilrechtliche Verfolgung zu ermöglichen.

11) Regelwidriges Verhalten

User/-innen, die sich regelwidrig verhalten, werden per PN verwarnt und/oder gesperrt. Art und Dauer der Maßnahme richten sich nach der Schwere und der Häufigkeit der Regelübertretung/en. Die betroffenen User/-innen werden darüber per Mail informiert. Ein Posten unter einer anderen Registrierung in der Zeit der Accountsperre ist verboten und zieht automatisch eine Verlängerung der Sperre nach sich.

Wer gegen geltendes Recht verstößt, wird im Ernstfall von uns zur Anzeige gebracht.

12) Information

Die Forumsbetreiber behalten sich das Recht vor,
- alle registrierten User/-innen in unregelmäßigen Abständen über Themen rund um das Bergsteigen, alpiner Sicherheit, Risikomanagement und Weiterbildung per Mail zu informieren und
- dieses Regelwerk jederzeit abzuändern.

13) Nutzung von hochgeladenen Anhängen

Die User/-innen stellen den Forenbetreibern die eingestellten Bilder sowie sonstige Anhänge zur Nutzung im Forum zur Verfügung. Eine darüber hinaus gehende Nutzung der eingestellten Bilder und sonstigen Anhänge durch die Forenbetreiber erfolgt nicht.
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Ringkamp (2153m) ab Weichselboden, Hochschwab-Gruppe / 30.07.2024

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  • Ringkamp (2153m) ab Weichselboden, Hochschwab-Gruppe / 30.07.2024

    In den letzten knapp 20 Jahren konnte ich etliche markante Gipfel der Hochschwab-Gruppe bei guten bis sehr guten Bedingungen besteigen. Die Serie begann mit dem Großen Ebenstein im Sommer 2008; Trenchtling und TAC-Spitze, Fölzstein und Fölzkogel, die Aflenzer Staritzen sowie zweimal die Mitteralm mit dem Kampl und gleich dreimal die Hochweichsel folgten. Im Sommer 2020 stand ich schließlich auch bei sommerlichem Prachtwetter auf dem Hauptgipfel. Freilich ist die Liste damit noch nicht vollständig. Mit dem Ringkamp fehlte mir zum Beispiel nach wie vor der höchste Gipfel im östlichen Teil der Gruppe. Noch dazu bieten seine fast 500 Meter hohen ostseitigen Felsabstürze zum Oberen Ring eine atemberaubende Gebirgsszenerie. Von der Hochweichsel und den Aflenzer Staritzen aus, aber auch aus größerer Distanz war ich von diesem Anblick stets fasziniert. Ein Grund mehr, dass der Ringkamp seit etlichen Jahren einen prominenten Platz auf der Liste meiner Wunschgipfel einnahm!

    Es spricht viel dafür, eine Tour auf den Ringkamp mit zumindest einer Übernachtung in der Voisthaler Hütte oder dem Schiestlhaus zu kombinieren. Ein paarmal nahm ich gemeinsam mit Bergfreunden einen Anlauf dazu, aber am Ende hatten wir dann doch nicht genug Zeit dafür, oder aber das Wetter war zu unsicher. Freilich sind auch Tagestouren auf den Ringkamp möglich, sogar von mehreren Ausgangsorten, aber jede dieser Routen kommt auf über 20km Strecke und mindestens 1500 Höhenmeter. Da müsste von den Bedingungen wie der Tagesform alles passen, damit das doch geht.

    Meine Urlaubswoche in der Mitte des Hochsommers wollte ich heuer von vornherein für ein paar Tagestouren nützen. Und bereits einige Tage davor war für Dienstag, den 30. Juli perfektes Bergwetter angekündigt: nach einer kühlen Nacht tagsüber sommerliche Werte ohne extreme Hitze, trockene Luft, fast wolkenlos und - am wichtigsten! - definitiv gewitterfrei. So meldete sich die Idee immer stärker, diesen Tag für die Tour von Weichselboden auf den Ringkamp zu nützen.

    Am Sonntag bin ich bereits entschlossen, den Plan umzusetzen, und nütze daher den Montag noch für einige Vorbereitungen. Am Dienstag breche ich schließlich voll Erwartung zeitig von Wien auf. Erst fast am Ende der mehr als zwei Stunden dauernden Anfahrt stoppe ich erstmals: dort, wo die Straße westlich von Greith dem schluchtähnlich engen Salzatal ein Stück in die nördliche Flanke ausweichen muss. Ein kleiner Parkplatz hier trägt den zutreffenden Namen „Hochschwabblick“, und natürlich lasse ich mir dieses Motiv – als perfekte Einstimmung auf den Tag – nicht entgehen. Rechts überragt der Hochschwab-Hauptgipfel knapp die Eismauer, der felsige Mieskogel in der Mitte ragt direkt über Weichselboden auf, und links dahinter steht mein Tagesziel, der Ringkamp.

    002-RingkampMieskogelHochschwab.jpg

    Weichselboden ist heute eine Katastralgemeinde von Mariazell, in der trotz etlichen älteren Gebäuden gerade noch etwa 30 Einwohner leben; Tendenz weiter sinkend. Die landschaftliche Umgebung ist grandios: Wie der Name andeutet, bildet das Salzatal hier einen ebenen Boden, der ringsherum von Felswänden umgeben ist. Besonders eindrucksvoll sind die fast 1500m hohen Kläffermauern an der Nordseite des Hochschwabs, die hier im Hintergrund zu sehen sind.
    007-Weichselboden-Kläffermauern.jpg

    Knapp vor halb neun Uhr – etwas später als eigentlich geplant – starte ich meine Tour. Die Sandstraße zur Edelbodenalm beginnt eher moderat zu steigen und liegt zeitig am Tag noch fast vollständig im Schatten. Im Verein mit der immer noch kühlen Morgenluft komme ich so gut in den Rhythmus des Gehens. Nach etwa 50 Minuten bietet sich der erste Blick auf das, was mir noch bevorsteht: Der Weg hinauf zur Edelbodenalm führt dann steiler über die seit Jahren fast komplett geschlägerte Weichselleiten. Links darüber ragt bereits der Kamm des Ringkamps auf.
    013-Weichselleiten-Ringkamp-AmTremml.jpg

    Schon stehe ich hoch genug, dass sich der Blick auf die Nordseite des Hochschwabstocks über die Kläffermauern (links im Bild) hinaus weitet. Links der Mitte der Ebenstein, rechts von ihm der Große Griesstein, dann folgen der spitze Schönberg sowie die Riegerin.
    019-Ebenstein-GrGriesstein-Riegerin.jpg

    In einer schattigen Kurve der Forststraße lädt diese Quelle – die letzte auf dem Weg zum Hochschwabgipfel! – zu einer Rast ein. Das Wasser ist ausgesprochen kühl und erfrischend. Kein Wunder, denn die Kläfferquelle – eine der größten Karstquellen Mitteleuropas und seit mehr als 110 Jahren über die Zweite Wiener Hochquellenleitun maßgeblich für die Versorgung Wiens mit gutem Trinkwasser – befindet sich nur etwa zwei Kilometer weiter westlich.
    020-QuelleBeimWasserl.jpg

    Der Anstieg über die Weichselleiten ist, wie ich geahnt habe, teilweise durchaus holprig. Auf großen Schlägen wird der Boden meist recht steinig, und im Sommer verlangt die üppige bodennahe Vegetation ein aufmerksames Gehen. Dafür ist dieser Rückblick recht instruktiv, denn man ahnt, wie sehr Weichselboden unten an der Salza von Felswänden richtiggehend eingekesselt ist. Rechts die Querung der Forststraße im Bereich der Saatstatt, ein Abschnitt der Aufstiegsroute.
    027-Ameiskogel-Saatstatt.jpg

    Mit dem Bezwingen der Weichselleiten ändert sich die Szenerie dann schlagartig, und ich erreiche die flache, weitläufige Edelbodenalm. Die Alm ist nicht bewirtschaftet, es stehen nur zwei Jagdhütten hier. Aber ihre Lage ist großartig: Im Hintergrund ist das Gschöderer Kar zu sehen, das von der Nordwand der Eismauer überragt wird.
    031-Edelbodenalm-GschödererKar.jpg

    Selbst wenn ich nicht bereits gut zwei Stunden unterwegs wäre, würde ich an einer Rast- und Sitzgelegenheit in dieser Umgebung ganz sicher nicht vorbei gehen!
    036-RastplatzEdelbodenalm-GschödererKar.jpg

    Die so einladende Holztischgruppe und die benachbarte Jagdhütte.
    040-Edelbodenalm.jpg

    Gestärkt kann ich die nächste Etappe in Angriff nehmen: Nach dem Überqueren des flachen Almbodens führt der Weg im teilweise lockeren Nadelwald wieder einige Zeit steil hinauf. Der Boden ist weniger rumpelig als auf der Weichselleiten und wäre wohl nur direkt nach stärkeren Niederschlägen mühsam. In knapp 1600 Metern Höhe öffnet sich wieder ein neuer Blick: vor mir das Samkar, das der Steig eher flach quert, bevor es dann rechts über die Samstatt durch etwas felsdurchsetztes Latschengelände erneut steil bergauf geht.
    047-SamkarSamstatt.jpg

    Hier liegt das Samkar bereits unmittelbar vor mir, in das der Steig nun mit geringem Höhenverlust hineinquert. Die zwei Stellen, wo in jüngerer Zeit neues Geröll heruntergekommen ist, sind deutlich zu erkennen; dort ist der Steig etwas weniger breit ausgetreten.
    051-Samkar.jpg

    Im Kar öffnet sich dieser schöne Blick ins Salzatal nach Westen. Die Perspektive lässt besonders deutlich ahnen, wie der Fluss sich zwischen den Steilflanken links (Riegerin) und rechts (Türnach, Kräuterin) des engen Talbodens richtiggehend durchwinden muss.
    053-RiegerinSalzatalHochtürnach.jpg

    Rückblick ins Samkar. Bis auf ein paar steile, schottrige Meter beim Einstieg ist es recht angenehm zu gehen.
    058-Samkar.jpg

    Am Ende des Kars wird durch diesen Blick zur Edelbodenalm deutlich, wie viel Höhe ich seither schon wieder gewonnen habe. Die Felsflanken um Weichselboden bilden hinter dem grünen Almboden einen faszinierenden Kontrast. Am Horizont schauen alte Bekannte drüber: der Ötscher, die Zellerhüte und die Gemeindealpe.
    063-EdelbodenalmMieskogel-Ötscher.jpg

    Der Anstieg über die Samstatt ist nochmals recht anstrengend: Der Steig ist steil, zwischen den Latschen meist steinig oder schottrig, und immer wieder sind kleine Felsstufen zu bezwingen. Da unterbreche ich gern für diesen Blick Richtung Nordosten: Hinter dem benachbarten Plateau der Zeller Staritzen links sind unter anderem Göller, Gippel und Tonion zu sehen.
    067-ZellerStaritzen-GöllerTonion.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 06.09.2024, 10:13.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)


  • #2
    In etwa 1900m Höhe habe ich den Abschnitt über die Samstatt dann bewältigt und stehe nach einem weiteren plötzlichen Wechsel der Szenerie auf einem grünen Hochplateau. Es bietet nicht nur einen hübschen Anblick, sondern weckt auch begründete Hoffnungen, dass der restliche Anstieg wieder angenehmer zu gehen sein wird.
    073-Wiesenböden.jpg

    Aber die nächsten Felsen sind auch hier nicht weit, wie dieser eindrucksvolle Blick zur Nordwand der Eismauer direkt über dem Gschöderer Kar belegt. Knapp hinter ihrem Gipfel steht das Schiestlhaus.
    075-Eismauer-GschödererKar.jpg

    Rechts schließt der Siebenbrunnenkogel an, und hier zeigt sich, dass das zentrale Hochschwabplateau durchaus stark gegliedert ist und eine ständige Abfolge von Kuppen und Rücken, Tälern, Dolinen und Geröllkaren bildet.
    Im Hintergrund schauen bereits Gesäusegipfel und das Tote Gebirge drüber: ein erster Vorgeschmack auf das weite Panorama, das der Ringkamp heute sicher bieten wird!

    078-EismauerSiebenbrunnenkogel.jpg

    Mit dem Teleobjektiv zoome ich mir die Spitzmauer und den Großen Priel (in etwa 83km Entfernung) heran. Direkt davor das Große Maiereck, rechts im Vordergrund die Riegerin.
    080-ZoomSpitzmauer-GrPriel-Riegerin.jpg

    Auf ganz andere Weise ist auch dieser Ausschnitt faszinierend: Man kann nur ahnen, wie da tief unten, zwischen mehreren Felswänden, die Salza fließt und die halb verlassene Siedlung Weichselboden liegt.
    081-ZoomGutenbrand.jpg

    Leider ist das Bild nicht ganz scharf, aber es hält meine einzige Sichtung dieser Einheimischen fest. Ich habe schon mehrfach erlebt, dass Steinböcke aussichtsreiche Erhebungen bevorzugen – so als wollten sie stets im Überblick haben, welche Fremdlinge sich in ihrem Revier bewegen. Dieser stattliche Bock scheint aufmerksam über die Anstiege zum Ringkamp zu wachen.
    083-ZoomSteinbock.jpg

    Beim Weihbrunnkessel in knapp 2000m Höhe verlasse ich dann den markierten Weg, der nach rechts über das Hochplateau weiter zum Schiestlhaus führen würde.
    085-Weihbrunnkessel.jpg

    Auf dem breiten Westrücken des Ringkamps gibt es keinen deutlichen Steig, sondern bloß einige Steinmänner. So kann man je nach den persönlichen Vorlieben vorwiegend auf Gras oder aber über flache, griffige Felsen ansteigen. Bei so guten Bedingungen bietet beides keine Probleme, und die paar stärker schottrigen Stellen lassen sich gut umgehen.
    087-RingkampWestflanke.jpg

    Ein Blick zurück zeigt vor der unverändert eindrucksvollen Eismauer den Weg, der zum Schiestlhaus führt. Und oben ragt mittlerweile der Hochschwab-Hauptgipfel mit seinem großen, auch aus der Distanz gut erkennbaren Kreuz drüber.
    093-HochschwabEismauer.jpg

    Sobald ich die Höhe des Ringkamp-Kamms weitgehend erreicht habe, öffnet sich das vollständige Panorama Richtung Westen. Da stehen die Hochtorgruppe sowie der Große und Kleine Buchstein im Gesäuse, die Haller Mauern, das Warscheneck und wieder Spitzmauer und Großer Priel. Wie erhofft, ist heute – rechts vom Hochtorstock am Horizont – sogar das Dachsteinmassiv in fast 120km Entfernung zu erkennen!
    095-FernblickGesäuseDachstein-TotesGebirge.jpg

    Der Kamm des Ringkamps bleibt weiterhin gut begehbar, wird aber doch schmäler und bietet daher einen grandiosen Tiefblick nach Norden. Etwa 800m tiefer erstreckt sich da die flache Edelbodenalm, rundherum von Steilflanken und Felswänden umgeben. Was für ein überwältigender Anblick!
    098-TiefblickEdelbodenalmSalzatal.jpg

    Jetzt kommt das Gipfelkreuz auf dem Ringkamp in Sichtweite. Ich war wenig überrascht, dass ich auf dem langen, wenig begangenen Nordanstieg bisher niemandem begegnet bin. Aber dass ich bei so perfekten Bedingungen auch hier auf dem Gipfel im weiten Umfeld der einzige Besucher bin, finde ich doch erstaunlich.
    100-RingkampWestkamm.jpg

    Auf dem letzten Abschnitt des Kamms wird seine Nordflanke wieder flacher und bildet sogar ein recht ausgeprägtes Kar. Im Hintergrund stehen Dürrenstein und Ötscher.
    102-RingkampNordflanke-DürrensteinÖtscher.jpg

    Nach mehr als fünf Stunden reiner Anstiegszeit erreiche ich schließlich den Gipfel in 2153m Höhe. Zwei Bergdohlen fliegen davon, als ich mich nähere, und so stehe ich nun ganz allein auf diesem Platz mit seinem beeindruckenden Panorama.
    104-RingkampGipfel-Ringkarwand.jpg

    Das Gipfelkreuz wurde im Jahr 2014 neu errichtet, nachdem das Vorgängerkreuz durch einen Blitzschlag zerstört worden war.
    108-Gipfelkreuz.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 14.08.2024, 10:47.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)

    Kommentar


    • #3
      So tritt hier der seltene Fall ein, dass das Gipfelbuch in der Kassette älter ist als das Kreuz. Nach fast elfeinhalb Jahren ist das Buch zwar größtenteils vollgeschrieben, aber auf seine Weise bestätigt es, dass der Ringkamp trotz seiner tollen Aussicht eher selten besucht wird. Vielleicht ist es gar nicht so ungewöhnlich, dass man selbst an Tagen mit idealen Bedingungen allein heroben ist?
      Ich blättere im Buch und finde die Eintragung von Günter und Norbert vom Herbst 2016 (Anstieg über das Wasachband) ebenso wie weitere bekannte – oder zumindest forumsbekannte – Namen.

      112-RingkampGipfelbuch.jpg

      Zunächst versuche ich, die großartige Gebirgslandschaft und das weite Panorama in aller Ruhe auf mich wirken zu lassen. Irgendwie fühle ich mich ergriffen und fast gerührt – und zugleich bin ich dankbar, heute auf diesem Gipfel sein zu können. Nur zwei Dinge erinnern mich daran, dass ich noch nicht endgültig im Paradies angekommen bin : Zum Einen ist mir aufgrund des Zeitplans bewusst, dass ich nach einer guten Stunde mit dem Abstieg beginnen muss. Und zweitens sind die kleinen Fliegen und Mücken lästig, die den einzigen Besucher des Gipfels speziell in den ersten zehn Minuten wie verrückt umschwirren. Danach beruhigen sie sich wenigstens einigermaßen. Die Temperaturen und der leichte Wind bieten ansonsten ideale Voraussetzungen für eine längere Rast; lediglich gegen die starke Sonneneinstrahlung muss ich mich gut schützen, denn es ist nach wie vor nahezu wolkenlos.

      Nun gilt es, zumindest ausgewählte Perspektiven auf Fotos festzuhalten. Ich beginne mit dem Alleinstellungsmerkmal des Gipfels: dem Steilabbruch nach Osten in den Oberen Ring, etwa 500 Höhenmeter tiefer. Die Schwierigkeit, diese Szenerie adäquat auf einem Foto abzubilden, kenne ich bereits, und zudem bleibe ich wegen viel Geröll lieber ein bis zwei Schritte von der Abbruchkante entfernt. Aber ungeachtet all dessen erlebe ich erneut, dass sich hier einer der überwältigendsten Landschaftseindrücke in der Osthälfte Österreichs bietet!

      118-ObererRing-Hochweichsel-BlickOsten.jpg

      Ein Ausschnitt des letzten Bildes: die Hochweichsel knapp vier Kilometer weiter östlich. Von Süden (rechts) führt der Standardanstieg über die Rasenflanke unschwierig hinauf. Wie wild die Felsabbrüche zum Unteren Ring sind, wird erst aus dieser Perspektive wirklich klar!
      Im Hintergrund gute Bekannte: Hohe Veitsch und Wildkamm sowie der Schneealpenstock, über den sowohl der Hochschneeberg (links) als auch die Heukuppe (rechts) drüberschauen.

      120-Hochweichsel-VeitschalpeHeukuppe.jpg

      Da bleibt der Grund des Oberen Rings verdeckt, dafür kommen die Steilwände südlich von ihm umso besser zur Geltung, die zur Ringkarwand hinaufführen. Dahinter das gewellte Plateau der Aflenzer Staritzen mit dem Severinkogel (2038m) als höchstem Punkt. Der Hochschwab: das Gebirge der großen Kontraste auf engem Raum!
      123-SeverinkogelRingkarwand-Stuhleck.jpg

      Beim Blick nach Süden erinnert der Hochschwab sogar etwas an die Dolomiten: zentral die Edelspitzen über der Voisthalerhütte (die rechts unten zu sehen ist). Der nach links zum Fölzsattel führende Ochsensteig war zu diesem Zeitpunkt nach einem Felssturz noch gesperrt, wurde von der Bergrettung mittlerweile aber saniert. Im Hintergrund Schartenspitze und Kleiner Winkelkogel – die eleganten Klettergipfel über der Fölzalm.
      125-WinkelkogelEdelspitzenFölzstein.jpg

      Blick am Gipfelkreuz vorbei zum noch gut 120 Meter höheren Hochschwab-Hauptgipfel.
      Ich habe auch mit dem Teleobjektiv hinübergeschaut und selbst auf diesem viel besuchten Gipfel nur wenige Personen ausnehmen können.

      127-RingkampGipfelkreuz-Hochschwab.jpg

      Das umfassende Panorama Richtung Westen: Im Vordergrund dominieren der Große Griesstein und die Riegerin; rechts unten fließt gut 1500 Meter tiefer die Salza. Am Horizont die Gipfelparade: Hochtor- und Buchsteinstock mit dem Dachstein dazwischen, Haller Mauern, Warscheneck und Totes Gebirge. Das Höllengebirge rechts davon ist in etwa 120km Entfernung fast nur mehr zu ahnen; Kasberg, Sengsengebirge und Kremsmauer sind wieder deutlicher zu erkennen. Bei dieser Fernsicht bleibt heute wirklich kein Wunsch offen!
      129-BlickGesäuse-TotesGebirge-Riegerin.jpg

      Jenseits des Salzatals im Nordwesten dominieren schließlich die markanten Stöcke der Ybbstaler Alpen: vorn die Türnach, dahinter Hochstadl und Fadenkamp, links oben ein Teil des Hochkars, rechts Dürrenstein und Scheiblingstein.
      133-TürnachKräuterinDürrenstein.jpg

      Nach der Rundschau hole ich mir mit dem Teleobjektiv noch einige der markantesten Details näher heran. Den Beginn macht abermals die Hochweichsel über dem oberen Teil der Adlermäuer hinunter zum Unteren Ring.
      135-ZoomHochweichselAdlermauer.jpg

      Der Feistringstein bietet durch den Lichteinfall am Nachmittag nun ein besonders attraktives Bild!
      Knapp links der Bildmitte ahnt man die fast 50 Meter tiefe Schlucht, die den Gipfel vom Plateau der Mitteralm trennt. Sie ist durch einen Klettersteig des Schwierigkeitsgrades C erschlossen, sodass der Feistringstein ohne Kletter(steig)erfahrung nicht erreichbar ist.

      137-ZoomFeistringstein.jpg

      Auch die Edelspitzen bilden im schrägen Licht der Nachmittagssonne einen absoluten Blickfang!
      Ihr Anblick wird zudem die Herzen der Kletterer höher schlagen lassen.

      139-ZoomEdelspitzen.jpg

      Der Dachsteinstock weit im Westen: Rechts von der Planspitze sind sowohl der Koppenkarstein als auch der Hohe Dachstein deutlich zu erkennen; die Distanz beträgt fast 120 Kilometer. Davor wie aufgefädelt die markante Silhouette des Grimmings, das behäbige Dürrenschöberl und – scheinbar in der Nachbarschaft – der Große Griesstein mit dem Gipfelkreuz (tatsächlich auch gut 11km entfernt).
      142-ZoomGrGriesstein-Planspitze-Dachstein.jpg

      Der Große und Kleine Buchstein sind an ihrem Umrissen stets sofort erkennbar. Genau vor ihnen Tamischbachturm und Almmauer. In der Bildmitte der Gipfel des Großen Geigers im westlichen Hochschwab; da werden natürlich gleich meine Erinnerungen an das Moderatorentreffen 2021 geweckt.
      Rechts am Horizont der langgezogene Hochmölbing-Stock.

      143-ZoomTamischbachturm-GrKlBuchstein.jpg

      Tiefblick in das Salzatal bei Gschöder. Viel Platz bleibt dem Fluss zwischen den Nordwänden des Hochschwabstocks und der felsigen Südflanke der Türnach da wirklich nicht.
      145-ZoomSalzatalGschöder.jpg

      Der Fadenkamp in der Nahansicht, den Felix, Günter und ich erst im vergangenen Herbst überschritten haben. (Der anregende Steig verläuft größtenteils in der abgewandten Flanke des Kamms.) Dahinter Friesling und Großer Prollingstein im niedrigeren Teil der Ybbstaler Alpen. Im Hintergrund ahnt man jenseits des Alpenvorlands noch die Anhöhen des Mühlviertels etwa nördlich von Linz. Am Horizont stünden übrigens genau in diese Richtung Gipfel des Böhmerwalds und des Bayrischen Walds vom Plöckenstein bis zum Großen Rachel. Aber 160 bis fast 200km weit reicht die Fernsicht heute doch nicht.
      146-ZoomFadenkamp-Mühlviertel.jpg
      Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 16.08.2024, 15:15.
      Lg, Wolfgang


      Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
      der sowohl für den Einzelnen
      wie für die Welt zukunftsweisend ist.
      (David Steindl-Rast)

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      • #4
        Zurück in die nahe Umgebung: Der Kamm vom Höllkamp zum Ringkamp wirkt von Süden ausgesprochen wild und abweisend. So ist schwer vorstellbar, dass man ihn an seiner Nordflanke einigermaßen einfach passieren kann.
        Im Hintergrund der Stock der Zeller Staritzen mit felsigen Steilflanken fast rundherum, aber ausgedehnten Almböden auf dem Plateau.

        151-KammzumHöllkamp-ZellerStaritzen.jpg

        Ebenfalls ganz großes Kino bietet dieser Blick zum Wasachband, das – als grüner Streifen deutlich erkennbar – diagonal von rechts unten aus dem Oberen Ring zum Höllkamp-Kamm hinaufführt. Beeindruckend auch die wilde Felsszenerie um den Unteren Ring im Hintergrund!
        152-WasachbandHöllkamp.jpg

        Noch einmal setze ich mich neben dem Kreuz hin und genieße den Platz mit all seinen Ausblicken ganz bewusst. Als es dann auf 15.30 Uhr zugeht, ist mir klar, dass ich den Abstieg nicht mehr länger aufschieben darf. Etwas schweren Herzens mache ich mich auf den Weg – und stoppe bereits nach wenigen Metern, um den Abbruch zum Oberen Ring nochmals aus etwas anderer Perspektive festzuhalten. Wie aus dem Hochplateau herausgeschnitten wirken da die Steilabbrüche in den Kessel.
        153-RingkarwandSeverinkogel.jpg

        Nach Süden zu wird der Kamm des Ringkamps kurz einmal felsiger, und da bietet sich dieser Durchblick hinunter ins ausgedehnte Ochsenreichkar, durch das der markierte Weg von den Aflenzer Staritzen zum Schiestlhaus führt. Im Hintergrund links der Bildmitte Fölzstein und Fölzkogel sowie rechts der Karlhochkogel – alle mit dem für den Hochschwab so typischen Nebeneinander von Wiesenböden und Felswänden.
        156-OchsenreichkarFölzkogel.jpg

        Auf dem breiten Westrücken kürze ich in Abstiegsrichtung diesmal ein wenig ab; es ist hier überall unproblematisch zu gehen. Schon beeindruckend, wie tief das Salzatal vor den Gipfeln der Ybbstaler Alpen dahinter eingeschnitten ist!
        160-Salzatal-HochtürnachKräuterin.jpg

        Einmal noch möchte ich den tollen Blick zu den Edelspitzen sowie zur Schartenspitze und dem Kleinen Winkelkogel festhalten! Im Hintergrund übrigens einige prominente Gipfel im Grazer Bergland und den Fischbacher Alpen: von links nach rechts u.a. Hochlantsch, Rennfeld, Schöckl und Hochtrötsch.
        162-WinkelkogelEdelspitzen.jpg

        Knapp bevor die Steilstufe über die Samstatt beginnt, genieße ich nochmals das Gehen über die Rasenböden und diesen Prachtblick hinunter zur Edelbodenalm sowie den Felsgipfeln um das Salzatal.
        168-SalzatalEdelbodenalmMieskogel.jpg

        Der rumpelige Steilabschnitt ist im Absteg nicht wirklich angenehmer als er es im Aufstieg war. So bin ich froh, als ich die Querung des Samkars erreiche, durch das gerade eine Gämse hinunterläuft. Gegenüber die felsige Südseite des Türnachstocks, im Hintergrund einmal mehr Dürrenstein und Ötscher.
        171-Samkar-DürrensteinÖtscher.jpg

        Die nächste Steilstufe im Nadelwald ist dank des weicheren und trockenen Bodens wesentlich angenehmer zu begehen. Bei der Edelbodenalm ist dann natürlich noch einmal eine Pause angesagt. An diesem so unglaublich schönen Platz einfach vorbeizulaufen ginge gar nicht.
        176-RastplatzEdelbodenalm-Höllkamp.jpg

        Diesen Blick möchte ich auf jeden Fall noch fotografieren; am Vormittag stand die Sonne dafür zu ungünstig. Direkt über der Edelbodenalm ragt die Nordflanke des Ringkamps auf, in der flachere und felsigere Abschnitte wechseln. Schitourengehern wird einiges davon bekannt erscheinen. Rechts die Samstatt, und links darunter ahnt man den Kessel des Samkars.
        180-Edelbodenalm-RingkampSamstatt.jpg

        Das Wissen um noch sieben Kilometer Abstiegsroute und der Blick auf die Uhr siegen dann auch hier über den Wunsch, länger an diesem wunderbaren Ort zu verweilen.
        184-Edelbodenalm-BlickOsten.jpg

        Mit bereits etwas müden Beinen nehme ich auf den Kehren der Sandstraße lieber eine noch etwas längere Strecke in Kauf. Der Blick nach Westen zur Nordseite des Hochschwabs zeigt die bekannten Gipfel nun im Gegenlicht des späten Nachmittags: Ebenstein, Großer Griesstein und Schönberg. Der markante Sekundärgipfel links der Bildmitte heißt genau so wie er aussieht, nämlich schlicht und einfach „Turm“.
        188-Ebenstein-GrGriesstein-Schönberg.jpg

        Nach einem kurzen Stop bei der erfrischenden Quelle quere ich die Saatstatt und komme auf den Forststraßenkehren unterhalb – analog zum Beginn der Tour – bereits in den Dauerschatten. Noch ein Blick zurück zum Ringkamp, zur Samstatt und der Eismauer über der Weichselleiten…
        191-Weichselleiten-Samstatt.jpg

        …, und dann folge ich der Sandstraße das letzte Stück zurück bis Weichselboden. Dass ich auf ihr halb im Automatikmodus gehen kann, kommt mir nicht ungelegen. Längst liegt natürlich auch der Talboden im Schatten; die Sonne erreicht nur mehr den oberen Teil der Steilflanke zum Kleinen Brandstein in den Zeller Staritzen.
        195-Weichselboden-KlBrandstein.jpg

        Nun wartet noch eine recht lange Heimfahrt auf mich, aber ich kann sie mit einer Überfülle an Eindrücken antreten. Selbstverständlich halte ich beim Hochschwabblick auf der Bundesstraße nochmals, wo sich der gesamte Kamm vom Höllkamp zum Ringkamp nun bereits im Abendlicht zeigt. Ein würdiger Abschluss für einen meiner tollsten Bergtage der letzten Jahre!
        197-HöllkampRingkamp-Mieskogel.jpg
        Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 22.08.2024, 21:32.
        Lg, Wolfgang


        Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
        der sowohl für den Einzelnen
        wie für die Welt zukunftsweisend ist.
        (David Steindl-Rast)

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        • #5
          Informationen zur Tour

          20,2 Kilometer Streckenlänge
          und (mit ein paar kleinen Gegensteigungen) 1560 Höhenmeter.

          Die Höhenunterschiede in der gewaltigen Nordflanke des Hochschwabstocks sind, wie sie sind.
          Die Streckenlänge könnte von meinem Wert um gut einen Kilometer auf oder ab variieren - je nachdem, wie oft man die Forststraßenkehren im unteren Teil der Route abkürzt.
          Die Markierungen folgen insgesamt viermal Abkürzungen der Straße zur Edelbodenalm: im Aufstieg zunächst drei kurzen und am Schluss einer längeren über die Weichselleiten. Nummer eins ist derzeit allerdings offiziell gesperrt, Begründung: Gefahr wegen morschen Bäumen. Entlang von Nummer zwei stehen kaum mehr Bäume, die morsch sein könnten. Der Steig wurde hier näher an eine Felsrippe heran verlegt und ist etwas holprig zu gehen. Nummer drei gleich oberhalb der Quelle führt auf angenehmem Boden durch dichten Wald.
          Auf der Weichselleiten erfordert der für Schläge typische steinige und unebene Boden etwas Konzentration - speziell im Hochsommer bei dichter bodennaher Vegetation. Im Aufstieg bin ich der Markierung gefolgt, bergab mit bereits etwas müden Beinen bin ich lieber die (zwei) Kehren der Sandstraße ausgegangen.

          Der obere Teil des Anstiegs von der Edelbodenalm bis zum Weihbrunnkessel ist so ausreichend markiert, dass die Orientierung nirgendwo unklar sein sollte. Der steile Abschnitt über die Samstatt ist nicht schwierig, aber durch ständige kleine Felsstufen und teilweise auch viel Geröll zwischen den Latschen anstrengend.
          Ab dem Weihbrunnkessel leiten Steinmännchen zum Ringkamp hinauf; ein Weg ist erst wieder auf den letzten zehn Minuten direkt am Kamm zu erkennen. Wer möchte, kann im Aufstieg bereits früher über den breiten Rasenhang links zum Kamm hinaufqueren. Die gesamte Flanke ist bei guter Sicht gänzlich unschwierig zu begehen.

          Die objektiven Schwierigkeiten der Route sind somit gering. Die beiden entscheidenden Kriterien für die Tour sind vielmehr die nötige Ausdauer und absolut stabiles Wetter.
          Ich bin generell kein schneller Geher und war im Aufstieg gut fünf Stunden unterwegs, im Abstieg genau vier Stunden. (Wie viel Zeit ich für insgesamt gut 200 Fotos benötigt habe, mit denen ich zurückkam, lässt sich schwer schätzen. ) Bei moderatem Grundtempo halte ich viereinhalb bis fünf Stunden bergauf sowie dreieinhalb bis vier Stunden bergab für realistisch.
          Aber die Route bietet so viele großartige Landschaftseindrücke und erstklassige Aussichtsplätze, dass auf jeden Fall auch genügend Zeit eingeplant werden sollte, um all das auszukosten.

          Das Panorama vom Gipfel ist großartig! Beim Tiefblick in den Oberen Ring verschlägt es einem im ersten Augenblick beinahe den Atem, und vom Schneeberg bis zum Dachstein sowie vom Schöckl bis zum Böhmerwald ist bei guter Fernsicht eine unüberschaubare Fülle an Gipfeln im Blickfeld. Lediglich nach Westsüdwesten ist die Sicht durch den höheren Hochschwab-Hauptgipfel eingeschränkt. Dafür sind auch die Tiefblicke vom Kamm des Ringkamps zur Edelbodenalm und ins Salzatal überwältigend (die sich vom Hauptgipfel so nicht bieten).

          Auch auf der Rax, der Schneealpe oder der Veitschalpe werden attraktive "Nebengipfel" viel weniger besucht als die höchsten Gipfel. Der Ringkamp scheint da in der Hochschwab-Gruppe nahtlos anzuschließen. Dass ich auf der langen Nordroute von Weichselboden vielleicht niemandem begegnen würde, habe ich erwartet; dass ich bei Prachtwetter aber auch auf dem Gipfel allein bleiben würde, hat mich doch überrascht. Die einzige größere Wandergruppe in Sichtweite querte deutlich unter mir das Ochsenreichkar von Westen nach Osten.

          --- ---

          Weichselboden ist meines Wissen derzeit (leider) öffentlich nicht erreichbar. Für Autos stehen ausreichend - kostenfreie - Parkplätze zur Verfügung. Außer mir stand dort lediglich ein zweites Auto mit Wiener Kennzeichen, dessen Inhaber wohl mehr als einen Tag am Hochschwab unterwegs waren.

          Aufgrund der Länge der Route und ihrer vorwiegend nordseitigen Ausrichtung bieten sich meiner Meinung nach stabile Sommertage am besten für eine Tagestour von Weichselboden zum Ringkamp an. Perfekt wäre zum Beispiel ein schöner Spätsommertag. Dass ein Tag mit genau solchen Bedingungen sich in den vorwiegend schwül-heißen und labilen Sommer 2024 "gemogelt" hat und ich ihn nützen konnte, sehe ich als großen Glücksfall an.

          Damit bin ich bereits bei meinen persönlichen Eindrücken.


          Persönliches Resumee

          Schneeberg, Rax und Schneealpe bieten jede Menge toller Eindrücke, und ich möchte sie keinesfalls missen. Aber bei jeder Tour im Hochschwab erlebe ich, dass dieses Gebirge in mehrfacher Hinsicht noch eine Dimension größer ist. Das stimmt bei der Anzahl der Gipfel über 2000m Höhe wie der Gesamtausdehnung auch objektiv. Aber die Faszination kommt, glaube ich, auch von der großen Vielgestaltigkeit, dem ständigen Wechsel zwischen grünen Bergwiesen und Felswänden, weiten Plateaus und gezackten Kämmen. Und der Obere Ring ist ohnehin mit keiner Szenerie im gesamten Tagestourenumfeld von Wien vergleichbar, die mir bekannt wäre.

          Es ist ein Glücksfall, eine so tolle Berglandschaft bei perfekten Bedingungen und noch dazu viele Stunden in absoluter Ruhe erleben zu können. Ich bin unendlich dankbar, dass dieser Tag genau in meine Urlaubswoche fiel und ich ihn dafür nützen konnte, den Ringkamp kennenzulernen. Mein Interesse am zentralen Hochschwab ist damit aber keineswegs gestillt; es wurde durch die Eindrücke dieser Tour viel eher neu geweckt. So hoffe ich auf Gelegenheiten, diese großartige Region - auch an mehr als einem einzelnen Tag - weiter zu erkunden.
          Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 14.08.2024, 17:24.
          Lg, Wolfgang


          Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
          der sowohl für den Einzelnen
          wie für die Welt zukunftsweisend ist.
          (David Steindl-Rast)

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          • #6
            Toll, Wolfgang. Und ich stimme dir zu, alle diese Wege kennend. Der Hochschwab ist eine ganze Dimension größer als die Rax-Schneeberggruppe. Danke für deine Eindrücke.
            Zu seiner Milbe sagt der Milber:
            "Geh bitte, schenk mir einen Zahn aus Silber.
            Damit ich, wenn im Haargewurl
            ich beißen möchte, hab kan Gsturl!"

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            • #7
              Grüß Dich!

              Sehr schöne, lange aber wahrscheinlich auch anstrengende Tour mit nicht wenigen Höhenmetern. Dokumentiert in der von Dir gewohnten; sehr hohen Qualität .
              Zurück gekommen seid Ihr wahrscheinlich nach 19:00h?

              Bei mir ist es schon länger her (Aug. 2015) das ich von Weichselboden (mit dem Taxi von Seebodental angereist) ähnlich wie Du ging. Vom Parkplatz Volksheim über die Edelbodenalm und Samstatt, Weihbrunnkessel ging es auf den Hochschwabgipfel.

              Zurück ging es über das Schiestlhaus (Einkehr), Oberer und Unterer Dullwitz, Florlhütte (mit Schnapseinladung) in das Seetal zu meinem Auto.
              Ich war damals mit Pausen und Einkehren ca. 12h unterwegs.

              Danke für die Auffrischung meiner Erinnerungen bzw. für die Präsentation dieses schönen Berichtes!

              LG Erich
              Erich


              "Gesundheit ist des Menschen höchstes Gut"

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              • #8
                Das ist eine fordernde Besteigung mit vielen Höhenmetern.
                Kompliment Wolfgang!
                Bei mir ist es schon neun Jahre her.
                Hast dir wieder einen feinen Tag dafür ausgesucht.
                Wie gewohnt von dir, ein sehr informativer und ansprechender Bericht!


                L.G. Manfred

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                • #9
                  Als Tagestour ganz schön anstrengend, aber bei besten Bedingungen, wie du sie hattest, äußerst lohnend.

                  Bei mir ist es jetzt schon 11 Jahre her, dass ich durch die Ringe und die Wasserfallschlucht auf den Ringkamp gestiegen bin. Ein einmaliges Erlebnis, das ich nicht missen möchte (aber vermutlich nicht wiederholen kann - dafür reicht meine Kondi leider nicht mehr). Der lange Abstieg in der Nachmittagshitze war fast fordernder als der Aufstieg.

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                  • #10
                    Viele schöne Bilder konntest du auf deiner Bergtour einfangen Wolfgang, highlight ist vermutlich der Blick in die Ringe hinunter. Der Ringkamp hat einen soliden Platz im Hochschwab, aber ich verstehe schon warum er selten besucht wird. Wer auf dem Wanderweg über die Aflenzer Staritzen unterwegs ist, hat nicht unbedingt Lust dort zusätzlich hinauf zugehen. Das war lange Zeit auch bei der Hochweichsel so, die wird aber nun viel öfter besucht.

                    LG.Sigi

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                    • #11
                      Danke fürs Mitnehmen.
                      Diesen Weg kenne ich noch nicht, habe ihn aber schon länger auf meiner todo-Liste. Als Abstieg käme für mich dann die Wasserfallschlucht infrage - oder alles in umgekehrter Richtung.
                      Zurzeit ist es mir aber noch zu heiß und zu gewitteranfällig.
                      LG Rudolf
                      _________________________________________
                      Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
                      die wir nicht nutzen. (Seneca)

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                      • #12
                        Wunderschön! Tolle Bedingungen hast du da erwischt. Wunderschöne und gut erläuterte Bilder hast du da mitgebracht.

                        LG. Martin
                        Alle meine Beiträge im Tourenforum

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                        • #13
                          Ein Bericht, der bei mir mit beinahe jedem Bild weitere Erinnerungen an verschiedene Touren rund um das Salzatal hervorbringt.

                          Im Hochsommer ist der Ringkamp gewiss kein honiglecken - du vermittelst es aber hervorragend, daß man für die Strapazen belohnt wird und das nicht nur am Gipfel!
                          Daß man an so einem Tag nicht zu Mittag wieder im Tal ist, versteht sich von selbst und die späte Rückkehr - müde Beine hin oder her - zeugt nur davon, daß man den Tag richtig ausgenutzt hat.
                          "And the People bowed and prayed
                          to the neon god they made."


                          Simon&Garfunkel "The sound of silence"

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                          • #14
                            Toller Bericht über einen meiner Hochschwab-Lieblingsberge, den ich schon auf den meisten der mir möglichen Routen besteigen und auch überschreiten durfte.
                            Jedes Foto weckt schöne Erinnerungen, und lädt zum Wieder-Lesen ein

                            Liebe Grüße, Norbert
                            Meine Touren in Europa
                            ... in Italien
                            Meine Touren in Südamerika
                            Blumen und anderes

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                            • #15
                              Die schönen Bilder lassen Erinnerungen wach werden.
                              Dort sollte ich wieder mal hin.
                              Lg. helmut55

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