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Krautgartkogel 1988m vom Seetal, 28.10.2024 Hochschwab

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  • Krautgartkogel 1988m vom Seetal, 28.10.2024 Hochschwab

    Grüß euch, vor allem die Ruachler könnten an so etwas ihre Freude haben.
    Einmal gemütlich flanieren oder hinauf flankieren, beides könnte heute passen.

    Und dann ist es trotz einer Schönwetterprognose wieder nur grau in grau. Ich fahre von Kapfenberg nach Seewiesen, dort beginnt meine vorerst nicht geplante Route. Es geht ein Stück das Seetal entlang, Richtung Lettanger, bis der Fahrweg bei einer Schuttmündung nach Norden verlassen wird. Schon öfters habe ich das so gemacht und es war ganz akzeptabel. Ursprünglich wollte ich in die Dullwitz und bei der Voisthalerhütte vorbeischauen. Aber es war mir nicht schön genug für eine längere Wanderung.
    Daher wieder mal:
    Großer Kamp, ... ein gut einsehbarer westlicher Schrofenrücken zum Krautgartenkogel hinauf. Im unteren Teil ist ein fast durchgehender Schrofengürtel mit einigen steilen Wandstufen. Ein paar bewaldete Schwachstellen gebe es für einen eventuellen Rückweg, aber das ist nicht unbedingt das Ziel. Ich möchte schon hinauf gehen auf einem möglichst interessanten Anstieg.

    Gleich geht es aus dem Schotter hinaus und rechts aufwärts.

    01.jpg

    Und schon ist das Aufwärmen geschafft, die ersten Meter waren gleich gewöhnungsbedürftig. Ich habe auch keinen richtigen Steig erwartet außer Wildwechsel vielleicht.
    Einige steile Felsen möchte ich, wenn möglich umgehen. Es gibt zwar eine schluchtartige Rinne, aber die ausgeschliffenen Steilstufen könnten problematisch sein. Am Bild sieht man die noch tiefer hinunter reichende helle Wasserrinne leider nicht mehr.

    02.jpg

    Deshalb gehe ich rechts davon, in den Schrofen weiter.
    Unter steiler werdender Wand geht es bei einem abgestorbenen Baum waagrecht nach links.

    03.jpg

    Der Erste -, vielleicht kurz der Zweite Grad sind zu klettern (auf etwa hundert Meter), dann ist man wieder im Gehgelände und man erhält die ersten Einblicke ins Kar.

    04.jpg

    Die Ortschaft Seewiesen mit der hereinführenden Schotterstraße im Seetal.

    05.jpg

    Bevor ich bei der ersten flachen Grabensohle auf die westliche Hangseite wechsle, noch ein Blick
    in s Gräble hinab.

    06.jpg

    Nach kurzer Zeit, wird westlich eine steile Wiese oben mit Felsen ansteigen, dann erreicht man einen gutem Stand für folgendes Bild.
    Im Schatten links die Gschirrmauer - Hofertalrinne - hinten der Fölzsattel, rechts die Felsen sind die unteren Ausläufer der
    Bösen Mauer.

    08.jpg

    Etwas mehr von der Felsenlandschaft

    09.jpg

    Blick von meinem Standort westlich des Grabens:
    Die aufgerissenen Furchen verlieren sich nach oben hin, aber man könnte gut zum östlichen Felskamm ansteigen.

    10.jpg

    Ich bin mittlerweile gut durch eine Latschengasse gekommen und habe dabei sogar an einen Jagdsteig gedacht, die Spuren haben sich jedoch wieder gänzlich aufgelöst.
    Blick nach Osten mit den Querungsmöglichkeiten zum Felskamm, der seichte Graben ist durch die Latschen links unten verdeckt.

    11.jpg

    Nach einer hübschen Teilstrecke folgt:
    Der etwas steile grasige Teil, laut AMAP, der Sampelboden, schön langsam wird es jedenfalls spannend hier. Viele Option scheint es nicht zu geben, ich habe mit Spuren - Wildwechsel gerechnet aber es ist nichts davon einsehbar.

    12.jpg

    In östliche Richtung zu gehen ist etwas abenteuerlich obwohl man dann aus dem Schneider wäre.

    13.jpg

    Vorerst halte ich die Variante, hinauf zu den Felsen und noch auf Rasen rechts queren zum rasigen Höcker am gangbarsten. Siehe Bild 12
    Dieses Bild zeigt in die Richtung steil Links, hier möchte ich vorerst noch nicht gehen. Das Bild täuscht in der Perspektive ein wenig.

    14.jpg
    Fortsetzung folgt:
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von BERGMAXI; 30.10.2024, 19:26. Grund: Schreibfehler

  • #2
    Eher zaghaft beginne ich in einer schrofigen Steilwiese anzusteigen, auf allen Vieren.
    Richtig ungut ist schon allein der Gedanke, falls ich wieder zurück möchte, es darf einfach nichts schiefgehen. Es sind zwar nur ein paar Schritte,
    dann fühle ich mich erleichtert und kann Stressfreier hinauf gehen. Die letzten Hürden sind geschafft, es folgt weiterhin steiler Rasen und ich höre sogar Stimmen von oben. Nicht von ganz oben, nein! Sie sind irdisch aber halt nicht meine Sprache oder eine die ich verstehen könnte. Es tut gut sich ihnen zu nähern, als ich auf der Hochfläche ankomme erwartet mich eine nette Gruppe von Bergwanderern. Alle sind sie perfekt, jeder hat ein tolles Fotoequipment mit angeschraubten Stativ. Da bitte ich sie um ein Foto, ja warum nicht …? Nein, nicht von mir, ich von ihnen, …?

    Steinmann Ostkuppe

    15.jpg

    Ein wenig Zeit ist noch zum Genießen, um in die Gegend zu sehen und an Geschichten zu denken
    die ich beeindruckend finde.
    Vielleicht kennt diese schon jemand?
    Es geht um die Mittelkuppe der Bösen Mauer!
    Eine Gruppe Bergsteiger klettert die Südwandrippe: 16.-17. Jänner 1971, 800m
    Scheinbar war es nichts Besonderes!
    Aber um diese Jahreszeit, in kurzer Kleidung, eventuell sogar oben ohne bei einer Erstbegehung unterwegs zu sein ist vielleicht auch nichts Besonderes. Ein dazugehörendes Biwak geht auch noch. Dass jedoch ein Wintereinbruch mit einer ungemütlichen Schneedecke sein Zwischenspiel treibt, könnte doch etwas sonderbar sein.

    Ich bin noch bei den Eindrücken des Anstieges durch den Sampelboden. Kann aber nicht einmal beurteilen, ob es ein einfacher oder doch heikler Anstieg war.

    16.jpg

    Auszüge einer Literatur von G. u. L. Auferbauer, ... Zitat:
    Die Südseite des Krautgartenkogels hat zwei sehr steile Schrofenrücken; der westliche wird mit Großer Kamp bezeichnet. Der östliche als Kleiner Kamp.

    Da hätte ich eher nicht an den Bereich des Sampelboden gedacht?
    In der AMAP ist es sehr deutlich beschrieben, der Sampelboden ist oberhalb vom Großen Kamp.

    Nun denke ich bereits an den Abstieg: Nach dem guten durchsteigen der Flanke braucht es nichts Aufregendes mehr sein.

    Aber gleich gegenüber ist die Hochweichsel, ein beliebter Berg einiger User von Gipfeltreffen. Heute ist nicht viel los, gerade zwei Leute sind am Gipfel zu sehen.
    Viele Berichte gibt es von verschiedenen Anstiegen und es ist schön, wenn man sie gelesen hat.
    Den Steig von der Bschlagstatt auf das Weichselbödele und weiter an den Ostabbrüchen zum Gipfel kenne ich nur ab Seebergsattel - Mitterboden usw. oder vom Kastenriegel - Rosshöhle oder über Graualm - Mitterboden - Bschlagstatt und habe sie alle in guter Erinnerung.

    19.jpg

    20.jpg


    Zum Glück ist der Krautgartkogel leicht erreichbar, einfach zum Mitnehmen. Bin auf den Vermessungsstein aufmerksam geworden, redundant ist halt besser.

    21.jpg

    Ein dauerhafter Enzian, es war heute ein Einzelstück.

    22.jpg

    Ich folge dem Weitwanderweg bis ungefähr zur Abzweigung mit dem Prinzensteig, dann wende ich mich nach rechts steil hinuter.

    23.jpg

    Schon im Kar welches, nicht einfach, steil und weglos ins Bruchtal führt.

    25.jpg

    Im Schotter geht es nicht zum Rutschen da er meist viel zu grob ist oder manchmal auch zu fein.

    26.jpg

    Eigentlich ist der Bruchtalsteig - Gamssteig eine viel bessere Wahl aber man such halt Kompromisse. Wahrscheinlich dauert es wegen des vorsichtigen Steigens hier auch viel länger.
    Ich habe heute kein genaues Zeitgefühl mehr, es dauert irgendwie schon sehr lange heute. Bin auch langsam unterwegs und trotzdem macht es Spaß.
    Sogar diese Dose wird heute für mich unlesbar oder zur unlösbaren Angelegenheit.

    27.jpg

    Hier bereits ein Rückblick zum vermeintlichen Schnellabstieg

    28.jpg

    Im unteren Teil ab Bruchtal nehme ich teilweise die Schiroute, die anfangs sehr gut zu gehen ist. Endlich einige Minuten ohne ständigen Druck auf den Knien.
    Dann komme ich in ein schönes Waldstück ehe ich wieder rechts abwärts gehe.

    Waldplatz.jpg

    Leider ist diese Strecke sehr verwachsen und verdecktes Altholz macht sich heimtückisch bemerkbar.

    Gewächs.jpg

    Die letzten Meter noch ehe ich an diese Runde zurückdenken darf, mir kommt in den Sinn, wenig ist besser als gar nichts und dies habe ich hiermit gemacht.

    29.jpg

    Aufgrund des meist drüben Tageslichtes kam mir die Runde viel länger vor als sie tatsächlich war. Rund sechs Stunden passen genau zum Erlebnis und zur Fitness.

    LG. Sigi
    Angehängte Dateien

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    • #3
      Hallo Sigi!
      Du sagst, besser wenig als gar nichts.
      Das Wenig spielt doch keine Rolle, da du doch wieder einmal auf Abwegen unterwegs warst, die nur Spezialisten, wie du einer bist, vorbehalten sind.
      Ich suche mir auch am liebsten selbst einen Weg durch die alpine Geographie.

      LG Rudolf
      LG Rudolf
      _________________________________________
      Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
      die wir nicht nutzen. (Seneca)

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      • #4
        Vielen Dank!
        Meine bergsteigerischen Fähigkeiten sind eher bescheiden. Dass ich gerne in Berg-Landschaften unterwegs bin ist richtig. Aber lieber Rudolf, ich habe großen Respekt vor Menschen die in ihrem Alter so viel in den Bergen sind wie du.

        LG.

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        • #5
          Servus Sigi, äußerst interessante Initiative, gratuliere zum gelungen Anstieg! Den habe ich mich jetzt gemerkt, sieht ja toll aus für Ruachler (und da gehöre ich dazu ). Eine Frage: warum bist nach dem steilen Einstieg-Gürtel zur westlichen Seite des Grabens gewechselt/gequert und eigentlich nicht auf dem Großen Kamp geblieben? Übrigens, gerade diese Unternehmung zeigt dass deine bergsteigerische Fähigkeiten nicht bescheiden sind (umso mehr wenn ich mir denke was du auf der Wände der Mitteralm free solo unternimmst), also: respekt!

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          • #6
            Zitat von escapist Beitrag anzeigen
            ). Eine Frage: warum bist nach dem steilen Einstieg-Gürtel zur westlichen Seite des Grabens gewechselt/gequert und eigentlich nicht auf dem Großen Kamp geblieben?
            Grüß dich David! … danke für deine nette Wortspende.

            Der Große Kamp ist ein Schrofenrücken (im Bild hinter den Vordergrundfelsen links verdeckt). Ob der Hügel mit den Latschenfeldern westlich dazu gehört, ist mir nicht bekannt.

            Kamp.jpg

            Im Bild,
            Bösmauer Sampelboden Kamp

            Bösmauer.jpg
            LG.

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            • #7
              Interessante Unternehmung! Ich sehe das genauso wie meine Vorposter, du bist schon ein Spezialist für solche Anstiege. Sicher, du kennst den Hochschwab gut, aber dieser Aufstieg dürfte dir noch unbekannt gewesen sein. Das ist dann immer besonders spannend…

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              • #8
                Ja, also soweit ich das beurteilen kann, schaut das schon so aus, als ob man wissen sollte, was man da tut und wohin man sich bewegt

                Sehr schön, wenn man ein Gebiet schon gut kennt und es trotzdem immer noch Möglichkeiten neues zu erkunden für Fortgeschrittene gibt

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