Hallo,
gestern ist es endlich auch mir gelungen, von der Reichensteinhütte zur Mödlinger Hütte zu wandern. Da es zu dieser Strecke schon viele Berichte gibt, zuerst ein paar "Neuigkeiten":
1) Die Quelle am Wildfeld liefert zwar viel Wasser, es läuft derzeit aber unter den Schläuchen durch, anscheinend hat die Quellfassung den Winter nicht überstanden. Daher sollte man von der Hütte genug Wasser mitnehmen, um bis zum Brunneck-Sattel zu kommen!
2) Die Angaben von blackpanther unter http://www.gipfeltreffen.at/showthread.php?t=1706 sind äusserst hilfreich für Planung und Durchführung der Tour, der Punkt über die letzte markierte Abstiegsmöglichkeit am Leobnertörl trifft aber nicht mehr zu: eine gute Stunde nach dem Blaseneck führt nun ein frisch markierter Weg ins Sebringtal, und wenig später endet eine Forststrasse links nahe am Weg. Auch meine ich, dass der Pfad über die letzten Hügel mit Stirnlampe gut zu finden wäre, da recht gut ausgetreten. Die Markierungen sind zwar meist spärlich oder alt, aber es gibt nur sehr wenige Stellen, wo man sich leicht vertun könnte.
Für den 20.6. war die Wetterprognose günstig und ich hatte das Glück, schon am Tag davor nicht arbeiten zu müssen. Also abends rauf auf die Reichensteinhütte und um 04:00 aufgebrochen - bei Vollmond und schwacher Dämmerung. 20.6. - das heisst fast 18 statt der oft kalkulierten 16 Stunden Tageslicht! Zuerst drohte es ein heisser Tag zu werden, aber bald vermehrten sich die Wolken und wurden teilweise auch recht dunkel. Insgesamt brachte dieser Tag dann wohl ideale Verhältnisse: schwacher bis mässiger Wind, wenig Sonne, kein Niederschlag, ausgezeichnete Sicht, und sogar die Vegetation war nur wenig feucht. Wegen der angenehmen Temperatur reichten die mitgetragenen Wasservorräte trotz des unerwarteten Ausfalls der Wildfeldquelle.
Die einzige Begegnung auf der gesamten Strecke war auf den Weitböden ein Mann mit Motorsäge, der seine alljährliche Wegputz-Tour unternahm - er war über das Treffen noch überraschter als ich...
Am Brunneck-Sattel (vor dem Zeiritzkampel) erinnerte ich mich an meinen ersten Versuch vor vielen Jahren: hier hatte ich wegen maroder Füße und Gewittergefahr abgebrochen. Diesmal ließ ich mich von den dunklen Wolken nicht schrecken - sie sahen noch nicht ganz gewittrig aus. Glücklicherweise eine zutreffende Einschätzung.
Was soll ich noch schildern - dass ich schon bis auf das Zeiritzkampel 9 Stunden gebraucht und daher nach der Hälfte-Regel keine Zeitreserve hatte; dass ich für die zweite Hälfte dann 40 Minuten weniger brauchte als für die erste, obwohl meine Kräfte merklich nachließen (es gibt viel mehr Hügel und Berge als ich noch erwartete); dass ich zur Regeneration eine ausgiebige Rast gebraucht hätte, aber natürlich nicht genug Zeit hatte; dass ich auch zum Fotografieren fast keine Zeit hatte (ich komme wieder, aber ohne Zeitdruck!); dass ich ohne Blasen das Ziel erreichte, weil mir nach vielen Jahren wieder der Hirschtalk eingefallen war; dass ich insgesamt etwa 1,5 Stunden mit Rasten verbrauchte (über Wassertrinken und Karte Lesen hinaus) und etwa 30 Minuten mit den Folgen von Orientierungsfehlern.
Letztlich kam ich noch bei gutem Tageslicht zur Mödlinger Hütte. Rückblickend war es eine sehr anstrengende, aber wunderschöne und lohnende Tour!
LG latschengeist
gestern ist es endlich auch mir gelungen, von der Reichensteinhütte zur Mödlinger Hütte zu wandern. Da es zu dieser Strecke schon viele Berichte gibt, zuerst ein paar "Neuigkeiten":
1) Die Quelle am Wildfeld liefert zwar viel Wasser, es läuft derzeit aber unter den Schläuchen durch, anscheinend hat die Quellfassung den Winter nicht überstanden. Daher sollte man von der Hütte genug Wasser mitnehmen, um bis zum Brunneck-Sattel zu kommen!
2) Die Angaben von blackpanther unter http://www.gipfeltreffen.at/showthread.php?t=1706 sind äusserst hilfreich für Planung und Durchführung der Tour, der Punkt über die letzte markierte Abstiegsmöglichkeit am Leobnertörl trifft aber nicht mehr zu: eine gute Stunde nach dem Blaseneck führt nun ein frisch markierter Weg ins Sebringtal, und wenig später endet eine Forststrasse links nahe am Weg. Auch meine ich, dass der Pfad über die letzten Hügel mit Stirnlampe gut zu finden wäre, da recht gut ausgetreten. Die Markierungen sind zwar meist spärlich oder alt, aber es gibt nur sehr wenige Stellen, wo man sich leicht vertun könnte.
Für den 20.6. war die Wetterprognose günstig und ich hatte das Glück, schon am Tag davor nicht arbeiten zu müssen. Also abends rauf auf die Reichensteinhütte und um 04:00 aufgebrochen - bei Vollmond und schwacher Dämmerung. 20.6. - das heisst fast 18 statt der oft kalkulierten 16 Stunden Tageslicht! Zuerst drohte es ein heisser Tag zu werden, aber bald vermehrten sich die Wolken und wurden teilweise auch recht dunkel. Insgesamt brachte dieser Tag dann wohl ideale Verhältnisse: schwacher bis mässiger Wind, wenig Sonne, kein Niederschlag, ausgezeichnete Sicht, und sogar die Vegetation war nur wenig feucht. Wegen der angenehmen Temperatur reichten die mitgetragenen Wasservorräte trotz des unerwarteten Ausfalls der Wildfeldquelle.
Die einzige Begegnung auf der gesamten Strecke war auf den Weitböden ein Mann mit Motorsäge, der seine alljährliche Wegputz-Tour unternahm - er war über das Treffen noch überraschter als ich...
Am Brunneck-Sattel (vor dem Zeiritzkampel) erinnerte ich mich an meinen ersten Versuch vor vielen Jahren: hier hatte ich wegen maroder Füße und Gewittergefahr abgebrochen. Diesmal ließ ich mich von den dunklen Wolken nicht schrecken - sie sahen noch nicht ganz gewittrig aus. Glücklicherweise eine zutreffende Einschätzung.
Was soll ich noch schildern - dass ich schon bis auf das Zeiritzkampel 9 Stunden gebraucht und daher nach der Hälfte-Regel keine Zeitreserve hatte; dass ich für die zweite Hälfte dann 40 Minuten weniger brauchte als für die erste, obwohl meine Kräfte merklich nachließen (es gibt viel mehr Hügel und Berge als ich noch erwartete); dass ich zur Regeneration eine ausgiebige Rast gebraucht hätte, aber natürlich nicht genug Zeit hatte; dass ich auch zum Fotografieren fast keine Zeit hatte (ich komme wieder, aber ohne Zeitdruck!); dass ich ohne Blasen das Ziel erreichte, weil mir nach vielen Jahren wieder der Hirschtalk eingefallen war; dass ich insgesamt etwa 1,5 Stunden mit Rasten verbrauchte (über Wassertrinken und Karte Lesen hinaus) und etwa 30 Minuten mit den Folgen von Orientierungsfehlern.
Letztlich kam ich noch bei gutem Tageslicht zur Mödlinger Hütte. Rückblickend war es eine sehr anstrengende, aber wunderschöne und lohnende Tour!
LG latschengeist
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