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Hochschwab mit Aflenzer Staritzen

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  • Hochschwab mit Aflenzer Staritzen

    Eine Sommertour möchte ich noch nachholen:

    Montag: 1.9.: Der Wetterbericht nicht berühmt, aber auch nicht ganz schlecht, es soll besser werden, aber warten können Lotte und ich auch nicht, denn am Samstag beginnt meine Bikewoche.
    Lange Überlegung, Hochschwab und Staritzen ist fix, aber von wo wohin? Anstieg vom Bodenbauer? Längere Anfahrt und viele Höhenmeter, drehen wir es lieber um, von Seewiesen zunächst auf die Voisthalerhütte, das ist kein großer Anstieg, gerade richtig für den Anreisetag.
    Ein Stück hinein das Seetal, die Wolken hängen schon sehr tief
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    Aber wir schauen nicht hinauf sondern bewundern lieber die Blumen
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    Wir kommen zum Lettanger der seinem Namen alle Ehre macht
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    Hier hat der Böse Wald - er heißt wirklich so - Einiges angerichtet
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    Nicht nur Letten auch ein paar Steine
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    Hier schaut es aus, als ob die Bäume mitten im Geröll wachen. Später erfahren wir von Hüttenwirt, dass heuer im Juli fast jede Woche ein Unwetter war. Und die Folgen können wir sehen, der Weg ist teilweise völlig weg¬geschwemmt.
    Wir machen eine kurze Rast bei der Florlhütte, sie ist inzwischen neu aufgebaut aber nicht bewirtschaftet. Das Wetter schaut langsam besser aus, blaue Flecken am Himmel.
    Nur das täuscht leider, habe ich da nicht ein leichtes Donnergrollen gehört? Ja, das täuscht leider nicht, am Höllkampl geht es los, kräftiger Regen mit ein bisschen Graupelschauer.
    Unterstandsmöglichkeit gibt es hier nicht, also hinauf zur Voisthalerhütte – wir hätten bei der Florlhütte doch länger Pause machen sollen, dann hätten wir das Wetter dort abwarten können.
    Nein, hätten wir nicht, denn nach einer kurzen Pause legt es erst so richtig los. Das sind wir aber zum Glück schon auf der Voisthalerhütte.
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    Das stört uns jetzt nicht mehr, wir suchen nur einmal Platz um unser Gewand zu trocknen. Es gibt zwar einen Trockenraum, sogar geheizt, aber nicht für Übergewand, das muss im Vorraum abrinnen.
    Erster Schreck beim Eintritt in die Gaststube, ein aggressiver Hase
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    Wir machen es uns trotzdem gemütlich, ein Süppchen, ein Bier, so kann man das Gewitter leicht vertragen.
    Das ist dann auch bald vorbei und einen nette Abendstimmung kommt auf
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    Es wird sonnig
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    Die nassen Felsen glänzen im Abendlicht
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    Und es wird sogar noch richtig schön
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    Eine sternklare Nacht, das verspricht Einiges für morgen. Da müssen wir ohnehin noch überlegen, wie wir es angehen sollen, denn nur auf’s Schiestlhaus hinauf, 500 Höhenmeter, das ist keine Tagestour. Aber da auf der Karlalm anscheinend einen schwach markierten Weg. Laut Hüttenwirt machbar, sogar mit Steinmännern markiert, aber nur bei guter Sicht. Bei Nebel haben sie schon Einheimische dort suchen müssen. Aber mit GPS und Topo-Österreich sollte es kein Problem sein, meint er. Warten wir also das morgige Wetter ab.
    Und übermorgen, Mittwoch, soll der Traumtag sein, Donnerstag schon wieder schlechter, unseren Plan morgen zur Häuslalm zu gehen und dann erst zum Schiestlhaus geben wir gleich auf.


    Dienstag: 2.9.: Nicht so ganz ideal, das Wetter, tiefe Wolken, aber der Hüttenwirt meint, es würde besser werden, eventuell kommen wir über die Wolken – hoffen wir.
    Beim Abmarsch begrüßen uns gleich 2 Gemsen
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    Wir gehen Richtung Fölzsattel, ein Blick zurück zur Voisthaler
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    Ob wir da wirklich über die Wolken kommen werden? Aber immerhin sieht man da schon helle Flecken.
    Weiter geht es Richtung Fölzalm
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    Aber für eine Pause ist es noch zu früh, wir werden gleich den Steig hinauf zum Fölzstein weitergehen
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    Wir steigen langsam höher, die Wolken kommen langsam tiefer, der Weg ist eher steil aber gut gangbar. Eine Gemse beäugt uns vorsichtig
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    Wir tauchen tiefer in den Nebel ein, das Gipfelkreuz vom Fölzstein ist bald gefunden, aber aufhalten wollen wir uns hier nicht lange, viel zu ungemütlich. Fotos bringen auch nichts, alles weiß in weiß.
    Also den Steinmännern nach, von denen uns der Hüttenwirt erzählt hat. Stimmt zwar nicht 100%ig die Richtung, aber der Weg wird sich wohl noch drehen.
    Tut er aber nicht, ganz im Gegenteil, er dreht in die andere Richtung und wir gehen am Waschenriegel ein ganz schönes Stück nach SW anstatt nach NW, ist ja nur 90 Grad daneben! Das kommt davon, wenn man sich auf die Steinmandln des Hüttenwirts verlässt und nicht nachdenkt!
    Also wieder zurück, ich will gleich direkt zum Fölzkogel ziehen, von dem der Hüttenwirt gesprochen hat und den ich auf der Topo finde, aber Lo will noch einmal zum Gipfelkreuz um einen sicheren Ausgangspunkt zu haben.
    Jetzt aber Richtung Fölzkogel, aber auch hier ein kleiner Verhau, ich gehe einfach direkt über den Gipfel weiter – und gerate erst einmal in steiles Gelände und außerdem schon wieder nach SW – was ist mit meinem Orientierungssinn los?
    Rundherum steiles Gelände, Wegspuren sieht man ja, 3mal gefunden und 6mal wieder verloren, aber nichts führt gangbar hinab. Also wieder einen Punkt in der Topo anvisiert, ist aber auch nicht so einfach, entweder man hat die Übersicht oder die Details und das Umschalten dauert immer ewig, außerdem verrutscht der Kartenmittelpunkt – also ich kann mich für das Ding nicht begeistern.
    Also Richtung Windscharte – aber wieso gibt es da 2 au der Topo? Dann doch lieber Karlhochkogel, jetzt passt es, wir kommen in die Windscharte, das hätten wir auch einfacher haben können, hier führt auch ein direkter Weg von der Fölzalm herauf.
    Karlhochkogel wollen wir eigentlich nicht wirklich, also wird auf Ziel Trawiessattel umgestellt – warum habe ich nicht gleich den genommen? Stimmt, weil wir eigentlich in die Eisgruben wollten.
    Jetzt ist es mit der „Go to-Funktion“ einfach, wir kommen direkt zum Trawiessattel, naja nicht direkt, hier sieht es aus wie in einem Bombenfeld, Doline an Doline, da kann man nicht direkt gehen.
    Trawiessattel erreicht, Erleichterung, Pause, Stärkung. Jetzt „nur“ mehr der Ansteig hinauf zum Schiestlhaus, das Wetter wieder besser, man sieht endlich wieder etwas, zum Beispiel Gemsen, die sich überhaupt nicht aus der Ruhe bringen lassen.
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    Knapp vor der Hütte, droht wieder die Nebelwand
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    Aber bei der Hütte noch Sonne
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    Geschafft, war ganz schön spannend und auch anstrengend, sind doch 1500 Höhenmeter geworden.

  • #2
    AW: Hochschwab mit Aflenzer Staritzen

    Auf der Hütte wenig Betrieb
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    Aber es werden noch Gäste erwartet, wir haben zwar Zimmer bestellt, aber erst für den nächsten Tag, und unsere Planänderung konnten wir nicht durchgeben, ist ja nirgendwo Netz hier – und Zimmerreservierung ist ja nur von 10-11h zulässig. Platz ist, ob in einem Zimmer wird erst um 22h feststehen.
    So wirklich gemütlich finde ich die Hütte nicht, sie ist architektonisch nicht unhübsch, aber sie wirkt kalt. Kein Plaudern mit einem Hüttenwirt, man bestellt an der Theke, muss jedes Mal sofort zahlen.
    Nach einer kurzen Stärkung lockt es Lotte noch einmal hinaus, sie will auf den Gipfel, aber bei der Wolkenstimmung draußen finde ich es nicht sinnvoll, also geht sie allein, ich lese noch ein bisschen.
    Aber später lockt es mich doch, nicht auf den Gipfel, denn dort wölkt es weiterhin
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    sondern in die Gegenrichtung auf den Siebenbrunner Kogel. Lotte kommt auch nach, sie hat kurz vor dem Gipfel im dichten Nebel umgedreht und wir erleben eine tolle Abendstimmung
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    Sonnenuntergang ist keiner zu sehen, im Westen droht weiter die Wolkenwand, hoffen wir auf morgen – und ein Zimmer bekommen wir auch noch, es wird eine ruhige Nacht.

    Kommentar


    • #3
      AW: Hochschwab mit Aflenzer Staritzen

      Mittwoch: 3.9.: Leichtes Rumoren weckt mich in der Früh, es ist schon hell, was lockt die Leute so früh aus dem Bett? Oh, Sonnenaufgang, aber dazu wird es wohl schon zu spät sein, und jetzt so aus dem Bett und dann ist nichts, ist ja gerade so gemütlich.
      Und wenn’s doch ginge? Wozu hat man ein GPS? Dort steht ja der Sonnenaufgang für den aktuellen Standort – hab’s ja gewusst, zu spät, aber halt, Sommerzeit, geht doch, in 10min, das reicht.
      Schnell in Gewand und Schuhe gesprungen, Fotoapparat geschnappt, Lo kann ich leider nicht animieren und rasch hinaus und wieder hinauf auf den Siebenbrunner Kogel.
      Schnauf, schnauf, nicht zu früh, es fängt grade an
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      Im Tal noch überall Wolken
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      Es wird immer toller
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      Das hat sich wieder einmal gelohnt!
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      Auf der Gegenseite färbt sich der Gipfel rot
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      Und den nehme ich jetzt auch gleich noch mit, das Frühstück kann ruhig warten
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      Lotte kommt schließlich auch herauf, wir genießen den Morgen
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      Ganz allein sind wir heroben nicht, der Gipfel füllt sich langsam, aber es ist ja Platz genug. Der Blick auf das Nebelmeer ist einfach großartig
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      Jetzt noch ein Blick nach Norden
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      Und auf unser gestriges Gelände, so einfach wäre das bei guter Sicht
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      Lotte kann es kaum glauben, wo wir da herumgeirrt sind
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      Die Sonne ist inzwischen höher, wir können uns nicht satt sehen
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      Aber wir haben Hunger, das Frühstück lockt, zurück zur Hütte
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      Aber Frühstück? Das gibt es hier nicht so direkt, man kann ein (in Worten ein) Brot mit Butter, Honig oder Marmelade bekommen um gute 2,5€ und dazu halt eine Portion Tee oder Kaffee, dürftig – und kräftig im Preis. Ok, irgendein Blatterl Wurst hätt es vielleicht auch gegeben.
      Wir haben es mit dem Aufbruch nicht sonderlich eilig und das unser Glück, wir bekommen nämlich noch eine ordentliche Luftshow geboten
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      Hüttenversorgungsflug
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      Beim Abflug lässt er sich nicht viel Zeit, Hubschrauber im Sturzflug
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      Zuletzt geändert von Erik; 11.10.2008, 13:23.

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      • #4
        AW: Hochschwab mit Aflenzer Staritzen

        Jetzt ist aber doch Zeit für den Aufbruch, noch ein Blick auf’s Panorama
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        Auf zu den Staritzen! Einziger Nachteil, es geht zuerst einmal ordentlich hinunter ins Ochsenreichkar. Entschädigen tut uns wieder einmal die schöne Landschaft
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        Und das Ochsenreichkar ist nicht reich an Ochsen, sondern reich an Blumen
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        Und – noch viel toller:
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        So beflügelt fällt uns der Aufstieg zum Hutkogel nicht so schwer
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        Ein großartiger Blick bei der Ringkarwand
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        Diese Wanderung ist einfach wunderschön
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        Seewiesen, da sollten wir heute noch landen
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        Bei der niederen Scharte sticht mich der Hafer, besser gesagt, eigentlich bringt mich Lotte dazu, sie meint, ich solle noch den kurzen Abstecher auf die Hochweichsel machen, sind ja nur knapp über 100 hm, schaut ja wirklich kurz aus
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        Und ich bin auch wirklich rasch oben, ohne Rucksack ist da ja auch einfach
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        und es lohnt sich, die Aussicht ist wirklich prachtvoll
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        Zurück zu Lotte, noch eine kurze Stärkung, der Weg ist noch weit. Den Abstieg über den Gamssteig lassen wir, wir bleiben noch lieber heroben, müssen halt noch den kleinen Anstieg Richtung Staritzen Ostgipfel machen, vorbei an Kühen
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        Und da wir nicht glauben, dass der nächste Abstieg der richtige ist, nehmen wir halt noch die Seeleiten mit
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        Also wieder ein paar Meter zurück und den Knieschnaggler hinunter. Und der behagt Lotte gar nicht, schlimm, wenn das Knie ohnehin schon weh tut. Also helfe ich, indem ich einen Teil des Weges doppelt mache und ihr den Rucksack abnehme.
        Endlich unten am Seebergsattel. Schön wäre es, wenn uns oder zumindest mich jemand per Autostopp mitnehmen würde, aber das scheint nicht zu funktionieren.
        Zum Glück kommt ein ÖBB-Bus, kaum zu glauben, dann wenn man ihn wirklich braucht. Und unten in Seewiesen kommt auch noch ein Bauer der mich mitnimmt und mir den Straßenhatscher zum Parkplatz erspart.
        Geschafft, war eine tolle Tour, vielleicht ein bisschen viel Höhenmeter, aber es war schön.

        Mit dem GPS werde ich allerdings noch etwas üben müssen. Es ist eben ein Unterschied, bei welchen Bedingungen. Man schafft es nicht bei guten.
        Also einmal eine ordentliche GPS-Tour im dichten Nebel - wer mach mit?

        LG
        Erik

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        • #5
          AW: Hochschwab mit Aflenzer Staritzen

          Ein herrlicher Bericht mit traumhaften Bildern
          Eine Tour zum Nachmachen finde ich

          Über das neue Schiestlhaus teil ich die Meinung mit dir... kalt und irgendwie eigenartig - ich fand die alte Hütte auch viel gemütlicher - der neue Bau passt auch gar nicht so in die Gegend

          LG, Eva

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          • #6
            AW: Hochschwab mit Aflenzer Staritzen

            Der Schwob ist immer eine Reise wert Sehr schöne Eindrücke von diesem Steirischen Gebirg' .

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