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Hohe Veitsch, by fair means, 21., 22.5.2011

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  • Hohe Veitsch, by fair means, 21., 22.5.2011

    Diesmal haben wir die Bikes gesattelt, um der Hohen Veitsch einen Besuch abzustatten. Eingefleischte Mountainbike-Puristen werden wahrscheinlich verständnislos den Kopf schütteln, wenn sie gewahr werden, was wir unseren Bikes angetan haben: Mit Gepäcksträgern wurden sie zu Tourenrädern umgestaltet und viele Kilometer über asphaltierte Flussradwege getrieben. Ganz so, als würde man einen SUV zum Shoppingcenterparkplatz bewegen, um den Wochenendeinkauf zu erledigen. Das macht ja auch niemand, oder?

    Bike (Pink) & Hike (Orange):



    Unter der Hauptbrücke in Graz werden die Vorbereitungen für das Kajak-Rodeo getroffen, die Terminator-Welle hat für diese Jahreszeit ein bissel wenig Wasser, aber der Terminator hat ja auch schon bessere Zeiten erlebt. Es hat aber offenbar doch für einige spektakuläre Moves gereicht.


    An die Suchbildrätsler: Wer findet den Murkraftwerksgegner, einen aus der Truppe dieser uneinsichtigen Querulanten, die gegen alles sind. Woher sollen wir den Strom denn nehmen für die Beleuchtung unserer Gartenzwerge und Weihnachtsmänner?

    Wir radeln den Murradweg R2 flussaufwärts und haben Zeit, die Gegend ein wenig genauer zu betrachten, durch die wir sonst immer auf der Autobahn bzw. Schnellstraße durchrauschen.
    Hier die Burg Rabenstein bei Frohnleiten, schon öfters habe ich gerätselt, wer da oben in dem exponierten Bau über der Burg wohl auf uns runterblickt:

    Dr. Google sagt Folgendes:
    „Das weithin sichtbare Bauwerk oberhalb der Burg, welches sich in 100 Meter Entfernung zur damaligen Hochegger Keusche befindet, dient dem 45. Besitzer von Rabenstein,…………., als Büro. Heute wie damals, die beste Position das mittlere Murtal von Frohnleiten bis Peggau zu überblicken.“

    Frohnleiten, das viele vielleicht auch nur aus der Schnellstraßenperspektive kennen:


    Der Röthelstein kommt ins Blickfeld, dort tut sich auf der Bohrhakenfront ja wieder Einiges, was man so liest.


    Bruck und Kapfenberg liegen jetzt hinter uns und wir fahren nun auf dem Seebergradweg R13,
    der einen sehr neuwertigen Eindruck macht und wirklich angenehm zu befahren ist:


    Sogar ein Tunnel wurde extra für den Radweg geschlagen, ein durch nichts zu rechtfertigender Aufwand für die Radlfahrer, die weder Maut noch Mineralölsteuer bezahlen. Im Hintergrund sieht man die Burgruine Schachenstein über den alten Industriebauten der Gemeinde Thörl.

    Im Ernst: Der Radweg wurde auf der Bahntrasse der 1997 eingestellten Thörler Bahn errichtet, nachdem die Gleise 2003/2004 abgetragen worden sind.

    In weiten Teilen der Steiermark gehen Gewitter nieder, auch wir rechnen ständig damit, dass es uns erwischt, aber wir haben unheimliches Glück. Nur die nassen Straßen weisen uns darauf hin, dass es auch hier geregnet hat.
    Nach uns die Sintflut.

  • #2
    AW: Hohe Veitsch, by fair means, 21., 22.5.2011

    Irgendwann nach Turnau ist dann der Asphalt zu Ende und es beginnt nun auch langsam zu steigen.
    Diese Auffahrt werden sicher viele als Schlechtwetterschitour auf den Turntaler Kogel kennen. Manche Forststraßenradler vielleicht auch als Abschnitt der Romantiktour, die als Variante der Alpentour Steiermark nach Mariazell führt. Im Bild rechts der Rauschkogel:


    Dass ich Einiges am Gepäcksträger hab, hat auch einen Vorteil: Man kann auch auf Schotter im Wiegetritt fahren, wo das Hinterrad sonst durchrutschen würde. Ist zur Abwechslung ganz angenehm, wenn man schon einige Stunden im Sattel gesessen ist.
    Vor uns sehen wir nun schon die Veitsch und rechts die Rotsohlalm, unser heutiges Tagesziel ist erreicht.


    Sowohl Turnauer Alm als auch Rotsohlalm ist noch geschlossen, wird sich aber demnächst ändern. Die Zufahrtsstraße, die wir rauf sind, ist laut Hinweisschildern auch noch gesperrt, bezieht sich aber nur auf den KFZ-Verkehr, die Jaga haben uns freundlich gegrüßt.
    Es wäre sich noch gut ausgegangen, gleich auf die Veitsch zu gehen, aber wir waren so auf Regen und Nachmittagsgewitter eingestellt, dass wir uns jetzt, wo überrraschenderweise wieder die Sonne scheint, nicht mehr aufraffen können.
    Verbringen wir den Rest des Tages halt mit ein wenig Herumspazieren und mit viel Relaxen, ist ja echt schön hier, ganz allein auf der Alm. Auch müssen wir das Wasser etwas weiter unten bei einem Bach holen, da die Hüttenquelle abgedreht ist.
    Überall stehen hier Kreuze herum, ist hier ja eine Hauptroute der Mariazeller Fußwallfahrer. Das bekannteste ist sicher das Nikolokreuz, ein Bildstock, in dem gleich drei Nikoläuse stehen.


    Der nächste Tag beginnt traumhaft schön und wir machen uns auf dem Teufelssteig in Richtung Hohe Veitsch auf.


    Hier soll ja der „Rotsohler“, eine Teufelsgestalt, zu Hause sein, der immer am Krampustag ins Tal runterkommt, um pädagogisch wertvolle Erziehungsarbeit zu leisten.

    Hier sind wir schon auf der Hochfläche:


    Früher als gedacht sind wir am Gipfel, wo ein Fotograf sein Tele auf Stativ aufgebaut hat. Es ist zwar wunderschönes Wetter, aber die phänomenale Fernsicht wie an manchen Herbst- oder Wintertagen haben wir nicht.


    Vor dem Zurückgehen statten wir noch dem nahegelegenen Meranhaus einen Besuch ab.


    Beim Abstieg sehen wir ein großes Gamsrudel mit einigen jüngeren Tieren, also ganz sind die Tiere von den bösen Schitourengehern offenbar noch nicht ausgerottet worden. Diese war mein Lieblingsfotomodell, hat sich auf Zuruf sehr schön positioniert:


    Nochmals ein Blick zurück zur Veitsch, der Teufelssteig führt unterhalb des Grates zur Hochfläche hinauf.
    Nach uns die Sintflut.

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    • #3
      AW: Hohe Veitsch, by fair means, 21., 22.5.2011

      Wir packen zusammen und schwingen uns wieder auf die Räder, um zur Brunnalm rüber zu fahren. Zunächst steigt es noch ein wenig:


      Hier wurde früher Eisenerz und Magnesit abgebaut, das rote, eisenhältige Gestein gab der Rotsohlalm seinen Namen.


      Vorbei geht’s an der Schalleralm


      Ganz kurz einmal auf Singletrails, fast durchgehend aber auf Fahrstraßen, nach der Schalleralm überwiegend bergab, passt genau für uns Forststraßenbiker.


      Ab dem Scheikl, den die meisten als Standardausgangspunkt für eine Veitschbesteigung kennen, ein Genuss der anderen Art: Die neue Brunnalmstraße ist da wirklich ideal, sich dem Geschwindigkeitsrausch hinzugeben: Breit, sanfte Kurven, schönster Asphalt.

      Im Dorf Veitsch wird der Nachwuchs herangezüchtet, der uns auf dem Bike bald was vorzeigen wird. Waren echt gut drauf, die Kleinen mit den großen Helmen. Ich sags ja immer: Vollfederung und Scheibenbremsen werden voll überbewertet.


      Im Mürztal folgen wir dann dem Mürztalradweg R5, ein bisserl Zick-Zack, aber dafür verkehrsarm:


      Immer wieder geht’s über die Mürz, oft über Fußgänger- und Radstege:


      In Bruck haben wir dann aber genug, die folgende Strecke kennen wir ja schon. Wir nehmen den Zug zurück nach Graz: Das Radlerticket um 13 Euro pro Person ist zwar keine Okkasion, aber schon in Ordnung.
      Ich hab eh ein schlechtes Gewissen, weil wir, anstatt mit dem Auto zu fahren und dem Staat Steuereinnahmen zu bescheren, mit der Bahn fahren, die dem Staat auch noch einen Haufen Geld kostet.

      LG Hans
      Zuletzt geändert von GrazerHans; 24.05.2011, 00:49.
      Nach uns die Sintflut.

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      • #4
        AW: Hohe Veitsch, by fair means, 21., 22.5.2011

        Gratuliere, feines Unternehmen.

        Ich hab eh ein schlechtes Gewissen, weil wir, anstatt mit dem Auto zu fahren und dem Staat Steuereinnahmen zu bescheren, mit der Bahn fahren, die dem Staat auch noch einen Haufen Geld kostet.
        Das passt schon, mit annähernd 600 km Autokilometern (Gegenwert etwa 3000 Hm by fair means (kletternd, wandernd, radfahrend)) am letzten WE habe ich eh geschaut, dass ein paar Euro in die blanke Staatskasse gespült werden.
        It's hard to fly like an eagle when you work with turkeys.

        Norbert

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        • #5
          AW: Hohe Veitsch, by fair means, 21., 22.5.2011

          Zitat von GrazerHans Beitrag anzeigen
          Ich sags ja immer: Vollfederung und Scheibenbremsen werden voll überbewertet.

          Ich hab eh ein schlechtes Gewissen, weil wir, anstatt mit dem Auto zu fahren und dem Staat Steuereinnahmen zu bescheren, mit der Bahn fahren, die dem Staat auch noch einen Haufen Geld kostet.
          zur straf kaufst dir jetzt ein so ein überbewertetes bike. da kriegt die mizzi auch ein bisserl was ab vom rubel.

          btw: ihr zwei seid wirklich die letzten zwei echten sportsleute!

          habts am donnerstag eh zeit? ich werd da eine besonders flowige route aussuchen, um der mizzi zu vll doch noch ein paar einnahmen mehr aus der mwst zu verhelfen.

          jetzand wehr di net so gegen a gscheids radl. ich hab das auch jahrelang so gesehen wie du. heut ärger ich mich darüber, 10 jahre sinnlos arsch und handgelenke durchgebeutelt zu haben.
          daheim pennst ja auch im bett. oder etwa am boden????
          mei bier is net deppat! (e. sackbauer)

          bürstelt wird nur flüssiges

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          • #6
            AW: Hohe Veitsch, by fair means, 21., 22.5.2011

            Jo des is a geniale Gschicht, sehr tüchtig

            I werd ma des heuer a nomoi überlegen a Bike&Hike-Tour zu mochn...Allerdings hab i ka Gepäcksträgersystem am MTB, somit müsste alles aufn Rückn (ob des die Sitzgegend aushoit...)

            Echt a super Tour von euch, gratuliere!
            -_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-
            Es gibt imma an, dem gehts oascha... (Helmi, Kabarett Simpl)

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            • #7
              AW: Hohe Veitsch, by fair means, 21., 22.5.2011

              Zitat von feiN Beitrag anzeigen
              Gratuliere, feines Unternehmen.
              Danke Norbert, warst ja auch mit dem Bike unterwegs, hab ich gesehen. Wenns Wetter einigermaßen passt, muss man ja was machen.

              Zitat von pivo Beitrag anzeigen
              ich werd da eine besonders flowige route aussuchen, um der mizzi zu vll doch noch ein paar einnahmen mehr aus der mwst zu verhelfen.

              jetzand wehr di net so gegen a gscheids radl.
              Flowige Route klingt eh guat: Du fährsts halt mit deiner Maschin flowig, ich hoppel halt mit dem Hardtail eher f-l-o-o-o-w-i-i-i-g-g-g-g hinterher.
              Aber sei froh, solange ich nix Zeitgemäßes hab. Wer weiß, wenns Material so viel bringt hörst dann vielleicht hinter dir: Pivo, zur Seite!


              Zitat von Schnapsflaschl Beitrag anzeigen
              .Allerdings hab i ka Gepäcksträgersystem am MTB, somit müsste alles aufn Rückn (ob des die Sitzgegend aushoit...)
              Die einfachste Möglichkeit ist ein Einrohrgepäcksträger, der an der Sattelstütze mit Schnellverschluss festgeklemmt wird. Hat meine Frau, funktioniert für mäßig schwere Lasten ganz gut.

              LG Hans
              Nach uns die Sintflut.

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              • #8
                AW: Hohe Veitsch, by fair means, 21., 22.5.2011

                Zitat von GrazerHans Beitrag anzeigen
                Flowige Route klingt eh guat: Du fährsts halt mit deiner Maschin flowig, ich hoppel halt mit dem Hardtail eher f-l-o-o-o-w-i-i-i-g-g-g-g hinterher.
                Aber sei froh, solange ich nix Zeitgemäßes hab. Wer weiß, wenns Material so viel bringt hörst dann vielleicht hinter dir: Pivo, zur Seite!
                solangs uns net so flowig einschifft wie es gestern versucht hat...
                diesmal schauts nach schöcklvorland aus.

                des weisse hab i scha glesen. das hat man von seiner rücksichtnahme: hohn und spott...
                mei bier is net deppat! (e. sackbauer)

                bürstelt wird nur flüssiges

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                • #9
                  AW: Hohe Veitsch, by fair means, 21., 22.5.2011

                  ein schöner bericht einer wirklich gelungenen bike + hike tour.

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                  • #10
                    AW: Hohe Veitsch, by fair means, 21., 22.5.2011

                    ebenso informativer wie unterhaltsamer bericht von einer feinen tour!

                    vielen dank & lg,

                    p.b.

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