Ankündigung

Einklappen
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Seekoppe (2150m) und Hochgrößen (2115m), Rottenmanner Tauern, 4.6.2011

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Seekoppe (2150m) und Hochgrößen (2115m), Rottenmanner Tauern, 4.6.2011

    Naja, die Wettervorhersage für heute ist nicht gerade optimal. Man spricht von starker Gewitterneigung, aber in der westlichen Obersteiermark sollten sich ein paar Sonnenstunden ausgehen. Also fahren wir von Graz über Rottenmann nach Oppenberg (1060m), in ein für uns ganz neues Wandergebiet. Von den Schitouren her scheint es ganz gut bekannt zu sein, aber über Wanderungen liest man nicht so viel. Wir entscheiden uns für eine hohe Runde und starten im Gullingtal beim Parkplatz unter dem Gehöft Unterriedner. Von hier wollen wir entlang des Riednerbachs und über die Riednerseen rauf auf die Seekoppe. Falls es das Wetter zulässt, dann sollte der Rückweg über Riednertörl und Hochgrößen führen.


    Gleich gegenüber vom kleinen Parkplatz sehen wir einen viel versprechenden Wegweiser, auf dem für diese Runde eine Wegzeit von 6 ½ bis 7 ½ Stunden geschätzt wird.


    Der Weg zieht gleich einmal ziemlich an Höhe gewinnend über nasse Wiesen und feuchte Wegen hinauf. Da es bei der Anreise bereits stark geregnet hat, ist alles feucht und ziemlich saftig. Deshalb ist unsere Freude auch groß, als wir diesen ersten Anstieg hinter uns gebracht haben und auf eine Straße stoßen, die uns dann trocken über Unterrieden nach Mitterrieden bringt.


    Überall blüht es hier heroben. Ganz besonders schön sind die Anemonen, die in einer großen Menge überall um uns herum zu sehen sind.


    Wir gehen weiter am bereits verfallenen Oberrieden vorbei bis ans Ende des Grabens und schauen immer wieder gerne zurück. Im rechten Teil des Fotos ist der Hochgrößen (2115m) über den wir den Rückweg geplant haben.


    Eine kurze steilere Stufe mit etwa 150 Höhenmetern ist jetzt noch zu überwinden. Aber weil es auch hier ganz viele Blumen zu sehen gibt, erreichen wir schon bald den unteren Riednersee auf etwa 1865m. Dieser ist viel größer als wir es uns vorgestellt haben. Zwar ist das Wetter keineswegs strahlend schön und doch geht von diesem Platz eine ganz besondere Stimmung aus.



    Wir gehen rechter Hand am See vorbei und steigen etwas höher. Auch der obere der Riednerseen ist wunderschön gelegen.


    Kurz danach sehen wir einen Weg, der nicht rauf zum Gipfel geht sondern gleich querend hinüber zum anschließenden Sattel geht. Natürlich wollen wir aber hinauf. Als ich wieder hinüber zum Hochgrößen schau, kann ich mir noch keineswegs vorstellen wie hier der Weg angelegt ist.


    Es geht wieder einmal ziemlich zur Sache. Aber der Steig ist toll angelegt und bringt uns schnell und sicher nach oben. Wir umgehen nur noch die letzten Reste des Winters und sind glücklich als sich jetzt sogar noch etwas zögernd die Sonne zu zeigen beginnt.


    Teil 2 folgt sofort!
    Wer langsam geht, geht gut, und wer gut geht, geht weit (Bergsteigerspruch)

  • #2
    AW: Seekoppe (2150m) und Hochgrößen (2115m), Rottenmanner Tauern, 4.6.2011

    Unser großes Ziel für heute, die Seekoppe, haben wir wie beim Start angegeben nach etwa 3 Stunden erreicht. Das schlichte Gipfelkreuz wurde 2001 aufgestellt. Leider bläst hier heroben ein recht kühler Wind, so dass wir auf eine verdiente Mittagsrast nur gerne verzichten. An dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass dieser erste Wegabschnitt gut markiert ist und dass es keinerlei kritischen Wegabschnitte gegeben hat.


    Dies ändert sich aber wenn man von der Seekoppe weiter Richtung Norden absteigen möchte. Zwar ist auch dieser Abschnitt gut markiert, aber eine Portion Trittsicherheit sollte man schon auch mitbringen wenn man sich an den Abstieg macht. Die etwa 100 Höhenmeter hinunter zum Sattel hat man dann aber gleich geschafft. Von hier ist dann schön zu sehen, dass der Weg ganz toll angelegt ist und westlich (also links) am weiteren Rücken wieder eher gemütlich entlang führt.


    Gerne drehen wir uns wieder um und schauen zurück zu den beiden so schön gelegenen Riednerseen.


    Jetzt kommt die Sonne noch besser raus und wir können den weiteren Wegverlauf vor uns sehen. Über schöne weite Wiesen und durch niedrige Latschen geht der Weg ganz angenehm dahin.


    Bald erreichen wir das Törl auf etwa 1935m. Vor uns steht jetzt der Hochgrößen. Um ihn zu besteigen müssen wir noch weitere 200 Höhenmeter wieder raufgehen. Ziemlich frei kann man hier problemlos hinauf wandern.


    Beeindruckend ist wieder einmal der Blick zurück. Es ist schon eine gewisse Strecke, die wir hier heroben zurückgelegt haben. Die Seekoppe befindet sich etwa in Bildmitte. Rechts im Hintergrund zu erkennen ist der imposante Hochrettelstein (2220m). Im linken Bildteil sieht man die Straße zurück zur Oberrieden Alm und darüber den unteren See. Wie schön muss es hier heroben erst bei gutem Wetter sein?


    Als wir den Hochgrößen erreicht haben, verschlechtert sich leider wieder das Wetter, vor allem gegenüber im Gebiet Hochhaide bis zurück zum Bösenstein. Zwar sehen wir noch keine Blitze und donnern tut es auch (noch) nicht, aber für eine späte Gipfelrast ist dies nicht die beste Einladung.


    Wir gehen weiter und wollen zumindest einen ersten Teil des noch vor uns liegenden Abstiegs hinter uns gebracht haben. Gleich merkt man, dass es mit dem angenehmen Teil des Rückweges vorbei ist. Satt auf Wiesenwegen geht es jetzt über manchmal unangenehmes Blockgestein. Auch hier sollte man einen sicheren Tritt haben. Auch die Markierung ist manchmal gar nicht so leicht auszumachen. Wir sind dann froh, dass wir die Querung hinter uns gebracht haben und es endlich hinunter geht.


    Unter uns taucht jetzt der Steinkarsee auf. Auch das Wetter bessert sich und so entscheiden wir uns, nach erfolgtem Abstieg dann am See unsere sehr späte Mittagspause zu machen. Der Weg dorthin ist markiert und nicht zu verfehlen.



    Noch einmal blicken wir auf den unangenehmen Abstieg zurück. Wie auf dem Foto erkennbar muss man zuerst auf recht steinigem Weg die Querung hinter sich bringen und kann erst danach am steilen Rücken (links im Bild) mit dem Abstieg beginnen.


    Nach einer ausgiebigen Rast am See wollen wir noch den letzten Teil des Rückweges in Angriff nehmen. Hierzu sei nur gesagt, dass schon kurz nach der Tröschmitzhütte ein gewaltig steiler Waldweg beginnt. Hat man diesen hinter sich gebracht, dann muss man leider auf einer Forststraße zurück bis zum Sportplatz in Oppenberg gehen. Von hier sind es dann noch weitere 2 km bis zum Parkplatz, wo wir in der Früh gestartet sind. Da es aber keinen Verkehr gibt ist dies auch nicht so schlimm.


    Fazit: Eine ganz gewaltig schöne Runde, bei der wir den gesamten Tag alleine waren und niemanden sonst getroffen haben. Speziell der Aufstieg zur Seekoppe ist wunderschön und ausgesprochen einfach zu gehen. Für den folgenden kurzen Abstieg sollte man einen guten Tritt haben. Dafür wird man wiederum mit einem gemütlichen Weg bis hinauf zum Hochgrößen belohnt. Leider ist dann der weitere Abstieg eher eine Tortur. Meine Schenkel haben jedenfalls danach ganz schön gebrannt.

    Die gesamte Runde (inklusive dem Abstecher zum Steinkarsee) hatte dann doch 22km. Gut 1450 Höhenmeter haben wir dabei auch gemacht. In der veranschlagten Zeit aber hätten wir es nur sehr schwer bis gar nicht hinbekommen. Wir wollen unbedingt noch einmal aber dann bei sicherem Wetter diese Runde wieder gehen.
    Wer langsam geht, geht gut, und wer gut geht, geht weit (Bergsteigerspruch)

    Kommentar


    • #3
      AW: Seekoppe (2150m) und Hochgrößen (2115m), Rottenmanner Tauern, 4.6.2011

      Ein schöner Bericht.
      Kann mir vorstellen das da die Wadl geraucht haben.
      Schade das das Wetter nicht so ganz mitgespielt hat.

      helmut55
      Lg. helmut55

      Kommentar


      • #4
        AW: Seekoppe (2150m) und Hochgrößen (2115m), Rottenmanner Tauern, 4.6.2011

        Großartige Runde !
        Schade, dass Euch das Wetter nicht mitgespielt hat.
        Ich könnte mir vorstellen, diese Tour ebenfalls demnächst zu unternehmen.

        LGK
        ACHTUNG : Posting kann Spuren von Ironie enthalten !
        Vor einer Erleuchtung muß man Holz hacken - danach auch. (Zen-Weisheit)
        Etwaige Rechtschreibfehler sind als Vorwegnahme künftiger Rechtschreibreformen zu werten.

        Kommentar


        • #5
          AW: Seekoppe (2150m) und Hochgrößen (2115m), Rottenmanner Tauern, 4.6.2011

          Gratuliere

          zu dieser ausgedehnten Runde und danke für den sehr informativen Bericht. Das sieht ja nach einem ganz tollen Wandergebiet aus. Das Wetter hat halt leider nicht ganz mitgespielt, aber das war lt. Vorhersagen zu erwarten.

          Die Rottenmanner Tauern sind für mich noch so etwas wie ein weißer Fleck. Das sollte sich aber bald ändern.

          LG, Gerhard

          Kommentar


          • #6
            AW: Seekoppe (2150m) und Hochgrößen (2115m), Rottenmanner Tauern, 4.6.2011

            Gratulation euch beiden!

            Eine wirklich schöne Runde habt ihr euch da ausgesucht.
            (Bin ich im August 2009 gegangen, ohne Abstecher zum Steinkarsee)
            Erstaunlich "viel" Schnee gibts dort noch...?

            Die 2 km Distanz zwischen Ausgangs- und Endpunkt könnte man evtl. mit zu Beginn deponiertem Radl am Endpunkt "verkürzen" dachte ich damals, als ich auf der wenig befahrenen Straße zum Auto zurück marschiert bin...

            Liebe Grüße,
            Berglerin


            (25)-.jpg

            - (29).jpg

            Kommentar


            • #7
              AW: Seekoppe (2150m) und Hochgrößen (2115m), Rottenmanner Tauern, 4.6.2011

              Vielen Dank für eure sehr positiven Kommentare.

              @helmut55 & daKoarl: das Wetter war schon in Ordnung. Wenn man an so einen Tag eine derartig schöne und weite Runde unternimmt, dann sollte man froh sein, wenn man nicht gewaschen wird

              @elkoeb: auch wir waren zum ersten mal in diesem Gebiet. Ich geb dir völlig recht - es ist dort wahnsinnig schön. Und man hat auch einige tolle Möglichkeiten. Bei stabilem Wetter fällt dann außerdem noch der Stress weg!

              @Berglerin: die Fotos auf denen man etwas Schnee sieht, sind jene mit den besten Kontrasten. Du sollst nicht den Eindruck bekommen, dass es hier noch mehr als den allerletzten Schnee gibt. Ein Radl zu deponieren ist sicherlich keine dumme Idee, aber ich würde es deswegen nicht aus Graz kommen "mitschleppen"

              Ganz liebe Grüße,
              Herwig
              Wer langsam geht, geht gut, und wer gut geht, geht weit (Bergsteigerspruch)

              Kommentar


              • #8
                AW: Seekoppe (2150m) und Hochgrößen (2115m), Rottenmanner Tauern, 4.6.2011

                Toller Beitrag
                War bei der Planung skeptisch bezüglich der Markierungen und hatte schon Angst es könnte eine Latschenschlacht am Riednertörl geben, aber das scheint nicht der Fall zu sein.
                Danke nochmals, hattet ihr seitdem viele bessere Wetterverhältnisse bei den Touren
                LG Wilma

                Kommentar


                • #9
                  AW: Seekoppe (2150m) und Hochgrößen (2115m), Rottenmanner Tauern, 4.6.2011

                  Hallo Wilma,

                  du brauchst dir wegen etwaiger Probleme mit Latschen beim Riednertörl nicht den Kopf zu zerbrechen. Der unmarkierte (aber gut ausgetretene) Weg geht immer schön sichtbar am freien Kamm entlang. Die einzig ungute Passage ist der folgende Abstieg über Geröll und Felsen vom Hochgrößen.

                  Liebe Grüße,
                  Herwig
                  Wer langsam geht, geht gut, und wer gut geht, geht weit (Bergsteigerspruch)

                  Kommentar

                  Lädt...