Am 17. August habe ich meine erste Grimming-Begehung über den Südostgrat gemacht. Und weil es so schön war, 9 Tage später gleich noch einmal. Ja, so meshugane Leute gibt es. Leider hat es sehr lange gedauert, bis ich dazu gekommen bin, diesen Bericht zu schreiben. Aber vielleicht versüßt er dem einen oder anderen das Warten auf den Sommer.
Ein wenig zu meiner Grimming-Historie: ich verbringe seit 30 Jahren meinen Sommerurlaub in der Gegend und war von Anfang an von dem Berg beeindruckt. Ich habe mich allerdings 20 Jahre nicht an ihn herangetraut – bis zum Jahr 2002, dem Jahr der Großen Flut im Ennstal. Damals hatte ich meine Erstbesteigung über die Kulmroute (Nordroute). Zwei oder drei Jahre später bestieg ich den Grimming das erste Mal über die Multereckroute (Normalroute; manche bezeichnen allerdings den Kulmanstieg als Normalroute). An den SO-Grat traute ich mich weiterhin nicht heran. In Büchern und im Internet (z.B. hier) versuchte ich möglichst viele Informationen zu sammeln, um den Schwierigkeitsgrad abschätzen zu können. Allzuviel habe ich leider nicht gefunden – daher wollte ich diesen Bericht speziell mit zahlreichen Bildern aufpeppen, um das zu liefern, was ich selber vermisst hatte. Wie es der Zufall will, haben seither einige Leute Tourberichte vom SO-Grat abgeliefert, die die Tour besser dokumentieren als alles, was ich vorher gefunden hatte, z.B. hier. Aber deswegen werde ich jetzt nicht auf meinen mühsam erstellten Beitrag verzichten!
So, und an dieser Stelle hänge ich mich dann auch noch in den Bericht meines geschätzten Bergwandergefährten ein.
Quasi als Anhang, denn als „Anhängsel“ – stets eifrig hinter meinem Gefährten herkraxelnd - haben wir zwei gemeinsam an diesem Tag (17.08.2011) den Gipfel des Grimming über den SO-Grat erreicht (und natürlich auch wieder gemeinsam heile und unversehrt verlassen)!!
[Anmerkung: nach Abfassung meines Berichtes habe ich diesen meiner Begleiterin zum Gegenlesen und Ergänzen gegeben. Unerwarteterweise hat sie dies in Form solcher eingestreuter Kommentare gemacht. Ich verkneife es mir, diese nun meinerseits zu kommentieren und lasse meinen Text unverändert – von dieser Erläuterung abgesehen ]
Einiges zu mir als Bergsteiger: ich gehe zwar schon lange in die Berge, aber die meiste Zeit nur als fortgeschrittener Bergwanderer. Technisch schwierigere Routen habe ich erst seit einigen Jahren meinem Portfolio hinzugefügt. Meine bisher schwierigsten Berge waren die Ellmauer Halt über Gamsängersteig (ohne Klettersteigset) und eben der Grimming auf verschiedenen Routen. Ich wage mich also gerade an den II. Schwierigkeitsgrad heran.
Einiges zu mir als Bergsteigerin : bis zum Sommer 2010 war Österreich für mich nur ein Fleckchen auf der Landkarte und die Alpen höchstens als dekoratives Postkartenmotiv bekannt.
Zu meiner „Verteidigung“ ist anzumerken, dass ich aus dem tiefsten Nordrhein-Westfalen komme – und von daher sich rein zufällige Kontakte mit den Alpen, ohne aktives Zutun, nicht unbedingt ergeben.
Aber Dank meines erfahrenen Bergwanderlehrers durfte ich im Sommer 2010 schon mal ein klein wenig im wunderschönen Kaisergebirge Bergluft schnuppern.
Und ich muß sagen: Es hat mich gepackt!! Und wie!! Durch die geduldige Einführung meines Gefährten war schnell klar: das will und werde ich öfter machen!
Meistens hatte ich auch nur etwa 3 Touren im Jahr gemacht, mit vielleicht 3500 HM – der liebe Zeitmangel! Auch hier habe ich mich in den letzten Jahren deutlich gesteigert. 2011 waren es 7 oder 8 Touren mit etwa 10000 HM. Ich bin sicher, manche hier machen das in einem Monat. Aber man tut halt, was man kann.
Ich möchte mit meinen Anmerkungen keine technischen Details über Höhenmeter und Zeiten abgeben, sondern eher denen etwas Mut machen, die sich vielleicht noch nicht ganz schlüssig sind oder sich noch nicht so recht trauen, den Grimming über den SO-Grat zu erklimmen. Speziell an die – so wie ich – Ü-40-Generation mit wenig Erfahrung, die aber den Willen zur Bewegung und auch keine Angst vor Schweißausbrüchen haben (Schweißausbruch wegen Anstrengung – nicht wegen Angst !!!
Management Summary:
Wer die beiden anderen Anstiege geschafft hat, sollte auch mit dem SO-Grat keine Schwierigkeiten haben. Es ist in der Tat die schönste Route auf den Grimming. Interessanterweise hatte ich nirgendwo das Gefühl, dass es ausgesprochen ausgesetzt ist – der Gamsängersteig war in der Hinsicht für mich deutlich knackiger.
Für die Statistiker hier die zeitlichen Eckdaten meiner Touren (nachvollzogen anhand der Fotodaten):
Wegpunkt........1.Tour..2.Tour
--------------- ------- -------
Niederstuttern...07:20...07:02
Grimminghütte....07:58...07:32
Grimmingquelle...08:39...08:09
Wegteilung.......09:05
Notlager.................08:59
Einstiegsband....10:13...09:26 (hier 15 min. Pause)
Grat.............10:54
Klemmblock.......11:50...10:53
Schlüsselstelle..11:56...11:00
Auf dem 2.Turm...12:13
Gipfel...........12:34...11:37
Abstieg..........13:05...12:18
Multereck........13:58
Wegteilung.......15:57
Grimmingquelle...16:15
Grimminghütte....17:08...15:54
Niederstuttern...17:45...16:55
Beim 2. Mal ging es deutlich schneller, da ich erstens den Weg kannte (kein Zögern) und weil ich nicht so viele Fotostopps eingelegt habe.
Mein Bergwandergefährte ist sehr taktvoll. Der wahre Grund für die längere Zeit bei der ersten Tour war wohl zu einem nicht unerheblichen Teil meine Person .
Bei der 2. Tour war ich (leider, leider) nicht mehr mit dabei. Und siehe da: Es ging viel schneller voran für meinen Bergfreund .
Dass ich bergab ungefähr genauso lange brauche wie bergauf, ist bei mir normal – keine Ahnung, wie andere es schaffen, da viel schneller zu sein, meine Füße spielen da nicht mit…
Ratschlag einer Anfängerin für Anfänger:
Man sollte sich für den Rückweg genügend Zeit lassen. Und wenn nötig auch öfter Rast einlegen. Nicht umsonst geschehen die meisten Unfälle beim Abstieg – dann, wenn die Kräfte und die Konzentration nachlassen. Und in unserem Alter (Erinnerung: Ü-40–Generation) und mit unseren Vorstellungen von Bergwandern müssen wir keine Rekorde aufstellen. Der Berg ist immer stärker als wir Menschen. Wir haben dafür unseren Verstand und unser Bauchgefühl und sollten da immer abwägen und keine unnötigen Risiken eingehen. Damit es auch immer ein schönes Vergnügen bleibt.
Fazit: Macht nix, wenn`s mal länger dauert.
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Im Folgenden nun die Bilder von unseren/meinen Grimming-SO-Grat-Besteigungen mit kurzen Erläuterungen darunter – im Allgemeinen von der ersten Tour; solche von der zweiten Tour sind entsprechend gekennzeichnet. Viel Spaß beim Anschauen!
Ein wenig zu meiner Grimming-Historie: ich verbringe seit 30 Jahren meinen Sommerurlaub in der Gegend und war von Anfang an von dem Berg beeindruckt. Ich habe mich allerdings 20 Jahre nicht an ihn herangetraut – bis zum Jahr 2002, dem Jahr der Großen Flut im Ennstal. Damals hatte ich meine Erstbesteigung über die Kulmroute (Nordroute). Zwei oder drei Jahre später bestieg ich den Grimming das erste Mal über die Multereckroute (Normalroute; manche bezeichnen allerdings den Kulmanstieg als Normalroute). An den SO-Grat traute ich mich weiterhin nicht heran. In Büchern und im Internet (z.B. hier) versuchte ich möglichst viele Informationen zu sammeln, um den Schwierigkeitsgrad abschätzen zu können. Allzuviel habe ich leider nicht gefunden – daher wollte ich diesen Bericht speziell mit zahlreichen Bildern aufpeppen, um das zu liefern, was ich selber vermisst hatte. Wie es der Zufall will, haben seither einige Leute Tourberichte vom SO-Grat abgeliefert, die die Tour besser dokumentieren als alles, was ich vorher gefunden hatte, z.B. hier. Aber deswegen werde ich jetzt nicht auf meinen mühsam erstellten Beitrag verzichten!
So, und an dieser Stelle hänge ich mich dann auch noch in den Bericht meines geschätzten Bergwandergefährten ein.
Quasi als Anhang, denn als „Anhängsel“ – stets eifrig hinter meinem Gefährten herkraxelnd - haben wir zwei gemeinsam an diesem Tag (17.08.2011) den Gipfel des Grimming über den SO-Grat erreicht (und natürlich auch wieder gemeinsam heile und unversehrt verlassen)!!
[Anmerkung: nach Abfassung meines Berichtes habe ich diesen meiner Begleiterin zum Gegenlesen und Ergänzen gegeben. Unerwarteterweise hat sie dies in Form solcher eingestreuter Kommentare gemacht. Ich verkneife es mir, diese nun meinerseits zu kommentieren und lasse meinen Text unverändert – von dieser Erläuterung abgesehen ]
Einiges zu mir als Bergsteiger: ich gehe zwar schon lange in die Berge, aber die meiste Zeit nur als fortgeschrittener Bergwanderer. Technisch schwierigere Routen habe ich erst seit einigen Jahren meinem Portfolio hinzugefügt. Meine bisher schwierigsten Berge waren die Ellmauer Halt über Gamsängersteig (ohne Klettersteigset) und eben der Grimming auf verschiedenen Routen. Ich wage mich also gerade an den II. Schwierigkeitsgrad heran.
Einiges zu mir als Bergsteigerin : bis zum Sommer 2010 war Österreich für mich nur ein Fleckchen auf der Landkarte und die Alpen höchstens als dekoratives Postkartenmotiv bekannt.
Zu meiner „Verteidigung“ ist anzumerken, dass ich aus dem tiefsten Nordrhein-Westfalen komme – und von daher sich rein zufällige Kontakte mit den Alpen, ohne aktives Zutun, nicht unbedingt ergeben.
Aber Dank meines erfahrenen Bergwanderlehrers durfte ich im Sommer 2010 schon mal ein klein wenig im wunderschönen Kaisergebirge Bergluft schnuppern.
Und ich muß sagen: Es hat mich gepackt!! Und wie!! Durch die geduldige Einführung meines Gefährten war schnell klar: das will und werde ich öfter machen!
Meistens hatte ich auch nur etwa 3 Touren im Jahr gemacht, mit vielleicht 3500 HM – der liebe Zeitmangel! Auch hier habe ich mich in den letzten Jahren deutlich gesteigert. 2011 waren es 7 oder 8 Touren mit etwa 10000 HM. Ich bin sicher, manche hier machen das in einem Monat. Aber man tut halt, was man kann.
Ich möchte mit meinen Anmerkungen keine technischen Details über Höhenmeter und Zeiten abgeben, sondern eher denen etwas Mut machen, die sich vielleicht noch nicht ganz schlüssig sind oder sich noch nicht so recht trauen, den Grimming über den SO-Grat zu erklimmen. Speziell an die – so wie ich – Ü-40-Generation mit wenig Erfahrung, die aber den Willen zur Bewegung und auch keine Angst vor Schweißausbrüchen haben (Schweißausbruch wegen Anstrengung – nicht wegen Angst !!!
Management Summary:
Wer die beiden anderen Anstiege geschafft hat, sollte auch mit dem SO-Grat keine Schwierigkeiten haben. Es ist in der Tat die schönste Route auf den Grimming. Interessanterweise hatte ich nirgendwo das Gefühl, dass es ausgesprochen ausgesetzt ist – der Gamsängersteig war in der Hinsicht für mich deutlich knackiger.
Für die Statistiker hier die zeitlichen Eckdaten meiner Touren (nachvollzogen anhand der Fotodaten):
Wegpunkt........1.Tour..2.Tour
--------------- ------- -------
Niederstuttern...07:20...07:02
Grimminghütte....07:58...07:32
Grimmingquelle...08:39...08:09
Wegteilung.......09:05
Notlager.................08:59
Einstiegsband....10:13...09:26 (hier 15 min. Pause)
Grat.............10:54
Klemmblock.......11:50...10:53
Schlüsselstelle..11:56...11:00
Auf dem 2.Turm...12:13
Gipfel...........12:34...11:37
Abstieg..........13:05...12:18
Multereck........13:58
Wegteilung.......15:57
Grimmingquelle...16:15
Grimminghütte....17:08...15:54
Niederstuttern...17:45...16:55
Beim 2. Mal ging es deutlich schneller, da ich erstens den Weg kannte (kein Zögern) und weil ich nicht so viele Fotostopps eingelegt habe.
Mein Bergwandergefährte ist sehr taktvoll. Der wahre Grund für die längere Zeit bei der ersten Tour war wohl zu einem nicht unerheblichen Teil meine Person .
Bei der 2. Tour war ich (leider, leider) nicht mehr mit dabei. Und siehe da: Es ging viel schneller voran für meinen Bergfreund .
Dass ich bergab ungefähr genauso lange brauche wie bergauf, ist bei mir normal – keine Ahnung, wie andere es schaffen, da viel schneller zu sein, meine Füße spielen da nicht mit…
Ratschlag einer Anfängerin für Anfänger:
Man sollte sich für den Rückweg genügend Zeit lassen. Und wenn nötig auch öfter Rast einlegen. Nicht umsonst geschehen die meisten Unfälle beim Abstieg – dann, wenn die Kräfte und die Konzentration nachlassen. Und in unserem Alter (Erinnerung: Ü-40–Generation) und mit unseren Vorstellungen von Bergwandern müssen wir keine Rekorde aufstellen. Der Berg ist immer stärker als wir Menschen. Wir haben dafür unseren Verstand und unser Bauchgefühl und sollten da immer abwägen und keine unnötigen Risiken eingehen. Damit es auch immer ein schönes Vergnügen bleibt.
Fazit: Macht nix, wenn`s mal länger dauert.
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Im Folgenden nun die Bilder von unseren/meinen Grimming-SO-Grat-Besteigungen mit kurzen Erläuterungen darunter – im Allgemeinen von der ersten Tour; solche von der zweiten Tour sind entsprechend gekennzeichnet. Viel Spaß beim Anschauen!
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