Schon einige Zeit davor waren sich alle Prognosen einig, dass Samstag, der 6. Oktober 2012 ein Tag mit besonders guten Bedingungen auch für lange Touren würde - und dazu noch aufgrund eines Schlechtwettereinbruchs in der Nacht zum Sonntag vermutlich für einige Zeit der letzte Tag seiner Art.
Wie viele Forumsmitglieder den Tag nützten und vielfach in Sichtweite zueinander unterwegs waren, davon zeugen inzwischen bereits etliche schöne Berichte. Nicht überraschend daher, dass ich ebenfalls Pläne schmiedete und mögliche Ziele überlegte.
Mit der Ost-West-Überschreitung des Veitsch-Plateaus in der Obersteiermark entschied ich mich schließlich für die Variante, die von Beginn an auf Platz eins meiner Überlegungen stand. Erstens hatte ich mit der Hohen Veitsch noch eine Rechnung offen, da ich bei meinen bisherigen vier Besuchen (zu unterschiedlichen Jahreszeiten) stets Nebel oder durchwachsene Bedingungen vorfand - einmal übrigens entgegen einer guten Wettervorhersage. Zweitens erfordert diese Überschreitung einen Tag mit absolut stabilem Wetter und ist zugleich ohne große Hitze angenehmer zu begehen. Anfang Oktober reicht die Anzahl der hellen Stunden für die Tour samt Hin- und Rückfahrt an einem Tag noch gut aus. Dann verlockten mich die gute Fernsicht und ideale Bedingungen zum Fotografieren. Und schließlich wollte ich nach einer intensiven Arbeitswoche diesmal bewusst allein unterwegs sein, den Körper und mehr noch den Geist auslüften. Für solche Unternehmungen bevorzuge ich Wege (möglichst) ohne technische Schwierigkeiten, dafür mit viel Ruhe.
Alle Voraussetzungen passten somit, befand ich zusammen fassend und machte mich am Morgen des 6. Oktober auf die Fahrt Richtung Süden.
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Bereits die Anfahrt bis zum Semmering verheißt mit wolkenlosem Himmel und klarer Luft einen prachtvollen Tag in den Bergen. Wie oft im Herbst beginnt jedoch direkt am Semmering eine Hochnebeldecke, die sich nicht nur über das Fröschnitztal und Mürztal erstreckt, sondern bis weit in die Seitentäler hinein reicht. Ich parke im Großveitschtal an der Straße Richtung Brunnalm, direkt bei der Abzweigung des Steinbachgrabens. Auch die erste halbe Stunde meiner Tour im sanft ansteigenden Graben ist sowohl von herbstlich verfärbten Bäumen als auch noch von Nebelstimmungen geprägt.
02-Herbstfärbung.jpg
Dies ändert sich jedoch bereits eine Viertelstunde nach dem Ende des Grabens, als der Weg nun steiler anzusteigen beginnt. Und wie stets ist es ein erster sehr markanter Augenblick einer Herbsttour, wenn die Sonnenstrahlen durch die Nebelschwaden dringen.
03-Sonnenstrahlen.jpg
Weitere fünfzehn Minuten später haben die satten Herbstfarben und die klare Luft endgültig die Oberhand gewonnen. Der Schoberstein bildet den östlichsten Punkt des Veitschplateaus. Er ist nur wenig höher als 1500m und daher oben teilweise bewaldet, aber auch hier zeigen sich bereits die typischen felsigen Abbrüche an den Rändern des Plateaus.
08-Schoberstein.jpg
Knapp unter der Veitschalm öffnet sich erstmals der Blick Richtung Norden. Die Hochnebelbänke im oberen Mürztal vor dem Göller sind zwar noch recht dick, zeigen aber doch auch bereits erste Auflösungserscheinungen.
11-Hochnebel-MürztalGöller.jpg
Nach knapp zwei Stunden erreiche ich mit dem Blaskögerl (1451m) unmittelbar neben den Veitschalmhütten den ersten Platz mit freiem Rundblick. Nicht nur der Anblick des Schobersteins über der Alm ist dabei dermaßen schön, dass dieser Platz zwingend zu einer Rast einlädt.
12-Veitschalm-Schoberstein.jpg
Nach einigen genussvollen Minuten beginnt der weitere Anstieg noch auf Kehren einer Sandstraße - und bietet gleich einen wunderbaren Rückblick zur Veitschalm mit der bewirtschafteten Grundbauernhütte und dem Blaskögerl mit seinem großen Holzkreuz.
17-VeitschalmBlaskögerl.jpg
Die Sandstraße führt etwas westlich des Schobersteins auf das Veitsch-Plateau hinauf und bietet davor noch instruktive Einblicke in seine steile, felsdurchsetzte Südflanke. Das Plateau selbst ist in seinem niedrigeren östlichen Teil hingegen von ausgedehnten Latschenfeldern bedeckt.
20-RamkogelSperrkogel.jpg
Laufend Herbstpanoramen vom Feinsten, sowohl von der Landschaft als auch der Farbenpracht her. Hier geht der Blick über das enge obere Mürztal nach Nordosten zur Lachalpe und dem Plateau der Schneealpe dahinter.
22-Mürztal-LachalpeSchneealpe.jpg
Der westliche, höhere Teil des Veitsch-Plateaus liegt nun stets genau vor mir. In der Senke davor steht in wunderschöner Umgebung die Ebenhütte.
27-Ebenhütte-Veitschplateau.jpg
Der Hochnebel hat sich mittlerweile auf das untere Mürztal zurück gezogen, liegt aber dort auch knapp vor 12 Uhr noch immer. In den Fischbacher Alpen dahinter dominiert der Höhenzug mit Hochschlag und Ebenschlag dieses Bild.
28-HochnebelMürztal-Ebenschlag.jpg
Prachtvolle Landschaftseindrücke, wohin ich auch blicke! Im Nordwesten steht die felsige Thürnerwand vor dem zum Niederalpl führenden Tal des Dobreinbaches, der ausgedehnte Plateaustock der Tonion erhebt sich dahinter.
29-Thürnerwand-Tonion.jpg
Der Hochnebel im oberen Mürztal hat sich komplett aufgelöst, nicht einmal Dunst ist hier zurück geblieben. So ist vor dem Göller sehr schön die Engstelle des Tales beim Wasserfall zum Toten Weib zu erkennen; links oberhalb erstreckt sich die stattliche Proleswand.
31-MürztalGöller.jpg
Nach der Querung einiger "Latschenmugel" komme ich dem westlichen Teil des Veitschplateaus nun immer näher, das großteils über die Latschenzone hinaus ragt. Sicher nicht zufällig erinnert mich die Szenerie an Plateaus in ähnlicher Höhenlage am Hochschwab, etwa auf den Aflenzer Staritzen oder dem Trenchtling.
35-PlateauWesten.jpg
Im Westsüdwesten schauen die Zweitausender der Eisenerzer und Seckauer Alpen mittlerweile teilweise bereits über Rauschkogel, Hochanger und Endriegel drüber.
39-BlickHochanger-EisenerzerAlpen.jpg
Wie viele Forumsmitglieder den Tag nützten und vielfach in Sichtweite zueinander unterwegs waren, davon zeugen inzwischen bereits etliche schöne Berichte. Nicht überraschend daher, dass ich ebenfalls Pläne schmiedete und mögliche Ziele überlegte.
Mit der Ost-West-Überschreitung des Veitsch-Plateaus in der Obersteiermark entschied ich mich schließlich für die Variante, die von Beginn an auf Platz eins meiner Überlegungen stand. Erstens hatte ich mit der Hohen Veitsch noch eine Rechnung offen, da ich bei meinen bisherigen vier Besuchen (zu unterschiedlichen Jahreszeiten) stets Nebel oder durchwachsene Bedingungen vorfand - einmal übrigens entgegen einer guten Wettervorhersage. Zweitens erfordert diese Überschreitung einen Tag mit absolut stabilem Wetter und ist zugleich ohne große Hitze angenehmer zu begehen. Anfang Oktober reicht die Anzahl der hellen Stunden für die Tour samt Hin- und Rückfahrt an einem Tag noch gut aus. Dann verlockten mich die gute Fernsicht und ideale Bedingungen zum Fotografieren. Und schließlich wollte ich nach einer intensiven Arbeitswoche diesmal bewusst allein unterwegs sein, den Körper und mehr noch den Geist auslüften. Für solche Unternehmungen bevorzuge ich Wege (möglichst) ohne technische Schwierigkeiten, dafür mit viel Ruhe.
Alle Voraussetzungen passten somit, befand ich zusammen fassend und machte mich am Morgen des 6. Oktober auf die Fahrt Richtung Süden.
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Bereits die Anfahrt bis zum Semmering verheißt mit wolkenlosem Himmel und klarer Luft einen prachtvollen Tag in den Bergen. Wie oft im Herbst beginnt jedoch direkt am Semmering eine Hochnebeldecke, die sich nicht nur über das Fröschnitztal und Mürztal erstreckt, sondern bis weit in die Seitentäler hinein reicht. Ich parke im Großveitschtal an der Straße Richtung Brunnalm, direkt bei der Abzweigung des Steinbachgrabens. Auch die erste halbe Stunde meiner Tour im sanft ansteigenden Graben ist sowohl von herbstlich verfärbten Bäumen als auch noch von Nebelstimmungen geprägt.
02-Herbstfärbung.jpg
Dies ändert sich jedoch bereits eine Viertelstunde nach dem Ende des Grabens, als der Weg nun steiler anzusteigen beginnt. Und wie stets ist es ein erster sehr markanter Augenblick einer Herbsttour, wenn die Sonnenstrahlen durch die Nebelschwaden dringen.
03-Sonnenstrahlen.jpg
Weitere fünfzehn Minuten später haben die satten Herbstfarben und die klare Luft endgültig die Oberhand gewonnen. Der Schoberstein bildet den östlichsten Punkt des Veitschplateaus. Er ist nur wenig höher als 1500m und daher oben teilweise bewaldet, aber auch hier zeigen sich bereits die typischen felsigen Abbrüche an den Rändern des Plateaus.
08-Schoberstein.jpg
Knapp unter der Veitschalm öffnet sich erstmals der Blick Richtung Norden. Die Hochnebelbänke im oberen Mürztal vor dem Göller sind zwar noch recht dick, zeigen aber doch auch bereits erste Auflösungserscheinungen.
11-Hochnebel-MürztalGöller.jpg
Nach knapp zwei Stunden erreiche ich mit dem Blaskögerl (1451m) unmittelbar neben den Veitschalmhütten den ersten Platz mit freiem Rundblick. Nicht nur der Anblick des Schobersteins über der Alm ist dabei dermaßen schön, dass dieser Platz zwingend zu einer Rast einlädt.
12-Veitschalm-Schoberstein.jpg
Nach einigen genussvollen Minuten beginnt der weitere Anstieg noch auf Kehren einer Sandstraße - und bietet gleich einen wunderbaren Rückblick zur Veitschalm mit der bewirtschafteten Grundbauernhütte und dem Blaskögerl mit seinem großen Holzkreuz.
17-VeitschalmBlaskögerl.jpg
Die Sandstraße führt etwas westlich des Schobersteins auf das Veitsch-Plateau hinauf und bietet davor noch instruktive Einblicke in seine steile, felsdurchsetzte Südflanke. Das Plateau selbst ist in seinem niedrigeren östlichen Teil hingegen von ausgedehnten Latschenfeldern bedeckt.
20-RamkogelSperrkogel.jpg
Laufend Herbstpanoramen vom Feinsten, sowohl von der Landschaft als auch der Farbenpracht her. Hier geht der Blick über das enge obere Mürztal nach Nordosten zur Lachalpe und dem Plateau der Schneealpe dahinter.
22-Mürztal-LachalpeSchneealpe.jpg
Der westliche, höhere Teil des Veitsch-Plateaus liegt nun stets genau vor mir. In der Senke davor steht in wunderschöner Umgebung die Ebenhütte.
27-Ebenhütte-Veitschplateau.jpg
Der Hochnebel hat sich mittlerweile auf das untere Mürztal zurück gezogen, liegt aber dort auch knapp vor 12 Uhr noch immer. In den Fischbacher Alpen dahinter dominiert der Höhenzug mit Hochschlag und Ebenschlag dieses Bild.
28-HochnebelMürztal-Ebenschlag.jpg
Prachtvolle Landschaftseindrücke, wohin ich auch blicke! Im Nordwesten steht die felsige Thürnerwand vor dem zum Niederalpl führenden Tal des Dobreinbaches, der ausgedehnte Plateaustock der Tonion erhebt sich dahinter.
29-Thürnerwand-Tonion.jpg
Der Hochnebel im oberen Mürztal hat sich komplett aufgelöst, nicht einmal Dunst ist hier zurück geblieben. So ist vor dem Göller sehr schön die Engstelle des Tales beim Wasserfall zum Toten Weib zu erkennen; links oberhalb erstreckt sich die stattliche Proleswand.
31-MürztalGöller.jpg
Nach der Querung einiger "Latschenmugel" komme ich dem westlichen Teil des Veitschplateaus nun immer näher, das großteils über die Latschenzone hinaus ragt. Sicher nicht zufällig erinnert mich die Szenerie an Plateaus in ähnlicher Höhenlage am Hochschwab, etwa auf den Aflenzer Staritzen oder dem Trenchtling.
35-PlateauWesten.jpg
Im Westsüdwesten schauen die Zweitausender der Eisenerzer und Seckauer Alpen mittlerweile teilweise bereits über Rauschkogel, Hochanger und Endriegel drüber.
39-BlickHochanger-EisenerzerAlpen.jpg
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