Aufstieg Geierkogelgrat und Ostflanke, Abstieg über Grieskogel, Rumpeleck
11.4.1976
Eine Kuriosität aus den Eisenerzer Alpen möchte ich heute als Frühlingseinstieg präsentieren. Beim Erforschen unbekannter Anstiege im näheren Grazer Umfeld sind wir seinerzeit auf diesen interessanten Steig gestoßen. Selbst gute Gebietskenner werden ihn kaum kennen, obwohl ja @guru und @manfred1100 dort schon teils ihre Spuren hinterlassen haben. Näheres über die Geschichte dieses Anstiegs wäre jedenfalls auch interessant.
Wieder habe ich den Bericht meinem alten Tourenbuch entnommen und möglichst unverfälscht so belassen.
Neue Bergziele im Nahbereich Graz zu finden, ist für uns schon gar nicht mehr so leicht und so fällt unsere Wahl wieder einmal auf den Reiting. Am Gößeck SO-Grat sind wir schon einmal abgeblitzt, ein neuerlicher Versuch ist angesagt und schon bringt uns der Käfer meines Freundes zum Bechelgraben.
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Wir folgen diesem aber nur ein Stück, dann steigen wir in die Scharte zwischen Haarkogel und Geierkogel hinauf.
Einstieg: Steile, fast senkrechte, brüchige Schrofen. Ich probiere etwas herum, hoffnungslos, also versuchen wir es etwas tiefer an der Westseite. Dort trauen wir unseren Augen kaum: Verborgen, aber doch deutlich erkennbar leitet ein Jagdsteig empor, sogar Versicherungen finden sich, selbst an eher einfachen Stellen. Bald haben wir den ersten Abbruch überwunden und der deutliche Steig leitet uns über den schmalen, teils versicherten Grat weiter zu einem kleinen Sattel.
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Dort schwingt sich nun der Geierkogel neuerlich mit seinen Abstürzen auf und der Steig verliert sich im Schnee der Südostflanke. Wo weiter? Wir suchen nach abgeschnittenen Latschen – tatsächlich – es gibt sie! Wir queren nun, nach Indianerart die Latschenbüsche befragend, weiter, hinweg über steile Firnhänge und zuletzt leiten uns die Latschenschnitte wieder in ein Schartel.
Neuerliches Rätselraten - doch nein! Weiterhin führen deutliche Steigspuren in immer steilere Firnfelder. Mein Freund Herbert quert den harten Hang – mittlerweile seilgesichert – in die Nähe eines originellen Felszackens, dem wir sofort die Bezeichnung „Frankfurter Würstl“ verpassen.
0112.jpg
Von dort ein Freudenschrei: „Versicherungen, bombenfeste Haken!“ Unglaublich, der Weg steckt wirklich voller Überraschungen! Beinahe ungläubig steige ich über das steile Firnfeld nach
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Eine steile Rinne leitet empor, in ihr liegt glasiges Wassereis, die Haken sind tatsächlich recht gut und ich greife herzhaft zu.
0114.jpg
Der Spaß endet in einem wilden Felskessel, wo uns die Abgelegenheit unserer Route so richtig bewusst wird. Und nun?
Ich versuche es links, guter Fels, aber es wird immer schwieriger, besonders mit den Steigeisen auf den vereisten Felsplatten, also Rückzug… Versuchen wir es halt rechts davon
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11.4.1976
Eine Kuriosität aus den Eisenerzer Alpen möchte ich heute als Frühlingseinstieg präsentieren. Beim Erforschen unbekannter Anstiege im näheren Grazer Umfeld sind wir seinerzeit auf diesen interessanten Steig gestoßen. Selbst gute Gebietskenner werden ihn kaum kennen, obwohl ja @guru und @manfred1100 dort schon teils ihre Spuren hinterlassen haben. Näheres über die Geschichte dieses Anstiegs wäre jedenfalls auch interessant.
Wieder habe ich den Bericht meinem alten Tourenbuch entnommen und möglichst unverfälscht so belassen.
Neue Bergziele im Nahbereich Graz zu finden, ist für uns schon gar nicht mehr so leicht und so fällt unsere Wahl wieder einmal auf den Reiting. Am Gößeck SO-Grat sind wir schon einmal abgeblitzt, ein neuerlicher Versuch ist angesagt und schon bringt uns der Käfer meines Freundes zum Bechelgraben.
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Wir folgen diesem aber nur ein Stück, dann steigen wir in die Scharte zwischen Haarkogel und Geierkogel hinauf.
Einstieg: Steile, fast senkrechte, brüchige Schrofen. Ich probiere etwas herum, hoffnungslos, also versuchen wir es etwas tiefer an der Westseite. Dort trauen wir unseren Augen kaum: Verborgen, aber doch deutlich erkennbar leitet ein Jagdsteig empor, sogar Versicherungen finden sich, selbst an eher einfachen Stellen. Bald haben wir den ersten Abbruch überwunden und der deutliche Steig leitet uns über den schmalen, teils versicherten Grat weiter zu einem kleinen Sattel.
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Dort schwingt sich nun der Geierkogel neuerlich mit seinen Abstürzen auf und der Steig verliert sich im Schnee der Südostflanke. Wo weiter? Wir suchen nach abgeschnittenen Latschen – tatsächlich – es gibt sie! Wir queren nun, nach Indianerart die Latschenbüsche befragend, weiter, hinweg über steile Firnhänge und zuletzt leiten uns die Latschenschnitte wieder in ein Schartel.
Neuerliches Rätselraten - doch nein! Weiterhin führen deutliche Steigspuren in immer steilere Firnfelder. Mein Freund Herbert quert den harten Hang – mittlerweile seilgesichert – in die Nähe eines originellen Felszackens, dem wir sofort die Bezeichnung „Frankfurter Würstl“ verpassen.
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Von dort ein Freudenschrei: „Versicherungen, bombenfeste Haken!“ Unglaublich, der Weg steckt wirklich voller Überraschungen! Beinahe ungläubig steige ich über das steile Firnfeld nach
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Eine steile Rinne leitet empor, in ihr liegt glasiges Wassereis, die Haken sind tatsächlich recht gut und ich greife herzhaft zu.
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Der Spaß endet in einem wilden Felskessel, wo uns die Abgelegenheit unserer Route so richtig bewusst wird. Und nun?
Ich versuche es links, guter Fels, aber es wird immer schwieriger, besonders mit den Steigeisen auf den vereisten Felsplatten, also Rückzug… Versuchen wir es halt rechts davon
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