Wieder einmal ein wenig Schlechtwetterprogramm, aber passend zur Jahreszeit, ein kleiner Ausflug in die Vergangenheit.
Den Hohenwart kennen viele als Schiberg oder als gelegentliches Wanderziel im Sommer, das ist auch schon alles. Aber er besitzt auch einen nicht ganz einfachen
NO-Grat (Mittagwandgrat) und über diesen war - 1976 – noch überhaupt nichts bekannt.
Mein Bergkamerad Herbert und ich waren zu dieser Zeit klettermäßig noch nicht besonders fortgeschritten aber beseelt von einer großen Begeisterung und ungeheuren Neugier Unbekanntes zu erforschen.
Wieder entnehme ich den Text auszugsweise meinem alten Tourenbuch:
Unerwartete Schneefälle machen wieder einmal alle hochfliegenden Kletterpläne zunichte und wir müssen uns notgedrungen nach harmloseren Alternativen umsehen. Ein solches Ziel finden wir am Hohenwart, genauer gesagt an seinem völlig unbekannten NO-Grat.
In aller früh kurven wie also ins einsame Pusterwaldtal hinein. Beim letzten Bauern angekommen, schaut auch schon der Mittagwandgrat zu uns herunter. Wir fragen, ob er schon begangen wurde – Achselzucken und: „Wenn eich die Jaga lossn…“
Nun – darauf soll`s nicht ankommen, denn eher fürchten wir einen recht grimmig aussehenden Gratturm. Und deshalb packen wir auch das lange Seil in den Rucksack.
Hier der Hohenwart mit seiner Gratschneide:
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Wir folgen kurz einem markierten Weg, dann ab ins Gelände und ein paar Schafspuren leiten uns zum Gratbeginn. Das Wetter ist wie erwartet: Grau in Grau, aber gute Sicht.
Schon erstürmen wir den ersten Aufschwung und gleich leitet eine schmale Rasenschneide recht luftig dahin. Einen kleinen Abbruch umgehen wir um hinterher festzustellen, dass wir genauso gut darüber klettern hätten können. Wenig später – dasselbe Spiel. Hinter jedem Türmchen die Frage: „Wie weiter?“ „Geht’s noch oder müssen wir gar zurück?“ Doch einstweilen gibt sich der Grat gemütlicher als wir dachten. Über schmale, oft gerade gehbreite Grasgrate erreichen wir leicht die breite Scharte zwischen unterem und oberem Teil, die wie ein antikes Trümmerfeld aussieht. Jetzt wird´s richtig spannend, denn der folgende Aufschwung sieht weniger einladend aus.
Doch überraschend finden wir auch hier wieder recht gemütliche Gratstrecken vor
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und überwinden manch nettes Türmchen mit etwas beunruhigender Aussicht auf den weitern Gratverlauf.
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Es folgen wieder grasige Entspannungsstrecken
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garniert mit widerborstigen Schichttürmen, die mehr oder weniger Eindruck schinden wollen.
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Das Gehgelände dazwischen dient zum Aufwärmen
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denn von einem warmen Junitag ist nichts zu merken.
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Wir lassen uns aber nicht entmutigen, jedoch scheint allmählich die Felsqualität nachzulassen und etwas ängstlich geworden, benützen wir doch das Seil:
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Erst noch etwas überflüssig, aber bald wird die Sicherung angenehm. Ein Abbruch zwingt uns zu einer Querung, aber immerhin ist der Fels wieder etwas solider geworden:
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Den Hohenwart kennen viele als Schiberg oder als gelegentliches Wanderziel im Sommer, das ist auch schon alles. Aber er besitzt auch einen nicht ganz einfachen
NO-Grat (Mittagwandgrat) und über diesen war - 1976 – noch überhaupt nichts bekannt.
Mein Bergkamerad Herbert und ich waren zu dieser Zeit klettermäßig noch nicht besonders fortgeschritten aber beseelt von einer großen Begeisterung und ungeheuren Neugier Unbekanntes zu erforschen.
Wieder entnehme ich den Text auszugsweise meinem alten Tourenbuch:
Unerwartete Schneefälle machen wieder einmal alle hochfliegenden Kletterpläne zunichte und wir müssen uns notgedrungen nach harmloseren Alternativen umsehen. Ein solches Ziel finden wir am Hohenwart, genauer gesagt an seinem völlig unbekannten NO-Grat.
In aller früh kurven wie also ins einsame Pusterwaldtal hinein. Beim letzten Bauern angekommen, schaut auch schon der Mittagwandgrat zu uns herunter. Wir fragen, ob er schon begangen wurde – Achselzucken und: „Wenn eich die Jaga lossn…“
Nun – darauf soll`s nicht ankommen, denn eher fürchten wir einen recht grimmig aussehenden Gratturm. Und deshalb packen wir auch das lange Seil in den Rucksack.
Hier der Hohenwart mit seiner Gratschneide:
0146.jpg
Wir folgen kurz einem markierten Weg, dann ab ins Gelände und ein paar Schafspuren leiten uns zum Gratbeginn. Das Wetter ist wie erwartet: Grau in Grau, aber gute Sicht.
Schon erstürmen wir den ersten Aufschwung und gleich leitet eine schmale Rasenschneide recht luftig dahin. Einen kleinen Abbruch umgehen wir um hinterher festzustellen, dass wir genauso gut darüber klettern hätten können. Wenig später – dasselbe Spiel. Hinter jedem Türmchen die Frage: „Wie weiter?“ „Geht’s noch oder müssen wir gar zurück?“ Doch einstweilen gibt sich der Grat gemütlicher als wir dachten. Über schmale, oft gerade gehbreite Grasgrate erreichen wir leicht die breite Scharte zwischen unterem und oberem Teil, die wie ein antikes Trümmerfeld aussieht. Jetzt wird´s richtig spannend, denn der folgende Aufschwung sieht weniger einladend aus.
Doch überraschend finden wir auch hier wieder recht gemütliche Gratstrecken vor
0147.jpg
und überwinden manch nettes Türmchen mit etwas beunruhigender Aussicht auf den weitern Gratverlauf.
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Es folgen wieder grasige Entspannungsstrecken
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garniert mit widerborstigen Schichttürmen, die mehr oder weniger Eindruck schinden wollen.
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Das Gehgelände dazwischen dient zum Aufwärmen
0151.jpg
denn von einem warmen Junitag ist nichts zu merken.
0152.jpg
Wir lassen uns aber nicht entmutigen, jedoch scheint allmählich die Felsqualität nachzulassen und etwas ängstlich geworden, benützen wir doch das Seil:
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Erst noch etwas überflüssig, aber bald wird die Sicherung angenehm. Ein Abbruch zwingt uns zu einer Querung, aber immerhin ist der Fels wieder etwas solider geworden:
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