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Hochreichart (2416m), Geierhaupt (2417m) und mehr, Seckauer Alpen

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  • Hochreichart (2416m), Geierhaupt (2417m) und mehr, Seckauer Alpen

    Eine Durchquerung der Seckauer Alpen auf einsamen Graten

    Am Donnerstag habe ich den Zwischenhochdruckeinfluss ausgenutzt und war einen Tag lang in den Seckauer Alpen unterwegs. Dieses beinahe vergessene Teilgebiet der Niederen Tauern wird von der S36 Murtalschnellstraße im Süden und der A9 Pyhrnautobahn im Norden, sowie vom Liesingtörl im Westen und St. Michael in der Obersteiermark im Osten umschlossen. Den höchsten - aber nicht populärsten - Gipfel bildet das Geierhaupt mit seinen 2417 Metern Seehöhe.

    Dieser östlichste Teil der Niederen Tauern wird trotz seiner beinahe als optimal zu bezeichnenden Verkehrsanbindung - Fahrtzeit von Graz: ca. 60 Minuten Ende-zu-Ende - nicht ganz zu Unrecht im Sommer relativ selten besucht. Landschaftlich kann er nicht mit den grandiosen Schladminger Tauern mithalten. Alpine Gipfel und Bergseen fehlen fast völlig. So verwundert es kaum, dass nur ein paar Kilometer entfernt weitaus berühmtere Gipfel warten, man denke nur an die gegenüberliegenden Gesäuseberge.

    Am Donnerstag war ich zum ersten Mal in dieser Region und konnte ein paar wichtige Gipfel "abhaken". Das Herzstück der vorgestellten Runde bildet der Übergang vom zweithöchsten Berg der Seckauer Alpen, dem Hochreichart, über den Hirschkarlgrat (Stellen II) zum höchsten Gipfel, dem Geierhaupt. Bis auf diesen Abschnitt verläuft die Runde auf markierten Steigen, zumindest suggeriert das die Österreichische Karte, Blatt Kalwang.

    Ausgangspunkt ist Liesingbrücke, eine Straßenbrücke über die Liesing (no na ) im hintersten Liesingtal. Dort mündet die Finsterliesing in die Liesing. Erreichbar ist der Parkplatz direkt am Fluss von der Anschlussstelle Kalwang, von dort auf der B113 Schoberpassbundesstraße weiter in Richtung Liezen auf den Schoberpass bis Unterwald. Von hier noch zirka vier Kilometer auf schmaler Straße entlang der Liesing bis zum Ausgangspunkt.

    Route im Detail: Liesingbrücke (934 m), Bezeichnung "Postl" in der ÖK - Ripplgraben - Schönebenalm - Schönebentörl - Kleiner Reichart (2090 m) - Schönebentörl - Hochreichart (2416 m) - Hirschkarlgrat - Hölltalsattel - Weißsattel - Grieskogel - Geierhaupt (2417 m) - Liesingtörl - Schrimpfkogel - Krügltörl - Kerschkern (2225 m) - Stellmauer - Goldkogel - Lattenberg - Bärenkogel - Bärensulsattel - Beisteineralm - Wasserfallgraben - Liesingbrücke (934 m).

    Gehzeit: 11,5 Stunden (?)

    Höhenmeter: Vielleicht 2300? 2400? Oder vielleicht viel mehr als 2500? Von der Brücke im Liesingtal bis auf den Hochreichart sind es - inklusive des kurzen Abstechers auf den Kleinen Reichart - 1550 Höhenmeter. Auf den folgenden Graten gibt es unzählige erhebliche Gegensteigungen. Es werden viele Gipfel miterstiegen. Der Höhenweg führt über alle diese drüber, und niemals unterhalb vorbei...

    Die untenstehende Karte soll einen ganz undeutlichen Überblick über die Rundtour verschaffen. Die Zufahrtsstraße ist rechts oben gelb eingezeichnet. Ich habe die Bergtour im Uhrzeigersinn begangen. Nachahmungstäter sollten unbedingt eine Karte mit auf die Tour nehmen. Außerdem ist stabiles Wetter unabdingbare Voraussetzung, da man sich viele Stunden auf den Kämmen befindet und keinerlei Unterstandsmöglichkeiten am Weg liegen. Ich habe übrigens den ganzen Tag über genau eine Person getroffen, und das war am Gipfel des Hochreicharts, auf den auch ein kürzerer Weg aus dem Murtal führt!
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    Zuletzt geändert von master0max; 28.08.2005, 21:24.

  • #2
    AW: Hochreichart (2416 m), Geierhaupt (2417 m) und mehr

    Der erste Teil des Weges führt relativ lange entlang des Schönebenbaches nach Süden. Der Steig ist unglaublich schmal und an manchen Stellen zugewachsen, die Markierung ist bestenfalls spärlich. Nach Regenfällen oder wenn Tau auf den Grashalmen und Blättern liegt, ist mit nasser Kleidung zu rechnen.
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    • #3
      AW: Hochreichart (2416 m), Geierhaupt (2417 m) und mehr

      Nach einiger Zeit weitet sich der Ripplgraben, und man muss sich den (markierten) Weg durch einen Schlag suchen. Steigspuren sind kaum noch vorhanden.
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      • #4
        AW: Hochreichart (2416 m), Geierhaupt (2417 m) und mehr

        Bald darauf stößt man auf die unbewirtschaftete Schönebenalm, auf der auch ein paar wenige Kühe auf bessere Tage warten. Ab hier ändert sich das Landschaftsbild, und man erhält einen Überblick über den Talschluss mit seinen grasigen und geröllbedeckten - aber kaum felsigen - Flanken.
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        Zuletzt geändert von master0max; 28.08.2005, 02:32.

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        • #5
          AW: Hochreichart (2416 m), Geierhaupt (2417 m) und mehr

          Oberhalb der Schönebenalm verläuft sich der bis hierhin wieder besser auffindbare Pfad völlig. Der scheint durch ein Gerinne verlegt zu sein, denn die weit auseinanderliegendne Markierungen verlieren sich in dem durchweichten Bachbett. Es bleibt nichts anderes übrig, als durch die steile, gatschige Rinne in Richtung Schönebentörl aufzusteigen. Hier wäre ein Pickel ratsam. Einen anderen Aufstiegsweg habe ich nicht ausmachen können, da die eine Bachseite an eine steile, nasse Wiese grenzt, während die andere von einem dicht bewachsenen Hang begrenzt wird. Der Aufstieg zum Schönebentörl wird damit etwas mühsam...
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          • #6
            AW: Hochreichart (2416 m), Geierhaupt (2417 m) und mehr

            Hat man das Schönebentörl (ca. 2030 m) erst einmal erreicht, hat man schon gewonnen. Ab hier hat die Österreichische Karte wieder Recht, denn man stößt auf den markierten Wanderweg. Diesem kann man ungefähr 50 hm nach Nordosten folgen, um den Kleinen Reichart zu erreichen, bevor man sich auf den Weiterweg zum Hochreichart macht.

            Links hinten sieht man übrigens den Lugauer.
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            • #7
              AW: Hochreichart (2416 m), Geierhaupt (2417 m) und mehr

              Vom Kleinen Reichart zum Hochreichart. Der Anstieg erfolgt erst zurück hinunter zum Schönebentörl, und dann unschwierig auf dem Grat zum höchsten Punkt.
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              • #8
                AW: Hochreichart (2416 m), Geierhaupt (2417 m) und mehr

                Bereits vom ersten Gipfel dieser langen Tour sieht man, was man sich angetan hat. Im Blickfeld liegt der ganze Grat vom Hochreichart zum Geierhaupt, das den höchsten Punkt im rechten Drittel des Bildes darstellt. Der erste Teil des Überganges nennt sich Hirschkarlgrat; die Luftlinie zwischen den Gipfeln beträgt 3,7 Kilometer.
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                • #9
                  AW: Hochreichart (2416 m), Geierhaupt (2417 m) und mehr

                  Der Gipfel des Hochreicharts (2416 m) ist erreicht.
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                  • #10
                    AW: Hochreichart (2416 m), Geierhaupt (2417 m) und mehr

                    Blick vom Gipfel des Hochreicharts über den zu bewältigenden Grat zum nächsten Hauptgipfel, dem Geierhaupt. Im Hintergrund befinden sich die Rottenmanner Tauern, das Tote Gebirge und das Gesäuse.
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                    • #11
                      AW: Hochreichart (2416 m), Geierhaupt (2417 m) und mehr

                      Vom Hochreichart geht es alsbald - Pausen sollte man sich auf der Tour nur wenige gönnen, sofern man eine Biwaknacht vermeiden will - einige Meter am Anstiegsweg hinunter zur Abzweigung zum Hirschkarlgrat. Bereits nach wenigen Metern gelangt man zum Steigbuch, dass so ungünstig in den Felsen montiert ist, dass man es ohne Gewalt nicht öffnen kann. Einige Grattürme sind zu überklettern.

                      Die Steigspuren am Hirschkarlgrat sind wesentlich ausgeprägter als am angeblich markierten Weg vom Ripplgraben in das Schönebentörl.
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                      • #12
                        AW: Hochreichart (2416 m), Geierhaupt (2417 m) und mehr

                        Der Weg vom Hochreichart zum Geierhaupt wird wohl 2,5 Stunden dauern. In der Literatur ist der Grat mit "Stellen II" angegeben. Schwieriger ist es auf keinen Fall.
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                        • #13
                          AW: Hochreichart (2416 m), Geierhaupt (2417 m) und mehr

                          Ein paar Graterhebungen könnte man auch umgehen, aber wer etwas auf sich hält, nimmt sie alle mit. Schließlich will man keine üble Nachrede provozieren.
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                          • #14
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                            Nachdem man den Hirschkarlgrat, den ersten Teil des langen Überganges zwischen den Gipfeln, hinter sich gebracht hat, wird der Grat deutlich einfacher. Was aber nicht unbedingt heißen soll, dass man im weglosen Geröll und vorallem im nicht gesetzten Blockwerk schneller vorankommt. Im Hintergrund sieht man den Hochreichart.
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                            • #15
                              AW: Hochreichart (2416 m), Geierhaupt (2417 m) und mehr

                              Kurz vor Erreichen des Grieskogels stößt man wieder auf den markierten Wanderweg. Doch auch dieser ist sehr sparsam gekennzeichnet und verliert sich immer wieder im steilen Blockschutt. Am besten ist es, man versucht sich seine eigene Linie zu suchen. Dem "Weg" folgen zu wollen, ist als eher zwecklos zu erachten.

                              Am Grieskogel, der einen Vorgipfel des Geierhauptes darstellt, angekommen, sieht man die letzte leichte Gratpassage zum Geierhaupt. Ab hier ist der Weg wieder problemlos erkennbar.
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