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5-Tagestour Schladminger Tauern

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  • 5-Tagestour Schladminger Tauern

    Griasseich!

    Wenn das Wetter passt, werde ich mit meiner Freundin ab nächsten Mittowch eine (ca) 5-Tagestour von Obertauern zum Sölkpass (Kreuzerhütte) immer möglichst am Hauptkamm entlang machen.
    Den Wegverlauf stelle ich mir so vor:

    Obertauern Seekarhaus
    Oberhüttensee
    Giglachsee
    Keinprechthütte
    Landawirseehütte
    Gollingscharte --> Hochgolling
    Gollinghütte
    Greifenberg
    Klafferkessel

    Bis hierher is es ja recht einfach, danach 2 Möglichkeiten:

    a) Zwerfenbergsee - Kaiserscharte - Kaisergraben - Prebertörl - Rantentörl - Hinterkarscharte
    b) Waldhorn - Kieseck - Schwarzensee - Neualm - Predigtstuhl - Hinterkarschafte

    Variante a wären weit weniger Höhenmeter und gmiatlicher, Variante b dafür mit dem schönen Grat Waldhorn - Kieseck und dem Predigtstuhl.
    Das werden wir wohl von unserem Zustand abhängig machen

    Beim weiteren Wegverlauf komme ich dann zu meiner eigentlichen Frage:
    Ist schon jemand folgenden Grat gegangen:

    Hubenbauertörl
    Edelfeld
    Flederweißspitz
    Steinkarspitze
    Krautgartenscharte
    Wildenkarsee

    Wie schwierig bzw ausgesetzt ist das dort?

    Ich würd dann auch ganz gern direkt vom unteren Wildenkarsee zum Sauofensee und zur Günsterscharte gehen, um dann entweder durch den Katschbachgraben oder über den Schöderkogel und die Zwiefelseen zur Kreuzerhütte absteigen.

    Vielleicht gibts hier ja Ortskundige, würd mich freuen

  • #2
    AW: 5-Tagestour Schladminger Tauern

    Bin zwar kein Ortskundiger und auch den von dir beschriebenen Grat in den östlichen Schladmingern noch nie begangen, doch habe ich den Alpenvereinsführer von Holl vor mir liegen und der sagt zu diesem besagten Grat Folgendes: (falls du diese Stelle bei Holl bereits kennst, na dann war's eben eine Abschreibübung für mich )

    (Holl beschreibt den Grat ab Bauleiteck von Ost nach West (wie stets in seinem Führer), also in umgekehrter Reihenfolge - aber das sollte ja kein Problem darstellen...)

    Randzahl 788:
    Gratbegehung Bauleiteck - Krautgartkogel - Steinkarspitze - Flederweißspitze - Hubenbauertörl
    I (eine Stelle - kann über sehr steiles Gras umgangen werden), unschwierige Gratbegehung, jedoch völlige Trittsicherheit (steile Grsstellen) nötig. 3 Std. vom Bauleiteck bis ins Hubenbauertörl.
    Route: Vom Gipfel des Bauleitecks längs des nach SW abstreichenden Gras- und Schuttkammes zu einem Abbruch hinab. Dieser wird entweder direkt abgeklettert (I) oder (steil) umgangen. Weiter abwärts in die Krautgartscharte und jenseits über Schutt auf den Krautgartkogel. In eine flache Gratsenke hinab und auf die Steinkarspitze, 2397 m. Nun am Gras- und Schuttgrat nach S bis vor einen felsigen Gratteil hinab (Scharte). Die Felszone wird tief in einer der beiden Flanken umgangen und dahinter der Grat wieder erreicht. Auf ihm nach S zum Gipfel der Flederweißspitze, 2386 m. Kurz in der bisherigen Richtung weiter, dann am nach W umbiegenden Gras- und Schuttgrat in die Einsattelung des Edelfeldes hinab. Aus ihr, einen unbenannten Gipfel überschreitend, ins Hubenbauertörl (R 687, R 689).


    Diese Beschreibung von Holl kann natürlich keine Berichte von Ortskundigen ersetzen, doch ist sie meiner Meinung nach ein erster Anhaltspunkt. Die einzige von Holl für diesen Grat erwähnte Kletterstelle (I) würdet ihr ja nicht einmal erreichen, da ihr ja vorhabt von der Krautgartscharte zu den Wildenkarseen abzusteigen - ob das möglich ist, können euch nur die bereits angesprochenen Ortskundigen erzählen. Vielleicht versucht ihr's mal mit einem Telefonat beim Pächter der Rudolf-Schober-Hütte.

    Da sich der besagte Grat ja auf dem Hauptkamm der Schladminger Tauern befindet, müsste zumindest ein fleißiger Forums-User und "Tauerngratsammler" daran vorbeigekommen sein... Vielleicht weiß ja er Bescheid?

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    • #3
      AW: 5-Tagestour Schladminger Tauern

      Vorsicht - die Holl-Beschreibung ist zu harmlos!

      Gleich nach dem Edelfeld Richtung Scharte 2235m kriegst du Probleme mit den sogenannten "Grüblseespitzen", die kaum unter II, dazu brüchig zu überschreiten sind. Eine südliche Umgehung ist fast zwingend. Danach kommst du bis zum Krautgartkogel wieder relativ leicht. Auch runter noch in die nächste Scharte. Dann kannst du einen einfachen Grashang gegen Süden absteigen zum Oberen Wildkarsee. Der Weiterweg zum Bauleiteck erzwingt ein Ausweichen in die Nordseite (direkt unangenehmes Gelände, ev. bis III).
      Meine Begehung dieses Grates liegt sehr lange zurück und ich selbst habe damals dazu leider noch keine Details notiert. Einen guten Überblick über diese Gratstrecke bietet ein Bericht auf dieser website:
      http://www.nature-classic.at/

      LG

      Kommentar


      • #4
        AW: 5-Tagestour Schladminger Tauern

        Danke für die Infos! Wir sind die gesamte tour nun in umgekehrter Richtung gegangen, Bericht folgt
        Den besagten Grat haben wir ausgelassen, auch wegen der fortgeschrittenen Uhrzeit an diesem Tag.
        Von unten war er unmöglich beurteilbar.

        Was jedenfalls leicht und mühelos machbar ausgesehen hat, ist der Direktabstieg vom Sauofen zu den Sauofenseen über die Rinne, die unter der Günsterscharte endet.
        Das hätten wir einbauen können, so sind wir eben über die Günsterscharte runter

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        • #5
          AW: 5-Tagestour Schladminger Tauern

          Tag 1: Mittwoch 16.7.2014
          Anreise zur Kreuzerhütte südlich des Sölkpass.
          Los gehts entlang einem schönen markierten Wanderweg zum schönen unteren Zwieflersee.
          Ab hier gehts weglos weiter zum Schöderkogel, dabei wird der Orientierungssinn auf eine Probe gestellt.
          Wir steigen nördlich des unteren Zwieflersees durch steiles Almrosengelände auf, eine lange Hose ist hier von Vorteil, will man seine Wadln net komplett zerkratzen
          200hm später wird es besser, wir erreichen einen Almboden und zügig gehts weiter.
          Es offenbart sich ein schöner Blick auf den oberen Zwieflersee:
          oberer zwieflersee.JPG

          Es sieht danach aus, als wäre der Aufstieg entlang des markierten Weges vom unteren zum oberen Zwieflersee und dann die Rinne westlich davon besser gewesen.
          Weiter gehts durch ein Kar rauf zur Scharte zwischen Breitdach und Schöderkogel. Um auf den Grat zu kommen, braucht man erstmals die Hände, um das letzte fast senkrechte 2m Stück zu kraxeln. Ausgesetzt ist es laut meiner Definition hier aber noch nicht. Dann gehts dem Grat entlang in leichter Kletterei weiter, immer wieder muss man Grattürmchen umgehen, die optimale Wegfindung erfordert einiges an Zeit:
          schöderkogel südgrat.jpg

          Wir erreichen den Schöderkogel, freuen uns über die tolle Aussicht und steigen am weit weniger problematischen NW-Grat ab und gehen weiter zur Günsterscharte.
          Hier gehen wir noch ein Stück weiter Richtung Toreben und steigen bei einer Steinmannmarkierung in leichter Kletterei zum Sauofensee ab (roter Pfeil). Von unten sieht man, dass es eventuell ein paar Meter früher noch leichter gewesen wäre (weniger Schutt; grüner Pfeil). Auf jeden Fall war für uns das Abklettern angenehmer als das Absteigen über den Schuttkegel weiter westlich (gelber Pfeil):
          sauofensee günsterscharte.jpg

          Dafür sehen wir beim Abklettern in einer Felsnische den Brutplatz einer Alpenbraunelle:
          günsterscharte vogeleier.jpg

          Mit gekonnter Bergschuhfiglertechnik gehts runter zu den wunderschönen Sauofenseen. Das Wetter scheint zu halten, also machen wir Pause und hupfen ins Wasser. Auf der Schladminger-Tauern-Seen-Temperatur-Skala (1-10; 1 = warme Froschlacke; 10 = brrrkalter teilweise zugefrorener Eissee) erreichen die Sauofenseen eine 7.
          sauofensee.jpg

          Dann gehen wir weiter zur Rudolf-Schober-Hütte. Die neuen Pächter sind sehr nett und das Essen vorzüglich, die Hütte bekommt von uns eine absolute Empfehlung! Leider kennen sie auch nicht die Verhältnisse der Gratüberschreitung aus meiner Frage im 1. Post hier, daher lassen wir das und gehen entlang des Schladminger-Tauern-Höhenweges weiter bis zur Hubenbaueralm. Es geht dann langsam die Sonne unter und wir verbringen hier die Nacht.
          Hier noch eine Übersichtskarte der Route unseres ersten Tages:
          track_tag1.jpg

          Weiter mit dem Bericht vom nächsten Tag gehts morgen, ich "muss" jetzt Schwammalsuachn gehn
          Zuletzt geändert von schnurzl; 23.07.2014, 18:08.

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          • #6
            AW: 5-Tagestour Schladminger Tauern

            Tag 2: Donnerstag 17.7.2014
            Zum Sonnenaufgang gehts los aufs Hubenbauertörl, wo wir frühstücken. Und gleich gehts weiter zur Hinterkarscharte, wo wir uns entscheiden müssen, welche Route wir weitergehen Richtung Klafferkessel. Übern Predigtstuhl, runter zur Breitlahnhütte und dann über die Hochwildstelle hätte uns gut gefallen, gleich wie der Abstieg vom Rantentörl zum Schwarzensee und dann über die Rettingscharte und das Kieseck aufs Waldhorn. Aber der lange Abstieg und das an diesem Tag unsichere Wetter bringt uns zur Variante Rantentörl - Prebertörl - Putzenalm.
            Das Wetter war dann aber nicht so übel: Es hat uns im Tagesverlauf nur 2x ein kurzer Schauer erwischt.
            Jedenfalls war die Luft feucht genug um Alpensalamander herauszulocken
            alpensalamander.jpg

            Natürlich hupfen wir auch in den namenlosen (?) größeren See zwischen Hinterkarscharte und Rantentörl, der auf der Schladminger-Tauern-Seen-Temperatur-Skala eine 6 erhält.
            Nachdem das Gras wieder trocken war, entschließen wir uns, daß wir noch die Knarrnspitze einbauen. Ist ja auch nur ein kurzer Abstecher zwischen Rantentörl und Prebertörl. Über Steilgras mit leichten Steigspuren gehts hinauf, bei Nässe sollte man auf den Aufstieg verzichten, im steilsten Stück ist man schon recht ausgesetzt unterwegs. Auf jeden Fall wird man oben mit einem tollen Panorama in alle Richtungen belohnt, wie zb nach Süden hin in das wunderschöne Trogtal des Prebergrabens mit der Möselfeldalm:
            knarrnspitz - möselfeldalm.jpg

            Dann gehts über das Prebertörl runter zur Putzenalm, am halben Weg dorthin kann man sich ein Denkmal mit dem Motor eines abgestürzten US-Bombers aus dem 2. Weltkrieg anschauen.
            Wir erreichen dann die Putzenalmschutzhütte, wo wir wieder sehr gut verköstigt werden und uns gut mit dem netten Bergbauernwirt unterhalten. Durch die eigene Landwirtschaft kriegt man hier viele hausgemachte Produkte, und Kinder haben hier eine Freude mit den zahlreichen Kleintieren Als wir erzählen, dass wir eventuell am Weiterweg zum Kaisertörl biwakieren würden, bietet er uns sogar seine auf etwa 1900m liegende Almhütte zum übernachten an.
            Gestärkt gehen wir weiter, der schöne Weg entlang von Wasserfällen im Talschluss erinnert an einen Wasserlehrpfad:
            putzenalm.jpg

            Wir verzichten dann auf die Übernachtung in der Hütte und machen es noch ein paar Höhenmeter. Bald sehen wir, dass unter der Kaiserscharte noch ein steiles Schneefeld liegt, aber dazu mehr am nächsten Tag. Wir machen es uns auf einem schönen Platzerl auf der Kaiseralm gemütlich:
            kaiseralm.jpg

            Wegverlauf des 2. Tages:
            track_tag2.jpg

            Falls Interesse besteht, stell ich auch die nächsten Tage rein, falls es von dieser Gegend nicht ohnehin schon genug Berichte gibt. Es geht weiter mit dem Lungauer Klaffer, Klafferkessel, Greifenberg, Gollinghütte, Hochgolling SW-Grat usw

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