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Hilfe zum Erstellen von Tourenberichten

Immer wieder haben einige User Probleme beim Erstellen eines Tourenberichtes, insbesondere beim Hochladen und Einfügen von Bildern.
Ihnen soll die folgende kleine Anleitung ein wenig Hilfe geben, wie ein Tourenbericht ganz kurz und schmerzlos erstellt werden kann

In sechs einfachen Schritten kann ein neuer Bericht leicht erstellt werden:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
2. Bilder verkleinern
3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
4. Bilder hochladen
5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes und Veröffentlichen



Im Folgenden werden die einzelnen Schritte ausführlich erklärt:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
Möglichst aussagekräftige Fotos wählen, die auch die Route und wesentliche Details darstellen.
Gegen einzelne "schöne" Landschafts- und Blumenbilder ist natürlich nichts einzuwenden ...


2. Bilder verkleinern
Bewährt hat sich ein Format mit der längeren Bildkante 900 Pixel.
Damit läßt sich bei Speicherung als JPEG eine recht ordentliche Bildqualität erzielen, bei Photoshop etwa abhängig vom Sujet 80/100.


3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
z.B. "Wanderungen und Bergtouren" - "Steiermark"
+Neues Thema wählen

Titel etwa nach dem Schema
Gipfel (Höhenangabe), Anstiegsroute, Gebirgsgruppe (ostalpin nach AVE)

Möglichst bis zu 5 aussagekräftige Stichworte vergeben.

Zum Bilderhochladen weiter mit der "Büroklammer".


4. Bilder hochladen
Möglichst bitte NUR so:
a) "Büroklammer"
b) "Anhänge hochladen"


4.1 Bilder auswählen
Abhängig vom eigenen Rechner/Betriebssystem.
Maximal 15 Bilder pro Posting sind derzeit zulässig, eine größere Bilderanzahl erfordert Folgepostings (Antworten).
(Bewährt hat sich auch, 1-2 Bilder weniger hochzuladen, um für spätere Ergänzungen eine kleine Reserve zu haben.)

4.2 Liste der hochgeladenen Anhänge
Die Auflistung ist leider nicht chronologisch nach Bildbezeichnung geordnet.

Im Textfeld die gewünschte Einfügeposition mit dem Cursor markieren,
bzw. die gelisteten Bilder in der gewünschten Reihenfolge einzeln als "Vollbild" oder "Miniaturansicht" platzieren.
Eine oder mehrere Leerzeilen zwischen den Bildern erleichtern später das Einfügen von Text.


5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
Die Bilder sind nun in der richtigen Reihenfolge im Textfenster positioniert.
Ich bevorzuge im ersten Schritt die Positionierung als "Miniaturansicht".
Das erleichtert beim Texteinfügen die Übersicht.
Muß aber nicht sein, natürlich lassen sich die Bilder auch gleich als Vollbild (also in der hochgeladenen Größe) platzieren.

5.1 Text
Jetzt kann der Text ergänzt werden.
Möglichst über dem Foto - ich finde das übersichtlicher ...
Der Text kann natürlich auch vorher erfaßt werden und anschließend einkopiert werden.

5.2 Bildgröße ändern
Wurden die Bilder vorerst als "Miniaturansicht" platziert, können sie einfach auf das finale Darstellungsformat skaliert werden:
a) Doppelklick auf die "Miniaturansicht" öffnet ein Pop-Up-Fenster
b) unter "Größe" idR "Vollbild" wählen
c) OK


6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes
Anschließend sollte der Bericht noch in der "Vorschau" kontrolliert werden.
In manchen Fällen muß zur Ansicht der "Vorschau" ziemlich weit nach unten gescrollt werden!

6.1 Veröffentlichen des Berichtes
Zum Schluß noch auf "Abschicken" klicken - und nach einer kurzen "Nachdenkpause" des Servers ist der Bericht online.



Nach dem ersten Durchlesen dieses Leitfadens mag das Erstellen eines Berichtes etwas kompliziert erscheinen - ist es aber nicht:
Viele Tourenberichte schreiben hilft sehr.

Die Reihenfolge der einzelnen Schritte ist nicht so starr wie es hier scheinen mag; natürlich kann auch zuerst der Text erstellt werden und die Bilder nachträglich eingefügt.

Änderungen am fertigen Bericht sind für den Ersteller 24 Stunden lang möglich, bei der Berichtigung später entdeckter Fehler hilft gerne ein zuständiger Moderator. Ebenso beim Verschieben eines Berichtes in das richtige Tourenforum.

Viel Freude bei euren Bergtouren UND dann beim Berichteschreiben,


P.S.: Diese Anleitung, ergänzt um verdeutlichende Screenshots, findet ihr auch unter http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...ourenberichten
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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

Alle Forumsuser/-innen sind aufgefordert, das Regelwerk zu lesen und sich daran zu halten!

1) Registrierung

Die Registrierung und Benutzung unserer Foren ist kostenlos. Es ist registrierten Teilnehmern/-innen (Usern/-innen) erlaubt, den Forums-Account bis auf Widerruf im Rahmen der vorgegebenen, jederzeit änderbaren Forumsregeln für private Zwecke zu nutzen. Ein späteres Löschen des Forums-Accounts sowie der ins Forum eingebrachten Inhalte oder Bilder ist nicht möglich. Auf Wunsch des Benutzers kann der Account stillgelegt werden. Der Benutzername kann dann von niemandem mehr benützt werden und wird vor Missbrauch geschützt.

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Die Forenbetreiber legen Wert auf die Tatsache, dass alle User/-innen Gast in diesem Forum sind und die Betreiber als Gastgeber bei Bedarf ihr Hausrecht jederzeit ausüben können und auch werden. User, die sich überwiegend darauf beschränken zu provozieren, werden ausgeschlossen.

3) Haftung

Die von Usern/-innen verfassten Beiträge stellen ausschließlich die persönliche, subjektive Meinung des Verfassers dar, und keinesfalls die Meinung der Betreiber und Moderatoren dieses Forums. Die Forenbetreiber übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit der ausgetauschten Informationen.

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- Beleidigungen, Sticheleien und Provokationen (auch per PN);
- Politische oder religiöse Themen;
- Rechtswidrige Inhalte (unter anderem rechtsradikale oder pornografische Inhalte, Hackinganleitungen, Verstöße gegen das Urheberrecht) sowie das Verlinken zu Seiten mit solchen Inhalten;
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Die Moderatoren/Administratoren werden von den Forenbetreibern bzw. ihren Vertretern ernannt.
Sie sind von den Forenbetreibern verpflichtet, für die Einhaltung der Regeln zu sorgen und somit ermächtigt, die von Usern/-innen bereit gestellten Inhalte (Texte, Anhänge und Verlinkungen) daraufhin zu prüfen und im Bedarfsfall zu bearbeiten, verschieben, zu löschen oder Themen zu schließen. Im Falle der Löschung von Beiträgen können auch jene Beiträge anderer User ganz oder teilweise entfernt werden, die auf einen gelöschten Beitrag Bezug nehmen.

Änderungen von Beiträgen werden - soweit irgend möglich – unter Angabe des Änderungsgrundes gekennzeichnet. Eingriffe, die den Sinn eines Beitrags verändern, werden nicht vorgenommen. Für die geänderten Teile eines Beitrags haftet der ursprüngliche Ersteller nicht.

Wer etwas gegen das aktive Handeln der Moderatoren/-innen vorzubringen hat, kann dies sachlich, mit konkretem Bezug und zeitnah (innerhalb von 6 Wochen ab Anlass) im Unterforum "Zum Forum/Moderation..." darlegen. In allen anderen Foren werden solche Postings im Sinne der Thementreue der Beiträge kommentarlos gelöscht. Bloßes „Mod-Bashing“ führt zu einer sofortigen Sperre.

Das Unterlaufen von Handlungen und Maßnahmen der Moderatoren ist nicht zulässig. Darunter fällt auch das Fortführen des Themas eines geschlossenen oder gelöschten Threads in einem neuen gleichartigen oder ähnlichen Thread. Ergänzungen und Hinweise von Moderatoren und Administratoren dürfen von Usern in deren Beiträgen nicht verändert oder gelöscht werden.

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Ein übermäßiges Ausnutzen der Signatur ist unerwünscht. Diese sollte vor allem eine maßvolle Größe haben. Nicht mit der Forumsleitung abgesprochene Werbung (für kommerzielle Angebote), Beleidigungen oder Anspielungen in der Signatur oder dem Profiltext werden nicht toleriert.

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Kommerzielle Werbung im Forum Gipfeltreffen ist kostenpflichtig (siehe Unterforum Werbung). Werbepostings müssten vor Platzierung mit der Forumsleitung vereinbart werden.

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Wer gegen geltendes Recht verstößt, wird im Ernstfall von uns zur Anzeige gebracht.

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Angerkogel (2114m), Nazogl und Kosennspitz, Totes Gebirge / 01.08.2015

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  • Angerkogel (2114m), Nazogl und Kosennspitz, Totes Gebirge / 01.08.2015

    Für Samstag, den 1. August, war in der Osthälfte Österreichs nahezu perfektes Bergwetter angekündigt: ein kühler Morgen, dann Sonnenschein bis weit in den Nachmittag, allenfalls zum Abend hin von Westen aufziehende stärkere Bewölkung. So wollte ich die Gelegenheit - wie möglichst einmal in jedem Sommer - für eine Tagestour mit recht weiter Fahrstrecke ab Wien nützen.

    An Möglichkeiten dafür besteht ja kein Mangel. Ich erwog einige Varianten und entschied mich dann für den Stock des Hochangern nördlich von Liezen, ganz im Südosten des Toten Gebirges. Neben der Hoffnung auf eine weite Fernsicht war vor allem ausschlaggebend, dass ich schon etliche Jahre nicht mehr im Toten Gebirge unterwegs war.


    Aufgrund der idealen Bedingungen bin ich mit einer deutlich dreistelligen Zahl an Bildern von meiner Tour zurück gekehrt. Trotz des redlichen Versuchs, zu viele Wiederholungen zu vermeiden, möchte ich zu Beginn hinweisen, dass euch ein bilderreicher Bericht erwartet.

    Tatsächlich ist es noch angenehm kühl, als ich etwas nach 9 Uhr meinen Ausgangspunkt bei der Hinteregger Alm nördlich von Liezen erreiche. Der weitläufige, nach Süden geneigte Almboden am Fuß des Hochangern begeistert mich gleich beim ersten Anblick. Der Gipfel ganz links über den ausgeprägten Felsabstürzen ist der Kosennspitz, der zweite Gipfel von rechts der Nazogl (2057m).
    005-KosennspitzNazogl.jpg

    Im Westen wird ebenfalls gleich zu Beginn eine der erstaunlichsten Berggestalten Österreichs sichtbar: der 1823m hohe Hochtausing mit seinem extrem schmalen Kamm. In Ost-West-Richtung lässt er sich auf vergleichsweise einfachen Klettersteigen überschreiten.
    004-RotenkogelHochtausing.jpg

    Aber auch die ersten Fernblicke nach Westen bieten sich bald nach dem Start der Tour. Hinter dem oberen Ennstal ragen die Niederen Tauern auf, und rechts dominiert der Grimming die Szenerie. Ebenso wie den Hochtausing werde ich ihn noch oftmals an diesem Tag bestaunen können.
    008-BlickNiedereTauern-EnnstalGrimming.jpg

    Bei der (als Jausenstation bewirtschafteten) Kinkhütte habe ich den Großteil des Almbodens bei mäßiger Steigung bereits überschritten.
    011-Kinkhütte-NiedereTauernGrimmingHochtausing.jpg

    Der Anstieg wendet sich nun in der Südflanke des Hochangern nach Westen, bleibt zunächst aber noch moderat. Eine gute Gelegenheit für ein weiteres Foto in Richtung Südwesten. (Dass dieses Panorama sich für Aufnahmen vielfach aufdrängt, werde wohl nicht nur ich so erlebt haben. )
    014-Ennstal-SchladmingerTauern-Grimming.jpg

    Diese Rinne, die im Frühjahr sehr lawinenanfällig und oft lang mit Schneeresten gefüllt ist, gilt es noch zu überqueren. Gleich danach führt der Steig den Hang erstmals in etlichen steilen Kehren ziemlich direkt hinauf.
    016-Steilrinne.jpg

    Noch ein letzter Abschnitt eher in Hangquerung, in bereits locker bewaldetem und von ersten Felsbändern durchsetztem Gelände. Die größere Gruppe, die mich gerade überholt hat, wird sich in Kürze teilen: Vier von ihnen nehmen einen noch wesentlich steileren direkten Anstieg von Süden zum Nazogl. (Jeder, wie er möchte... )
    020-Anstiegsweg.jpg

    Ein typischer Anblick der Südflanke des Nazogl und generell des Hochangern-Stocks. Charakteristisch sind vor allem die zahlreichen etwa waagrecht verlaufenden Felsbänder.
    022-SüdflankeNazogl.jpg

    Auch der markierte Steig wird nun sehr steil, schlängelt sich aber so geschickt zwischen den Felsbändern durch, dass nirgendwo eine Seilversicherung nötig wird. (Natürlich führt er diese Felsstufe nicht hinauf, sondern links an ihr vorbei. )
    028-Felsrippen.jpg

    Immer umfassender wird das Panorama zum oberen Ennstal, und allmählich wird mit dem Dachsteinmassiv rechts hinten ein weiterer Blickfang sichtbar.
    029-PanoramaWeißenbachbisDachstein.jpg

    Knapp zwei Stunden nach dem Aufbruch stehe ich - trotz moderatem Grundtempo und sehr vielen kurzen Fotopausen - doch schon weit über meinem Ausgangspunkt auf der Hinteregger Alm. Gesäusegipfel, Seckauer Tauern und Bösenstein stehen zwar eher noch im Gegenlicht, bieten aber dennoch eine eindrucksvolle Hintergrundkulisse.
    030-HintereggerAlm-Bösenstein.jpg

    Dass der höchste Teil des Dachsteins inzwischen komplett zu sehen ist, ruft zwingend nach dem Einsatz des Teleobjektivs. Wetter, Fernsicht und Lichteinfall könnten kaum noch günstiger sein, damit Österreichs schönster Fast-Dreitausender voll zur Geltung kommt.
    031-ZoomDachstein.jpg

    Aber auch in noch viel größerer Entfernung bieten sich Motive für Zoom-Aufnahmen an. Weit hinter dem Hochtausing und dem Kammspitz am linken Bildrand steht der Großglockner deutlich erkennbar am Horizont. Die Distanz beträgt ziemlich genau 130 Kilometer; für einen Hochsommertag herrscht heute also wirklich vorzügliche Fernsicht!
    032-Großglockner.jpg

    In ungefähr 1900m Höhe, noch etwa 50 Meter unter der Kante des Plateaus, führt der weitere Anstieg zum Nazogl nun wieder nach Osten (rechts). Wenn ich schon bei so perfektem Wetter hier bin, möchte ich den Hochangern-Stock allerdings gründlicher kennen lernen, und so wende ich mich zunächst auf ebenfalls markiertem Weg Richtung Westen zum Kosennspitz. Bald schon bieten sich erste Eindrücke der verkarsteten, aber keineswegs vegetationslosen Hochfläche in ungefähr 2000m Höhe.
    039-Karstplateau.jpg

    Zugleich führt die Route zunächst so nahe am südseitigen Abbruch entlang, dass das Panorama der Niederen Tauern hinter dem breiten Ennstal zumeist in Sicht bleibt. Links vorn am Talboden die Ortschaft Weißenbach bei Liezen.
    042-Ennstal-NiedereTauern.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 05.08.2015, 09:55.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)


  • #2
    AW: Angerkogel (2114m), Nazogl und Kosennspitz, Totes Gebirge / 01.08.2015

    Der Steig entfernt sich nun etwas vom Plateaurand und führt "hinten" um einen latschenbewachsenen Buckel herum. Laut vielen Routenbeschreibungen (im Rother Wanderführer wie im Internet) handelt es sich dabei um den 2032m hohen Lueg. (AMap und Kompass-Karte schreiben diesen Namen übereinstimmend direkt neben den Kosennspitz, was allerdings eindeutig weniger Sinn ergibt.) Erstaunlich, wie grün die Landschaft hier in knapp über 2000m Höhe ist! Und vor mir zeigt sich nun im Nordwesten erstmals ein weiterer eindrucksvoller Berg: der Hochmölbing (2336m) mit seinem langen, felsigen Kamm.
    044-TotesGebirge-Hochmölbing.jpg

    Wenige Minuten danach sehe ich bereits zum Kosennspitz, meinem ersten Ziel. Ich befinde mich im Augenblick deutlich höher als sein Gipfel - aber es ist schon plausibel, dass das Kreuz ganz am Abbruch steht. Und über den Hintergrund dieses Bildes ließe sich abermals lang schwärmen...
    046-FernblicküberdenKosennspitz.jpg

    Der Rückblick in die Gegenrichtung 15 Minuten später beeindruckt vor allem durch den Kontrast zwischen der weithin latschenbewachsenen Hochfläche und den wilden südseitigen Felsabstürzen. Es wird auch nochmals sehr anschaulich, warum es besser ist, um den Lueg hinten herum zu gehen.
    049-Lueg.jpg

    Und da ist schon der nächste imposante große Nachbar: das Warscheneck einige Kilometer weiter nördlich, dessen Anblick mich nun mehrere Stunden begleiten wird.
    050-Warscheneck.jpg

    Durch eine Mulde und noch über einen "Zwischenbuckel" zum Gipfelkreuz auf dem Kosennspitz. Ein Vorteil dieser ungewöhnlichen Routenführung ist, dass einen das Panorama schon längst in den Bann gezogen hat, bevor man tatsächlich beim Kreuz steht.
    053-Kosennspitz-NiedereTauern.jpg

    Mein erster Gipfel des heutigen Tages: der Kosennspitz, mit den Gesäusegipfeln sowie den östlichen Niederen Tauern als Hintergrund. Die uneinheitlichen Höhenangaben (1962 oder 1955m) mögen vielleicht daher rühren, dass einmal der Standort des Kreuzes und einmal der (höhere) Buckel nördlich davon vermessen wurden.
    056-Gipfelkreuz-BlickSüdosten.jpg

    In punkto Bequemlichkeit mag es gegenüber dieser Holzbank gleich neben dem Kreuz noch eine deutliche Steigerung geben. Beim Panorama - wie hier zum Dachstein - ist der Spielraum nach oben hingegen nur mehr sehr klein.
    057-Rastbank-Dachstein.jpg

    Der Hochmölbing, diesmal mit den weiten Löckerböden davor. Bei dem Plateau, das die Wurzeralm mit der Region um die Liezener Hütte und Hochmölbinghütte verbindet, überrascht vor allem, wie stark es trotz einer durchschnittlichen Höhenlage von 1700 - 1900m bewaldet ist. Tatsächlich stehen hier u.a. Zirbenbestände, die zu den ausgedehntesten in den gesamten Alpen gehören!
    058-Hochmölbing.jpg

    Großartig auch, wie sich die Hinteregger Alm unter der steilen Südflanke des Hochangern erstreckt!
    060-TiefblickHintereggerAlm.jpg

    Natürlich warten auch hier wieder Ausschnitte auf Zoom-Aufnahmen: In den Schladminger Tauern dominiert der spitze Höchstein; ganz rechts ist auch das ähnlich markante Mosermannl in den Radstädter Tauern noch zu sehen. Und darüber blickt - aus der Distanz von fast 100km - in makellosem Weiß der vergletscherte Ankogel. Was für ein Panorama!
    062-ZoomHöchsteinAnkogel.jpg

    Inzwischen sind im Westen etwas mehr hohe Schichtwolken aufgezogen und dämpfen die Kontraste. Aber nach wie vor ist Österreichs Höchster einwandfrei zu sehen: eine würdige Krönung des fantastischen Rundblicks!
    063-ZoomKammspitzGlockner.jpg

    Und auch der Dachstein ruft, da er nun zur Gänze zu sehen ist, zwingend nach einem weiteren Bild mit dem Teleobjektiv. Rechts von Koppenkarstein und Hohem Dachstein der lange Kamm zum Hohen Kreuz, über dem - trotz allen Gletscherrückgangs - immer noch recht ausgedehnten Hallstätter Gletscher.
    064-ZoomDachsteinmassiv.jpg

    Ich muss mich richtiggehend dazu zwingen, nach gut 20 Minuten Genießen (und einer kleinen Stärkung) aufzubrechen, und steige zunächst wieder zum Sattel hinter dem Lueg auf. In Beschreibungen im Internet habe ich von einem unmarkierten Verbindungspfad gelesen, der von hier direkt zum höchsten Punkt des Plateaus, dem Angerkogel, führt. Und da ich die ersten beiden Steinmänner sofort sehen kann und Wetter wie Bedingungen zudem perfekt sind, entscheide ich mich für diese Route.
    065-Plateauüberquerung.jpg

    So wird der Nazogl weiter östlich über der steilen Südflanke erst der letzte der drei Gipfel meiner Plateautour sein. Bei der direkten Verbindungsroute dorthin würde man nochmals gute 100 Meter Höhe verlieren.
    066-Nazogl-AdmonterReichenstein.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 10.08.2015, 10:45.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)

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    • #3
      AW: Angerkogel (2114m), Nazogl und Kosennspitz, Totes Gebirge / 01.08.2015

      Nach dem Erreichen eines ersten (namenlosen) Buckels leiten die Steinmänner links um diese große, flache Doline herum - stets mit dem Warscheneck, das seitlich drüber schaut.
      068-Doline-Warscheneck.jpg

      Wenn ich mich umdrehe, ist wieder das Dachsteinmassiv zu sehen. Fast wird es auf diesem freien Plateau zur Schwierigkeit, wohin man zuerst seine Blicke richten soll.
      070-BlickDachsteinplateau.jpg

      Ich wüsste nicht, dass maxrax in letzter Zeit hier war. Aber wer immer diese stattlichen Steinmänner errichtet hat, könnte von ihm inspiriert worden sein.
      073-Steinmann.jpg

      Zur Abwechslung lohnt auch wieder einmal ein Detailblick zum Boden unter den Füßen.
      074-Detail.jpg

      Über völlig unproblematisches Gelände führt der Pfad, und schon steht nicht mehr weit vor mir der Angerkogel, mit 2114 Metern die höchste Erhebung des kompletten Hochangern-Stocks.
      076-Angerkogel.jpg

      Diese große Enzian-Kolonie knapp unter dem höchsten Punkt bietet den perfekten Vordergrund für die Gesäusegipfel, die nun - da die Sonne bereits deutlich weiter nach Westen gewandert ist - zusätzlich plastisch erscheinen.
      078-Gesäusegipfel.jpg

      Der Angerkogel als höchster Gipfel weist das kleinste Kreuz auf, das auch dem Gedenken zweier Bergsteiger gewidmet ist, und natürlich ein Gipfelbuch. Ein wenig dämpfen hohe Wolken das Sonnenlicht mittlerweile, und da an diesem freien Platz auch ein frischerer Wind weht, schlüpfe ich erstmals am heutigen Tag in meine Outdoorjacke.
      080-GipfelAngerkogel.jpg

      Denn es gibt neue, wunderschöne Ausblicke von hier, die in Ruhe genossen werden wollen: beispielsweise zu einem Teil der Wurzeralm im Nordosten, unter der eindrucksvollen Südwand des Stubwieswipfels. Im Hintergrund das Reichraminger Hintergebirge mit den beiden Größtenbergen links.
      082-WurzeralmStubwieswipfel.jpg

      Im Osten die Haller Mauern in voller Schönheit; in der rechten Bildhälfte vorne der Bosruck, dahinter der Buchstein-Stock.
      083-HallerMauern-BosruckBuchstein.jpg

      Und der Nazogl im Süden sieht von hier aus wie eine Latschenkuppe aus, der man keine südseitige Steilflanke zutrauen würde. Wie viele einzelne Gipfel der Rottenmanner und Wölzer Tauern mag im Hintergrund wohl identifizieren können, wer daran Interesse hat?
      084-Nazogl-NiedereTauern.jpg

      Wieder einmal: Grimming und Dachstein im Westen. Davor nicht nur der obere Teil des Hochtausings, sondern auch der ähnlich spitze Hechlstein einige Kilometer weiter westlich. Der Großglockner ist mittlerweile allerdings bestenfalls noch zu erahnen, denn durch den Wolkenaufzug im Westen fehlen die Kontraste, und zudem scheint die Luft generell ein wenig feuchter geworden zu sein.
      085-GrimmingDachstein.jpg

      Natürlich fehlt es auch erneut nicht an Zoommotiven. Von welchem anderen Standort aus läge Admont beispielsweise so schön zu Füßen gleich zweier eindrucksvoller Gesäusestöcke: Hochtor-Ödstein und Reichenstein-Sparafeld-Kalbling?
      087-ZoomAdmontHochtorReichenstein.jpg

      Auch der Grimming drängt sich für eine Teleaufnahme auf, kommt seine wuchtige Gestalt so doch besonders deutlich zur Geltung!
      089-ZoomGrimmingKammspitz.jpg

      Knapp zwanzig Minuten Rast genügen mir diesmal, denn mit dem Nazogl wartet zunächst noch der dritte Gipfel auf dem Plateau.
      Schon wenige Minuten östlich unter dem Angerkogel erreiche ich wieder den markierten Weg; Bösensteingruppe und Seckauer Tauern bieten den prachtvollen Hintergrund.
      091-Markierung-NiedereTauern.jpg

      Nach einem ganz kurzen etwas felsigen Abstieg verläuft der Weg zum Nazogl erneut durch angenehmes, einfach begehbares Gelände.
      093-Nazogl.jpg
      Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 05.08.2015, 10:11.
      Lg, Wolfgang


      Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
      der sowohl für den Einzelnen
      wie für die Welt zukunftsweisend ist.
      (David Steindl-Rast)

      Kommentar


      • #4
        AW: Angerkogel (2114m), Nazogl und Kosennspitz, Totes Gebirge / 01.08.2015

        Mehr als fünf Stunden bin ich schon unterwegs, als ich schließlich auf dem dritten Tagesgipfel stehe: dem 2057m hohen Nazogl mit dem bei weitem größten Kreuz. Einige Meter Platz bleiben um das Kreuz noch, aber es lässt sich bereits ahnen, wie steil es rechts dann weiter bergab geht.
        096-GipfelkreuzOsten.jpg

        Daher gilt das nächste Foto gleich einmal dem Blick hinunter zur Hinteregger Alm, die dem Nazogl mehr als 800 Meter tiefer im Südosten zu Füßen liegt.
        097-TiefblickHintereggerAlm.jpg

        Ein Gesamtblick nach Osten zu den vielen namhaften Gipfeln in den Haller Mauern und im Gesäuse, mit dem Bosruck davor. Der auffällige Kontrast des verkarsteten Plateaustocks im Vordergrund zu ihnen fällt bei diesem Bildausschnitt sofort auf.
        098-HallerMauern-BosruckGesäuse.jpg

        Noch einmal stärke ich mich und baumle eine Viertelstunde mit der Seele. Während der Nazogl am Vormittag sicher der am besten besuchte Gipfel des Plateaus war, bin ich nun - etwas vor 15 Uhr - auch hier völlig allein. Da das Wetter trotz des Wolkenaufzugs sicher halten wird und der Tag noch lang ist, möchte ich im Abstieg doch die lange Route über die (einstige) Angereralm und die Aiplhütte gehen - also östlich um den Bergstock herum. Das heißt, dass ich zu Beginn nochmals über die Rippe rechts vom Angerkogel muss, die ich während meiner Rast stets vor mir sehe.
        101-Angerkogel-Warscheneck.jpg

        Ich mache mich auf den Weg und finde zwischen all den Felsen bald wieder ein farbenfrohes Detail, sogar mit Schmetterlingsbesuch!
        103-Farbenpracht.jpg

        Erstaunlich, dass dann an der Nordseite des Angerkogels bereits in etwa 2000m Höhe die ersten Bäume stehen!
        108-BlickHallerMauern.jpg

        Generell zeichnet sich die Landschaft hier zu Füßen des Warschenecks durch eine höchst interessante Kombination aus verkarsteten Felsformationen und stattlichen Bäumen aus.
        110-Karstlandschaft-Warscheneck.jpg

        Bei der einstigen Angereralm (von der nur mehr geringe Fundamentreste erhalten sind) wendet sich die Route dann in Richtung Osten, weiterhin durch eine pittoreske Karstlandschaft. Der Wald ist dabei nicht so dicht wie er aus dieser Perspektive aussieht.
        112-Karstlandschaft-HallerMauern.jpg

        Das weite Panorama meiner bisherigen Route wird nun durch viele interessante Details mit nur gelegentlichen Ausblicken (wie hier erneut zu den Haller Mauern) abgelöst. So faszinierend die Eindrücke sind, so beschwerlich ist es zugleich, hier unterwegs zu sein: Es ist ein ewiges Auf und Ab, und Hunderte Felsrippen und -blöcke sind zu übersteigen. Ich merke nun auf einmal viel stärker eine Beinmüdigkeit und komme zudem nur recht langsam voran.
        114-Karstgelände-Bosruck.jpg

        Wobei es zugleich großartig ist, über flache Felsplatten mit solchen Wasserrillen zu gehen! Der einzige Bergsteiger, den ich während des gesamten Abstiegs sehe, sitzt übrigens ein wenig abseits des Weges direkt über einer solchen großen Felsplatte. Kein schlechter Platz zum Nachdenken und Nachsinnen wie auch zum Meditieren natürlich! Wir winken einander kurz zu, und ich gehe meinen Weg weiter.
        116-Wasserrillen.jpg

        Selbst in einer so bemerkenswerten Landschaft empfinde ich immer mehr, wie sich mein Weg zieht. Wie um den müder gewordenen Beinen nichts zu ersparen, wartet hier südlich des Kühfelds auch noch ein kurzer Abschnitt auf einer Schutthalde auf mich...
        117-SchutthaldeunterdemKühfeld.jpg

        Einige Minuten später sehe ich dann endlich die Aiplhütte (eine Jagdhütte) vor mir. Es ist eine von zwei Stellen, an der meine Route ganz nahe an die Bundesländergrenze heran führt. Nach der AMap stehe ich auf dem Weg noch haarscharf in der Steiermark, die Jagdhütte hingegen ebenso knapp bereits in Oberösterreich. Faszinierend einmal mehr die Felsrippen, von denen die Hütte umgeben ist.
        118-Aiplhütte-HallerMauern.jpg

        Bis zum Geißfeld (mit einer hölzernen Aussichtsbank) folgt nun ein angenehmerer Wegabschnitt, bevor der abschließende Steilabstieg zur Hinteregger Alm beginnt, den Mokrejs-Ostermayer im "Bergwander-Atlas Steiermark" ausdrücklich als "mühsam" charakterisieren. Tatsächlich erfüllt der Abschnitt diese Erwartungen gut , und so bin ich sehr erleichtert, als der weite Almboden schließlich nicht mehr sehr weit unter mir liegt. Still und leise sind während der letzten Stunde ausgedehnte Schichtwolken aufgezogen, und einzelne Gipfel der Niederen Tauern stecken sogar bereits im Nebel: deutliche Vorboten der für die Nacht zum Sonntag angekündigten Wetterverschlechterung.
        121-BlickHintereggerAlm.jpg

        Selten war ich so erleichtert, wieder auf breiten, ebenen Wegen unterwegs sein zu können! Ich blicke an einer der alten Almhütten vorbei nochmals zum Bosruck...
        123-Almhütte-Bosruck.jpg

        ...und finde, dass der Blick zu den Schladminger Tauern, zum Grimming und Hochtausing sogar bei ganz anderen Licht- und Wetterverhältnissen als in der Früh großen Reiz hat.
        124-BlickEnnstalGrimming.jpg

        Die guten neun Stunden dazwischen haben mich müde gemacht. Aber sehr selten bisher konnte ich von einem einzigen Tag so viele unterschiedliche Eindrücke mitnehmen wie von meiner Tour über den Hochangern-Stock.
        Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 05.08.2015, 00:23.
        Lg, Wolfgang


        Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
        der sowohl für den Einzelnen
        wie für die Welt zukunftsweisend ist.
        (David Steindl-Rast)

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        • #5
          AW: Angerkogel (2114m), Nazogl und Kosennspitz, Totes Gebirge / 01.08.2015

          Informationen zur Tour

          Ich beginne mit zwei Bildern.
          Diese Übersichtstafel steht gleich am Parkplatz Hinteregger Alm; sie zeigt den Hochangern-Stock (etwa) in Südansicht. Ich bin weitgehend der Route 6 gefolgt, mit einem zusätzlichen Abstecher zum Kosennspitz im Westen und dem unmarkierten Pfad über das Plateau zum Angerkogel.
          127-ÜberblickHochangern.jpg

          Diese Gesamtansicht des Hochangern-Stocks von Osten mit dem Dachstein als prachtvollem Hintergrund verdanke ich dem glücklichen Zufall, dass DieIris am selben Tag nicht sehr weit von mir entfernt - am Scheiblingstein in den Haller Mauern - unterwegs war. Danke für die Erlaubnis, dein Bild in meinen Bericht einzufügen!
          (Die flache Pyramide des Angerkogels steht rechts, der Nazogl links am Rand des Plateaus.)
          p8019557dmzt7.jpg

          Meine Route weist bei 14,5 Kilometern Länge insgesamt ungefähr 1200 Höhenmeter auf.

          Die Zufahrt von Liezen zur Hinteregger Alm erfolgt auf einer acht Kilometer langen Asphaltstraße. Sie ist gut gewartet, allerdings definitiv einspurig mit zahlreichen Ausweichen. Bei starkem Gegenverkehr müsste man einige zusätzliche Zeit für sie einplanen. Im Stadtgebiet von Liezen ist die Straße nur recht dezent angeschrieben (zunächst eher mit "Hinteregg", erst weiter oben mit "Hinteregger Alm").
          Unmittelbar vor dem Erreichen des eigentlichen Almgebiets bietet ein geräumiger Parkplatz reichlich Abstellmöglichkeiten. Die Weiterfahrt zu den Hütten ist ausschließlich den Anrainern vorbehalten - eine Lösung, die ich sehr klug finde!


          Wegcharakter und Anforderungen

          Der markierte südseitige Aufstieg zum Plateau findet im oberen Teil eine erstaunlich einfache Route durch die felsdurchsetzte Flanke, ist allerdings sehr steil und entsprechend anstrengend. Einige kleine Felsstufen erfordern Trittsicherheit (und selbstverständlich gutes Schuhwerk). Der Steig sollte wegen des Steilhangs nicht bei Schneeresten (in Lawinenrinnen oft bis weit ins Frühjahr) oder bei zu nassem Boden nach starken Niederschlägen begangen werden. Wegen der ausgeprägten Südlage ist der Anstieg auch an sehr heißen Sommertagen nicht empfehlenswert, bleibt dafür im Herbst oft sehr lange noch begehbar. (Im Web finden sich Berichte von Touren auf den Nazogl in der zweiten Novemberhälfte!)

          Die Abschnitte auf dem Plateau sind durch das für Karsthochflächen typische ständige kleinräumige Auf und Ab geprägt, technisch allerdings unschwierig.
          Trotz zahlreicher guter Markierungen spräche meines Erachtens vor allem dichter Nebel dagegen, dort unterwegs zu sein.
          Noch mehr gilt dies für den unmarkierten Verbindungspfad vom Lueg zum Angerkogel, dessen Verlauf ich hier eingezeichnet habe. Bei guter Sicht ist die Orientierung anhand der (aktuell vielen und großen) Steinmänner ganz einfach. Und zudem würde ich den Pfad empfehlen, wenn jemand alle drei Gipfel besuchen will, da man auf ihm am wenigsten Höhe verliert und stets in mehrere Richtungen gute Ausblicke hat.
          Kartenausschnitt.jpg

          Die Route von der einstigen Angereralm zur Aiplhütte führt durch faszinierendes, zugleich aber sehr unübersichtliches und anstrengend begehbares Karstgelände. Ohne gekennzeichneten Weg wäre ein Orientieren hier m.E. abschnittsweise fast unmöglich. Die Markierungen sind allerdings vorzüglich und reichlich , sodass die Wegfindung nie Probleme bereitet.
          Der Abstieg vom Geißfeld zur Hinteregger Alm ist tatsächlich mühsam zu begehen. Das liegt in keiner Weise an den Wegverantwortlichen, die im oberen Teil einigen Windbruch gut zur Seite geräumt und ein paar Kehren sogar neu angelegt haben, sondern schlicht an dem insgesamt steilen, felsdurchsetzten und holprigen Hang.


          Routenvarianten

          Liezen ist öffentlich bestens erreichbar, die Hinteregger Alm meines Wissens hingegen gar nicht. Der Weg von Liezen zur Alm bräuchte doch relativ viel Zeit und kürzt die Straße erst im oberen Abschnitt ab; so ist dies keine sehr einladende Variante. Sinnvoller wäre da wahrscheinlich ein Start von der Pyhrnpass-Straße im Osten.
          Eine Alternative ist auch, den Hochangern-Stock ab der Wurzeralm zu begehen. Dies ist generell die einzige Wegvariante, die ohne ausgeprägte Steilstufen auskommt; dafür berührt man die wunderbar gelegene Hinteregger Alm gar nicht.


          Persönliche Eindrücke und Fazit

          Ich habe das Plateau an einem prachtvollen Sommertag als zwar besuchte, aber keineswegs überlaufene Berglandschaft kennen gelernt. Die meisten Begegnungen ergaben sich bereits im Anstieg. Der Kosennspitz scheint generell recht selten besucht; sein Gipfelbuch besteht bereits im zehnten Jahr und ist noch keineswegs voll! Relativ am meisten tut sich wohl beim großen Gipfelkreuz des Nazogl; dass ich auch dort 15 Minuten allein war, lag sicher vor allem an der Uhrzeit (bereits gegen 15 Uhr zu).

          Das Panorama vom kompletten Gebirgsstock ist schlicht großartig und hat meine Erwartungen noch deutlich übertroffen. Von den Haller Mauern über das Gesäuse, den Großteil der Niederen Tauern, Ankogel und Großglockner sowie schließlich Grimming und Dachstein sind etliche der schönsten Berge und Gebirgsgruppen Österreichs ständig im Blick. Lediglich nach Norden und Nordwesten ist die Fernsicht durch Warscheneck und Hochmölbing verstellt. Deren lange Felskämme bieten dafür aber durchwegs einen beeindruckenden Anblick in der Nachbarschaft.
          Daher würde ich für eine Tour auf den Hochangern unbedingt einen Tag mit bester Fernsicht empfehlen: bei guten Bedingungen im Hochsommer oder auch im Herbst.

          Die gesamte Tour war für mich zugleich etwas anstrengender als ich geglaubt hätte. Das mag vielleicht auch an der Tagesverfassung liegen. Speziell den Abschnitt Angereralm - Aiplhütte habe ich als ausgesprochen kraftraubend erlebt.
          Freilich ließe sich im Wiederholungsfall der Kosennspitz grundsätzlich ebenso einsparen wie die längere Abstiegsroute. Aber ich könnte mich nicht entscheiden, worauf ich am ehesten verzichten wollte; jeder Platz, an dem ich stand, war auf seine Weise beeindruckend.

          Bei passenden Bedingungen - sowohl vom Wetter generell als auch der Schneelage und natürlich der Fernsicht - kann ich eine Tour auf den Hochangern-Stock nachdrücklich empfehlen. Er mag nicht den Ruf des Großen Pyhrgas als weithin bekannter Aussichtsgipfel haben, steht ihm nach meinen Eindrücken tatsächlich aber nicht entscheidend nach.

          Selten bin ich von einer Tagestour mit einer solchen Fülle an Eindrücken zurück gekommen, die sicher lange lebendig bleiben werden. Ich bin mir jetzt bereits völlig gewiss, dass die guten neun Stunden ein Höhepunkt meines Bergjahrs 2015 bleiben werden. Sie waren in Summe ein großes Geschenk, für das sich die Anstrengung der Muskel reichlich gelohnt hat.
          Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 05.08.2015, 11:20.
          Lg, Wolfgang


          Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
          der sowohl für den Einzelnen
          wie für die Welt zukunftsweisend ist.
          (David Steindl-Rast)

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          • #6
            AW: Angerkogel (2114m), Nazogl und Kosennspitz, Totes Gebirge / 01.08.2015

            Servus Wolfgang,

            Ein wundervoller Bericht! Da werden viele Erinnerungen wach. Zuletzt war ich 2011 auf der Hintereggeralm (im Zuge einer MTB-Tour von Windischgarsten nach Liezen, hinauf übrigens über den Lexgraben, hinunter über die Höll Richtung Weißenbach). Aber als Wandergebiet ist diese südöstliche Ecke des Toten Gebirges auch ein absolutes Topgebiet, wie Du mit Deinem Bericht ja eindrucksvoll zeigst. Da hat sich die lange Anreise wirklich ausgezahlt, und die Mühen des Abstiegs wurden mehr als wettgemacht.

            Herzlichen Dank für die vielfältigen Impressionen und die sorgsame Beschreibung, die sich sehr mit meinen Wahrnehmungen und Erinnerungen decken!

            LG,

            Peter

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            • #7
              AW: Angerkogel (2114m), Nazogl und Kosennspitz, Totes Gebirge / 01.08.2015

              Großartige Unternehmung!
              Da hast Du einen perfekten Tag dazu gewählt und die Aufnahmen sind demenentsprechend gelungen.
              Vielen Dank für die wie gewohnt gute Präsentation und Dokumentation.


              L.G. Manfred

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              • #8
                AW: Angerkogel (2114m), Nazogl und Kosennspitz, Totes Gebirge / 01.08.2015

                Servus Wolfgang,

                bravo, die Wahl für dieses Gebiet war eine gute!
                Dein herrlicher Bericht und die excellenten Aufnahmen bringen die erlebten Empfindungen gut zur Geltung!
                Und, Kompliment, die Runde kann sich ganz schön ziehen, vor allem wenn man über die Aiplhütte absteigt.
                Ich bin oft in diesem Gebiet unterwegs, besonders im Winter und erfreue mich stets an den landschaftlichen Schönheiten.

                LG, Günter
                http://brothersberge.blogspot.co.at

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                • #9
                  AW: Angerkogel (2114m), Nazogl und Kosennspitz, Totes Gebirge / 01.08.2015

                  ...den Tag perfekt ausgenutzt und eine schöne Wanderung in einem Gebiet, dass mir, leider, komplett unbekannt ist, absolviert!
                  Exzellent, wie immer, die Touren- / Routenbeschreibung! Danke!
                  mfbg
                  MR

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                  • #10
                    AW: Angerkogel (2114m), Nazogl und Kosennspitz, Totes Gebirge / 01.08.2015

                    Servus Wolfgang,

                    ein feine, und an Eindrücken reiche Rund-Tour hast Du da unternommen!
                    Danke für den überaus schönen und ausführlichen Bericht!


                    LG
                    Reinhard
                    ALPINJUNKIE ON TOUR
                    Wenn du dich auf den Weg machst, öffnet der Horizont seine Grenzen.


                    Hohe Mauer/Windhagkogel - 20.10.18
                    Arikogel - 21.10.17 & 08.10.2018

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                    • #11
                      AW: Angerkogel (2114m), Nazogl und Kosennspitz, Totes Gebirge / 01.08.2015

                      Ein Tourenbericht wie ein Bilderbuch...

                      Wer selbst auch manchmal schreibt, der weiß, wie viel Arbeit in einem so umfangreichen Werk steckt: Vielen Dank!

                      LG,
                      M

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                      • #12
                        AW: Angerkogel (2114m), Nazogl und Kosennspitz, Totes Gebirge / 01.08.2015

                        Und wieder einmal machst du mir mit einem deiner tollen Berichte eine Gegend "schmackhaft", die ich bis jetzt noch gar nicht kenne.

                        Gratulation zu deiner eindrucksvollen Runde, und

                        Zitat von Wolfgang A. Beitrag anzeigen
                        ...., möchte ich zu Beginn hinweisen, dass euch ein bilderreicher Bericht erwartet.
                        bei so perfekten Verhältnissen, können es gar nicht zu viele Bilder sein.

                        LG, Günter
                        Meine Touren in Europa

                        Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                        (Marie von Ebner-Eschenbach)

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                        • #13
                          AW: Angerkogel (2114m), Nazogl und Kosennspitz, Totes Gebirge / 01.08.2015

                          Bei deinem hervorragenden Bericht mit all den wunderbaren Eindrücken kommt Freude auf selbst wenn man schon oft dort war, und diese Gegend so gut kennt wie ich.

                          Gratuliere dir zu dieser feschen Unternehmung!

                          lG M.
                          Leuchtende Tage - nicht weinen, dass sie vergangen, sondern lächeln, dass sie gewesen!

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                          • #14
                            AW: Angerkogel (2114m), Nazogl und Kosennspitz, Totes Gebirge / 01.08.2015

                            Ein sehr schöner Bericht! Letztes Jahr bin ich von der Phyrnpass-Bundestraße über die Hintereggeralm auf den Nazogl gestiegen, wegen der schönen Aussicht, doch die Wettervorhersage lag daneben. Statt eines sich auflösenden Hochnebels gab es ziemlich kräftigen Nieselregen und am Gipfel ein fast aufliegende Wolkendecke. Ich muss unbedingt wieder dort hin.

                            Zitat von Wolfgang A. Beitrag anzeigen
                            Der Hochmölbing, diesmal mit den weiten Lockerböden davor. Bei dem Plateau, das die Wurzeralm mit der Region um die Liezener Hütte und Hochmölbinghütte verbindet, überrascht vor allem, wie stark es trotz einer durchschnittlichen Höhenlage von 1700 - 1900m bewaldet ist. Tatsächlich stehen hier u.a. Zirbenbestände, die zu den ausgedehntesten in den gesamten Alpen gehören!
                            [ATTACH]518517[/ATTACH]
                            Ich meine das sind die Löckerböden.

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                            • #15
                              AW: Angerkogel (2114m), Nazogl und Kosennspitz, Totes Gebirge / 01.08.2015

                              Servus Wolfgang,

                              Danke für die herrlichen Eindrücke. Ich bin's letztes Jahr Ende November bei leicht winterlichen Verhältnissen von der Hintersteiner Alm nähe Pyhrnpass aus gegangen. Ich hab zwar den Kosennspitz augelassen, dafür bin ich auf die eher unscheinbaren Lärchkogel und Kühfeld rauf. Danach über die Angereralm und Nazogl und von dort Abstieg auf die Hinteregger Alm.
                              Mit deinem Bilderbericht konnte ich alles Revue passieren und mich von der sommerlichen Landschaft dort inspirieren lassen.
                              lg, Manfred (manfredsberge.blogspot.com)

                              Meine Tourenberichte auf gipfeltreffen

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