Einen Beitrag gleichen Titels gibt’s hier schon: Allerdings waren wir damals zu Ostern mit Schi in dieser Gegend unterwegs, auch drei Tage lang.
Diesmal eben zu Fuß, was in dieser Gegend schon viel mühsamer ist. Die für das Karstplateau typischen Gräben, Spalten, Blockhalden, Latschen sind nach einem schneereichen Winter gut überdeckt und können mit den Schiern viel eleganter, flotter und kraftsparender begangen werden.
Deswegen ist diese Tour auch um einiges kürzer geworden, aber es hat eben jede Jahreszeit ihre spezifischen Qualitäten. Jedenfalls durften wir 3 Tage Naturgenuss bei wunderbarsten Bedingungen erleben.
Das ist das Wichtigste, alles andere ist primär, wie der große Fußballphilosoph Johann K. einmal gesagt hat.
Wir starten also diesmal am Stoderzinken und ersparen uns damit gleich einmal etliche Höhenmeter gegenüber dem Ausgangspunkt in Gröbming-Lend. Am Beginn geht’s zunächst einmal die Schipisten runter zur Brünnerhütte und dann weiter zur Schildenwangalm. In meiner alten Kompasskarte ist die Zufahrtsstraße noch gar nicht eingezeichnet:
Ist schon wunderbar anzusehen, der herbstlich gefärbte Wald.
Auf der Plankenalm treffen wir einen Jäger, der mit großem Rucksack auf dem Weg hinunter ist.
Er hat einiges ins Tal zu transportieren, bevor der Winter hier Einzug hält. Ein freundlicher Zeitgenosse, der uns eine schöne Zeit wünscht auf unserem Weg in die Abgeschiedenheit des Dachsteinplateaus und uns auch den Weg zu unserem heutigen Ziel, dem Bärenloch, zu erklären versucht.
Aber wir sind ohnehin mit GPS unterwegs und können dem unmarkierten, aber in der Karte als Jagdsteig eingezeichneten Weg ohne Probleme folgen. Als Bestätigung sehen wir auch immer wieder Steinmänner.
Der Wald wird weniger, Latschen und Felsabbrüche häufiger:
Direkt unterm Schlussanstieg zum Bärenloch finden wir ein wunderbares ebenes Wiesenplätzchen für unser Zelt:
Zum Bärenloch können wir also ohne unsere dicken Rucksäcke raufgehen, da fliegen wir förmlich hinauf.
Die Karsthöhle befindet sich direkt an der Landesgrenze zu Oberösterreich:
Von hier haben wir eine tolle Aussicht in Richtung der Dachsteingipfel Richtung Süden und Westen und warten ab, bis die Sonne hinter dem Koppenkarstein verschwindet:
Die Nacht war recht frisch und es hat auch geschneit (den Reif von den Zeltinnenwänden). Als wir aber losmarschieren scheint uns schon wieder die Sonne ins Gesicht und es ist auch schon wieder recht warm.
Der erste Teil der heutigen Etappe führt uns weglos Richtung Süden. Wir sind hier sicher nur halb so schnell als auf einem ausgetretenen Weg. Nach jeder Rinne und jedem Hügel müssen wir wieder entscheiden, wo wir am besten weitergehen:
Und nicht immer sind die Richtungsentscheidungen zielführend:
Die Aussicht auf diese Gipfel wird uns jetzt länger begleiten: Eselstein, Scheichenspitze, Landfriedstein und der imposante Koppenkarstein:
Nahe der Jagdhütte beim Lausboden machen wir mal eine Kaffeepause, wir haben hier wirklich keinen Stress:
Wasser ist hier im Karstgelände natürlich Mangelware aber es liegt in den schattigen Mulden noch überall Schnee vom letzten Niederschlagsereignis:
Mittags treffen wir dann auf den bestens markierten Wanderweg 616, der zum Guttenberghaus führt und sind jetzt sicherlich doppelt so schnell als vorher im weglosen Terrain. Das Gelände wird jetzt auch immer offener und übersichtlicher.
Der Koppenkarstein rückt schon immer näher, zumindest mit dem Zoom:
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