Zu Maria Empfängnis haben wir schon manchmal schöne Schitourenüberschreitungen mit der Besteigung von 5 Gipfeln gemacht.
Heuer müssen die Schi aber noch ein wenig warten und so ist unsere kurze Flucht vor dem Adventtrubel („die stillste Zeit des Jahres“?) nochmals zu Fuß erfolgt.
Peter, der Öffi-Experte hat ja vor ein paar Wochen 8 Gipfel hier aneinander gereiht, an einem Tag.
Eine bewundernswerte Leistung, aber natürlich nichts für uns, wir brauchen halt 2 Tage für 5 Gipfel. Aber uns hats auch gefallen, wie es war: Geruhsame Stunden am 8. Dezember, wo vielerorts ganz schön viel los ist, nur wir zwei, nur das Knirschen des Novemberschnees unter unseren Schuhen auf unserer Kammwanderung ohne eine einzige Begegnung mit anderen Bergfreunden. Das ganze bei wirklich perfekten Wetterbedingungen mit angenehmen Temperaturen zum Hinsitzen und Schauen bei großartiger Fernsicht.
Im Sommer kann man ja mit dem Auto recht weit rauffahren bis zur Materialseilbahn der Rottenmanner Hütte. Jetzt parkt man aber schon unten beim Winterparkplatz beim Stadtwaldlift und hat zunächst noch ein Stück Asphalt- und dann Schotterstraße zu absolvieren:
Weiter oben, vor und nach der Rottenmanner Hütte, folgen wir dann dem Pilgerweg der Weltreligionen, gestaltet von österreichischen und internationalen Künstlern.
Nicht jeder Mensch kann mit Religion oder Glauben etwas anfangen, aber das Menschsein ist offenbar mit irgendeiner Vorstellung von „Übermenschlichem“ untrennbar verbunden. Alle Kulturen auf allen Kontinenten hatten da ihre eigenen Denkmodelle entwickelt und auch wenn man von alledem gar nichts hält, wird man dennoch mittelbar und unmittelbar mit Religion und dem Missbrauch derselben konfrontiert, auch die Nudelsiebträger, die sich da vielleicht sogar mehr Gedanken darum machen, als manche Kirchgeher.
Die Rottenmanner Hütte hat derzeit geschlossen und macht erst zu Silvester wieder auf, allerdings nur tagsüber bis 16 Uhr. Danach ab 9. Jänner an Wochenenden bis Ende März. Aber es gibt einen Winterraum, den wir für eine Nacht nutzen. Infos auf der Hüttenhomepage, ich will da nicht zu viel Werbung dafür machen, damit alles so bleiben kann, wie es ist. Ist ja nicht selbstverständlich: Auf der Adamekhütte gibt’s schon lange keinen Ofen mehr, fürs Guttenberghaus muss man nun den Schlüssel beim Hüttenwirt in der Ramsau holen.
Am Nachmittag gehen wir noch rauf auf den Stein am Mandl, auf einem sonnigen Rücken, nördlich des markierten Wanderwegs der im schattigen Graben auf die Seescharte führt und den wir für den Abstieg nehmen werden.
Der Stein am Mandl (2043m) ist wirklich ein toller Aussichtsberg: Dachstein, Grimming, Totes Gebirge, unten im Tal Liezen:
Besonders gut haben mir auch die scharf gezeichneten Schatten der Berge beim Blick nach Rottenmann hinunter gefallen:
Beim Abstieg auf dem Wanderweg 944 schnallen wir sogar die Steigeisen an, damit wir sie nicht umsonst mitgeschleppt haben. Ist doch stellenweise recht rutschig, der hart gefrorene Boden unter dünner Schneeauflage:
Wir machen übrigens hier die ersten Spuren auf dem Weg seit dem letzten Schneefall, der doch schon wieder einige Zeit her ist.
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