Die Schitourenbedingungen lassen noch warten, also zum Jahreswechsel nochmals in die Bergschuhe geschlüpft. Wochenlang war perfektes Bergwetter, da hab ich ohnehin schon befürchtet: Ewig kann es so nicht weitergehen, sobald wir Zeit für was Mehrtägiges haben, wird’s damit vorbei sein. Und genau so ists auch gekommen.
Der Wetterbericht hat es uns eh schon angekündigt, aber ich war da einfach zu unflexibel, von der vorgefassten Tour abzurücken, dem Eisenerzer Kammweg zwischen Eisenerzer und Admonter Reichenstein.
In Anbetracht der Wettervorhersage war das sicher eine dumme Idee, die schönen Bedingungen zur selben Zeit an anderem Ort schau ich mir halt jetzt von den Forumskollegen an, die etwas schlauer sind als ich.
Es war mit dem Wetter auch voriges Jahr zur selben Zeit so: Auf unserer 3-tägigen Veitschüberquerung hatten wir auch besch..eidenes Wetter, zweistellige Minustemperaturen, ein ordentliches Lüftchen und praktisch keine Sicht auf der Hochfläche.
Aber damals haben wir’s durchziehen können, und uns hat‘s Spaß gemacht.
Diesmal eben nicht, wir haben gleich zu Beginn abgebrochen, haben oben überhaupt nichts gesehen.
ABER: Uns hats auch diesmal Spaß gemacht, im Sauwetter die Wohlfühlzone ein wenig zu verlassen. Das brauchen wir nicht regelmäßig, aber hin und wieder passt uns das ganz gut.
Diesmal wieder eine Tour mit Öffi-Anreise, es gibt ja Kollegen hier, die einen dazu inspirieren.
Mein Lastentransportvehikel vor meiner Radlgarage am Bahnhof Puntigam, die ich für meine Fahrt zur Arbeit ganzjährig benutze:
Der Präbichlerhof ist am Nachmittag bei der tiefstehenden Wintersonne natürlich im Schatten:
Sonne gibt’s nur gegenüber am Polster, dafür überhaupt keinen Schnee:
Es dauert, bis auch wir an die Sonne kommen, erst am Rösselhals, wo der Kamm erreicht wird, wird es auch für uns so weit sein.
Wenn man am gut begangenen Weg bleiben will, erleichtern auch hier die Steigeisen schon sehr das Gehen:
Der klassische Blick auf den Erzberg, der auch schon wieder im Schatten ist:
Jetzt habe wir ein Stück des Weges Sonne, bald kommen wir aber wieder in die Schattseite des Berges. Dort schauts auch gleich etwas winterlicher aus. Genau in Bildmitte ist die „Stiege“:
Da brauchts auch noch ein wenig Schnee, bis der Spirit wieder da runterfahren kann:
Die großen Rucksäcke und die vielen konsumierten Weihnachtskekse drücken auf unser Gehtempo, wo erreichen wir die Hütte erst nach Sonnenuntergang:
Wir quartieren uns im kleinen Winterraum der Reichensteinhütte ein, den wir glücklicherweise für uns alleine haben. Zu Silvester könnte es da sicher auch anders sein, wer weiß, was den Leuten alles einfällt, als Party-Location.
Es gibt da sogar einen Elektroherd, wir ziehen aber den Gaskocher vor.
In der Ecke lehnen ein paar Sonnenschirme, da wissen wir noch nicht, dass wir die morgen nicht brauchen werden.
Den platzsparenden Falttrichter gibt’s übrigens im gut sortierten Fachhandel:
Draußen heult der Sturm, da freunden wir uns schon mit dem Plan B an, wenn die Bedingungen zu ungemütlich für eine Überschreitung sein sollten.
Kommentar