Das für Fronleichnam angekündigte gute Wetter (mit nur geringer Gewitterneigung am Nachmittag) ließ mich heuer mit einem Besuch der Hochschwabregion liebäugeln. Die Tage sind mittlerweile so lang, dass sich auch ausgedehntere Fahrstrecken leicht bei Licht ausgehen. Und nach einem Blick auf Bilder von aktuellen Touren wie webcams war ich mir sicher, dass der Schnee außer in besonders ausgeprägten Schattlagen bis in etwa 1700-1800m Höhe kein großes Thema mehr sein würde.
Als konkretes Ziel lockte mich der 1700m hohe Buchbergkogel über der Häuselalm. Für den Anstieg plante ich den Jagdsteig vom Josersee durch die Schafmauer. Bemerkenswerterweise wurde diese Route im Forum zuletzt als Winterwanderung präsentiert; und ich weiß von Forumsmitgliedern, die dort schon mehrfach mit Schneeschuhen unterwegs waren. Bei gutem Nachmittagswetter wollte ich auch noch den Sackwiesensee umrunden; immerhin liegt es inzwischen 15 Jahre zurück, dass ich zuletzt am ihm vorbei kam.
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Voller Vorfreude breche ich etwa um sieben Uhr von Wien auf.
An einem wolkenlosen Morgen bietet sich der erste tolle Landschaftseindruck bereits bei der Zufahrt zum Bodenbauern. Da muss ich - knapp nach St. Ilgen - einfach stehen bleiben und die großartige Südseite des zentralen Hochschwabplateaus - mit der Stangenwand und dem Zagelkogel über dem Reidensteinriedel - ein erstes Mal fotografieren.
002-Stangenwand-Zagelkogel.jpg
Der riesige Parkplatz beim Bodenbauern ist schätzungsweise knapp zur Hälfte bereits belegt. Auch der Blick vom fast ebenen Talschluss zu den Felsgipfeln - hier u.a. Zinken und Großer Beilstein - ist bei so gutem Wetter natürlich prachtvoll.
003-Bodenbauer-Zinken-GrBeilstein.jpg
Etwa Richtung Westen kann ich einen ersten Blick auf mein heutiges Gipfelziel, den Buchbergkogel, werfen. Wie so viele Hochschwabgipfel weist er zwei sehr gegensätzliche Seiten auf: Von Westen reicht ein breiter Latschenrücken bis fast zum höchsten Punkt. Im Sattel rechts unter dem Gipfel steht die Häuselalm.
004-Bodenbauer-Buchbergkogel.jpg
Ich beginne auf der Forststraße ins Josertal zu gehen. Knapp vor dem ehemaligen Elisenheim zeigt sich die Südseite des Hochschwabs abermals in voller Schönheit. Aus dieser Perspektive sticht vor allem das tief eingesenkte Dippelkar östlich des Zinkens ins Aug.
007-ZinkenDippelkar-Stangenwand.jpg
Bis knapp vor der Heinzleralm folge ich der nur moderat ansteigenden Forststraße. Erst dann wird das Gelände offener, und der Weg steigt deutlicher an. Dieses hölzerne Kruzifix wurde an einem großen Felsbrocken am Wegesrand angebracht.
013-Kruzifix-Felsblock.jpg
Zunächst bin ich an der Heinzleralm knapp unterhalb vorbei gegangen; im Rückblick steht sie nun bereits deutlich unter mir.
015-Heinzleralm.jpg
Über eine schöne Wiese erreiche ich die alten Gebäude der Joseralm in gut 1200m Höhe. Bei einem Wegweiser weiter unten stand, dass sie bereits geöffnet ist. Es wird vor dem Haus auch gearbeitet; Gäste sind so früh am Vormittag natürlich noch nicht hier.
016-Joseralm-Buchbergkogel.jpg
Auf dem folgenden kurzen Flachstück zum Josersee sehe ich die Schafmauer nun genau vor mir. Der Jagdsteig nützt den vergleichsweise niedrigeren Westteil (links im Bild), um nahezu ohne Felsberührung zur Hochfläche hinauf zu führen.
020-Schafmauer.jpg
Ganz hinten im Kessel liegt der kleine, teilweise von Schilf umgebene Josersee: ein ebenso schöner und stimmungsvoller wie stiller Ort, an dem sich zumindest ein kurzes Verweilen sehr nahe legt. Die Umgebung des Sees gilt auch als Paradies für Botaniker.
022-Josersee.jpg
Blick über den See Richtung Südosten mit der Nordflanke der Meßnerin im Hintergrund.
023-Josersee-Messnerin.jpg
Wenn man in der Region ist, bietet sich dieser Platz sehr dafür an, um auch länger mit der Seele zu baumeln.
027-JoserseeSchilf.jpg
Aber ich möchte heute noch höher hinauf. Vielleicht ist es dem Ruf des Gipfels geschuldet, dass ich den Einstieg des mit roten Punkten gekennzeichneten Jagdsteigs gar nicht länger suche, sondern - etwa eine Minute hinter einem weiteren Alleingänger - den ersten steilen Pfad den Hang hinauf nehme. Etwa auf halber Höhe führt der Steig recht nahe an die Schafmauer heran und muss ihr (in Aufstiegsrichtung) dann etwas nach links ausweichen.
031-Schafmauer.jpg
Erst knapp danach treffe ich auf den rot gekennzeichneten Steig. Meine Quintessenz: Es gibt also zumindest zwei Jagdsteige, die - ohne Schnee stets deutlich erkennbar - durch den unteren Teil der Schafmauer führen. Nun geht es auf gutem Steig und mit reichlich roten Punkten steil, aber völlig problemlos weiter bergauf.
034-Jagdsteig.jpg
Auf den steilsten Kehren knapp vor Erreichen der Hochfläche ist sogar etwas "Gegenverkehr". Ein paarmal ist die Hand zum Abstützen hilfreich, aber auch dieser Schlussabschnitt bietet bei guten Bedingungen keine nennenswerten Probleme.
036-Jagdsteig-obersteKehren.jpg
Sofort nach der Geländekante führt ein weiterer deutlich erkennbarer Steig rechts ab: Das wäre der kürzeste Weg zum Buchbergkogel gewesen!
Ohne es ausdrücklich so geplant zu haben, gehe ich leicht ansteigend noch ein Stück weiter und halte mich erst auf dem höchsten Punkt - einem flachen Sattel - rechts. Dort ist zwar kein Weg erkennbar, aber das Vorankommen ist durch etwas lockeren Wald und dann über eine längere ansteigende Lichtung einfach. Die Szenerie hat sich nun deutlich verändert: Über dem buckeligen, teilweise noch bewaldeten Hochplateau stehen mit Brandstein, Ebenstein und Hinterem Polster einige Zweitausender des westlichen Hochschwabs.
038-Ebenstein-VordererPolster.jpg
Als konkretes Ziel lockte mich der 1700m hohe Buchbergkogel über der Häuselalm. Für den Anstieg plante ich den Jagdsteig vom Josersee durch die Schafmauer. Bemerkenswerterweise wurde diese Route im Forum zuletzt als Winterwanderung präsentiert; und ich weiß von Forumsmitgliedern, die dort schon mehrfach mit Schneeschuhen unterwegs waren. Bei gutem Nachmittagswetter wollte ich auch noch den Sackwiesensee umrunden; immerhin liegt es inzwischen 15 Jahre zurück, dass ich zuletzt am ihm vorbei kam.
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Voller Vorfreude breche ich etwa um sieben Uhr von Wien auf.
An einem wolkenlosen Morgen bietet sich der erste tolle Landschaftseindruck bereits bei der Zufahrt zum Bodenbauern. Da muss ich - knapp nach St. Ilgen - einfach stehen bleiben und die großartige Südseite des zentralen Hochschwabplateaus - mit der Stangenwand und dem Zagelkogel über dem Reidensteinriedel - ein erstes Mal fotografieren.
002-Stangenwand-Zagelkogel.jpg
Der riesige Parkplatz beim Bodenbauern ist schätzungsweise knapp zur Hälfte bereits belegt. Auch der Blick vom fast ebenen Talschluss zu den Felsgipfeln - hier u.a. Zinken und Großer Beilstein - ist bei so gutem Wetter natürlich prachtvoll.
003-Bodenbauer-Zinken-GrBeilstein.jpg
Etwa Richtung Westen kann ich einen ersten Blick auf mein heutiges Gipfelziel, den Buchbergkogel, werfen. Wie so viele Hochschwabgipfel weist er zwei sehr gegensätzliche Seiten auf: Von Westen reicht ein breiter Latschenrücken bis fast zum höchsten Punkt. Im Sattel rechts unter dem Gipfel steht die Häuselalm.
004-Bodenbauer-Buchbergkogel.jpg
Ich beginne auf der Forststraße ins Josertal zu gehen. Knapp vor dem ehemaligen Elisenheim zeigt sich die Südseite des Hochschwabs abermals in voller Schönheit. Aus dieser Perspektive sticht vor allem das tief eingesenkte Dippelkar östlich des Zinkens ins Aug.
007-ZinkenDippelkar-Stangenwand.jpg
Bis knapp vor der Heinzleralm folge ich der nur moderat ansteigenden Forststraße. Erst dann wird das Gelände offener, und der Weg steigt deutlicher an. Dieses hölzerne Kruzifix wurde an einem großen Felsbrocken am Wegesrand angebracht.
013-Kruzifix-Felsblock.jpg
Zunächst bin ich an der Heinzleralm knapp unterhalb vorbei gegangen; im Rückblick steht sie nun bereits deutlich unter mir.
015-Heinzleralm.jpg
Über eine schöne Wiese erreiche ich die alten Gebäude der Joseralm in gut 1200m Höhe. Bei einem Wegweiser weiter unten stand, dass sie bereits geöffnet ist. Es wird vor dem Haus auch gearbeitet; Gäste sind so früh am Vormittag natürlich noch nicht hier.
016-Joseralm-Buchbergkogel.jpg
Auf dem folgenden kurzen Flachstück zum Josersee sehe ich die Schafmauer nun genau vor mir. Der Jagdsteig nützt den vergleichsweise niedrigeren Westteil (links im Bild), um nahezu ohne Felsberührung zur Hochfläche hinauf zu führen.
020-Schafmauer.jpg
Ganz hinten im Kessel liegt der kleine, teilweise von Schilf umgebene Josersee: ein ebenso schöner und stimmungsvoller wie stiller Ort, an dem sich zumindest ein kurzes Verweilen sehr nahe legt. Die Umgebung des Sees gilt auch als Paradies für Botaniker.
022-Josersee.jpg
Blick über den See Richtung Südosten mit der Nordflanke der Meßnerin im Hintergrund.
023-Josersee-Messnerin.jpg
Wenn man in der Region ist, bietet sich dieser Platz sehr dafür an, um auch länger mit der Seele zu baumeln.
027-JoserseeSchilf.jpg
Aber ich möchte heute noch höher hinauf. Vielleicht ist es dem Ruf des Gipfels geschuldet, dass ich den Einstieg des mit roten Punkten gekennzeichneten Jagdsteigs gar nicht länger suche, sondern - etwa eine Minute hinter einem weiteren Alleingänger - den ersten steilen Pfad den Hang hinauf nehme. Etwa auf halber Höhe führt der Steig recht nahe an die Schafmauer heran und muss ihr (in Aufstiegsrichtung) dann etwas nach links ausweichen.
031-Schafmauer.jpg
Erst knapp danach treffe ich auf den rot gekennzeichneten Steig. Meine Quintessenz: Es gibt also zumindest zwei Jagdsteige, die - ohne Schnee stets deutlich erkennbar - durch den unteren Teil der Schafmauer führen. Nun geht es auf gutem Steig und mit reichlich roten Punkten steil, aber völlig problemlos weiter bergauf.
034-Jagdsteig.jpg
Auf den steilsten Kehren knapp vor Erreichen der Hochfläche ist sogar etwas "Gegenverkehr". Ein paarmal ist die Hand zum Abstützen hilfreich, aber auch dieser Schlussabschnitt bietet bei guten Bedingungen keine nennenswerten Probleme.
036-Jagdsteig-obersteKehren.jpg
Sofort nach der Geländekante führt ein weiterer deutlich erkennbarer Steig rechts ab: Das wäre der kürzeste Weg zum Buchbergkogel gewesen!
Ohne es ausdrücklich so geplant zu haben, gehe ich leicht ansteigend noch ein Stück weiter und halte mich erst auf dem höchsten Punkt - einem flachen Sattel - rechts. Dort ist zwar kein Weg erkennbar, aber das Vorankommen ist durch etwas lockeren Wald und dann über eine längere ansteigende Lichtung einfach. Die Szenerie hat sich nun deutlich verändert: Über dem buckeligen, teilweise noch bewaldeten Hochplateau stehen mit Brandstein, Ebenstein und Hinterem Polster einige Zweitausender des westlichen Hochschwabs.
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